Nach dieser  Vorfreude und da anscheinend "norwegische Tage" auf Platten vor Gericht angesagt sind, gehör...






















Nach dieser Vorfreude und da anscheinend "norwegische Tage" auf Platten vor Gericht angesagt sind, gehört nun "Lioness" vorgestellt.

Es ist schon kurios mit Sivert Høyem. Einerseits prägte er mit seiner Stimme die vor fast zehn Jahren aufgelöste Band Madrugada. Daher drängen sich bei seinen Solo-Alben stets entsprechende Vergleiche auf. Gleichzeitig erinnert seine Stimme an Nick Cave, Leonard Cohen und Stuart A. Staples von den Tindersticks. Gefangen zwischen diesen mächtigen Referenzpunkten bewegt sich Høyem souverän und er liefert mit "Lioness" ein überwiegend düsteres Singer/Songwriter/ Alternative-Werk ab. Weder im Stil noch in der Qualität weicht er somit maßgeblich von den  vorangeganenen Soloalben wie zuletzt "Endless love" ab. So darf er auch gerne weitermachen. Titel wie "Sleepwalking man", "Fool to your crown", "Lioness", "V-O-I-D" und "The boss bossa nova" sind zeitlos schön. Einen erfrischenden Gegenpol zu Høyems Vocals stellt Marie Munroes Beitrag zu "My thieving heart" dar.

Das Video zu "Sleepwalking man":




Terrorverlag.com:
„Lioness“ ist kurz gesagt ein weiterer außerordentlich gelungener Longplayer aus dem Hause HØYEM, den man gar nicht mehr dem CD-Player entnehmen möchte. Als Sahnehäubchen wird der Skandinavier im März wieder auf bundesdeutschen Bühnen zu sehen sein. Ich bin begeistert und werde mir auch den Konzertgenuss bestimmt nicht entgehen lassen!

Na dann mal los:
  • 10.03. Dresden
  • 11.03. Berlin
  • 12.03. Hamburg
  • 14.03. Köln
  • 18.03. Frankfurt

Verweilen wir noch einen Tag länger in Norwegen und bei einer weiteren jungen, experimentierfreudigen Singer/Son...


























Verweilen wir noch einen Tag länger in Norwegen und bei einer weiteren jungen, experimentierfreudigen Singer/Songwriterin, die im Gegensatz zur gestern vorgestellten Synne Sanden jedoch bereits zweimal, mit „Stillness and Panic” (2014) und “Forever Maybe” (2015), bei Platten vor Gericht vorstellig wurde. 

Hanne Kolstø scheint äußerst kreativ zu sein, denn "While We Still Have Light" ist bereits ihr fünftes Album in fünf Jahren. Und stilistisch lässt sie sich auch nicht ganz so leicht einfangen und -ordnen wie ihre Kollegin. 

Exemplarisch seien das rockige "Only One" genannt, das einem zunächst ein PJ Harvey-Gefühl vermittelt, um dann von einem herrlichen Streicher-Arrangement gebändigt zu werden, oder "Bordermind", das, frei nach Björk, vertrackte elektronische Rhythmen offeriert und diese später bei "Mono" unerwartet auf Streicher prallen lässt, oder das sich unverhofft in ein Synthiegewand kleidende "I Like You" oder "I Hate You Don't Leave Me", bei dem man gar nicht recht weiß, ob man noch einem Rocksong oder einer Therapiesitzung beiwohnt, oder "White Noise Static" mit seinem Saxofon-Gedudel... Gut, das hätte sich Hanne Kolstø sparen können, dennoch ist "While We Still Have Light" ihr bisher bestes, hier vor Gericht gestelltes Album.  




Das macht der Norwegerin derzeit keiner nach: Popmusik von einer konstanten Brillanz. Nach dem textlich direkteren Vorgänger besticht »WHILE WE STILL HAVE LIGHT« wieder mehr durch Raffinesse und kluges Songwriting in einer souveränen Mischung aus dunkel und Pop. Wobei »souverän« garantiert nicht meint, dass sie und ihr vielköpfiges Team die sichere Bank gewählt hätten, im Gegenteil.

Diesmal hat der etablierte Avantgarde-Komponist Eivind Buene leicht aparte Streicherarrangements beigesteuert, und das sorgt hin und wieder für eine ungewöhnliche Färbung der mit viel Aufwand produzierten Songs. Es sind zwar einfache, klare Lieder, aber mit Instrumentenfülle, einem geradezu akribischen Sound Design ausgeführt, reich und voluminös, aber nie erschlagend oder bombastisch. Wunderbar, wie etwa im letzten Song »White Noise Static« überraschend noch ein Saxofonsolo von André Roligheten (Albatrosh) alles zuvor Gehörte toppt und abrundet. Ob Hanne Kolstø in 12 Monaten wohl wieder mit einem neuen, tollen Album aufwartet? Wir wagen es nicht träumen.
(norische-musik)


It is perhaps evident from Kolstø’s opening gambit, ‘Bordermind‘, all irregular beats and fancy loops, that Björk has been a regular feature of her musical landscape over the years, but this will be the one and only occasion that Kolstø resembles anything approaching the quirky Icelandic pop genius. Instead there is a whole marquee full of comparisons with various female singer/songwriters that seem to have been absorbed into her sound. When you hear the closing salvo of ‘This Town’ and ‘White Noise Static’, for example, it doesn’t take much of a stretch of the imagination to envisage that our Norwegian heroine is no stranger to bed-hugging, lonesome, melancholy nights listening to Kate Bush‘s ‘This Woman’s Work’ on constant repeat, half empty wine glass lying forlornly by the bedside lamp until the witching hour at least.
(God is in the TV)


Wenn man beim aktuellen Album von Synne Sanden von experimenteller Popmusik spricht, dann ist damit gemeint, das...


























Wenn man beim aktuellen Album von Synne Sanden von experimenteller Popmusik spricht, dann ist damit gemeint, dass die Norwegerin auf ähnlichen Pfaden wandelt wie ihre Landsfrau Susanne Sundfør. Der Klang von "In Between Sparks", ihrem dritten Album, wird von düsteren Synthesizern-Klängen geprägt, zu denen sich jedoch immer wieder akustische Instrumente, wie Schlagzeug, Bass und Gitarre, gesellen und die unterkühlte Atmosphäre brechen. 

