"Spin-O-Rama" wird nichts daran ändern, dass man The Primitives auch in Zukunft in erster Linie mit dem Song...



















"Spin-O-Rama" wird nichts daran ändern, dass man The Primitives auch in Zukunft in erster Linie mit dem Song "Crash" in Verbindung bringen wird. Das hat jedoch eindeutig etwas mit der herausragenden Qualität ihres größten Single-Hits zu tun und ist nicht durch die mangelnde Güte ihres neuen Albums zu begründen.

1991 löste sich die Band von Paul Court (Gitarre, Gesang) und Tracy Tracy (Gesang) für 18 Jahre auf, um 2009 (mit Raph Moore am Bass und Tig Williams hinterm Schlagzeug) wieder auf der Bildfläche zu erscheinen und mit "Echoes And Rhymes" (2012) eine neue Platte, gespickt mit Coverversionen, zu veröffentlichen. Nach einem Weihnachtssong ("You Trashed My Christmas") folgte letztes Jahr mit "Lose The Reason" eine erste "richtig neue" Single als Vorbote für "Spin-O-Rama".

Das Album präsentiert in einer knappen halben Stunde 11 Songs, die bis auf wenige Ausnahmen ("Petals") ein wenig zu glatt produziert wurden und den Charme von "Lovely" (1988) oder "Pure" (1989) nicht ganz transportieren können. Neben den beiden herausragenden, von Tracy Tracy gesungenen Singles ("Lose The Reason" und "Spin-O-Rama") können vor allem die Songs überzeugen, bei denen Paul Court den Leadgesang übernimmt, da man sich herrlich an Ride erinnert fühlt ("Purifying Tone"). 
Mit "Velvet Valley" gibt es aber leider auch einen Totalausfall zu verbuchen, denn zweieinhalb The Jesus And Mary Chain-mäßige Minuten Musik werden mir der schier endlosen Wiederholung von "Sha-na-na-na-na" malträtiert. Man hätte doch vermuten können, dass Paul Court und Tracy Tracy im Verlauf von 22 Jahren etwas mehr einfällt. Auch das abschließende "Let's Go 'round Again" ist nicht viel mehr als ein Nachhall des die Platte eröffnenden Titelsongs.  
Würde man diese Songs von der Spielzeit abziehen, bleiben nur 24 Minuten zurück und das ist nach einer solchen langen Auszeit - trotz der vorhanden Freunde übers Wiederhören - dann doch ein wenig dürftig.   

Thankfully they didn’t feel the need to alter their sound in an effort to fit into the current climate; ‘Spin-O-Rama’ is firmly entrenched within their instantly recognisable 60′s tinged bubble gum-pop – opening with the title track The Primitives instantly set out their stall, an insanely catchy riff that somehow blends a drum refrain from a football terrace chant whilst referencing their Top 5 hit ‘Crash’ whilst ‘Hidden In The Shadows’ looks further back to perhaps the bands finest moment – the supremely gorgeous ‘Really Stupid’…’Shadows’ is altogether more trashy, built around a looping, deeply resonating bass; Tracy Tracy’s vocals are clear, precise and here are allowed to hint at the range she is capable of.

‘Wednesday World’ continues The Primitives tradition of featuring guitarist and song writer Paul McCourt as the lead vocalists very 1960; it’s very 60′s-influenced, a slower pace but not quite as restrained as ‘Follow the Sun Down’ – for The Primitives this is a crawl, but also a bold step into uncharted perhaps even experimental territory for the band

Paul returns to the vocal duties for ‘Purifying Tone’ though you could easily miss this one such is the brevity of the almost dreamy psychedelic track, whilst ‘Lose The Reason’ features Tracy Tracy and Paul as a duet, a swirling floor filler overridden with a (no doubt) Farfisa keyboard and warm harmonies; ‘Petals’ is a straight-a-head, and welcome return to the band’s roots, and fast-paced – the classic buzz saw guitar, crashing cymbals and Tracy’s soaring vocals…this is what the album has been lacking, this has energy, it’s a head rush that recalls the days of the bands stint with Lazy Records and instantly I can feel a huge smile spreading across my face, hit repeat, crank the volume up and bask in the simple pleasures of perfect pop…

