Es läuft gut für Wolf Alice . Ihre ersten beiden EPs ("Blush", 2013, und "Creature Songs", 201...
























Es läuft gut für Wolf Alice. Ihre ersten beiden EPs ("Blush", 2013, und "Creature Songs", 2014) wurden überaus wohlwollend aufgenommen, so dass sich Ellie Rowsell (Gesang, Gitarre), Joff Oddie (Gitarre), Theo Ellis (Bass) und Joel Amey (Schlagzeug) schnell auf der viel beachteten Sounds of 2015-Liste der BBC wieder fanden. Gemeinsam mit Alt-J tourten sie im Frühjahr durch die größten Hallen des Kontinents, bespielen aktuell mit ihnen die einschlägigen Festivals und zierten das Cover des NME. Gute Werbung also für ihr nun veröffentlichtes Debütalbum "My Love Is Cool", das aktuell bei Metacritic einen Score von 78/1010 aufweist und in England auf Platz 2 der Charts einstieg. 

Ich durfte das Londoner Quartett in Offenbach als Support von Alt-J und vor einigen Tagen beim Best Kept Secret Festival (hier finden sich Berichte, Fotos und Setlisten der Tage eins, zwei und drei) live sehen und musste feststellen, dass mir Wolf Alice zu lauten und harten Rock mit Grunge-Einschlag lieferten. Meine Erwartungen an "My Love Is Cool" waren also nicht allzu hoch.

Vielleicht liegt es am Produzenten Mike Crossey (Arctic Monkeys, Blood Red Shoes, The Kooks), dass sich die Band auf ihrem ersten Tonträger deutlich gezähmter, vielfältiger und poppiger präsentiert als während eines Konzertes. Direkte Vergleichsmöglichkeiten bieten die frühen Singles "Bros" und "Fluffy", die für das Album noch einmal neu aufgenommen wurden. Und so finden sich neben den breitbeinigen Rock-Songs ("You're A Germ", "Moaning Lisa Smile", "Giant Peach", "Fluffy") im Stile der 90er Ikonen wie Pixies, Sonic Youth, Hole oder The Breeders auch eingängige Indiepop-Songs ("Bros", "Freazy"), lieblicher Folkpop ("Turn To Dust", "Swallowtail" - mit Ausnahme der letzten 40 Sekunden) und Elektro-Spielereien ("Silk", "Soapy Water").   




Statt Folk setzen Wolf Alice süßen Pop und Grunge in einer infektiösen Mischung ein. Dabei ist das Album weniger rockig, als der Grunge-Vergleich vermuten lässt. Die Londoner haben vielmehr ein atmosphärisches Werk geschaffen, mit dem sie sich sowohl vor The Stone Roses, als auch Hole, Elastica und My Bloody Valentine verneigen. So öffnet “My Love Is Cool” auch erst einmal mit der ruhigen Ballade “Turn To Dust” und der wunderbar sentimentalen Mid-Tempo-Nummer “Bros”, bevor bei “Your Loves Whore” und “You’re A Germ” die Gitarren etwas mehr zum Einsatz kommen. Bei ersterem in etwas bombastischerer Manier und bei letzterem mit deutlichen Punk-Anleihen. Es ist diese Mischung aus packender Atmosphäre und juvenilem Rock, die “My Love Is Cool” so einzigartig macht. Denn Wolf Alice liefern damit eine beeindruckende Bandbreite, in der sie immer zu begeistern wissen. Egal, ob es sich um das einfühlsame “Silk”, oder den schweren Rock von “Giant Peach” handelt, Wolf Alice liefern ein Debüt ab, das in dieser Art lange kein Newcomer geschafft hat.
(White Tapes)




Das cool groovende Freazy erinnert an die Rave-o-lution der Stone Roses, Giant Peach in seinem atonalen und trotzdem Glam-Rock-artigen Gitarrenzorn könnte auch von Courtney Love aus ihren besten Tagen bei Hole stammen. Und You're A Germ mit seinem krachigen Riff und dem plakativen Laut-leise-Kontrast mag gar ein Zitat von Blurs Song 2 sein. Doch es geht auch sensibler: Der Eröffnungssong Turn To Dust ist eine verhuschte Folk-Ballade, in der die Sängerin Ellie Rowsell über die Sterblichkeit räsoniert. Das gleich darauffolgende Bros lebt vornehmlich von seiner hübschen, gar nicht so harmlosen Melodie, die einem so schnell nicht mehr aus dem Kopf will. 
Wolf Alice nehmen all diese Einflüsse versiert auf, jeder Song ist ein Kleinod, das mit mehrmaligem Hören wächst. Man könnte aber auch sagen, Wolf Alice haben Probleme, eine eigene Stimme zu finden, weil die alten Stimmen zu laut sind und zu schön klingen. Aber wenn diese Geschichte ein Märchen ist, und wenn Wolf Alice noch nicht gestorben sind, dann werden sie, darauf ist My Love Is Cool ein großes Versprechen, in naher Zukunft womöglich ein bahnbrechendes zweites Album vorlegen.
(Zeit)




Wolf Alice in Deutschland:
19.11.15 Köln – Luxor
20.11.15 Berlin – Lido
22.11.15 Leipzig – Täubchenthal
22.11.15 Hamburg – Übel & Gefährlich


Der Isländer Barði Jóhannsson scheint ein Tausendsassa zu sein: Musiker, Soundtrack-Komponist, Autor, Moderator ei...
























Der Isländer Barði Jóhannsson scheint ein Tausendsassa zu sein: Musiker, Soundtrack-Komponist, Autor, Moderator einer TV Sendung, Regisseur und Designer. Es scheint kaum einen kreativen Job zu geben, den er noch nicht ausgeübt hat. Zusammen mit Keren Ann betreibt er das Projekt Lady & Bird, Starwalker heißt seine Kollaboration mit Jean-Benoit Dunckel (Air) und Bang Gang nennt er sein eigenes musikalisches Projekt, bei dem er seit 1996 wechselnde Partner begrüßt und bereits auf vier Veröffentlichungen zurückblicken kann. 

"The Wolves Are Whispering" heißt seine soeben erschienene Platte, die eine siebenjährige Entstehungsgeschichte zu verzeichnen und mit Keren Ann, Helen Marnie (Ladytron), Jófríður Ákadóttir (Pascal Pinon, Samaris) und Bloodgroup einige bekannte Gast-Musiker aufzuführen hat. Den düster-bedrohlichen Klängen des Albums ist sowohl Jóhannssons Nähe zu den spacig-sphärischen Sounds von Air als auch seine Fähigkeit, bewegte Bilder mit stimmungsvollen, epischen Soundtracks zu unterlegen, anzuhören. 

Highlights sind jedoch die Songs, die versuchen, aus diesem warmen, aber teilweise zu monotonen Wohlklang ein wenig herauszubrechen, etwa "The Sin Is Near" mit Bloodgroup und "Silent Bite" mit Helen Marnie von Ladytron. Den Mehrwert, den "The Wolves Are Whispering" durch seine Gastsänger erhält, kann man aber auch vollkommen anders  interpretieren: 

Doch trotzdem wirken die “feat.”-losen Songs gelungener. “Out Of Horizon”, der direkt nach “The Sin Is Near” angestimmt wird, trägt zum Beispiel maßgeblich zum Vergessen des von Elektro-Sounds traktierten und zugegebenermaßen schaurigen Anfangs der Platte bei.
Das Lied zeigt auf, Jóhannsson braucht keine Unterstützung von anderen – weder aus der Elektro-Sparte, noch von einer multikulturellen Sängerin.
Durch diesen zweiten Track und den später folgenden Song “Silent Bite” gewinnt der Tonträger an Abwechslung. Ein statuiertes Exempel dafür, dass melancholisch-depressive Zeilen wie Open your eyes / Give yourself to him tonight / Fell Alive / Whipe your tears away (“Silent Bite”) nicht mit ebensolcher Musik unterlegt sein müssen. Auch mit etwas lockererem Pop vermögen sie noch zur selben Wirkung.
Das sieben Jahre lange Warten auf “The Wolves Are Whispering” war demnach also schon lohnenswert, allerdings hätte es sich letzten Endes noch mehr ausgezahlt, wenn Bang Gang sich keine Hilfe von außerhalb ins Boot geholt hätte. Denn diese “Hilfe” hat seinem vierten Album lediglich Schwachpunkte verliehen.
(Radio Q)