Auf ihren poppigen Singles, wie "The Pilot", klingt Synne Sanden ein wenig nach Emiliana Torrini in ihrer "Love In The Time Of Science"-Zeit, "Black Pearls" lässt in seiner Trip Hopigkeit an Portishead denken und den klaren Gesang im Refrain in ungewohnte Höhen schnellen. "Sweet Electricity" ist der ungewöhnlichste, weil experimentellste Song des Albums und "Boomerang" mit seinen warmen Orgelklängen, könnte der Pophit sein, den Anna von Hausswolff niemals schreiben wird.

Im Video zum Titelsong ihres dritten Albums kann man bereits erahnen, dass sich "In Between Sparks" thematisch um das Thema Liebe dreht und dass es manchmal sinnvoll sein kann, sich vor dem Shooting des Plattencovers seiner Kleidung zu entledigen:




May I introduce Synne Sanden to you? One of Norway’s hidden indie and electro pop secrets and an artist we definitely should keep an eye on! She makes expressive pop mixed with tones of rock, what you can hear on the raw guitars and hard hitting drums, elements of electro visible on the dark synths or the electronic beats and her crystal clear and totally likeable voice.
Last week her third album ‘In Between Sparks’ was released on Vilje, this album is a love story, but not just sweet, it is lyrical and grasps themes like fear, rejection, jealousy, euphoria or immortality. Synne Sanden’s powerful presence drags the listener into an unfiltered universe behind the curtain of an intoxicating and destructive relationship. Describing the feelings you might have in a relationship, but can’t put into words.
These ten tracks are so fascinating, because on every song you can hear novel and extraordinary sounds, for example on the track ‘Bommerang’ first an old, mellow organ, then a metallic carillon and in the end it sounds like an wide orchestra with an unusual instrumentation. Nevertheless this album with all it’s facets should contemplate as one creation and a trip to all aspects and steps of love, where you will accompany by the charming voice of Synne, that you would believe everything!
(nordic by nature)


    10. Wild Nothing – Life Of Pause (19.02.)    ...



























 











 10. Wild Nothing – Life Of Pause (19.02.)




 











 9. The Bluetones – Expecting To Fly (Limited Heavyweight LP) (26.02.)





 










 8. Morrissey – Bona Drag (180g, 2LP) (26.02.)




 











 7. Santigold - 99 Cents (26.02.)




 











 6. Kula Shaker – K 2.0 (12.02.)




 











 5. Carter USM – Hello, Good Evening, Welcome. And Goodbye (19.02.)




 











 4. Turin Brakes – Lost Property (29.01.)




 











 3. Basia Bulat – Good Advice (12.02.)





 










 2. Jordan Klassen – Javelin (19.02.)
















1. Sivert Høyem – Lioness  (29.01.)


“Neulich auf Volkers Couch beim Anhören des neuen Get Well Soon Albums” Dirk: Es klingelt, das ist wohl Oliver, ha...






















“Neulich auf Volkers Couch beim Anhören des neuen Get Well Soon Albums”

Dirk: Es klingelt, das ist wohl Oliver, hat sich wohl etwas verspätet. Warum öffnet denn niemand die Türe? Volker? VOLKER! Muss man denn alles selbst machen?
Oliver, bist du es?
Christoph: Nein, Oliver hat mich gebeten, für ihn einzuspringen. Mache ich natürlich gerne bei Get Well Soons neuem Album. 

1. It’s a tender maze

Christoph: Die ersten vier Töne klingen wie mein Lieblingslied “Stella Maris”. Guter Beginn also!
Dirk: Noch besser als der Beginn ist das Plattencover! Ein Gemälde des Malers Friedrich Gauermann von 1832.
Ingo: Reich’ es mal rüber!
Christoph: Sehr schön! Aber leider nicht le… ach, falsches Thema.
Ingo: Also bislang ist der Song ok, aber ich hoffe da passiert noch was.
Dirk: Gibt es keine Bären von Lego?
Christoph: Doch. Aber keine toten Rehe! Sehr getragener Anfang. Jetzt wird es eine Spur lauter. Sehr schön, finde ich.
Ingo: Schon etwas weniger langweilig als viele andere Titel der letzten Alben. Merkt man, dass ich nicht sooo der Fan dieser Band bin? Oh, ein Klavier. Passt irgendwie zum Cover.
Dirk: Ein schöner, getragener Opener. Typisch Get Well Soon.
Christoph: Dieses leise Ausklingen des Klaviers finde ich originell. Huch, es geht weiter.

2. It’s a catalogue

Ingo: Das beginnt doch merklich flotter. Und mit einer Melodie, nett.
Dirk: Hui, Gropper singt Falsett.
Christoph: Hohen Gesang mag ich fast nie. Jamesblakeintoleranz.
Ingo: Mit Falsett hatten wir bei den letzten Listening Sessions ja nicht so viel Glück. Bei dem Song stört es nicht.
Dirk: Dieses Retro-mäßige Ba-Ba-ba im Hintergrund gefällt mir und erinnert an die Titelmusik der Schulz und Böhmermann-Sendung.
Christoph: Diese spacigen Orgeln sind fantastisch!
Ingo: Also dieser Titel geht eher an mich als der Opener. Und das trotz des Falsett-Gesangs.
Christoph: An  das Falsett muss ich mich gewöhnen. Live werde ich den Song schnell lieben, glaube ich.
Dirk: Im Beipackzettel der Plattenfirma wird Konstantin Gropper wie folgt zitiert: "Es ist meine Popplatte." Bei diesem fröhlich-beschwingten Song stimme ich zu.
Ingo: Jetzt fehlt der einzige Richter, der Pop wirklich verstanden hat.

3. Eulogy

Christoph: It’s a Popsong, gilt aber auch hier.
Dirk: Schön, dass ich immer auf den Spickzettel schielen kann: "Eulogy" besingt einen Heiratsschwindler. "Ich bin fasziniert vom Können solcher Figuren, vom logistischen Aufwand ihrer Täuschungen," sagt Gropper.
Ingo: So geht es mir häufig mit Gropper… der Song ist nun schon ganz schön gefällig… um nicht zu sagen “nett”.
Christoph: Nicht spektakulär aber gar nicht verkehrt.
Dirk: Für Hintergrundgesang und Geige sorgt wohl wieder seine Schwester, oder? Ansonsten ist der Song mit der dominierenden akustischen Gitarre für Get Well Soon-Verhältnisse recht schlicht arrangiert.
Christoph: Aber ohne Glockenspiel geht es natürlich nicht. Gropper’s law.
Dirk: Nein, auf gar keinen Fall!
Ingo: Den Titel hätte er auf drei Minuten komprimieren sollen.