‘Working Isn’t Working’ again sees Paul taking the vocal lead as he laments the very act of working over an initially slower paced almost wistful melody, which with a blast of distortion suddenly accelerates…’Velvet Valley’ comes across like an old JAMC/Sister Vanilla track, and there surely can’t be anything wrong with that – Paul and Tracey harmonising perfectly across this lyric free number, complete with a massively engaging hook which sadly fails to really go anywhere; thankfully ‘Dandelion Seed’ heads back to the garage complete with Tracy Tracy’s distinct sugar coated vocal, which are again to the fore during the barely 1min 30 long caress of ‘Let’s Go Round Again’.
(Louder Than War)



Bei manchen Platten hat man während des Hörens das Gefühl, dass es dem Album gut getan hätte, wenn die Künstler auf zwei, drei Füllsongs v...



Bei manchen Platten hat man während des Hörens das Gefühl, dass es dem Album gut getan hätte, wenn die Künstler auf zwei, drei Füllsongs verzichtet hätten, die nur den Zweck haben, die Platte auf Albumlänge zu pimpen. Das ist natürlich eine rein subjektive Ansicht, die entsprechenden Bands haben über diese Songs sicher eine ganz andere Meinung. Rein subjektiv betrachtet haben die Wooden Arms aus Norwich alles richtig gemacht: Ein Mini-Album mit sechs Songs ohne überflüssiges Füllmaterial. Wobei ich mir sicher bin, dass die Qualität der zukünftigen Songs um keinen Deut schlechter sein wird, als das, was wir hier zu hören bekommen.

Das Spiel zwischen klassischen Streichereinsätzen, sparsamen Klavierklängen, Bläsern und folkigen Elementen erschafft eine surreal melancholische Stimmung, die gerne mit einem Soundtrack für das eigene Kopfkino verglichen wird. “December” beginnt dann auch sanft minimalistisch. Mithilfe von klagenden Streichern und pulsierenden Beats baut sich ein Rahmen für die folgenden fünf Songs auf. Trotz oder gerade aufgrund der sparsamen Instrumentierung kommen die einzelnen musikalischen Werkzeuge auf wunderbare Weise zu Geltung, stehen für sich und fügen sich doch homogen zu einem Kleinod zusammen. “Vicenarian” folgt beschwingt und deutlich folkiger, der Titeltrack “Tide” lässt sich von Klavier, Streichern und Harmoniegesang tragen. (rockzoom.de)



It’s a stunning EP, there won’t be a better one all year. In fact, it’s longer than some recent albums. Wooden Arms second EP is a masterpiece. It’s hard not to think about when the band will drop a full album, but for now let’s me happy with this colossal gift of an early Christmas present to take us into and get us through the oncoming winter. (forfolkssake.com)



Wooden Arms sind die leiseste Bombast-Folk Band der Welt. (joinmusic.com)

Tourtermine (ohne Gewähr):
12.12. Zürich, Komplex Klub
14.12. Potsdam, Waschhaus
15.12. Wiesbaden, Schlachthof
16.12. Würzburg, Posthalle
17.12. Leipzig, Täubchenthal


Laut Wikipedia ist Slacker “eine Bezeichnung für eine Person, deren Lebensstil durch geringe Leistungs- und Anpassun...






















Laut Wikipedia ist Slacker “eine Bezeichnung für eine Person, deren Lebensstil durch geringe Leistungs- und Anpassungsbereitschaft in Schule und/oder Beruf gekennzeichnet ist.” Eine solche Definition ist natürlich sehr sperrig.

Zu “Loser”-Zeiten war Beck für mich die personifizierte Definition dieses Begriffs. Nun ist das schon eine ganze Weile her und Becks musikalische Ambitionen und Leistungen helfen nun wirklich nicht dabei, dieses Bild aufrecht zu erhalten. 

Es ist Zeit für eine neue Richtmarke im Bereich “Slacker” und ich stelle diesen Kandidaten vor:
  • Fergus Miller
  • 24 Jahre
  • Australier aus Melbourne
  • Veröffentlicht seine Musik als Bored Nothing
  • Das erste Album aus dem Jahr 2012 trug den gleichen Namen
  • Der Nachfolger ist “Some songs”
Ich finde da sind schon ein paar heiße Indikatoren dabei. Ein wenig scheint jedoch auch diesen Musiker der Ehrgeiz gepackt zu haben. Während das Debüt noch aus über die Jahre gesammelten und in Heimarbeit auf vier Spuren aufgenommenen Songs bestand, wurde nun ein Studio in Anspruch genommen. 