“The Sin is Near,” featuring Bloodgroup, is quite possibly the best track on the album. A heavy beat, low atmospheric synth and perplexing lyrics create an all-around great song. Using this as our first taste of Bang Gang’s music may not have been the best idea, because we are left longing for another stellar track later in The Wolves Are Whispering, and our palettes are, unfortunately, never satisfied.
“Out of the Horizon” marks an immediate change from the record’s first track. Though not as beautiful as “The Sin is Near,” its music is more organic and it moves quickly. “My Special One” is where The Wolves Are Whispering becomes glaringly average. The lyrics are syrupy, the music is lazy and it is simply boring.
There are few noteworthy tracks afterward. However, “Lonely Bird,” featuring Keren Ann, and “Silent Bite,” which features vocals by Helen Marnie, are relative stunners amid the frozen tundra of The Wolves Are Whispering. Perhaps they are so noticeable because they break up the monotony, but the talent is also undeniably there.
Luckily, The Wolves Are Whispering finishes strong. The last track, “We Will Never Get Along” is rousing and inventive. It, with its naked piano intro and clear vocals, is heart-wrenching and a great closer to what could have been an amazing album. Had every track been as special as the first and last, this record would have been a triumph for Bang Gang.
(mxdwn)




Auch wenn der Record Store Day bereits ein paar Tage zurück liegt, sei noch auf "I Swam Out To Greet You"...
























Auch wenn der Record Store Day bereits ein paar Tage zurück liegt, sei noch auf "I Swam Out To Greet You" von Slow Club verwiesen, dass digital oder als LP noch käuflich erworben werden kann. Charles Watson und Rebecca Taylor veröffentlichten ein Jahr nach ihrem letzten Album "Complete Surrender" eine Zusammenstellung von 12 bisher ungehörten Coverversionen und setzen dem Trend der Wiederveröffentlichungswelle, die an diesem Tage über die Plattenkäufer hereinbricht, etwas Individuelles entgegen. 

Slow Club entschleunigen Klassiker wie "Disco 2000" von Pulp heran, überführen Synth-Pop ("Seasons (Waiting On You)" von Future Islands) in folkige Indiepop-Gefilde, verneigen sich gleichsam vor renommierten, allseits bekannten Künstlern, wie Bob Dylan (I Threw It All Away") oder Burt Bacharach & Hal David ("Make It Easy On Yourself"), und persönlichen Lieblingen (Chad vanGaalen "Willow Tree", The Mae Shi "Lamb And Lion") und behalten dabei den Lo-Fi-Charakter der Aufnahmesessions ("Killing Moon") inklusive quietschender Stühle ("Blue Harbour") bei.  

Hier ist die komplette Trackliste:
A1. I Couldn’t Say It To Your Face – Arthur Russell
A2. Willow Tree – Chad VanGaalen
A3. I Threw It All Away – Bob Dylan
A4. Lamb And Lion – The Mae Shi
A5. Desperado – The Eagles
A6. Birds – Neil Young
B1. Seasons (Waiting On You) – Future Islands
B2. Disco 2000 – Pulp
B3. Blue Harbour – The Wave Pictures
B4. Killing Moon – Echo And The Bunnymen
B5. The Prophet – Jamie T
B6. Make It Easy On Yourself – Burt Bacharach & Hal David




Ben Schneider schrieb schon Songs, bevor er aus Michigan über Frankreich und New York nach Los Angeles zog. 2010 grü...






















Ben Schneider schrieb schon Songs, bevor er aus Michigan über Frankreich und New York nach Los Angeles zog. 2010 gründete er dann Lord Huron und veröffentlichte erste EPs. Nach und nach rekrutierte er seine Band. 2012 erschien das Debütalbum “Lonesome dreams”, nun legte Lord Huron mit “Strange trails” nach. 

Seine Solo-Herkunft scheint in einigen Singer/Songwriter Songs und Passagen durch. Ansonsten steht Lord Huron aktuell für gefälligen Indiefolk. Wegen Ben Schneiders Stimme kommt man um Vergleiche mit Mumford & Sons und My Morning Jacket kaum herum. 

Während man (vor allem in englischsprachigen Medien) überwiegend positive Reviews zu “Strange trails” findet, erscheinen mir die Mehrzahl der Songs auf diesem Album zu austauschbar, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Die erwähnenswerten Titel sind nach meinem Empfinden “Until the night turns”, “La belle fleur sauvage”, “The world ender”, “Meet me in the woods”, “The yawning grave” und der versöhnliche Abschluss mit “The night we met”. Während vorwiegend die flotteren Songs im Stile von Mumford & Sons überzeugen, reichte das Material offensichtlich nicht für 14 gute Songs.

At nearly an hour, Strange Trails tends to drag in its back half, the songs there largely slower retreads of those that have come before. For background music it is quite enjoyable, but under closer inspection much of the material simply doesn’t hold up. Because of this, Strange Trails is ultimately a somewhat exhausting listen due in part to its sheer scope and ambition. But like many great epic Westerns, it proves a rewarding, aesthetically satisfying artistic statement, one that requires a great deal of patience and investment to fully unfold. Those willing to make the investment will not be disappointed. 

“Meet me in the woods”:

Bobby Wratten. Wem dieser Name nichts sagt, möchte bitte erstmal die Lobhudelei Robert Wratten, and Songs As Map Of The Human Heart (alle...



Bobby Wratten. Wem dieser Name nichts sagt, möchte bitte erstmal die Lobhudelei Robert Wratten, and Songs As Map Of The Human Heart (allein der Titel!) lesen. Der Mann, dem eigene (wenn auch nicht sehr aktive) last.fm-Seiten gewidmet sind, hat mit The Field Mice und Trembling Blue Stars Indiepop-Geschichte geschrieben.


Quelle: Lightning In A Twilight Hour

Unter dem Namen Lightning In A Twilight Hour und der Mithilfe von Beth Arzy (Trembling Blue Stars / Aberdeen), Anne-Mari Davies und Michael Hiscock (The Field Mice) erschien im April sein neues Album 'Fragments Of A Former Moon' über das spanische Indiepopperlenlabel Elefant Records. Und ein besseres Zuhause hätte Wratten für seine Platte nicht finden können.



Filled with the kind of desperately sad songs that almost revel in their bleakness yet offer the listener solace through the painfully tender melodies and words, the album is a reliably glorious bummer. After starting off almost sprightly with a couple songs that have some forward motion and have Wratten's moping vocals offset by the light-as-air singing of Beth Arzy (who takes the lead on track two, the spy movie-influenced and almost cheerful "The Pattern Room" and "Night Traveller" later on), the record takes a turn for the gloomy with a string of slow, sad, love-lost songs and a trio of ambient instrumentals […] that provide a perfect soundtrack for a day spent in bed with the covers pulled over your head. (allmusic.com)

Die bei allmusic angesprochenen ambient instrumentals empfinde ich persönlich leider eher etwas störend. Auf einer vorab im Februar erschienenen EP waren vier von sieben Songs ebenfalls Instrumentals. Vielleicht hätte Wratten einfach die drei "richtigen" Songs der EP mit aufs Album nehmen sollen. Dann wäre es noch schöner geworden, als es ohnehin schon ist.


Quelle: Lightning In A Twilight Hour

Man könnte mir vorwerfen, dass ich mal wieder etwas spät dran bin mit der Vorstellung einer Platte. Zugegeben: Erschienen ist 'Here It...



Man könnte mir vorwerfen, dass ich mal wieder etwas spät dran bin mit der Vorstellung einer Platte. Zugegeben: Erschienen ist 'Here It Comes' von Life In Film bereits Anfang März. Aber: Eine Band, die mich vier Jahre lang auf ihr Debutalbum warten lässt, muss verkraften können, dass sie erst über drei Monate nach Veröffentlichung hier Erwähnung findet.

'Get Closer' hörte ich Anfang 2011 zum ersten Mal, als das Tracklisting für den dritten Teil der immer tollen King Kong Kicks-Compilationreihe zusammengestellt wurde. Und seitdem immer wieder.