4. It’s an airlift

Christoph: Endlich wieder ein Lied, das mit “It’s …” anfängt. Steht dazu etwas auf Deinem Zettel, Dirk?
Dirk: Themenalbum Liebe. Diesmal: „bedingungslosen Liebe, die man wahrscheinlich nur zum eigenen Kind aufbauen kann“, sagt Gropper.
Christoph: So eine typische kleine GWS-Steigerung nach der Hälfte.
Dirk: Ist wohl eher ein Gute Nacht-Lied für die Kleinen.
Ingo: Ab 2:25 wird es etwas spannender.
Dirk: Aber nur etwas.

5. It’s love

Ingo: Den Titel kenne ich schon… und der gefällt mir richtig gut.
Christoph: Ich bin vollkommen unvorbereitet. Von wegen Get Well Soon Experte.
Dirk: Im Gegensatz zu Ingo hast du wohl meine Jahres-CD noch nicht gehört!? “It’s Love” war doch in den Top 10 meiner 2015er Singles.
Christoph: Oh doch. Aber ich habe das weggeklickt. Der Überraschung wegen. Höre es wirklich gerade zum ersten Mal! Gut, “Hello” von Adele (heißt das so?) habe ich auch erst letzte Woche zum ersten Mal mitbekommen.
Ingo: Tolle CD, also Dirks… die von Get Well Soon hat ja noch mehr als die Hälfte vor sich.
Dirk: Gehört auch in die Top 10 meiner liebsten Songs von Get Well Soon. Ganz großes Kino, wie auch das Video mit Udo Kier:


Christoph: Dann erzähle ich natürlich Unsinn! Das Video habe ich gesehen!
Ingo: Toller Refrain. Für mich einer der besten Get Well Soon Songs bislang.
Dirk: Tolles alles. Können wir das bitte direkt noch einmal hören?
Christoph: Zu spät. Nächstes bitte! Aber ein großer Hit ist schon mal da, das beruhigt mich sehr.

6. Marienbad

Ingo: Der Song schließt doch gut an “It’s love” an.
Dirk: Toller Refrain (2). Noch ein Hit!
Christoph: Wow! Der Refrain ist fantastisch!
Ingo: Habt Ihr was geraucht und ich habe es verpasst?
Christoph: Jetzt: Ingo!
Dirk: Das wird dein Lieblingslied auf der Platte, Ingo...
Ingo: Nein, kommt für mich an “It’s love” nicht heran.
Dirk: Pass auf die letzte Minute auf!
Christoph: Bestes Lied bisher!
Ingo: Mit so einer Gitarre gewinnt man mich!
Dirk: Ich hab’ Gänsehaut. Ich freue mich auf´s Konzert im Gloria!
Christoph: Ich sehe sie live vor mir. Verena Gropper wird einen Schritt zurücktreten, während die Jungs rocken.
Ingo: Ich sitze mit zwei schwärmenden Teenies auf der Couch. ;-)
Dirk: Volker und Oliver, äh, Sonja?
Ingo: :-)

7. 33

Ingo: Na jetzt wird aber Fahrt rausgenommen. Noch ein Schlaflied?
Dirk: Konstantin Gropper greift wieder zur Akustischen mit dem Bild von… Christoph, hilf mir aus!
Christoph: König Ludwig? Einem Reh?
Dirk: Sissi? Romy Schneider? Ein Löwe? Ups, das Lied ist vorbei. Hat keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Christoph: ja, die auch!
Ingo: Ludwig II. In Süddeutschland trauern die dem immer noch nach.

8. Young count falls for nurse

Ingo: Was ist denn hier los? Party?
Dirk: Fast wie auf dem letzten Album von Belle & Sebastian!
Christoph: Da mochte ich die Party-Songs!
Christoph: Das hier mag ich auch. Es drängt sich nicht direkt auf, das Schlagzeug ist mir etwas zu, ich weiß nicht genau, wie. Aber doch insgesamt gar nicht verkehrt!
Dirk: Sehr viele Synthie-Klänge. Sehr experimentierfreudig und 80er-mäßig.
Ingo: Ui, Bläser. Extra für Dirk. Warum ist der Gesang verfremdet?

9. I’m painting money

Ingo: Der Song-Titel erinnert mich an die neue ZDF-Serie mit Bastian Pastewka. Die ist gar nicht so schlecht. Aber dieses Album ja auch nicht.
Christoph: Ich habe die Serie nicht gesehen. Ist das kein plumper Breaking Bad Abklatsch? Bei dem Album fehlt mir eine Idee, wofür ich ihm den Vorwurf machen könnte. Das ist doch schon sehr originell und im besten Sinne eigen.
Ingo: Ja schon ein Breaking Bad-Clon, aber nicht so schlecht gemacht, also die Serie.
Christoph: It’s a waltz, oder?
Dirk: Ja, schön zum Mitschunkeln.
Ingo: Also der Song ist aber nicht auf der Haben-Seite zu verbuchen, oder?
Dirk: Ach…. doch.
Christoph: Ein wenig weihnachtlich.
Ingo: Setzt Euch mal nebeneinander, während Ihr von Herrn Groppers Konzerten träumt.

10. It’s a mess

Christoph: Hui! Ein Big Band-Start! Der aber schon wieder vorbei war, als ich das fertiggesagt hatte.
Dirk: Aber wieder ein Song, der die “Popplatten-Aussage” bestätigt.
Ingo: Rhythmus und Gitarre gefallen mir.
Christoph: Und wieder ein Refrain, der sehr viel Charme hat.
Christoph: Guck mal bitte auf Deinen Zettel, ob da Verena Gropper singt, Dirk. Ich glaube nicht.
Dirk: Das glaube ich auch auf keinen Fall. Im Spicker wird nur über das Konzept und Einflüsse geschrieben.
Christoph: Da hat man uns um eine weitere Strophe betrogen! Sehr plötzliches Ende! Bitte nachbessern!
Dirk: Zu kurz. Das werden wir beim letzten Song nicht sagen können.

11. It’s a fog

Christoph: Die Platte hängt, Dirk!
Ingo: Fängt nebelig an.
Dirk: Großartig, mit dem sich immer wieder wiederholenden Ton.
Ingo: Das dritte Schlaflied auf dem Album.
Dirk: Hat ja noch über 5 Minuten, um sich zu entwickeln… Ah, Gropper’s law! Und schöne Streicher. Viel mehr braucht ein guter Song doch gar nicht.
Ingo: Wie lange geht der Titel noch?
Dirk: 3 Minuten. Da ist wieder dieser repetitive Ton.
Christoph: Jetzt kommt der Shoegaze-Part!
Dirk: Hoffentlich… Wohl doch nur so richtig beim Konzert, auch wenn Bass, Schlagzeug und Bläser ein wenig aufdrehen. Vielleicht muss man das viel lauter hören, aber wir wollen ja nicht Volkers Kinder aufwecken.
Christoph: Noch mal das beste Lied der Platte? Marienbad?
Dirk: Nein, kommen wir zum Fazit, Volkers Frau schaut schon etwas grimmig, da wir diese Woche schon wieder bei ihnen sitzen.

