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M83 - Junk























Fans von M83 habe lange Zeit auf einen Nachfolger von "Hurry Up, We're Dreaming" warten müssen, denn das sechste Album der französischen Band hat bereits 5 Jahre auf dem Buckel. Angetrieben vom Erfolg der Single "Midnight City" konnte sich auch erstmals ein Album von M83 weltweit hoch in den Charts platzieren. Jedoch präsentierte Anthony Gonzalez, der kreative Kopf hinter M83, nicht schnell einen ähnlich gearteten Nachfolger, sondern konzentrierte sich auf Filmmusiken: Er steuerte jeweils einen Song für die Soundtracks der beiden bisherigen Teile der Divergent-Serie bei und komponierte den Score für "Oblivion" mit Tom Cruise.

Auf das Albumcover  und den Plattentitel hatten Gonzalez Auseinandersetzung mit der Science Fiction-Thematik offensichtlich große Auswirkungen: "Alles was wir heutzutage produzieren landet irgendwann als Müllpartikel im All und ich finde diese Vorstellung faszinierend und erschreckend zugleich."
Faszinierend und erschreckend zugleich - das führt uns auch direkt zur Musik von "Junk", denn dafür richtete Gonzalez seinen Blick zurück und ließ sich stilistisch von den TV-Serien der späten 70er und 80er Jahre beeinflussen. Und so hören wir nun auf 15 Titeln und in 55 Minuten federleichten Synthie-Pop mit einer Vielzahl an Gastsängern, darunter Beck ("Time Wind") und Susanne Sundfør ("For The Kids"), säuselnde Saxophone sowie wehleidig weinende Mundharmonika und fühlen uns wie im Vorspann zu "Alf" oder bei "Ich heirate eine Familie". 
"Faszinierend," würde Mr. Spock sagen. "Und erschreckend zugleich," entgegnet ihm daraufhin die komplette Besatzung des Raumschiffes Enterprise.




Die Wahrheit über JUNK lautet: Herr Gonzalez verhebt sich auf seinem siebten Album erst so richtig. Und das macht großen Spaß. JUNK unterhält als Meta-Pop-Produkt, das den Spacepop, Softrock und Blue-Eyed-Soul ab Mitte der 70er bis etwa kurz vor der breiten Einführung der Sampletechnik formvollendet und soundtechnisch eindrucksvoll aufarbeitet. Auf French-Talk-Disco-Erotica („Bibi The Dog“) folgt Phillysound-Intermezzo („Moon Crystal“) folgt ein Stevie-Wonder-Mundharmonika-Solo, für das Stevie Wonder allerdings keine Zeit hatte („Sunday Night 1987“), folgt Beck Hansen als melancholischer New-Wave-Popper („Time Wind“), folgt die rund drei Jahrzehnte zu späte Empfehlung von Susanne Sundfør als Duettpartnerin für Barry Gibb oder Kenny Rogers („For The Kids“). Das ist manchmal kitschig und käsig, tappt aber eben auch mit überzeugender rotwangiger Aufgeregtheit, die den Romantiker Gonzalez bei aller Cleverness auszeichnet, in all die entsprechenden Fallen – anders als zum Beispiel die zwei stahlharten Profis von Daft Punk.
(musikexpress)


M83 mischt Italo-Disco, Yacht-Pop und Chillout, das ist nahe bei Tame Impala, Daft Punk und Washed Out, und die Sängerinnen Susanne Sundfør und Mai Lan haben großartige Auftritte. Die besten Stücke sind "Go!", "Atlantique Sud" und "Solitude". Man meint dem Album anzuhören, dass Anthony Gonzalez zuletzt vor allem Soundtracks produziert hat, für "Oblivion" mit Tom Cruise etwa, für "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" und "Divergent – Die Bestimmung". Jeder bestimmt hier selbst, was er sieht: M83 macht den Hörer von "Junk" zum Regisseur.

Jeder bestimmt hier selbst, was er sieht: M83 macht den Hörer von "Junk" zum Regisseur.
Allen sei nun dieses Album ans Herz gelegt. Zu treuen Händen, gewissermaßen. Aber gut drauf aufpassen, bitte.
(RP Online)


4 Kommentare:

  1. Gebe ich M83 jetzt 8 oder 3 Punkte? Da ich mir das Album feiwillig nicht mehr anhören werde: 3 Punkte

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  2. nachdem sie nun sogar bei "cirque de soleil" mitmachen, sind sie für mich endgültig im kitsch verschwunden, die fallhöhe zu früheren alben ist zu hoch und schmerzhaft geworden und den witz in dieser ironiekiste "junk" habe ich auch nicht gefunden, deshalb: 1 punkt.

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