Auf dieses Album kam ich über Umwege. In der aktuellen Twin Peaks-Staffel fiel mir Tammy Preston auf. Ihre Rolle b...

Chrysta Bell - We dissolve























Auf dieses Album kam ich über Umwege. In der aktuellen Twin Peaks-Staffel fiel mir Tammy Preston auf. Ihre Rolle beschränkt sich weitgehend auf künstliche wirkende Körperhaltungen und stumme Blicke. Bemerkenswert an der Serie ist, dass man sich Zeit lässt. Da kann man auch mal eine ganze Weile Menschen beim Rauchen zuschauen. Und das bietet dem Zuschauer die Gelegenheit, sich im Internet nach den Schauspielern zu erkundigen. "Tammy Preston" führte mich so zu der Schauspielerin Chrysta Bell, geborene Chrysta Bell Zucht. Es wunderte mich nicht, dass die Schauspielerei nicht ihre einzige Beschäftigung ist. Darüber hinaus verdingt sich die Texanerin als Modell und Singer / Songwriter. Und siehe da, seit einigen Jahren kollaborierte sie musikalisch bereits mit David Lynch und so landete sie wahrscheinlich auch im Twin Peaks-Ensemble. Angeblich faszinierte sie ihn mit ihrem alienhaften Auftreten. Basierend auf meinem Eindruck aus Twin Peaks kann ich diesen Eindruck bestätigen.

Die künstliche Erscheinung, der ausdrucksarme Blick sowie der laszive Gesang schreit nach einem Vergleich mit Lana Del Rey. Musikalisch konnte mich "We dissolve" stärker begeistern als "Lust for life". Nach einem Durchlauf wurde ich neugierig: Produziert wurde das Album von PJ Harvey-Spezi John Parish. Als Gäste geben sich Adrian Utley von Portishead, Stephen O'Malley von Sunn O)))) und The Buggles-, Yes- und Asia-Veteran Geoff Downes die Ehre.   

Chrysta Bell schafft es an PJ Harvey, St. Vincent und in den fragilen Momenten gar an Beth Gibbons zu erinnern. Und die Musik ist erfreulich vielseitig. Hinter dem vordergründigen Pop-Appeal verstecken sich Dreampop, Trip Hop, etwas Jazz und Indierock.

Ich bin recht begeistert und entsprechend lang ist die Liste meiner Lieblingssongs auf "We dissolve" geraten: "Heaven", "Planet wide", "Half asleep", der Titelsong, "Slow" und "Over you".

Der Musikexpress lässt sich nicht blenden:
Blöd nur, dass sich trotz aller Pracht das Gefühl einstellt, diese Film-Noir-Erzählung klinge ein wenig zu ausgedacht. Ist dies das Ergebnis, wenn sich Dutzende Männerideen von Erotik in einem Album vereinen?

Das Video zu "Heaven":




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