Fazit:

Christoph: Ich hasse diese Musikjournalisten-Sprache, die Platte ist aber vermutlich ein Grower. Die Schlaflieder, wie Ihr sagt, sind schön aber aufs erste Hören aus meiner Perspektive dessen, der Musik meist live wahrnimmt, nicht spektakulär. Die herausstechende Songs “Marienbad” und “It’s love” sind die “Angry young man”s der Platte. Das werden Lieblinge, die mich bei vielen kommenden Get Well Soon Konzerten begleiten werden.

Dirk: Nach diesen drei EPs waren meine Erwartungen nicht so hoch. Im letzten Jahr habe ich Get Well Soon drei Mal live gesehen, am besten war ein sehr rockiges Best of-Set, daher hätte ich mir auf dem Album auch mehr Gitarren gewünscht. Nun ist “Love” sehr poppig geworden und wir werden mit “It’s Love” und “Marienbad” (schon ein sicherer Kandidat für meine 2016er CD mit Lieblingsliedern von Lieblingsplatten) mehr als nur entschädigt. Der ein oder andere tolle Song (“It’s A Catalogue” oder “Eulogy” oder “It’s A Fog”) wird sich noch herausschälen. Nicht so stark wie das Debütalbum, aber sicherlich das Niveau der beiden anderen Platten.

Ingo: Aus etwas größerer Distanz darf auch ich den Mittelteil mit “It’s love” und “Marienbad” als stark hervorheben. Der Rest ist halt so ein Get Well Soon-Album. Aber wegen dieser beiden Titel eines der besseren. Ich habe Herrn Gropper vor weniger als einem Jahr live gesehen. Nur für die beiden Songs brauche ich kein Update in diesem Jahr, vermutlich.

Gelegenheiten dazu gibt es zu diesen Termin an diesen Orten:
  • 01.03. Bremen
  • 02.03. Berlin
  • 03.03. Köln
  • 04.03. Hamburg
  • 05.03. Leipzig
  • 06.03. Heidelberg
  • 08.03. Stuttgart
  • 11.03. München
  • 28.04. Gera
  • 29.04. Dortmund
  • 30.04. Frankfurt

Mystery Jets  - war das nicht die Band, in der Vater und Sohn gemeinsam musizierten? Wikipedia bestätigt die Ver...


























Mystery Jets - war das nicht die Band, in der Vater und Sohn gemeinsam musizierten? Wikipedia bestätigt die Vermutung, dass neben Blaine Harrison (Gesang, Gitarre, Keyboard), dem Kopf der Band, auch sein Vater Henry (Keyboard, Gitarre) weiterhin zum erweiterten Lineup zählt, auch wenn auf aktuellen Fotos der Mystery Jets stets nur Kapil Trivedi (Schlagzeug), William Rees (Gitarre, Gesang) und Jack Flanagan (Bass) zu sehen sind. 

Die Mystery Jets haben bereits zahlreiche Wechsel (der Bandbesetzung, der Plattenlabel, der stilistischen Ausrichtung) hinter sich und nach ihrem Debüt "Making Dens" (2006) noch vier weitere Alben veröffentlicht, die zumindest in ihrer englischen Heimat jeweils in der Nähe von Platz 40 charteten. 

Ihr aktuelles Album (9 Songs in 49 Minuten) trägt den Titel "Curve Of The Earth" und ist eine Abkehr von den Americana-Klängen des Vorgängers "Radlands" (2012). Mehr als 3 Jahre werkelte Blaine Harrison mit seinen Kollegen am psychedelischen Retro-Rock, der Gitarren und Synthesizer eben so zu vereinen sucht, wie die Einflüsse neuerer (Muse, Radiohead) und älterer Helden (ELO, Pink Floyd (nicht nur wegen der Ähnlichkeiten zum "Dark Side Of The Moon"-Cover)). Als Dank gab es von den englischen Fans mit Rang 30 die höchste Chartplatzierung in der Geschichte der Mystery Jets. 


Jetzt folgt mit „Curve Of The Earth“ so etwas wie das letzte Aufbäumen und eine Rückbesinnung auf alte Tugenden: schnörkelloser, purer Gitarrenpop. Meine erste Begegnung mit diesem Album war der Opener „Telomere“. Ein wundervoller Song, bei welchem Blaine Harrison ein wenig nach Matthew Bellamy von Muse klingt, während die Instrumentierung an Radiohead erinnert.

Ich war entsprechend gespannt auf Das Album und gleich nach dem ersten Durchlauf enttäuscht. Schwer zu fassen war das, was ich da hörte. Irgendwie rutschten die Songs einfach so durch, ohne dabei einen roten Faden auszulegen. Aber durch Zufall lief „Curve of The Earth“ immer wieder von vorne, und irgendwann merkte ich, wie mich die Songs immer mehr in ihren Bann zogen.

Seltsamerweise kann ich gar nicht genau sagen, warum mich dieses Album fesselt. Von den bereits erwähnten Radiohead über MGMT („Bubblegum“) bis hin zu Pink Floyd („Saturmine“ und die Covergestaltung) plündern die Mystery Jets ihre Plattenkisten. Aber: mit ihrer Erfahrung und ihrem Wissen um die eigenen Irrwege schaffen sie es, uns ein faszinierendes Album zu präsentieren.

Auch auf ihrem fünften Album erwartet dich kein Feuerwerk an Hits, und es gibt den einen oder anderen Durchhänger; aber ich habe das Gefühl, dass die Mystery Jets hier ganz bei sich sind. Und das gefällt mir.
(Nicorola)


Man hat das Gefühl es würde sich hier gleich um mehrere Künstler handeln, die sich an unterschiedlichen Stilen versuchen. Etwa einer atmosphärischen Radiohead-Hommage im Opener „Telomere“, einem kantigen Stück Funk-Rock in „Midnight’s Mirror“ oder einem Tribut an die psychedelischen Beach Boys in „Taken By The Tide“.