Gut, dass ich Life In Film nicht schon früher kannte, gegründet haben sie sich nämlich schon 2008. Das hätte sieben lange Jahre Wartezeit bedeuten können…

Aufgenommen mit Produzent Stephen Street (Blur, Morrissey), werden auf dem Erstling "Here it comes" Jangle-, Britpop und Indierock verschmolzen. […] Die Band um Sänger Samuel Fry und Gitarrist Edward Ibbotson macht vieles richtig. "Here it comes" ist unprätentiös ("Alleyway"), ergreifend ("Are you sure"), retro ("Get closer") und mit Sicherheit ehrlich ("Forest fire"). Unaufgeregt spielen die Briten auf ("The idiot") und können dabei sentimental sein, ohne peinlich zu werden ("Anna (please don't go)"). Mit "Set it off" wird der Rock auch einmal zum treibenden Motor, und "Carla" ist wohl eine der schönsten Balladen von der Insel. (plattentests.de)



Das Debütalbum der britischen Band Life In Film kombiniert recht disparate Elemente. Insbesondere dank der Stimme von Samuel Fry kommt man kaum umhin sich an die frühen, prä-Stadion-Rock Kings Of Leon erinnert zu fühlen und natürlich ist dann auch der Gedanke an Strokes-Gitarren nicht weit, aber gerade eben in die Gitarrenparts schleichen sich Anklänge an die britische Schule des Jingle-Jangle-Indie-Pops der 80er ein. Wenn man so will: die Kings Of Leon auf der Achterbahn mit Johnny Marr. (taz.blogs)



Tourdaten (diesmal ganz besonders ohne Gewähr – das Konzert, das ich besuchen möchte wurde mittlerweile schon zwei Mal verschoben…):

16. September Köln (Blue Shell)
17. September München (Kranhalle)
18. September Stuttgart (Club 1210)
19. September Nürnberg (Nürnberg Pop Festival)
20. September Berlin (Magnet Club)
21. September Hamburg (Knust)
23. September Salzburg (Rockhouse)
24. September Wien (Chelsea)
25. September Dornbirn (Spielboden)

Fans von Lush und Fear Of Men könnten auch Gefallen an "Sleep Through It" finden, wenn sie aufbrausende ...
























Fans von Lush und Fear Of Men könnten auch Gefallen an "Sleep Through It" finden, wenn sie aufbrausende Gitarrenwellen im Stile von My Bloody Valentine nicht stören. Aufgrund eines gehörigen Noise-Anteils verbietet sich hier auch, trotz des Albumtitels, das Label "Dreampop". Natürlich gibt es auch eine Ausnahme von der Regel: das instrumentale "FSA". Meine Anspieltipps heißen "Seventeen", "Maybe You're Crazy" sowie "Fall In" und "Owe You Nothing", die mich besonders an die eingangs erwähnten Lush bzw. Fear Of Men erinnerten.

Wildhoney ist ein aus Baltimore stammendes Quintett, das sich dem Shoegaze verschrieben und Anfang des Jahres in den USA sein Debütalbum veröffentlicht hat. "Sleep Through It" kann über die Bandcamp-Seite für kleines Geld digital bezogen werden, über den Shop des Labels kann man auch die LP ordern, muss aber aufgrund der hohen Versandkosten tiefer in die Tasche greifen.


‘Owe You Nothing’ sports a twee edge, with downcast lyrics that hinge on sugary vocals, backed by a jagged wall of sound in the latter half. Truth be told, we’ve heard that sound plenty of times before. But, Wildhoney do add to the mixture, there’s accessible pop-centric melodies combined with lo-fi charm, they’re delivered with a frenetic energy that bowls the listener over. ‘Maybe You’re Crazy’ is a good example of this. It sucks you in with catchy vocals and then hits with a wave of noise.
If a heavy dose of noise pop is your thing, then Wildhoney’s ‘Sleep Through It‘ will be right up your street! It’s full throttle most of the way, with a short breath for air during ‘Tea Leaves’ and ‘FSA’, otherwise it doesn’t let up. The standouts ‘Seventeen’, ‘Fall In’, ‘Molly’ and the title track are worth the price of admission alone. Wildhoney aren’t taking themselves too seriously and are producing some really fun noise pop along the way.
(Sounds better with Reverb)




The songs on Sleep Through It tend to take a linear approach, but one that’s buoyed by the shading of the music. Concision is the name of the game on tracks like “Owe You Nothing” and album highlights “Seventeen” and “Fall In.” Here, the vocals aren’t buried in the mix, but presented at an often slightly lower volume, centered for a clarity that works to the group’s advantage. This balancing showcases their strength at designing sparkling earworms while guitars warp and peel back around them. The particular clean-guitar tone used on much of the album brings to mind something a friend once referred to as “that 80s alternative” sound: a layered, sweeping timbre you may be familiar with from albums like Kiss Me, Kiss Me, Kiss Me (The Cure), What Does Anything Mean? Basically (The Chameleons), and Ocean Rain (Echo & the Bunnymen), a sound that only certain chorus pedals can truly replicate.
Some of the last generation of shoegazers have fallen on hard times lately — a quick once-over of the new A Place to Bury Strangers album will help you get my meaning here. But it’s good to know that newer bands like Wildhoney are out there. Sure, they haven’t exactly changed the game with Sleep Through It, but they’ve manged to create a deft and thoroughly enjoyable album, and it makes me excited to hear what they’ll sound like on their second and third albums.
(Tiny Mixtapes)


Other Lives hieß am Anfang ihrer Karriere noch Kunek. Erst 2009 erfolgte die Umbenennung der Band aus Stillwater, O...






















Other Lives hieß am Anfang ihrer Karriere noch Kunek. Erst 2009 erfolgte die Umbenennung der Band aus Stillwater, Oklahoma. Die bis 2012 veröffentlichten Alben und EPs inklusive des hier von vielen Richtern für gut befundene Vorgängerwerk "Tamer animals" konnten weitgehend unter Folk und Americana eingeordnet werden. Kontakte bis hin zu Auftritten als Vorband für Radiohead und Atoms For Peace scheinen die Band um Jesse Tabish, Jonathon Mooney und Josh Onstott inspiriert zu haben. 

Neben stellenweise verführerischen Melodien und packenden Harmonien im Stile der Fleet Foxes und The National Lässigkeit besticht die Band nun zusätzlich durch vielschichtige und durch Streicher angereicherte Arrangements. Und in den richtigen Momenten kommen dann noch Elektroelemente hinzu. Die Band hat viel Zeit und Energie in diese 14 Titel investiert. Und das hört man. 

Die Liste der von mir besonders empfohlenen Songs gerät recht lang: Da sind “Pattern”, “Reconfiguration”, “Easy way out”, “Need a line”, “English summer” und vor allem “2 pyramids” zu nennen. 

“Rituals” verlangt dem Hörer etwas Geduld ab, ist ein ein wirklich hörenswertes und vielseitiges Album. 


Listening to Rituals is like slipping into a hazy dream or listening to a classical thrift shop find. It’s charming and enveloping, but more importantly, it sets up Other Lives for future efforts now that their folk ties have been shed.

“Easy way out”:


Other Lives live (z. T. auf Festivals):
  • 09.07. Hamburg
  • 10.07. Rüsselsheim
  • 13.07. Stuttgart
  • 17.07. München

Irgendwo habe ich kürzlich gelesen, dass sich Throw That Beat In The Garbagecan wiedervereinigt haben und an einem...
























Irgendwo habe ich kürzlich gelesen, dass sich Throw That Beat In The Garbagecan wiedervereinigt haben und an einem neuen Album arbeiten. Das wären tatsächlich tolle Aussichten, wenn sie sich bestätigen sollten. 

Wie bekomme ich jetzt die Kurve zu den Tigercats, einem aus London stammenden Quintett, das erst sein zweites Album veröffentlicht hat? Eigentlich gar nicht so schwer, denn "Mysteries" erscheint über Fortuna Pop!, was schon fast eine bestimmte musikalische Ausrichtung vorgibt. Und in diesem Fall (Indie-/Twee-Pop mit Girl/Boy-Gesang) tendieren sowohl Throw That Beat als auch Tigercats in die gleiche Richtung. 

Auch bei den Engländern gibt es mit Duncan Barrett einen Komponisten, Sänger und Gitarristen mit leicht nasalem Gesang, der immer wieder an den richtigen Stellen von weiblichem Gesang unterstützt wird. Dieser stammt von Laura Kovic (Keyboards, Gesang), die zusammen mit Barretts Bruder Giles (Bass), Johnny Evans (Schlagzeug) und Paul Rains von Allo Darlin' (Gitarre) die Band vervollständigt. Zudem ist auf "Mysteries" Terry Edwards (Tindersticks, Gallon Drunk) auf einigen Stücken an der Trompete bzw. am Saxophon zu hören. 