Aus seinen musikalischen Einflüssen My Bloody Valentine, Brian Jonestown Massacre und Elliott Smith entwickelte Miller dort eine recht (indie)poppige Singer/Songwriter Variante mit Shoegaze-Einschlag. Unaufgeregt, unspektakulär und gefällig.

Plattentests.de:
Diese 13 Songs gehen runter wie eine kühle Apfelsaftschorle. Ein entspannter Beat tänzelt zu verhallten Keyboards, alte Beach-Boys-Melodien hüpfen zu einer akustischen Klampfe im zurückgelehnten Viervierteltakt, und Miller versteckt seine zittrige Stimme hinter einer blechernen Kinderzimmer-Laptop-Produktion. 

“Ice-cream dreams”, “We lied”, “Ultra-lites” und “Where would I begin” lege ich interessierten Hörern besonders ans Herz. 

Das Video zu “Ice-cream dreams”:

Adam Cohen ist der Sohn von Leonard Cohen und tritt musikalisch, wie auf " We Go Home " zu hören, durchaus in...



















Adam Cohen ist der Sohn von Leonard Cohen und tritt musikalisch, wie auf "We Go Home" zu hören, durchaus in die Fußstapfen seines Vaters.

Baxter Dury ist der Sohn von Ian Dury und tritt musikalisch, wie auf "It's A Pleasure" zu hören, nicht in die Fußstapfen seines Vaters. 

Dabei sind die 10 Songs seines vierten Albums tatsächlich ein Vergnügen! Auch wenn man weder weiß, ob Dury diesen Ausflug in Synthie-Pop-Gefilde wirklich ernst meint, noch, warum der Schwan hier Cover-Bombing betreibt. 

"Pleasure" könnte mit seiner simplen, dominanten Keyboard-Melodie auch vom ersten Depeche Mode-Album stammen, "Palm Trees" erinnert eher an The Human League, denn dort übernimmt (wie über weite Strecken des Albums) Fabienne Debarre den Gesang im Refrain während Dury in den Strophen leicht heiser röchelt, und auch das folgende "Other Men's Girls" ist tief in den 80ern verwurzelt und so entspannt wie Laid Back bei "Bakerman".
Auch im weiteren Verlauf der Platte bleiben die Songs höchst ohrwurmig. Exemplarisch sei noch "Police" genannt, bei dem sich Baxter Dury eher dem minimalistischen Pop von Casiotone For The Painfully Alone annähert.    



“Pleasure”, the record's preceding cut, is all wonky disco squelches, acid pads and the kind of synth lead/drum machine you get on GCSE music keyboards. He continues his pretty spectacular knack for silver-penned mischief: “Ferrero Rocher prostitutes/Primark debutantes in boots...” he croons, almost upliftingly so. There's an inkling that his dour facade is melting. “Palm Trees” is gently funky with French Riviera calm and the languid shuffle of hotel bar drums. “Lips” is yard sale faux-808s and West Side Story fingersnaps. The guitar is all noodly hooks and vocal melody counterpoints – vocal melodies that ooze contentment. It's largely unfamiliar territory for us as listeners when it comes to Dury.

Described by its leading blurb as “one man’s wry take on the battle with existence. It's metaphysics meets morose disco...” you'd likely expect some gallows-humour/existential spiel. Maybe that's not far off, to some extent. By the time you've bathed in the blissed-out blanched linens of “White Men” or the rolling snarl of “Lips”, any notions of pouty tantrums will be banished. Dury's not exactly ecstatic about much, but his newfound nonchalant devil-may-care attitude is refreshing, and it's good see that the past few years away have seen him evolve.

