Zu PJ Harveys neuem Album "The hope six demolition project" kann man viel sagen und schreiben. Man muss n...

PJ Harvey - The hope six demolition project






















Zu PJ Harveys neuem Album "The hope six demolition project" kann man viel sagen und schreiben. Man muss natürlich erwähnen, dass Recording Sessions für dieses neunte Album der Dame im Somerset House in London öffentlich "abgehalten" wurden. Ebenso könnte man darauf hinwesien, das sie die Songs auf Reisen in den Kosovo, nach Afghanistan und Washington D.C. schrieb und nebenbei das Gedicht-/Photobuch "The hollow of the hand" abfiel. Die Fotos stammen übrigens von Seasmus Murphy, der seit "Let England shake" all ihre Videos drehte. Und kaum eine Vorstellung des Albums kommt ohne Verweis auf die politischen Botschaften, vor allem im Song "The community of hope" auf. Inhaltlich wandte sich PJ Harvey im Vergleich zu "Let England shake" sowohl von der Vergangenheit als auch von ihrer Heimat in Richtung der USA und aktuellen Themen zu.

Doch letztendlich sollte es ja um die Musik gehen und die ist nicht spektakulär ausgefallen. Selten fielen zwei nacheinander von ihr veröffentlichte Alben derart ähnlich aus. Mit dem letzten Album "Let England shake" aus dem Jahr 2011 fuhr sie sehr ordentliche Chartplatzierungen ein. An die Verkaufszahlen des hervorragenden "Stories from the city, stories from the sea" kam "Let England shake" aber nicht heran. Die Erfolge der Vergangenheit verschafften PJ Harvey for "The hope six demolition project" viel künstlerische Freiheit, die weitgehend ungenutzt blieb. Einen Tick rockiger geraten und etwas agressivere Bläser, ansonten Indierock, Alternative, Folk Rock und ein paar psychedelische Klänge. Das kannte man bereits vom Vorgänger.

"The hope six demolition project" ist ein gutes Album. Bei dem Versuch die hörenswerten Songs aufzuführen merkte ich, dass mir doch fast alle gefallen (besonders allerdings der Opener, "Near the memorials to Vietnam and Lincoln", "The orange monkey", "Medicinals" und "The wheel"). Nur hat sich bislang keiner wirklich nachhaltig einbrennen können. Mit zum Teil gleichen Musikern (John Parish ist ja eh gesetzt) und gleichen Produzenten (Parish und Flood) wurde aus dieser Platte eine amerkanische Fortsetzung von "Let England shake". Das sei ihr hiermit verziehen. Aber ich hoffe nun lässt sich PJ Harvey nicht weitere fünf Jahre Zeit um dann einen dritten Aufguss zu präsentieren.

Pitchfork.com hingegen meint:
Whatever her geopolitical intentions, The Hope Six Demolition Project is her most exhilarating rock album in years, yoking the siren-like catchiness of her last great America-influenced album, Stories From the City… to the swamp-tarnished filth of her classic first three records, Dry, Rid of Me, and To Bring You My Love. It’s leering, brash, and dissonant, but also not without its warmth: Despite the bleakness of the guided car tour in "The Community of Hope," there’s a driving optimism to its droning guitar and steady drums.

Das Video zu "The wheel":




Und das zur zweiten Single "The community of hope":



Am 20.06. wird Frau Harvey Berlin mit einem Konzert erfreuen.

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