Da Giles Barrett in den Londoner Soup Studios arbeitet, konnte die Band dort viel Zeit verbringen, was dem DIY-Charme leider etwas abträglich war (das ist Throw That Beat erst mit ihrem vierten und fünften Album passiert). Ein wenig mehr rumpelnde Gitarren wie in "So Haunted" hätten dem Album ebenfalls gut getan. Insgesamt ist die zweite Hälfte mit der Single "Sleeping In The Backseat" oder auch "Too Sad To Tell You" und "Wendy And Lisa" besser gelungen als die erste. 




Distortion is aplenty, albeit less heightened, and there are still aspects of adolescent grievances here, but there is a new-found introspection present, evinced on the downbeat brilliance of "Too Sad To Tell You" and "Sleeping In The Backseat" which, even at its most soporific, has its hurried indie disco moments. 
Mysteries triumphs within its predilection for melody and nuance: "Wheezer" and "Too Sad To Tell You" both predominate in terms of juxtaposition; the former’s brass inclusions add joyous, contemplative warmth - thanks to prolific collaborator Terry Edwards - while the latter exposes the band’s propensity for beautifully adept songcraft and accomplished guitar work. Its seeming 'downfall' is in its unassuming quality that shares a likeness with many other bands of the indie pop persuasion. While there's nothing wildly new here, Tigercats aren't the kind of band to try and woo you with effusive tricks and surprises, and all the better for it. 
Subtly recalling some of the softer moments of C86, singer Duncan’s salient vocals are still a distinctive aspect, and they're particularly lovely when interplayed with keyboardist Laura’s. While Isle of Dogs retained a jauntier, elemental and traditionally indie guitar-pop formula that deftly captured youthful petulance, Mysteries is its more confident, cultivated counterpart. In short, they’ve honed their craft and matured without eschewing their admirably innate pop sensibility.
(The Line Of Best Fit)




‘Junior Champion’ kicks off proceedings, it’s upbeat guitars chiming, the tone is spot on. It seems to be a song about playing chess but not quite to grandmaster level, losing pieces down the sofa, great kissing and most of all the thrill of being with someone you really want to be with. The song playfully bounces and skips, both Duncan and Laura’s vocals perfectly pitched together. It’ll leave you smitten and it’s immediately Check in favour of Tigercats.
‘Laura and Cesar’ slows the pace to a pleasant stroll. It’s one of two tracks with Laura on lead vocals (the other being ‘Sleeping in the Back Seat’) and is reminiscent of the Pastels most recent album which can only be a positive. ‘King of Vic’ is a bit of a departure from previous Tigercats, sounding like of a less bombastic Arcade Fire. It’s drama is brilliantly done.
First single from this album, ‘Sleeping in the Back Seat’, is a half-asleep tale of touring, waiting, staring out the window, endless roads, missing loved ones, familiar songs on the radio. It rolls along with a beautiful yearning, its hook will bury itself in your brain. It sounds like a hungover ‘Enola Gay’. ‘Wendy and Lisa’ is a slow, wistful story of regrets and apologies. It closes the album in a delicate, sombre mood.
There are no weak tracks on the album. It represents a more polished, confident sounding band. One that have grown up a little (but not too much) from the fun of their debut album. It’s still indie-pop at heart and, like any of the best examples from the genre, it whisks the listener seamlessly through feelings of joy, despair and overall contentment.
(Overblown)


Erinnert sich noch jemand an Louise Wener, die in der Britpop-Hochphase zwischen 1995 und 1997 mit ihrer Band Slee...
























Erinnert sich noch jemand an Louise Wener, die in der Britpop-Hochphase zwischen 1995 und 1997 mit ihrer Band Sleeper drei Alben in den englischen Top 10 platzieren konnte? Und The Jesus & Mary Chain kennt doch wohl jeder, oder?
Wenn ihr beide Fragen mit "Ja" beantwortet habt, dann könnt ihr euch vorstellen, wie "Gloom" klingt und warum mir der Song von Kid Wave ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat.  

Kid Wave, die ihren Ursprung in Schweden haben, aber nun in London residieren, verbinden auf "Wonderlust" das, was Ende der 90er Jahre dies- und jenseits des Atlantiks im Indie-Segment angesagt war: Britpop (Sleeper, Teenage Fanclub), Shoegaze/Dreampop (Lush, The Jesus & Mary Chain) und Alternative Rock (The Breeders, PJ Harvey). Freunde dieser Künstler sollten dem Debütalbum von Lea Emmery (Gesang), Mattias Bhatt (Gitarre), Serra Petale (Schlagzeug) und Harry Deacon (Bass) eine Chance geben. Als Anspieltipps würde ich "Wonderlust", "Gloom" und "Walk On Fire" empfehlen, das düster-dronige "Baby Tiger" schlägt in seiner Black Rebel Motorcycle Club-Mäßigkeit ein wenig aus der Reihe.




This is ground that hasn’t just been well trodden, it’s become ancient, and going into ‘Wonderlust’ means trying yet again to turn off any preconceived notions of what a band inspired by “‘90s indie rock” is going to come up with. For the most part, Kid Wave stay true to the genre - there’s the slinky, lulling guitars (‘; the whimsical and lethargic vocals splattered with melancholy - “some say dreaming is waste of time / I can’t get you out of my mind” Lea Emmery croons on stand-out single ‘Honey’, for example - and an overall lo-fi, sun-drenched sheen that of course nods back to the recordings of the day.
Kid Wave succeed the most when they go huge on the hooks and choruses. ‘Gloom’ for example is straight out of the Pavement textbook, but there’s a lush quality to Emmery’s vocal and a scale to the driving melody of it that makes it sound poised for bigger things, and there’s a moment of choral voices that ups the euphoria in a way The Pains of Being Pure at Heart regularly achieve. ‘Sway’, one of the album’s more tender tracks, nails that nostalgic feeling of longing for escape and hammers home the notion that this is a band dreaming of sunshine in even the gloomiest moments. With ‘Wanderlust’, Kid Wave are proposing a summer that lasts all year long, but they’re willing to enjoy a few nights of twilight along the way.
(DIY




Title track ‘Wonderlust’ kicks the album off in fine style, after a surging intro, the song calms down during the verse until the chorus kicks in when things get a bit heavier. Next up is last year’s sublime single ‘Gloom’, don’t let the title put you off, its anything but gloomy. Opening with an explosion of drums and guitars, it grabs your attention through jangling guitar riffs and haunting vocals. ‘Best Friend’ showcases their skill for writing brilliant melodies, but interspersing them with massive drums, you know to keep us on our toes. But there is a lingering melancholy as the chorus simply says “Do you remember when we were best friends?”
The albums highlight though is ‘Baby Tiger’, Opening with a wall of feedback and droney noise, it suddenly changes and the riff kicks in. This is one of the heaviest tracks on the album, and shows that Kid Wave aren’t just jangle pop merchants, more importantly it’s lots of fun too. ‘I’m Trying to Break Your Heart’ is another stand out moment, woozy guitars intertwine perfectly with understated vocals and huge drums. ‘Dreaming On’ brings the album to a close. As the title hints, there is a lurid dreamlike feel to it. Ethereal vocals romp with a tender acoustic guitar, but instead of all hell breaking loose, Dreaming On slowly lilts to its beautiful outro.
(god is in the tv)


Heute sehe ich The Jesus & Mary Chain beim Best Kept Secret Festival. Neues Album der Reid-Brüder? Fehlanzeige...
























Heute sehe ich The Jesus & Mary Chain beim Best Kept Secret Festival. Neues Album der Reid-Brüder? Fehlanzeige. Zumindest neue Songs? Nein, man wird uns "Psychocandy" in voller Länge plus einige ausgewählte Songs wie "April Skies" und "Reverence" präsentieren.

Möchte man zuhause frische Lieder im TJ&MC-Sound hören, so konnte man bisher immer getrost zu Platten von den Crocodiles greifen. Denn  Brandon Welchez und Charles Rowell verstehen sich seit 2008 als Reids Reste Rampe oder Wiederauferstehung von The Jesus & Mary Chain. 