The weird thing is, though he sounds, on the whole, a lot chirpier, his lyrics betray that almost instantly. It's as if he's grown into, and relishing, his role as the great beleaguered beacon – he's given up on fighting against his own darn rotten luck, and is just quietly accepting of his place in life. It's a kind of 'sod it all, may as well grab a beer and watch the carnage'.
(The Line Of Best Fit)


It’s been three years since Dury’s debut ‘Happy Soup’. What made it such a charming record was his knack for wrapping kitchen-sink dramas in candyfloss, but that trait sparkles only intermittently on ‘It's A Pleasure’. Standout single 'Palm Trees' proves Baxter's eye for a slick electro-pop groove is as sharp as his father Ian’s was for a filthy couplet. On 'Other Men's Girls' his leery hunt for "another canvas to paint my dreams across" is spliced with glitzy, chattering keys and bobbing baselines, but his deadpan delivery is clumsy. These confessionals swing from simple and swooning to uncomfortably sleazy, but male inadequacy is always at the root of his woes. It’s a shame the saccharine musical backing too often makes it hard to empathise.
(NME)



Omar Rodríguez-López und Cedric Bixler-Zavala kennen sich bereits seit ca. 25 Jahren. Und in dieser Zeit musizierten...






















Omar Rodríguez-López und Cedric Bixler-Zavala kennen sich bereits seit ca. 25 Jahren. Und in dieser Zeit musizierten sie gemeinsam bei At The Drive-In und später gründeten sie The Mars Volta. Während At The Drive-In recht “punkig-krachig-direkt-auf-den-Punkt” war, lebten die beiden Herren bei The Mars Volta ihre Vorliebe für Konzeptalben und Prog Rock aus. 

Dieses Jahr war den beiden dann offensichtlich nach einem neuen musikalischen Vehikel. Seitdem gibt es Antemasque. Mit Ex-The Mars Volta Drummer Dave Elitch nahmen in Fleas Studio in Kalifornien und mit ihm am Bass das gleichnamige Debüt auf. 

Während man von Menschen mit Nachnamen wie “Fischer” leichtverdauliche Musik erwarten darf, standen Rodríguez-López und Bixler-Zavala bei At The Drive-In und The Mars Volta für in positiven Sinn anstrengendere Musik. Das hat sich nicht komplett geändert aber ist im Vergleich zu dem Output der Vorgängerbands ist “Antemasque” doch merklich zahmer geraten. 

Antemasque vermeidet die Extreme. Es kracht und klirrt nicht gar so garstig wie bei At The  Drive-In und die Prog-Rock Einflüsse sind zwar unverkennbar aber allein schon die Songlängen auf “Antemasque” lassen keine ausufernden Soundeskapaden zu. Dadurch wird es bis auf den markanten Gesang auch schon eng mit den Alleinstellungsmerkmalen aber wer hat schon etwas gegen ein kurzweiliges Alternative-Album?

Die Single “4AM”, “Ride like the devil’s son“, “Momento mori” und das überraschend Country mäßige “Drown all your witches” sind meine Anspieltipps auf “Antemasque”. “50.000 Kilowatts” fällt noch durch sein Pop-Appeal auf und “Providence” ist ein Anwärter auf den Titel des Led Zeppelin-Songs 2014.

Heavypop.at:
Das hochexplosive Feuerwerk ‘Antemasque‘ ist deswegen auch ein zweischneidiges Schwert: fetziger und direkter unterhalten hat kaum eine Rodríguez-López/Bixler-Zavalas-Platte – schneller satt gehört hat man sich allerdings auch an keinem Projekt der beiden. Strick kann man dem Duo daraus jedoch keinen drehen: am Scheideweg zwischen gesteigertem Nervfaktor und hartnäckig süchtelnder Hitdichte entscheidet sich das rasante ‘Antemasque‘ im Zweifelsfall stets für zweiteres. Keine Platte für die Ewigkeit, aber ein spontan aus der Hüfte geschossenen Feuerwerk, das dem Momentum extrem kurzweilig in den Hintern tritt.

“4AM”:

Alle, die auf ein neues Wild Nothing Album warten, müssen sich noch ein wenig gedulden. Geschrieben sei es zwar schon, aber ins Studio ge...



Alle, die auf ein neues Wild Nothing Album warten, müssen sich noch ein wenig gedulden. Geschrieben sei es zwar schon, aber ins Studio geht es erst demnächst, heißt es auf Jack Tatums Facebook-Seite. Bis es soweit ist, können sich Dreampop-/Shoegaze-Freunde aber ohne Probleme mit 'The Bloom Of Division' des in Rennes/Bretagne beheimateten Yann le Razavet aka Marble Arch die Zeit vertreiben.