Was Ausdruck einer gewissen Zerrissenheit ist – aber leider (im negativen Sinne) noch von diversen weinerlichen Balladen zum Klavier bzw. zur akustischen Gitarre übertrumpft wird. Somit ist CURVE OF THE EARTH ein Werk, das niemanden weiter bringt. Am wenigsten die Band.
(musikexpress)






Stirring opener ‘Telomere’ sees frontman Blaine Harrison rivalling Matt Bellamy with his profound musings. Singing of an oppressive, opposing force in a style reminiscent of the Muse leader, he chillingly describes “the people walking down below, crawling home alone like spiders as the cancer slowly starts to grow”. It makes for a bold statement of intent; it’s indicative of the grand scale on which the band are now operating.

Back in 2010, calling their third album ‘Serotonin’ could have had its risks if it hadn’t been for the Londoners’ abilities to induce blissfully high-levels of euphoria with their music. That’s a magic that has endured five years on. ‘Blood Red Balloon’ inflates slowly before it takes flight in its final gigantic form. The romantic, piano-led ‘1985’ also grows into something stadium-sized. “Be the change you want to see in the world because it belongs to us,” Harrison cries over wailing guitars that nod to the band’s self-professed love for Pink Floyd. In fact, echoes of David Gilmour can be heard throughout the album. The glorious ‘Saturnine’ – in which Harrison warns that “to be famous and thin is the greatest goal of the age we’re living in” - even features a particularly Floyd-esque guitar solo.

Elsewhere, the band’s new bassist Jack Flanagan helps to craft the album’s most irresistibly enticing and lazy groove, which provides some comfort to ‘Midnight’s Mirror’, a track during which Harrison laments lost friendships. The band bow-out in appropriate style with a powerful reflection on coming-of-age with ‘The End Up’ proving this album to be an incredibly accomplished effort from a band who have truly found their feet.
(DIY)


Im letzten Jahr führten mich meine weitesten Konzertreisen nach Göteborg (Hello Saferide), Mailand (Noel Gallagh...


























Im letzten Jahr führten mich meine weitesten Konzertreisen nach Göteborg (Hello Saferide), Mailand (Noel Gallagher), Brüssel (Noel Gallagher) und Tilburg (Morrissey). Dieses Jahr steht vor dem ersten Auslandstrip (Lush in London) zunächst eine Inlandsreise an: Suede stellen in Hamburg in neues Album "Night Thoughts" vor.

Bei Konzerten in England haben es Brett Anderson & Co. zuletzt so gehandhabt, dass sie zunächst "Night Thoughts" in seiner Gänze (12 Songs, knapp 48 Minuten) und anschließend ein wechselndes Best of-Set mit bis zu 16 weiteren Titeln gespielt haben. Das könnten sie, wenn es nach mir ginge, in Hamburg so gerne wiederholen, denn "Night Thoughts" ist ein in sich geschlossenes Album geworden, was nicht nur an dem übergreifenden, textlichen Konzept oder den fließenden (oder pausenlosen) Übergängen zwischen den einzelnen Titeln liegt. Müsste ich es stilistisch mit den anderen sechs Alben von Suede vergleichen, so würde ich es als kleine Schwester des düsteren "Dog Man Star" bezeichnen.

"Outsiders", "No Tomorrow" und das starke "What I'm Trying To Tell You" folgen der Tradition, der rockigen, schnellen Singles, auch wenn die Güteklasse von "Animal Nitrate" oder "Beautiful Ones" nicht erreicht werden kann. "Like Kids", was tatsächlich als Single ausgewählt wurde, fällt im Vergleich zu den drei genannten Songs etwas ab. 
"When You Are Young", "I Can't Give Her What She Wants" und das opulente, orchestrale "The Fur & The Feathers" können auf der balladesken Habenseite verbucht werden. Erwähnenswert ist, neben den oftmals cinematographischen Arrangements, das auffallende Gitarrenspiel von Richard Oakes - ob er Nachhilfe bei Bernard Butler genommen hat? 

Im internen Ranking der sieben Suede-Alben würde ich "Night Thoughts" aktuell auf Rang 3 oder 4 (vor / nach "Coming Up" (1996)) einordnen: An "Suede" (1993) und "Dog Man Star" (1994) reicht es nicht heran, und es ist besser als die Alben der Jahrgänge 1999 ("Head Music"), 2002 ("A New Morning") und 2013 ("Bloodsports").  




NIGHT THOUGHTS hat nichts mit Hans Joachim Kulenkampffs versöhnlichen „Nachtgedanken“ zu tun, sondern ist ein Konzept­album über die „Phantom Menace“, die nicht greifbare Angst, die einen überfällt, wenn man nachts spontan aufwacht und „die Wände über einem zusammenbrechen“, wie Anderson sagt. Diese Hysterie,die Kollege Noel Galla gher so treffend in „Gas Panic!“ beschrieb: „What tongueless ghost of sin crept through my curtains? Sailing on a sea of sweat on a stormy night“. Leider ertrinkt dieser vielversprechende Ansatz im für Anderson immer typischer werdenden Schwulst – wie die junge Frau auf dem Cover, das übrigens fast so aussieht wie das von Chelsea Wolfes ABYSS. Immerhin: Am Ende von „Tightrope“ wartet ein himmlisches Streicher-Arrangement, auf „What I’m Trying To Tell You“ spielt Richard Oakes so catchy Gitarre wie seit dem Glam-Pop von COMING UP nicht mehr.
Das Schlagzeug-lose „Learning To Be“ mit seinen Ambient-Flächen und Klang-Collagen erinnert daran, dass Suede auch mal als experimentierfreudig galten (das gloriose „Introducing The Band“, das gescheiterte HEAD MUSIC). Und was für ein potenter Sänger Anderson mit seinen bald fuffzich Jahren doch immer noch ist! Die Band gibt sich redlich Mühe. NIGHT THOUGHTS ist bestimmt keins ihrer Selbstverstümmelungs-Alben, wird in ihre Geschichte aber als weiteres Übergangskapitel zum würdevollen Finale eingehen, mit dem sich der Kreis schließen wird. Hoffentlich.
(musikexpress)




But Anderson has talked about viewing his younger self through the prism of his older self here, his relationship with his father through his own fatherhood. And so Night Thoughts finds Anderson fretting and regretting at the darkest, most yin hour of the clock. Tightrope is full of fear, but not the kind that is half-thrill.

There is a string section – often the last refuge of the pedestrian indie band trying to sound grandiose – but here, Suede pull it off, and it brings lashings of romance to Anderson’s angst. Every passage of guitar band music is more ruminative than of old, balanced out by something a little more imaginative, such as the stately string intro to When You Are Young, later reprised as When You Were Young.

The excellent What I Am Trying to Tell You is a list of Anderson’s personal failings, whose soured glam shimmy sounds like the arrogant Suede in their pomp, but with a much higher emotional intelligence score. I Can’t Give Her What She Wants packs in more self-flagellation, undercut with something more sinister, as Anderson’s protagonist regards the woman he is singing about with intriguing ambivalence.