Jedoch setzt es für deren fünftes Album "Boys", das mit Hilfe von PledgeMusic finanziert und über Welchez' eigenes Label Zoo Music, das er mit seiner Frau Dee Dee Penny (Dum Dum Girls) betreibt, veröffentlicht wurde, plötzlich nur schwache bis mittelprächtige Kritiken. 

Der Grund hierfür liegt in einem Ausflug nach Mexiko und dem Versuch etwas Lokalkolorit in die Aufnahmen zu integrieren. Sie selbst nennen es "Salsa-Punk", die Kritiker bemängeln die "Latin Beats" und den "Santana Flavour". Omnipräsent sind diese Einflüsse jedoch bei Weitem nicht, aber in Songs wie "Don't Look Up" oder "Kool TV" durchaus aufspürbar. Für eine ordentliche Dosis an verzerrten Gitarren zwischen Garage Rock und Noise Pop sorgen hingegen "Do The Void" oder "Transylvania".


In addition to the normal staple of The Jesus And Mary Chain-ish fuzz, Boys sees the odd flirtation with Latin beats and a dollop of salsa.
This time, the album was recorded in Mexico City under the stewardship of local resident and lead singer of Los Fancy-Free, Martin Thulin, who’s picked up the producer baton from The Raveonettes’ Sune Rose Wagner who produced the band’s fourth effort Crimes Of Passion in 2013. But it doesn’t seem to matter who is twiddling the knobs – the tracks are generally collated rapidly once the duo have taken their individual ideas and merged them into complete songs, and this ability and solid vision within their songwriting ultimately results in the band creating their own destiny rather than have their ideas completely tweaked and revamped by an outsider, although the brush with salsa that gives a slight Santana flavour is possibly mostly Thulin’s influence. (...)
The Latin influenced efforts, though, are the most diverse tracks on the album. Kool TV conjures up images of prancing Spanish dancers before guitars head down Chaos Street once again. Album closer Don’t Look Up then features a skittering Latino beat and deft touches of guitar for more dreaminess before descending into a sound of confusion, like two different tracks being played simultaneously.
(musicOMH)




‘The Boy Is A Tramp’, with its Phil Spector beat, is immediately reminiscent of The Jesus & Mary Chain but as a slower, dreamier, more restrained number it does stand out as a refreshing tonic. The sudden appearance of a string section suggests the band is reaching for a luscious, slightly druggy, Lee Hazlewood-style pop hit but this ambition is sadly absent elsewhere. Still, following track ‘Hard’ shows that even the most humdrum of elements can turn into something wonderful if you have a real killer of a hook. A few more of those and Boys would have been something a bit more special.
At the other end of the psych scale, ‘Transylvania’ has an unexpected wig-out involving horns and unsettling electronic noise that elevates another perfectly decent but unspectacular fuzzy garage number into something slightly avant-garde and weird. ‘Don’t Look Up’ pulls a similar trick by suddenly transforming from a dreamy ballad into a full-on bad trip, all slowed-down and nightmarishly echoey. It’s genuinely a bit scary and, again, had the band explored this facet of their songwriting they might have produced something more noteworthy. As it is, these occasional experiments just serve to remind that it’s nice (and unexpected) to actually be surprised by this album. (...)
It’s not enough to make an album that blends inoffensively into the background. Psychedelia is supposed to be mind-bending, not just some minor flavouring to add to your very average indie-pop songs.
(Drowned In Sound)




Dissonant starten No Joy in ihr neues Album. "Remember Nothing" lässt vermuten, dass sich Gesang, Gitar...
























Dissonant starten No Joy in ihr neues Album. "Remember Nothing" lässt vermuten, dass sich Gesang, Gitarre und Rhythmusgruppe tatsächlich an nichts erinnern können, schon gar nicht an den Song, den sie jetzt gemeinsam performen wollen. Fans der frühen My Bloody Valentine dürfen sich hier aber gerne angesprochen fühlen. Im folgenden Song, "Everything New",  ist eigentlich gar nicht alles neu, denn diesen harmonisch wohlklingenden Dreampop hatten die Cocteau Twins und Lush bereits vor mehr 20 Jahren im Programm.

Danach pendelt das Album zwar weiterhin zwischen diesen Polen - "Hollywood Teeth" könnte tatsächlich aus der Schublade von Kevin Shields stammen und "Judith" passt perfekt zum 4AD Labels - jedoch wird es im Vergleich zu den früheren Platten schneller, rockiger und noisiger ("Corpo Daemon", "Rude Films").  

No Joy werden mit "More Faithful" bereits zum dritten Mal bei Platten vor Gericht vorgeladen und versuchen endlich einmal eine höhere Wertung als 7 Punkte zu erzielen. Für "Ghost Blonde" (2010) und "Wait To Pleasure" (2013) wurde diese Note vereinzelt gezückt, die übrigen Wertungen blieben jedoch darunter. Gibt es also für "More Faithful" mehr Punkte von den Plattenrichtern? 


No Joy ziehen ihr Tempo auf diesem Album an, verpassen sich eine gewisse Unberechenbarkeit, verquirlen ihre typischen Stilelemente mit Andeutungen und Versatzstücken von Garagigem und Punkigem, lustig  Gothic-Spielarten à la Chelsea Wolfe, oder elegisch-süßen Softpop-Hymnen. Und auch wenn all das deutlich variabler, detailverliebter und gewiefter in Richtung Pop produziert sein mag – die kathartische Wirkmacht eines klassischen Shoegaze-Stücks wie etwa „E“ auf dem Vorgänger WAIT TO PLEASURE vermisst man dann doch ein bisschen.
(musikexpress)


More Faithful is a genre-bending record with explosive yet concentrated sound that stays true to No Joy’s signature shoegaze rock. Getting caught in the dizzying effects of this particular project most readily mimics the band’s direct but conflicted namesake. There’s joy in dream pop, but where there’s sun, there’s shadow. Something is lurking in the dark and wants to rock.
(Consequence Of Sound)




There's plenty of shoegazing happening on More Faithful, but it's not a shoegaze record: "Everything New" is a chilly, lush pop ballad that happens to be surrounded by an arsenal of stomp pedals; "Moon in my Mouth" juxtaposes a wobbling, math-y signature to a dreamy vocal hook; "Burial in Twos" coasts through the heavens on an electro vibe before the band kicks the fuzz engines into overdrive; "Rude Films" brings a bouncy power pop march that arrives on the screaming feedback trails of the woozy neo-folk of "Chalk Snake"; "I am an Eye Machine" climbs from a drowsy new age chime to a psychedelic sunburst of an anthemic climax; and "Corpo Daemon" gets a blistering grunge treatment.
(exclaim)


The tracks which do this best; lead single ‘Everything New’, ‘Moon in my Mouth’ and ‘I Am An Eye Machine’ are the ones which break monotony. The intricate layering of warped guitars and echoing vocals is all well and good for the background to summer fun, but for No Joy to be more than this ‘More Faithful’ relies on these more intimate moments. Although these are sparsely scattered throughout they’re just enough to make ‘More Faithful’ more than just a half-listened to soundtrack to road trips and festivals but an album with heart, confidence and intimacy.
(DIY Magazine)

Sich selbst scheinen die Musiker der Band Joanna Gruesome nicht allzu ernst zu nehmen. Der Bandname lehnt sich zwar...






















Sich selbst scheinen die Musiker der Band Joanna Gruesome nicht allzu ernst zu nehmen. Der Bandname lehnt sich zwar an Joanna Newsom an, doch bereits dort enden die Ähnlichkeiten. Die Geschichten zur Gründung reichen von Weinverkostung bis Aggressionsbewältigungskurs. Bis vor kurzem bestand die Band aus Alanna McArdle, Owen Williams (Gitarre), Max Warren (Bass), George Nicholls (Gitarre) und David Sandford (Drums).  Die Sängerin Alanna Mcardle verließ vor wenigen Tagen die Band. Mit der durch den Einsatz in der Punkband Pennycress geschulten “Kate” wurde vermutlich adäquater Ersatz gefunden. Außerdem kam Roxy am Keyboard hinzu. Auf diese beiden Mitstreiterinnen traf die Band übrigens angeblich in einem okkulten Buchladen. 