The Bloom Of Division […] is a great collection of hazy luminous pop melodies. Guitars are crystal clear, synths are gently and rhythm machines are rickety. This album could be seen on the Captured Tracks catalog but two french labels teamed up in order to release those pretty but not preppy songs, built with love in a small flat of Rennes. (Requiem pour un twister)



We can find here some fragments from […] The Radio Dept, whom Yann is a big fan of, so he confides. The Reids brothers (The Jesus and Mary Chain) are obviously suspected of having been some close holidays companions during those never ending summers. (foggygirlsclub)



Recommended if you like The Wake, New Order, Beach Fossils, Craft Spells, Creation Records, Captured Tracks, Sarah Records (clear-spot.nl)



Heute Abend in einem Monat sitzen sicherlich die Meisten zusammen mit ihren Familien um einen geschmückten Weihnachtsbaum...

















Heute Abend in einem Monat sitzen sicherlich die Meisten zusammen mit ihren Familien um einen geschmückten Weihnachtsbaum herum, packen Geschenke aus und lauschen den Klängen von "Stille Nacht, heilige Nacht" oder "Ihr Kinderlein kommet". Dass dies (also zumindest der letzte Punkt) nicht so sein muss, davon können meine Eltern ein Lied singen, oder eigentlich sogar mehrere. Denn bei uns wird irgendwann die traditionelle Weihnachts-CD heimlich gegen die Indiepop-Weihnachts-Playlist meines iPods getauscht und so singen zur Bescherung zum Beispiel Low "Just Like Christmas", Saint Etienne "My Christmas Prayer" und Belle & Sebastian oder Sufjan Stevens "O Come, O Come Emmanuel". 

Auch die Kölner Band Erdmöbel erweitert seit einigen Jahren kontinuierlich diese Playliste: Es begann 2006 mit der herrlichen "Weihnachten ist mir doch egal", ihrer Version von "Last Christmas" (das auf der Weihnachtsplayliste auch noch von Wolke und Erlend Øye, nicht aber Wham! erklingt) und gipfelte letztes Jahr in dem tollen "Ding Ding Dong (Jesus weint schon)". Dazwischen gab es jährlich mal mehr ("Der letzte deutsche Schnee"), mal weniger gut ("Fräulein Frost") gelungene Weihnachtslieder von Erdmöbel. 


Nun erfüllen Markus Berges, Ekki Maas, Wolfgang Proppe und Christian Wübben endlich die Weihnachtswünsche vieler Fans und versammeln diese Songs auf einem "Geschenk" betitelten Album, das passend dazu in vier unterschiedlichen Pappschubern im Geschenkpapier-Look (bzw. auf Vinyl) erhältlich ist und sich auf jedem Gabentisch und in jedem CD-Player (bzw. auf jedem Plattenteller) sehr gut macht. 
Neben den bereits bekannten Songs hören wir drei ältere, verweihnachtlichte Titel ("Russisch Brot", "Ich wollte, die Welt ginge immer bergab" und "Erster Erster") und gleich drei neue Weihnachtsliedern ("Goldener Stern", "Weihnachten in Tamariu" und "Rakete zwischen den Jahren"), von denen besonders "Goldener Stern" besonders geglückt ist.     


Zu Weihnachten habe ich eine ähnliche Meinung wie zu Fußball oder Pornografie: Das Prinzip ist in Ordnung, aber die volkstümliche Realität ist mir ein Gräuel. Ich möchte nicht ausschließen, daß es irgendwo – vielleicht ja in Köln – grundsympathische Pornos und Ereignisse mit Fußballbezug gibt, auf jeden Fall wurde in Kön dieses wohltuende Weihnachts-Greatest-Hits-Album produziert. Hits waren die Songs zumindest auf You tube. In den stets gut durchdachten Videos machen übrigens als Schauspieler und Statisten häufig sehr liebenswürdige Kölner mit. Diese netten Menschen haben zumindest mein privates Image von Köln sehr verbessert. Möge dieses Album ebenso einer Verbesserung des Images von Weihnachten dienen.
(Max Goldt)