Youth – a key ingredient in Suede’s lubricous dramas, all “battle plans and distant drums” – is gone. The overblown exaggerations of greenhorns has been replaced by a twilit dread based on lived mistakes and real perdition.

The dark nights of the soul only get darker with time, and Night Thoughts proves an unexpectedly congenial companion volume.
(The Guardian)


  Mit solche einem Albumcover und dem Albumtitel "A coliseum complex museum" erweckt man beim potentiellen ...

 




















Mit solche einem Albumcover und dem Albumtitel "A coliseum complex museum" erweckt man beim potentiellen Hörer keine Erwartungen in Richtung leicht verdaulicher Pop-Musik. Und tatsächlich steht die kanadische Band The Besnard Lakes auch eher für Post-Rock mit Psychedlic- und Prog-Einschlag. Im Jahr 2003 gegründet veröffentlichte sie nun mit "A coliseum complex museum" ihren fünften Longplayer. Aktuell versammeln die beiden Gründer Jace Lasek und Olga Goreas vier weitere Musiker um sich, um den Hörer mit gitarrenlastigen und zum Teil Shoegaze-nahen Sound in ihren Bann zu ziehen.

Die ersten drei Songs wirken auf mich etwas zu träge, doch mit "Towers sent her sheets of sound", "The plain moon", "Nightingale" und "Tungsten 4: The refugee" bekommt die Band anschließend die Kurve und wirkt indierockiger. Die Band selbst erachtet die Songs des aktuellen Werks als kompakter als die der beiden epischer angelegten Vorgänger. Ich denke dann grabe ich erst gar nicht weiter im Back-Katalog.

Pitchforks Kommentar bestärkt mich in meiner Einschätzung:
After five albums, the Besnard Lakes don’t have many of those big surprises left in them. They still have galaxy-sized ambitions, but the galaxy they’re constructing is beginning to feel like a very small, overly familiar place.

"Golden lion":

Im April wird die Band in diesen Städten auftreten:
  • 10.04. Köln
  • 11.04. Hamburg
  • 13.04. Berlin

“Neulich auf Volkers Couch beim Anhören des neuen Bloc Party Albums” Mit Bloc Party verbinden wohl alle PvG Richt...






















“Neulich auf Volkers Couch beim Anhören des neuen Bloc Party Albums”

Mit Bloc Party verbinden wohl alle PvG Richter vor allem das starke Debüt aus dem Jahr 2005. Dieses schaffte es gar auf Platz drei unserer Bestenliste der Jahre 2000-2009. Auch die Nachfolger “A weekend in the city”, “Intimacy” and “Four” wurden bei PvG mit fast durchgehend wohlwollenden Urteilen bedacht. Auf Volkers Couch wollen wir herausfinden, ob auch das fünfte Album “Hymns” überzeugen kann.

1. The love within

Ingo: Das war die erste Single, ich glaube dazu gibt es auch ein Video.

Dirk: Ich habe vorher noch keinen Song vom Album gehört, so haben Bloc Party die Erwartungen in den letzten Jahren heruntergeschraubt. Ich kann also fast nur positiv überrascht werden.
Ingo: Ich habe noch mal geschaut… die Wertungen der letzten Alben waren auch nicht schlecht. Nur Keles Alben waren unnötig.
Oliver: Ich habe im Vorfeld nochmal die alten Alben gehört, teilweise hatte ich die gar nicht bewertet. Ist aber keins schlechter als 7,5. Wertungen folgen noch, aber die Jahre müssen nicht neu berechnet werden, Dirk ;-)
Ingo: Die Beats erinnern gerade etwas an Psys Gangnam Style. Ich hoffe Kele ist nicht so begeistert von seinen Solo-Experimenten, dass er diese bei Bloc Party fortsetzt.
Dirk: Dance-Music. Ich musste an die fürchterlichen Sachen auf dem letzten Madonna-Album denken. Für diesen nervigen Effekt, der sich durch den kompletten Track zieht, gibt es bestimmt einen Fachbegriff. Müsste man mal David Guetta fragen.
Ingo: Der Song ist Mist. Warum wurde das die erste Single?
Oliver: Der Song ist kein Mist. Der Song ist sogar ein Hit! Volker würde mir zustimmen.
Ingo: :-) Nur einer hat Pop verstanden...
Dirk: Für eine Kele-Solosong ganz gut, aber nicht für Bloc Party.

2. Only he can heal me

Ingo: Ich bin nicht sprachlos aber irgendwie freudig gespannt. Kann ja nur besser werden.
Dirk: Das klingt schon besser. Spannend mit diesem tiefen Chorgesang zu Keles Gesang. Statt diesem Piano würde ich aber gerne noch eine Gitarre hören.
Oliver: Eigentlich ein typischer Bloc Party Song. Es fehlen nur irgendwie die Gitarren, oder?
Ingo: Der Titel gefällt mir. Der Original Gitarrist ist ja noch an Bord. Vielleicht kommt da noch was. Ah, da ist die Gitarre.
Dirk: Tatsächlich, nach über 3 Minuten! Gefällt mir ganz gut, würde auf “A Weekend In The City” passen.

3. So real

Ingo: Der Gesang erinnert mich gerade ganz schön an Damon Albarn. Das gibt bestimmt Punktabzug von Dirk. ;-)
Oliver: Und von mir Plus-Punkte ;-)
Dirk: Nein, ich freue mich, dass der Song auch besser ist als der Opener. Sehr entspannt mit dieser wechselnden Piano- / Gitarren-Kombination.
Ingo: Und wieder eine tolle Gitarre. Das könnte wirklich ein Blur Song sein. Nett.
Oliver: Ob wir uns generell auf ein eher entspanntes Album einstellen können?
Ingo: Ich wippe im Hotelzimmerbett im Takt mit. Ist mir beim Opener auch nicht passiert.
Dirk: Ein ruhiges Bloc Party Album? Das hatten wir zumindest noch nicht.

4. The good news

Ingo: Das war die zweite Single. Der Song wurde bereits letztes Jahr live aufgeführt.
“The good news” aus einer Live Session:


Ingo: Das klingt ja schon wieder nach Blur.
Dirk: Stimmt. Blur spielen “Personal Jesus”.
Ingo: Mit Country-Gitarre. Packender Refrain.
Oliver: Packend ist vielleicht ein bisschen zu viel gesagt, aber cooler Song auf jeden Fall.
Ingo: Hör’ den Song noch zwei mal...
Dirk: 4 Lieder und schon 3 Treffer?!
Oliver: 4 von 4 ;-)
Ingo: Schon jetzt besser als das letzte Coldplay-Album.