So böse die Band aus Cardiff erscheinen möchte, spätestens die poppigen Melodien legen einen Filter der Gefälligkeit über die Punk-Attacken. “Peanut butter” ist der Nachfolger des 2013 erschienenen Debüts “Weird sister”. Der Überraschungseffekt ging natürlich verloren. Aber ich wüsste nicht, warum nicht erneut zumindest eine Nominierung für den “Wels Music Prize” herausspringen sollte. Produziert wurde “Peanut butter” von MJ (Hookworms). 

Bei zehn Titeln mit einer Gesamtspielzeit von knapp 25 Minuten empfehle ich keine einzelnen Songs sondern jedem Liebhaber von Power / Noisepop den kompletten Konsum des Albums. 

With its follow-up, Peanut Butter, Joanna Gruesome refrains from tweaking its own formula too much, instead dispensing more of what we've come to expect, but doing it better: Recorded with Hookworms frontman MJ, the band sounds tighter and more dynamic, with catchier choruses and more assured singing. [...] When set against a flurry of distorted guitars and volatile noise, the vulnerability in their voices carries weight, demonstrating Joanna Gruesome's considerable gift for balancing sweetness and chaos.

“Crayon”:

Algiers ist der englische Namen von Algier, der Hauptstadt Algeriens. Algiers ist aber auch der Name mehrere Orte ...
























Algiers ist der englische Namen von Algier, der Hauptstadt Algeriens. Algiers ist aber auch der Name mehrere Orte in den Vereinigten Staaten, und zwar in den Bundesstaaten Indiana, Louisiana und Vermont, sowie eines Films von John Cromwell aus dem Jahre 1938.

Algiers ist aber auch ein aus Atlanta, Georgia, stammendes Trio, das aus Franklin James Fisher (Gesang, Gitarre), Ryan Mahan (Bass) und Lee Tesche (Gitarre) besteht und seinen Sound selbst als "Post-Worldbeat" definiert. 

"Algiers" ist der Name des Debütalbums von Algiers, das Anfang des Monats über Matador Records erschienen ist, 11 Songs in 45 Minuten versammelt und eine ungewöhnliche, experimentelle Mischung aus Post-Punk, Soul und Gospel darstellt. Die Songs "Blood" und "Claudette" wurden bisher als Singles ausgewählt.

"Algiers" kommt bei den Kritikern gut weg: Metacritic steht aktuell bei einem Score von 79/100 Punkten. Lobenden Worte findet man im deutschsprachigen Raum zum Beispiel bei der Zeit oder lesen sich wie folgt:


Das amerikanische Trio Algiers beschäftigt sich auf seinem gleichnamigen Debütalbum lieber mit jener Form von Soul, die sehr tief in der Tradition des US-Südens steht und zwischen dem Call und Response klassischer Worksongs, der Beseeltheit des Gospels und wütendem Protest keine qualitative Unterscheidung treffen mag. Dazu wird bei meist dringlichem Tempo sowohl der Black Crow King eines Nick Cave wie auch der Lizard King eines Jim Morrison beschworen.
Von der instrumentalen Besetzung her kann die Alternative-Rock- und Indie-Cindy-Fraktion mit zünftig schneidbrennenden und kreischenden wie in ruhigen Momenten nur quengeligen Gitarren ebenso befriedigt werden, wie der grundsätzliche Ansatz ein elektronischer ist. Wenn man den Sänger der Fine Young Cannibals einst statt Nick Cave bei der Birthday Party besetzt und Martin Gore von Depeche Mode das Ganze produziert hätte ... Weißt du, was ich meine?!
(Der Standard)




Der Gesang des afroamerikanischen Sängers Franklin James Fisher erinnert an TV On The Radio, die plötzlich den Blues haben. An anderer Stelle grollt und gewittert es, als ob sich die Swans an Soul versuchen würden. "Blood" ist die Single, gewaltig wie ein Sandalen-Film: Ein Monumental-Song, der von 400 Jahren Sklaverei und all dem umsonst vergossenen Blut erzählt.
Zu Algiers Themen gehören auch Konsum-Kritik und Identitäts-Politik. Es geht um Figuren, die gepeinigt, gedemütigt, gejagt wirken. Mit dem Song "Black Eunuch" erhebt sich die Platte ein letztes Mal in Wut und Schmerz - als ob Willis Earl Beal, der Blues-Wahnsinnige, Nick Caves erste Band The Birthday Party zum Leben erweckt hätte.
Der Gothic-Gospel von Algiers rüttelt und schüttelt, zerrt und zieht an einem. Unmöglich, dieses Debüt zu überhören. Die Frage, die bleibt: Warum wird das nicht im Herbst oder Winter veröffentlicht? Ist das die richtige Jahreszeit für so ein düsteres Werk?
Unser Album der Woche gleicht einem Paternoster der Gefühle und Genres: Wer geschickt ist und reinkommt, der erlebt ein Auf und Ab, wie es selten geworden ist, und aus dem man nur schwer aussteigen kann. Schade nur, dass ab 1. Juni 2015 die Benutzung von Paternostern in Deutschland verboten ist: zu gefährlich.
Da kommen Algiers also doch genau zur richtigen Zeit.
(BR)




Algiers rufen auf ihrem Debüt die Geis ter, die von Unterdrückung erzählen können, und stehen mit ihnen noch einmal auf, in voller Größe. Diese Gospelmusik erinnert an die Tage, als Soul der Groove einer Protestmusik der Minderheiten war. Sie biegt mit der Urgewalt des Punk um die Ecke und steht plötzlich im Hier und Jetzt vor uns. Franklin James Fisher ist der Prediger, der seine Stimme durch die Ruinen der Popgeschichte schickt, er tut das mit der Intensität von James Brown, befeuert von tiefschwarzen Chören und Donner-Beats. Er wird für die Ewigkeit eines Moments leise, wenn Welt und Musik stillstehen. Der Rest ist Noise. „Blood“, „Remains“, „And When You Fall“ – Songs auf der Warteliste zum modernen Klassiker. Zum Finale „Untitled“ versammeln sich alle Stimmen in der Intensivstation des Soul, als der Stecker gezogen wird, hallt der letzte Ton ein paar Sekunden im Echo nach. Herzstillstand.
(musikexpress)


Auf Leftfield wurde ich 1993 durch deren Single “Open up” mit John Lydons als Gast aufmerksam. Die musikalischen Gä...






















Auf Leftfield wurde ich 1993 durch deren Single “Open up” mit John Lydons als Gast aufmerksam. Die musikalischen Gäste machten auf den ersten beiden Alben “Leftism”  (1995) und “Rhythm and stealth” (1999) auch die Abwechslung aus. Vom Zweitwerk habe ich noch “Afrika shox” mit Afrika Bambaataa im Ohr. Danach wurde es sehr ruhig um Neil Barnes und Paul Daley, die beiden Köpfe hinter Leftfield. 2002 folgte die Auflösung. 

Seit 2010 war Neil Barnes wieder live als Leftfield unterwegs. Nun folgt mit “Alternative light source” das dritte Album. Barnes bricht nicht mit der Tradition, prominiente Gäste einzubinden, so z. B. Channy Leaneagh von Poliça und Tunde Adebimpe von TV On The Radio. “Alternative light source” verbindet die etwas luftigeren Elektrosounds des ersten Albums mit den düsteren Klängen des Nachfolgers. Electro und House Rhythmen bilden weitere die Grundlage. Spannend wird das dank der Gäste und einiger Hip Hop Passagen. Das klappt ziemlich gut über die erste Hälfte des Albums (vor allem bei “Head and shoulders”) doch danach wird es leider etwas flügellahm. Trotzdem ist “Alternative light source” ein tolles Electro Album und eine nette Erinnerung an die ersten beiden Alben der Band.

musicOMH bemüht einen Vergleich zu britischen Heiligtümern:

Some of the best things in modern cultural life are restricted to two instalments. Fawlty Towers, The Office and Phoenix Nights all played out over just two series. The Stone Roses achieved their creative peak with just two albums. [...] From this you will gather not a great deal has changed in the Leftfield stable, despite the reduction of crew. A third series, in this case, is one we can welcome with open arms, even if it isn’t fully the Alternative Light Source it purports to be. Now let’s see if Barnes moves his ship forward with the next one, and hope we don’t have to wait so long for it.

