Im Video zur Single "Bad Love" sieht man Elizabeth Sankey und Jeremy Warmsley während der Dreharbeiten z...

Summer Camp - Bad Love
























Im Video zur Single "Bad Love" sieht man Elizabeth Sankey und Jeremy Warmsley während der Dreharbeiten zu einem Teenie-Horror Film im Stile von "Scream". Also ein Sujet, bei dem sich das verheiratete Duo auskennen sollte, denn zum einen haben sie im letzten Jahr den Soundtrack zur "Teen Movie" Dokumentation  "Beyond Clueless" beigesteuert, zum anderen schreit die Musik von Summer Camp nach der Verwendung in einem ebensolchen Film im Stile von John Hughes. Daran hat sich seit ihrem letzten regulären Album "Summer Camp" (2013) nicht viel geändert.

Und so verbinden sich auf "Bad Love" erneut leichtfüßiger Indiepop mit Hang zu 60s Girlgroups und zuckersüßer Synth-Pop mit deutlicher 80er-Jahre Färbung, der seine Höhepunkte in "Beautiful" und "Bad Love" findet. Damit nicht, wie auf dem Plattencover, die Pastelltöne zu sehr dominieren ("Run Away"), darf neben Sankey auch Warmsley gelegentlich mitsingen und betonen sie zeitweise die Gitarrenparts ("You're Gone"), so dass man fast das Wörtchen Shoegaze in den Mund nehmen möchte. Davon hätte es ruhig noch etwas mehr sein können.   


The best love songs are the ones that make you want to dance and cry all at once; and Bad Love has them in spades.
(Drowned in Sound)




Handclaps und stolpernder Drum-Computer, seltsame Seifenkeyboards von Multiinstrumentalist Jeremy Warmsley im Hintergrund und Sängerin/Songwriterin Elizabeth Sankey auf den Spuren von Bananarama. Ursprünglich ging die Musik von Summer Camp mal als Kombination aus 80s-Revival und Chillwave durch, der „NME“ bezeichnete ihn als „21st-century alt.pop“; heute ist dieser Sound so präsent, dass man vom typischen Wohnzimmer-Indie der 2010er-Jahre sprechen kann. In ihren besten Momenten eiern die stark von 60s-Girlgroups und Synthie-Pop beeinflussten Summer Camp mehr herum als ihre Konkurrenz. Sie klingen dann jünger, naiver, betrunkener, orientierungsloser, erwartungsfroher. Das Herzstück der Platte, „Beautiful“, ist hierfür ein gutes Beispiel, eine torkelnde Liebeserklärung an eine Zeltplatzliebe, zu der man sicher sehr gut knutschen kann.
(Musikexpress)


popsongs sind doch schlicht am schönsten, wenn diese auf das notwendigste reduziert werden. hier ein paar hypnotisierende trommelschläge, da ein bisschen effekthascherei und zusammen mit eingängigen melodien ist ein leistungsfähiger track geboren. summer camp haben auf ihrem neuen album ‘ bad love ‘ zwei davon. diesen heißen ‘ sleepwalking ‘ und ‘ if you hate me ‘ und erfüllen eben diese genannten ansprüche. die herrlich warmen melodien entschwirren einem synthesizer und zelebrieren den leichtfüßigen musikalischen popappeal von summer camp.
‘ run away ‘ ist ebenfalls ein besonders zarter und hübscher moment auf dem album. abseits davon und unabhängig der echo-geladenen synths der achziger jahre, ist auf ‘ bad love ‘ nicht mehr viel geboten. das problem ist aber keinesfalls mangelnder einfallsreichtum, vielmehr quetschen summer camp viel zu viele ideen in ihre neuen songs und hätten besser daran getan, einiges davon zu streichen und für später aufzuheben. textlich ist es dagegen ein album rund um die lieben beziehungen mit den mitmenschen. “this is real in the way that a dream feels” oder “i think sometimes you cradle that empty hole in your heart” könnte als aufzählung der zitierfähigen texte endlos so weitergehen.
‘ bad love ‘ ist letztlich ein überangebot an kreationen für zahlreiche weitere alben und auch wenn es dieses mal noch zu viel des guten war – summer camp werden ihren weg finden.
(oh fancy)

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