5. Fortress

Oliver: Diesmal Jamie xx vs. Blur.
Dirk: War die Schlagzeugerin bei den Aufnahmen schon mit an Bord, oder hat Kele das allein mit dem Computer aufgenommen?
Ingo: Ich glaube nicht, dass sie schon dabei war. Bloc Party hat einen Neustart hinter sich. Nach den ersten vier Alben blieben nur die beiden Gründer Kele Okereke und Russell Lissack übrig. Wie in den frühen Tagen der Band schrieben die beiden die Songs und erst daraus erwuchs mit Menomenas Bassisten Justin Harris und Louise Bartle am Schlagzeug ein neues Bandgefüge.
Dirk: Kele mit viel Falsettgesang, klingt eher nach Soloalbum oder “Intimacy”-Outtake.
Ingo: Da hätte der Song auch gerne bleiben dürfen.
Dirk: Nach 3 Minuten bin ich etwas gelangweilt / eingelullt und es kommen noch 1:30.
Oliver: Ich weiß gar nicht, warum ich Bloc Party so lange ignoriert habe. Den Song finde ich ziemlich gut. Und gar nicht langweilig.
Dirk: Dir hat ja auch das Jamie xx-Album gefallen!
Oliver: So ist es.

6. Different drugs

Dirk: Ist das jetzt die zweite Plattenseite? Habe gar nicht mitbekommen, dass sie jemand umgedreht hat.
Ingo: Wahrscheinlich waren wir eingelullt vom fünften Titel. Hier mit richtigem Schlagzeug, gut.
Dirk: Und nach etwas über 90 Sekunden dürfen auch Gitarre und Bass etwas zu den Synthieklängen beitragen. Wann geht der Song denn endlich richtig los?
Ingo: Je mehr Band desto Bloc Party?
Oliver: So ein typischer Bloc Party Song ist es auch nicht, oder?
Ingo: So typisch Bloc Party ist bislang wenig. Aber nur zwei miese Songs und vier auf der Haben Seite. Dieser eben auch.
Dirk: Sie bauen hier viel Spannung auf, die sich bisher (4:05) noch nicht entladen hat. Lässt mich am Ende eher an Radiohead denken.
Oliver: Ist doch ein Lob.
Ingo: Die letzte Minute gefiel mir sehr gut.

7. Into the earth

Ingo: Ui, ein Weezer-Song.
Dirk: Nur Kele und die Gitarre, hatten wir bisher auch noch nicht. “Rock ‘n’ Roll has got so old” singt Kele - Bloc Party auch? Auch hier fehlt der Pfeffer.
Oliver: Finde ich diesmal auch. Werde ich noch richtig warm mit.
Ingo: Sehr entspannt. Toll, ruhiger Song und auf Volkers Couch die Füße hochlegen.

8. My true name

Dirk: Das Tempo des Albums bleibt schleppend bis behäbig.
Oliver: Ich fürchte auch, dass wir nichts Flottes mehr bekommen werden.
Ingo: Ja, es wird nun wirklich etwas eintönig. Einen echten Mehrwert bringen die Synthiespielereien hier ja auch nicht.
Dirk: Ich dachte gerade (2:30), dass es fast überstanden ist, aber es kommen noch 3 Minuten!
Oliver: Vielleicht ist der Song ja doch noch eine Wundertüte am Ende? 2 Minuten hat er noch.
Ingo: Oliver, Du bist aber auch ein Optimist. Muss man ja sein, wenn man Jamie xx mag. ;-)
Oliver: :-)
Dirk: Am Ende wiederholt Kele, wie bei einer Coda, immer den gleichen Satz, das prägt diesen zumindest ein.
Oliver: Aber von einer Wundertüte dann doch weit, weit entfernt.

9. Virtue

Ingo: Na nun nehmen wir doch wieder etwas Fahrt auf.
(Schweigen der anderen)
Dirk: Zu spät, wir sind schon eingenickt.
Ingo: Nun kommt, treibender Rhythmus, Gitarren… wie in alten Zeiten.
Oliver: Bin wieder wach.
Dirk: “Wie in alten Zeiten” - ja, auf B-Seiten. Aber immerhin. Das Highlight der zweiten Hälfte?
Oliver: Bisher ja. War aber nicht ganz so schwierig.
Dirk: Der Trick mit der am Ende häufig wiederholten Textzeile funktioniert auch hier. Nur diese monotonen Synthies haben etwas genervt.

10. Exes

Dirk: Keles Falsettgesang wird erneut von tiefem Gesang untermalt, Justin Harris sorgt für einen positiven Effekt.
Ingo: Ist das der erste Titel ohne Synthieklänge? Die Frage hat sich gerade erledigt. Aber zumindest sind es weniger Synthieklänge…
Dirk: Gefällt mir von den ruhigen Songs bisher mit Abstand am besten.
Ingo: Auf jeden Fall hat es Bloc Party geschafft, mit diesem Album zu überraschen.
Dirk: Mir ist kurz der Angstschweiß ausgebrochen, weil ich dachte, dass da jemand pfeift - waren aber nur die Synthies.
Oliver: Das dachte ich auch.



11. Living lux

Dirk: Zum Abschluss noch einmal in die Disco?
Oliver: Bestimmt falscher Alarm. Mal weiter hören.
Dirk: Die Synthies wabern, man denkt wieder “Gleich passiert etwas” und dann nichts.
Ingo: Das ist wieder so ein Titel, der auf ein Kele-Album gehört.
Oliver: Vielleicht sollte ich mir das Kele-Album nochmal genauer anhören. Schlecht ist der Song ja nicht.
Dirk: Auf der Deluxe Version gibt es noch 4 zusätzliche Songs. Ob das die schnellen Gitarren-Songs sind? Bei “Living Lux” ist auf jeden Fall nichts mehr passiert.

Fazit:

Ingo: Nach dem ersten Song war ich wirklich auf das Schlimmste vorbereitet. Der Rest des Albums überrascht überwiegend positiv. So ein Stück weit hat sich die Band tatsächlich neu erfunden. Es fehlen nur die Bloc Party-Songs auf diesem Bloc Party-Album. Dafür zeigt die Band neue Facetten. Ich gönne „Hymns“ noch ein paar Durchläufe.

Dirk: Mensch, Ingo, du hast jetzt schon alles gesagt! Vermutlich kann man sich “Hymns” ein wenig schön hören, es gibt ja jetzt schon ein halbes Dutzend Songs, die mir ganz gut gefallen. In zwei bis drei Jahren wird man sich, wie bei den beiden Vorgängern, aber an keinen Titel mehr erinnern können und im Zweifelsfall zu “Silent Alarm” und “A Weekend In The City” greifen.