“Universal everything”:

“Head and shoulders”:

10 Fakten zum neuen Album von Jamie xx : 1. "In Colour" ist das Debütalbum von Jamie Smith, obwohl er ...
























10 Fakten zum neuen Album von Jamie xx:

1. "In Colour" ist das Debütalbum von Jamie Smith, obwohl er bereits die zuvor erschienen Alben seiner Band The xx ("xx", 2009, und "Coexist", 2012) und "We're New Here", die 2011 veröffentlichte Zusammenarbeit mit Gil-Scott Heron prägte.

2. Jamie xx sorgte nicht nur für den Remix des kompletten Albums von Heron ("I'm New Here", 2010), sondern u.a. auch für "You've Got The Love" (Florence & The Machne), "Rolling In The Deep (Adele) oder auch "Bloom" von Radiohead. Auch als Produzent (The xx, Drake, Alicia Keys) ist er aktiv und war in den Soundtrack des Filmprojektes "Continuum" involviert. 




3. 2011 veröffentlichte Jamie xx mit "Far Nearer" / "Beat For" eine erste Single mit doppelter A-Seite, die sich, ebenso wie "All Under One Roof raving" (2014) nicht auf dem Album befindet.

4. Dank "Girl" / "Sleep Sound", "Gosh" / Loud Places" und "I Know There's Gonna Be (Good Times)" kannten Singles-Käufer dennoch bereits zuvor 5 der 11 Songs von "In Colour".




5. Eben jene Singles-Käufer dürften seit 2010 einige schöne Farbvarianten des oben abgebildeten Plattencovers zusammengetragen haben, denn alle Veröffentlichungen bleiben der minimalistischen Gestaltung und Grundausrichtung treu und wirken selbst wie ein Remix.    

6. 5 Jahre arbeitete Jamie xx an seinem Soloalbum, das Anfang Juni über Young Turks veröffentlicht wurde und in England in der ersten Woche 19 255 Kopien verkaufte. Das reicht mittlerweile für Platz 1 der Dance und Indie Charts, bzw. Rang 3 der regulären Albenbestenliste. In zahlreichen anderen Ländern (Australien, Irland, Portugal, Niederlande usw.) knackte "In Colour" ebenfalls die Top Ten. In Deutschland reichte es für Platz 15.

7. Die beiden übrigen Mitglieder von The xx, Romy Madley Croft und Oliver Sim, hört man übrigens auf den Songs "SeeSaw" und "Loud Places" (Romy) sowie "Stranger In A Room" (Oliver). 




8. Auf der Single "I Know There's Gonna Be (Good Times)" hört man den US-Rapper Young Thug und den jamaikanischen Dancehall Künstler Popcaan. Dieser Song basiert auf einem Sample des Songs "Good Times" von The Persuasions. Apropos: Stimm-Sampler aus der TV-Serie "Top Boy" (auf "Girl") oder aus dem Radioprogramm "One In The Jungle" der BBC (auf "Gosh") nutzt Jamie xx auch regelmäßig.


Als Beatmacher von The xx hat er die Musik seiner Band sanft, aber hörbar elektronisiert. Und mit seinen bisherigen Solo-EPs auf den Ruinen des Dubstep einen hochgradig originären Sound erschaffen, der das xx-Gefühl mit den Entwicklungen der Bassmusik zusammenbringt und diese weiterdenkt. Eine sanfte Melancholie hängt über den meisten dieser Stücke, exemplarisch: der Eineinhalbminüter „Just Saying“, eine introspektive Ambient-Miniatur. Wir hören öfters die Steeldrums, das Sound-Erkennungszeichen von Jamie xx. Die drei Stücke, auf denen Romy Madley Croft (zwei Mal) und Oliver Sim den Gesang liefern, verstärken das xx-Gefühl. Und „Gosh“ ist der offensive, Afro-Funk-beeinflusste Track, der so auch gut auf dem nächsten Album von Daphni aufgehoben wäre.
Es gibt einen Ausreißer auf IN COLOUR, der aber sehr gut die multiplen Einflüsse des Künstlers untermauert: „I Know There’s Gonna Be (Good Times)“ mit Young Thug und Popcaan, ein Track, der um ein Sample der A-cappella-Band The Persuasions aufgebaut ist und Gospel, HipHop und R’n’B zusammenbringt. IN COLOUR kann man auch als musikalische  Spurensuche lesen, die hochgradig subjektive Interpretation elektronischer Musik, die sich aus den hochgradig subjektiven Einflüssen des Künstlers ergibt. Oder wie Jamie xx selbst seinen Weg beschreibt: Früher war er Fan von elektronischer Musik, jetzt ist er selbst Teil dieser Welt.
(musikexpress)


9. "In Colour" ist als Download, CD oder LP erhältlich. Außerdem gab es eine Deluxe Dreifach-LP auf farbigem Vinyl. 

10. Wie kam "In Colour" bei den Kritikern an? Ein Metascore von 87/100 bei Metacritic spricht Bände.

An album so rich, complex and dazzlingly fluid. (Q Magazine)

Those looking for an album which actively engages the future of music while remembering the imperfect past has much to enjoy with In Colour. (HipHopDX)

What In Colour reveals is the sheer scope of Smith's skills as a songwriter and producer. (Uncut)

On the whole, In Color is a vibrant, warm distillation of Jamie xx’s genre-spanning influences, one which could easily result in a meteoric rise in his profile. (PopMatters)


Ich war überrascht, als vor einigen Monaten über eine Zusammenarbeit zwischen Franz Ferdinand und Sparks berichtet ...























Ich war überrascht, als vor einigen Monaten über eine Zusammenarbeit zwischen Franz Ferdinand und Sparks berichtet wurde. Trotz passabler Alben wie zuletzt “Right thoughts, right words, right action” sind Franz Ferdinand in einer musikalischen Sackgasse gelandet. Von Sparks (unter dem Namen musizieren die Brüder Ron und Russell Mael seit 1971) hatte ich seit Jahren nichts mehr gehört. Ein gemeinsames Album dieser beiden Bands stimmte mich daher skeptisch aber neugierig. Wie inzwischen bekannt wurde, bahnte sich diese Zusammenarbeit bereits über einige Jahre an.

Und sie funktioniert so einfach wie der Name des Projekts: FFS für Franz Ferdinand and Sparks. Musikalisch verbinden sich der Glam/Art/Synth Pop der kalifornischen Veteranen und der Indierock mit tanzaffinen Rhythmen der Schotten ganz vorzüglich zu einer homogenen und überzeugenden Mischung. Die markanten Stimmen der Sänger funktionieren jeweils für sich und zudem hervorragend im Duett. 

Eine besondere Erwähnung verdienen die Titel “Johnny Delusional”, “Dictator’s son”, “Police encounters” und “So desu ne”. Und wenn zwei Bands sich derart gut ergänzen, können sie sich auch mit einem Song wie “Collaborations don’t work” feiern. 

Die eine Band erlebt eine kleiner Auferstehung, die andere bekommt neue Impulse und für den Hörer springt ein tolles Album dabei heraus. Wenn das mal keine win win win Situation ist. 

In Deutschland werden FFS am 01.07. in Köln und am 12.09. im Rahmen der deutschen Version des Lollapalooza Festivals in Berlin auftreten. 

“FFS” gibt es auch mit vier Bonus Tracks welche definitiv kein Ausschuss sind. 

In the end, FFS is pretty much exactly like what you would expect a collaboration between Franz Ferdinand and Sparks to sound like. But this doesn’t mean the album is routine or predictable: It’s an uncommonly smart record full of unexpected, delightful detours.

Die Single “Johnny Delusional” aus “Later… with Jools Holland”:

Und aus der gleichen Sendung “Police encounters”:

Bald, bald ist es so weit und wir können unsere persönliche Top Ten der Alben von Heather Nova zusammenstellen. V...
























Bald, bald ist es so weit und wir können unsere persönliche Top Ten der Alben von Heather Nova zusammenstellen. Von "Glow Stars" (1993) bis zu "The Way It Feels" reicht die Liste mit jetzt neun Einträgen. Dass "Oyster", die Platte, mit der die mittlerweile 47-jährige Singer/Songwriterin ihren Durchbruch hatte, auf Platz 1 stehen wird, dürfte unumstritten sein. Danach könnten sich vielleicht "Siren" (1998) und das düstere "Storm" (2003) die Plätze streitig machen. Oder kommt vielleicht doch das Debütalbum noch aufs Treppchen?

