17.03.2015: In der Facebook-Dependance des Platten vor Gericht Gerichtsgebäudes empfehle ich in einer Kurzvorstellung allen, die britisc...

The Rival Bid - Night Remains



17.03.2015: In der Facebook-Dependance des Platten vor Gericht Gerichtsgebäudes empfehle ich in einer Kurzvorstellung allen, die britisch geprägte Wave-Gitarren der 80er Jahre mögen, die Dortmunder Band The Rival Bid und deren "melancholisches und schwermütiges" Album Night Remains.

16.09.2015: Es ist kurz vor 21 Uhr. Ich stehe im Kölner Club Blue Shell und warte auf die Londoner Britpop-Kombo Life In Film, die endlich ihr erstes Konzert in Köln spielen werden. Nach einem langen Tag im Büro hoffe ich im besten Fall auf gar keine Vorband, oder wenn es denn doch sein muss, dann wenigstens auf eine, die nicht so lange spielt. Vier Jungs betreten die Bühne, stellen sich vor, der Bandname geht mir aber durch, da ich noch in ein Gespräch vertieft bin. Der erste Song beginnt und nach ein paar Sekunden weiß ich schon, dass hier zumindest keine uninteressante Band am Werk ist: Flirrende Wave-Gitarren, Drums, die nach vorne gehen, schöne Bass-Läufe und eine Stimme, die mich ein wenig an die von Magnus Carlsson von den Weeping Willows oder an die von Simeon Ross von Red Autumn Fall erinnert. Ich glaube es ist der fünfte Song, der mir dann endlich die Augen öffnet: "Fire, Fire, Fire…" Ich sehe gerade The Rival Bid. Und so melancholisch und schwermütig wie ich sie in der Kurzvorstellung beschrieb, sind sie live gar nicht. Klar, in Sänger Maurice Margrafs Stimme liegt wirklich sehr viel Melancholie – daher auch meine Assoziation zu Magnus Carlsson bzw. Simeon Ross – aber in den ersten Reihen wird ausgiebig mitgewippt. Alles in allem ein mehr als überzeugender Auftritt. Die Platte hat mehr verdient, als nur eine Kurzvorstellung auf Facebook…

Night Remains, das ist neun Mal eine Melange aus Dredg, The Smiths, The XX, einer Prise Interpol (hier wären beinahe die Editors erwähnt worden, aber das wäre doch etwas zu gemein) und einem dicken Anstrich von melancholischem Pop. Das mag sich an dieser Stelle vernichtend lesen, ist aber gar nicht weiter schlimm. Weil die genannten Bands (okay, die Editors mal ausgenommen) nicht unbedingt als die schlechtesten Referenzen angesehen werden können. Und weil die Songs erstens keinen Hehl um ihren epigonalen Charakter machen und zweitens genug Klasse besitzen, um nicht in der breiten Masse unterzugehen. (heartcooksbrain.net)



Die Gitarren perlen wie in „Distance“, reduzieren sich zur sanften Begleitung bei „Rare Devotion“ und erreichen die jubilierenden Hymnenhaftigkeit einiger U2-Songs in „Your Love Is A Nightmare“, bei dem Bass und Schlagzeug das Tempo immer wieder vorwärtstreiben. Zu einem ähnlichen Überschwang erhebt sich „Ritual“, während „Dots“ in verträumter Schwermut versinkt und „Long Way Back“ irgendwann doch ins Opulente mündet. Das abschließende „Michael“ fasst die Philosophie von The Rival Bid nochmals explizit zusammen, unendliche Traurigkeit gepaart mit himmelhochjauchzenden Gitarrenparts. Ein perfekter Soundtrack für die dunklen Aspekte des Lebens. (soundsandbooks.com)



Heute und morgen sind The Rival Bid noch als Support von Life In Film in Berlin (Magnet Club) und Hamburg (Molotow) zu sehen.

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