Was haben so unterschiedliche Künstler wie Florence & The Machine, The Libertines, Alt-J, Pharrell, Kanye West...

Circa Waves - Young Chasers
























Was haben so unterschiedliche Künstler wie Florence & The Machine, The Libertines, Alt-J, Pharrell, Kanye West, Lionel Ritchie, Motorhead und The Who gemeinsam? Sie traten alle beim diesjährigen Glastonbury Festival auf und unterlagen in einer Abstimmung unter den NME-Lesern um den Titel für den großartigsten Auftritt einer Band namens Circa Waves:
And coming up from behind to nab the top spot are new indie heroes Circa Waves. Destined to be the moment that tipped the Liverpudlians into the next level, their set was heaving and bursting with youthful excitement throughout. Congrats lads, the crown is all yours.


Bei Circa Waves handelt es sich um ein Quartett aus Liverpool, das gemeinsam seit 2013 musiziert und aus Kieran Shudall (Gesang, Gitarre), Sam Rourke (Bass), Colin Jones (Schlagzeug) und Joe Falconer (Gitarre) besteht. Nach vier Singles und zahlreichen Konzerten und Festivalauftritten, veröffentlichten sie im Frühjahr ihr erstes Album „Young Chasers". Musikalisch haben Circa Waves den Indierock nicht neu erfunden, zappeln und ruckeln sich aber unbeschwert durch 13 kurzweilige, meist temporeiche Titel, die man auch The Kooks, The Libertines, The Strokes oder Two Door Cinema Club gutschrieben könnte. Seit dem Erscheinen des Albums sind mit „Stuck In My Teeth“, „T-Shirt Weather“ und „Fossils“ bereits drei weitere Singles veröffentlicht worden.

Die Wahl seiner Leser hat der NME selbstverständlich mit zahlreichen Berichten, einer unterstützten Tour und einer sehr positiven Review (8/10) von „Young Chasers“ vorbereitet: 

Circa Waves are a blast. First single ‘Get Away’, ‘My Love’ and ‘T-Shirt Weather’ tear from the traps with the vivacity of Two Door Cinema Club mainlining military-grade Merseybeat. The title-track fires out jubilant “oooh-oooh”s, ‘Lost It’ is prime Shins and ‘Good For You’, ‘The Luck Has Gone’ and ‘Stuck In My Teeth’ wish they’d been on ‘Is This It’. ‘Deserve This’ even recalls Swedish pop of the ’90s – bands like The Wannadies and The Cardigans, the sparkly outsider icing around the edge of Britpop. All glam-slamming indie pop angles are covered, with a distinctly contemporary alt-indie panache.
OK, the lyrical themes explored (girls, sunshine, youthful exploits) are basic. But Keiran Shudall’s couplets are so deathlessly joyful – “We are flying through our best years/And I’m not quite myself/Please take me out tonight/And lie with me tonight” goes ‘Best Years’ – that their dumbness is forgivable. On ‘T-Shirt Weather’ – whose riff is as jaunty and exuberant as the sunny teenage car journeys it references – Shuddall breathlessly remembers ”singing our lungs out in the backseat together” and “seatbelts burning our fingers”. The title track’s zippy ode to youth is simpler still: ”So I was young only for a heartbeat”, ”Don’t waste my time/Make your mind up”. 
But Circa Waves will be huge because even the most po-faced generation needs light relief and, this last half-decade, all the pop kids have had is the hollow faux-indie of Bastille. So sod the scowlers, consider this your permission to pogo.
(NME)






Der Musikexpress kann sich nicht für „Young Chasers“ erwärmen...

Nichts, aber auch gar nichts auf dieser Platte klingt nach 2015. Es sind Songs über das Aufwachsen, voller Jugendzimmer-Nostalgie („T-Shirt Weather“) und mit eindeutigen Vorbildern. Die Band um Sänger und Gitarrist Kieran Shudall orientiert sich an der New Wave of Gitarrenmusik, circa 2004. Als Britannia plötzlich wieder cool war. Klar, dass die Circa Waves live die wiedervereinten Libertines als Support unterstützen durften. Überhaupt liest sich die Band-Bio wie die alte britische Gitarren-Aufsteiger geschichte: „NME“-Hype, Gütesiegel vom BBC-Moderator, verschwitzte Gigs in den Kaschemmen des Königreichs, dann „T In The Park“, Glastonbury, das nächste große Ding. Die klassische und sterbenslangweilige Geschichte.


…daher schnell noch die Kritik von Hurricanebar hinterher:

Mit den Vorabsingles und einigem UK-Radio-Airplay wussten wir schon in welche Richtung es geht: Charmante Gitarrenhooks, Sommer-Sonne-Feeling und Gute-Laune-Rhythmen ohne kitschig oder simpel zu klingen. Dort wo The Kooks mit „Konk“ 2008 aufhörten, knüpfen diese jungen Herren nun endlich an und werden zweifellos noch einige Mädchenherzen brechen. Beim Hören möchte man Sänger Kieran Shudall kaum abnehmen, dass die Songs auf „Young Chasers“ hauptsächlich aus einer „Stimmung der Frustration“ heraus entstanden, als die Jungs mit 16 die Schule beendet und keine guten Jobs gefunden hatten. Umso mehr sind wir begeistert, dass genau diese negative Energie in den Songs in positive Vibes umgesetzt wurde und vom Opener „Get Away“, einer schnellen, energischen Indiepopnummer über das sonnige „T-Shirt Weather“ bis hin zum treibend anklagenden Finisher „Talking Out Loud“ kein Album-Durchhänger kommt. An Songs wie dem unbeschwerten „Lost It“, dem ehrlich-süßen „Deserve This“ oder dem zackigen „Stuck In My Teeth“ gibt es absolut nichts auszusetzen! Keine Überproduktion, keine gekünstelten Gefühle - alles pure Handarbeit, die von Herzen kommt und mitreißt. Man kann Circa Waves nur wünschen, dass die Erfolgswelle nicht abbricht und sie auch weiterhin so wunderschön unbeschwerte, ehrliche Musik auf den Markt bringen.






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