"The Way It Feels" kann da leider nicht mithalten, denn die 12 neuen Folkpop-Songs versinken im wohligen Schönklang, den man wohlwollend auch mit intim, atmosphärisch, verträumt und melodisch umschreiben könnte. Zu Heather Novas sehnsuchtsvollem, säuselnden Gesang gesellen sich hier ein Piano, dort Banjo oder Steel Gitarre, was den Weichspülfaktor der Folkpop-Lieder auch nicht gerade mildert. Musik für ein Schaumbad im Kerzenlicht.    

Aber lassen wir die positiven Aspekte von "The Way It Feels" nicht vollkommen untergehen, nämlich die reduziert arrangierten "Sleeping Dogs" und "Moon River Days". Sollte sich Heather Nova auf Album Nummer 10 einmal nur im schlichten Gewand präsentieren, dann könnte es vielleicht noch einmal zu Verschiebungen im oberen Bereich ihrer Top Ten Alben kommen.  




Eines muss man ihr aber lassen: Das Komponieren gar liebreizender Seelenstreichler beherrscht Nova wie kaum eine andere Künstlerin. "I'm air" ist eine lichtdurchflutete Miniatur samt schwelgerischer Geigenklänge, die das Blaue vom Himmel herunterfiedeln. Auch "On my radar", eine heruntergedimmte Neuauflage von "What a feeling", eignet sich hervorragend zur Beschallung des nächsten Gruppenkuschelns. Dass die 47-Jährige einen Hang zum Postkartenkitsch hat, ist kein Geheimnis – das Gespür für zerbrechliche Melodiebögen und flauschige Refrains ist ihr aber nicht gänzlich abhandengekommen. So ist auch "Girl on the mountain" ein blitzsauberer Popsong, dessen Ohrwurmcharakter nicht von der Hand zu weisen ist.
Doch gab es nicht auch einst eine andere Heather Nova? Eine verzweifelnde, umherirrende, aufrüttelnde? Selbstverständlich sei ihr jedes Glück dieser Welt gegönnt, sonderlich spannend klingen um sich selbst kreisende Nümmerchen wie "Sea change" oder "Sleeping dogs" aber nicht. Dass sie mehr kann, beweist "Women's hands". Brütend, ja beinahe düster ist dieses Lied. Während Nova ihre Stimme klagend erhebt, verdichtet sich die Musik zu einem unheilvollen Dräuen aus waidwunden Bläsern und jaulenden Pedal-Steel-Gitarren. "Grace, truth, beauty, love / We had it all" singt sie, und Gänsehaut stellt sich ein. Wenn das doch nur öfter so wäre.
Doch derlei Momente sind spärlich gesät auf "The way it feels". Einzig das nur mit Ukulele und Gesang beginnende "Moon river days" und der majestätische Opener "Treehouse" transportieren etwas von jener Magie, die Novas Musik einst zur "guilty pleasure" vieler Hörer machte. Auch textlich bietet die Chanteuse größtenteils solide Hausmannskost. Wenn etwa "The archaeologist" Bilder des in Staub und Asche konservierten Pompeji mit dem Ausgraben verborgener Gefühle assoziiert, dann ist das nicht ohne Charme. Die Auflösung in Schönklang mit einem leisen Hauch von Weltschmerz hinterlässt allerdings einen schalen Beigeschmack.
(Plattentests)




Auch auf ihrem neunten Studioalbum gönnt sich die Sängerin hin und wieder eine Auszeit. Das sind dann Momente, in denen die ansonsten scheue Künstlerin ihre Pforten besonders weit öffnet. Da wäre beispielsweise "Sleeping Dogs"; ein Song, nur getragen von der Akustischen und gelegentlichen Ukulele-Tupfern. Viel näher kann man Heather Nova gar nicht kommen als in diesen viereinhalb Minuten.
Das sirenenhafte "I'm Air" gewährt einen ähnlich tiefen Einblick in das Innerste der Sängerin. Umherschwirrende Geigen sorgen zusätzlich für Gänsehaut. Eine weitere Minimal-Offenbarung ist das abschließende "Moon River Days". Drei Minuten lang lauscht man lediglich Heathers Stimme und einer melancholisch vor sich hin schaukelnden Ukulele, ehe sich im Background eine trockene Rim Shot-Rhythmik dazugesellt. (...)
Bereits das eröffnende "Treehouse" beweist, dass die Herren Josh Kaler und Jay Clifford - die beiden Arrangeure des Albums – die Art und Weise, wie Heather Nova ihre Songs ummantelt haben will, verinnerlicht haben. Sich auftürmende Synthie-Spuren gepaart mit stoischen Drumsounds aus den Achtzigern sind hier nur sachte akzentuiert: Genau so entfalten sich musikalische Knospen zu Blüten. Auch Erinnerungen an Chris Isaaks "Wicked Game" werden von der Sängerin mit Kusshand ins Repertoire aufgenommen ("Sea Glass").
Sogar vermeintlich ausgewrungene Pop-Strukturen lassen sich mit Hilfe von avantgardistischen Sound-Stickereien in Klangwelten tragen, in denen so manch andere ähnlich gestrickte Songwriterin nur allzu gerne einmal Mäuschen spielen würde ("Girl On The Mountain").
Die Musik von Heather Nova ist und bleibt unvergleichlich. Sie beruhigt Körper, Geist und Seele. Und sie lässt einen nicht mehr los. Es sei denn, man empfindet eine strikte Abneigung gegenüber sanften Singer/Songwriter-Klängen aus dem Herzen Bruchtals. Da kommt Heather Nova doch her, oder etwa nicht? Ach nee, von den Bermudas natürlich. Auch ne schöne Ecke ...
(laut)


Heather Nova in Deutschland:
22.10.15 Augsburg, Parktheater Kurhaus
23.10.15 Ravensburg, Konzerthaus
24.10.15 Würzburg, Johanniskirche
25.10.15 Mainz, Frankfurter Hof
27.10.15 Hamburg, Laeiszhalle
30.10.15 Weinheim, Stadthalle
31.10.15 Bochum, Christuskirche
03.11.15 Berlin, Passionskirche
04.11.15 Erfurt, Stadtgarten
05.11.15 Köln, Kulturkirche
06.11.15 Stuttgart, Liederhalle

The Lilac Time wurde bereits 1986 gegründet und besteht im Kern aus den Brüdern Nick und Stephen Duffy. Aktuell wir...






















The Lilac Time wurde bereits 1986 gegründet und besteht im Kern aus den Brüdern Nick und Stephen Duffy. Aktuell wird die Band von Stephen Duffys Frau Claire und (nicht verwandt und nicht verschwägert) Melvin Duffy an der Pedal Steel Gitarre komplettiert. Stephen Duffy war eines der Gründungsmitglieder von Duran Duran  und Produzent von Robbie Williams’ “Intensive care”. Auch als Solokünstler und diversen anderen musikalischen Konstellationen war / ist er aktiv. Doch dem ganzen Output ist eine Neigung zu poppiger / gefälliger Musik gemein. 

Dem bleibt er auch mit seiner Folkpop Band The Lilac Time und dem aktuellen Album “No sad songs” treu. Melodien und Harmonien prägen dieses neunte Album der Band. “Babylon revisited” und “The dream that woke me” stechen etwas heraus, ansonsten ist “No sad songs” ein Quell kaum enden wollender Gefälligkeit. Das zündet nicht immer aber in der richtigen Stimmung stellenweise bemerkenswert gut. Und dort stören die orchestralen Arrangements und die Pedal Steel Gitarre auch gar nicht. Der Vorgänger "Runout Groove" erschien bereits im Jahr 2007, so dass man wohl von einem gelungenen Comeback sprechen kann.

Trotz der Streichereinlagen und der sanften Arrangements kommt keine schmalzige Stimmung auf, dafür klingt das Album zu melancholisch. Als wolle Duffy unterschwellig mitteilen, dass Liebe vielleicht doch nur Selbsttäuschung ist. Aber eine, die keinen Alternative kennt, denn was wäre das Leben ohne sie?
Musikalisch geben sich die Beteiligten abwechslungsreicher als zuvor. In "She Writes A Symphony" klingen sie zum Schluss wie Crosby, Stills and Nash, "Rag Tag + Bobtail" ist ein atmosphärisches Instrumental Nick Duffys. Akustikgitarren spielen nach wie vor eine wichtige Rolle, doch nicht mehr die zentrale.

Das Video zu “She writes a symphony”: