Was von 2014 übrig blieb (II)  Jamie T hatte ich schon fast vergessen. Sein Debüt “ Panic preventation ” sorgte 2007 für Aufmerksam...

Jamie T - Carry on the grudge


Was von 2014 übrig blieb (II) 

Jamie T hatte ich schon fast vergessen. Sein Debüt “Panic preventation” sorgte 2007 für Aufmerksamkeit. 2009 legte er mit dem Album “Kings & Queens” und drei EPs nach. Nur klappte es nicht mehr so mit der Aufmerksamkeit, zumindest bei mir. Im September 2014 wagt er mit “Carry on the grudge” einen neuen Anlauf. 

Auf seinem dritten Album ersetzt der Londoner seine auf den ersten Alben zelebrierte Unbeschwertheit durch Souveränität: Er klingt gereift, vielseitig und ab und zu gar tiefsinnig. Musikalisch bewegt er sich hauptsächlich zwischen Indierock, Singer/Songwriter und Pop. Etwas Hip Hop und Electro sorgen für willkommene Würze. “Carry on the grudge” ist das richtige Album zu diesem Zeitpunkt seiner Karriere. Eine weitere Platte im Stile von “Panic preventation” oder “Kings & Queens” hätte ich ihm nicht abgekauft.

Die Titel “Don’t you find” (irgendwo zwischen The Streets und Arctic Monkeys), “Trouble” und “Rabbit hole” gefallen mir besonders. Der Mittelteil des Albums ist mit “The prophet” und “Mary Lee” etwas sehr ruhig geraten. 

Jamie Treays’ drittes Album “Carry on the Grudge” wird auf jeden Fall alle enttäuschen, die sich erhofft haben, dass er einfach da weitermacht, wo er vor fünf Jahren aufgehört hat. Musikalisch ist es ein Bruch mit dem Alten, wie man schnell hört. Keine Samples mehr, keine dahingeklimperten Intros am Klavier oder schrammelige Gitarrenakkorde. Jamie T. verabschiedet sich von dem rabaukenhaften Charakter seiner Musik, nimmt den frechen Unterton aus seiner Stimme, hört weitestgehend auf zu rappen und zu pöbeln, und beginnt dafür zu singen. Das hört sich vor allem erstmal ungewohnt an, und man muss das alles ein wenig sacken lassen.

Das Video zu “Don’t you find”:



Im Februar 2015 wird Jamie T durch Deutschland touren:
  • 09.02. Berlin
  • 10.02. Hamburg
  • 11.02. Köln

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