Oliver: Fängt spannend an, wird auf Dauer und zum Ende hin leider ein wenig zu eintönig. Aber einen richtig schlechten Song gibt es glaube ich nicht. Mal schauen, was die nächsten Hördurchgänge bringen.

  Ursprünglich als Okkervil Rivers Nebenprojekt gestartet, hat sich Jonathan Meiburg mit Shearwater freigeschwommen...

 




















Ursprünglich als Okkervil Rivers Nebenprojekt gestartet, hat sich Jonathan Meiburg mit Shearwater freigeschwommen. Inzwischen sucht er sich jeweils Musiker, die ihn bei seinen musikalischen Ideen unterstützen. Obwohl ich Shearwater vor allem wegen Meiburgs Stimme und der Intensität einiger Songs wirklich mag, klingt die Band aus Austin, Texas häufig so ein wenig nach “angezogener Handbremse”. 

Highlights der bisherigen Veröffentlichungen waren in meinen Ohren “Rook” und vor allem “Animal life”. Somit hat sich seit “Rook” ein Wechsel aus jeweils einem schwächeren Album zwischen zwei stärkeren Werken angedeutet. Damit wäre mit dem aktuellen neunten Album “Jet plane and oxbow” wieder ein Höhepunkt zu erwarten. Und den höre ich auch. Vor allem die erste Hälfte legt mit “Prime”, meinem Liebling “Quiet Americans”, “A long time” und “Filaments” stark vor. Mit “Pale kings” und dessen Anlehnung an U2 während deren “The Joshua Tree” Phase flacht “Jet plane and oxbow” dann etwas ab. Danach kann mich nur noch "Glass bones" überzeugen.

Mir scheint mit “Jet plane and oxbow” hat Meiburg die oben erwähnte Handbremse weiter gelockert. Noch etwas mehr Mut und der Vergleich mit Okkervil River ist kein Thema mehr.

Von Popmatters fühle ich mich nicht nur wegen des U2-Vergleichs bestätigt:
Jet Plane and Oxbow is a remarkably polished, alluring, and dignified accomplishment. The way Shearwater combines retro synthpop accentuations with modern rock foundations is quite intriguing. The record feels both vintage and vibrant, and Meiburg’s lyricism and singing do a similar job of channeling ‘80s precursors while commenting on present day concerns. For these reasons, the record is just about timeless, and any fan of the aforementioned styles should take flight ASAP.
Deutschlandfunk.de:
"Jet Plane and Oxbow" - ein akustisches Zeitzeugnis, überzeugend, voller scharfsinniger Kritik und filmischer Momente.
Dort gibt es das Video zu "Quiet Americans" und hier "Only child":


Ein aktuelles Video konnte ich nicht finden, aber eine gemeinsame Cover Version mit Sharon van Etten von "Stop draggin' my heart around" (der Song startet bei ca. 1:30):


Shearwater auf Tour in Deutschland:
  • 10.02. Berlin
  • 12.02. Hamburg



"Syzygy" - was klingt wie eine höchst undankbare Buchstabenkombination bei Scrabble, beschreibt im Eng...


























"Syzygy" - was klingt wie eine höchst undankbare Buchstabenkombination bei Scrabble, beschreibt im Englischen gleich eine Vielzahl von Begriffen aus den Bereichen Astronomie, Philosophie, Mathematik, Poesie und Kultur, wenn man Comic-Bücher oder die "X-Files" hinzuzählt. Der lateinische Begriff "Sycygia" ("Zusammenfügung") sorgt für diese Vielzahl an Begrifflichkeiten. In Deutschland kann man den Begriff zumindest in den Frankfurter und Bad Homburger "Gelben Seiten" finden. 

Bei "Blaue Blume" ist die Sachlage schon einfacher, da dieser für Sehnsucht und Liebe stehende Begriff ein zentrales Symbol der Romantik darstellt. Möglicherweise wird in dänischen Schulen das Gedicht "Blaue Blume" von Joseph von Eichendorff gelesen, denn ausgerechnet ein aus Kopenhagen stammendes Quartett hat hat sich dessen Titel als Bandnamen zugelegt.

In ihrer Heimat veröffentlichten Blaue Blume ihr Debütalbum bereits Ende Oktober, in Deutschland steht "Syzygy" ab dem 29. Januar in den Plattenläden. Bei den Referenzen für diesen verträumten, schwelgenden Art-Pop, der von perlenden Gitarren und verhallten Synthieflächen dominiert wird, greifen die Kritiker sehr gerne auf Künstler zurück, die ihre Hochzeiten in den 80er Jahre hatten, sind sich dabei aber recht uneins: The Cure, Kate Bush, Roxy Music, The Smiths, Genesis... Auffallend und gewöhnungsbedürftig ist auf jeden Fall der Gesang von Jonas Smith, der versucht Antony Hegarty und Elizabeth Fraser (Cocteau Twins) zu kombinieren.

Für die 10 Songs von "Syzygy" griffen die Dänen nicht auf Songs ihrer 2014 erschienenen EP "In Disco Lights" zurück, einen ersten Eindruck für die vom dänischen Gaffa Magazin zum Album des Jahres gekürte Platte soll die Single "Sky" vermitteln:




After achieving massive success both internationally and on their home turf, where “In Disco Lights” was 2014's most played track on P6, expectations for Blaue Blume skyrocketed. Thankfully, their debut album Syzygy does not disappoint. It’s brimming with what we’ve come to expect from this Copenhagen-based quartet: the album is heartfelt rock ‘n roll studded with electronic elements, expressed with a grandeur akin to being at the opera.

Syzygy bounces through groovy beach rock in tracks like “Candy”, purebred rock in “Before The Sun Blows Up Our Lungs” and even storms of synths and instrumentals in the 7-minute long epic “Epoch”. That diversity makes Syzygy feel like shopping through a Kwik-E-Mart of musical elements and tossing exquisite items in the cart at random; however, there’s method to the madness. Syzygy has nothing short of a meticulously engineered and completely unique sound—something not so easy to achieve in The Golden Age of the Remix. When all these elements bloom together in perfect harmony, as they do in “Sky”, we’re left with nothing short of a sizzling lyrical feast.
(noisey)


Blaue Blume in Deutschland:

08.03.16 Dortmund, FZW
10.03.16 Berlin, Blaues Zimmer
11.03.16 Köln, Yuca
12.03.16 Hamburg, Häkken