Die sieben so entstandenen Lieder, die bislang nur als kostenfreier Download zur Verfügung standen, bilden das Herzstück von GESCHENK, mit dem Erdmöbel in der ihnen ureigenen Art die klassischen Themen der dunklen Jahreszeit abschreiten. In „Russisch Brot“ badet Berges in sentimentalen Kindheitserinnerungen, reimt aber auch „Klingelingling Ding Ding Dong“ auf „Jesus weint schon“, und in „Lametta“, einem Duett mit Maren Eggert, wird die Entromantisierung des Weihnachtsfestes beklagt. Oder doch gefeiert? Diese Ambivalenz, die wir alle kennen, durchzieht das ganze Album: Weihnachten ist hier weder kitschiges Klischee noch beängstigende Horrorvorstellung, während die Flöten zwar jubilieren dürfen, aber wenn, dann halt immer ein bisschen schräg.
(Musikexpress)


Erdmöbel erstmals auf Weihnachtstour:
27.11.14 Essen, Weststadthalle
29.11.14 Worpswede, Music Hall
30.11.14 Bielefeld, Theaterlabor
05.12.14 Heidelberg, Karlstorbahnhof
10.12.14 Melle, St. Martinikirche
11.12.14 Berlin, Heimathafen
12.12.14 Rostock, Mau Club
18.12.14 Köln, Kulturkirche
19.12.14 Köln, Kulturkirche
21.12.14 Hamburg, Knust


Nicht nur die Tindersticks setzen sich dieser Tage mit den Schrecken des Ersten Weltkrieges auseinander, auch die Ein...




















Nicht nur die Tindersticks setzen sich dieser Tage mit den Schrecken des Ersten Weltkrieges auseinander, auch die Einstürzenden Neubauten nehmen uns unter diesem thematischen Überbau mit auf eine 74-minütige Odyssee durch 14 "Songs". Und was Blixa Bargeld & Co. auf dieser Irrfahrt so alles anstellen ist schon beachtlich! Beispiele gefällig?

"Kriegsmaschinerie" eröffnet als fünfminütige, zum Titel passende Klang- und Geräuschinstallation, "Hymnen" ist eine multi-linguale Version von "Heil dir im Siegerkranz" / "God save the King", die mit einer Verballhornung schließt, die Ende des Ersten Weltkrieges aus Kriegsmüdigkeit und Unzufriedenheit an der Front entstand: 
Heil dir im Siegerkranz!
Kartoffeln mit Heringsschwanz.
Heil Kaiser dir!
Friss in des Thrones Glanz
Die fette Weihnachtsgans
Uns bleibt der Heringsschwanz
In Packpapier.   

"The Willy - Nicky Telegrams" beruht auf einer telegrafischen Korrespondencz zwischen Kaiser Wilhelm II. und Zar Alexander II. und lässt Bargeld zu Percussion-Klängen mit Autotunes experimentieren, bei "In de Loopgraf" versucht er es zu metallener Untermalung mit dem Niederländischen und bei "Der 1. Weltkrieg" schlagen die Einstürzenden Neubauten 15 Minuten auf Kunsttoffrohre ein, während ihr Sänger Orte des Schreckens rezitiert und den Kriegsverlauf rekapituliert.
Wer das alles noch nicht schräg genug findet, soll sich auf "Der Beginn des Weltkrieges 1914 (Dargestellt unter Zuhilfenahme eines Tierstimmenimitators)" freuen, das direkt auf die Coverversion des Antikriegsliedes "Sag mir wo die Blumen sind" folgt: Bargeld leiht im sechs-minütigen Monolog den Tieren im irren Text von Joseph Plaut seine Stimme ("Nanananana Quak Quak, Nanananana Quak Quak"), der aus dem Jahre 1926 (!) stammt und am Ende einen Pfau "Hitler! Hitler!" schreien lässt.   

Doch „Lament“ ist mit seiner charakteristischen Geräuschlastigkeit bei gleichzeitigem Popappeal und vor allem den nicht selten ins Absurde rutschenden Brüchen eigentlich genau das: ein neues, sehr zeitgemäßes Album von den Industrial-Pionieren.

Es ist ein schöner Zusammenzuck-Effekt, wenn zu Beginn des zweiten Songs plötzlich ein Männerchor in der Melodie von „God Save The Queen“, der englischen Nationalhymne deutsch-patriotische Zeilen schmettert: „Heil dir im Siegerglanz, Herrscher des Vaterlands, God save the king“. Das kalkulierte Unbehagen, das solche Signalwörter auslösen, ist seit jeher eines der Leitmotive der Band, deren Musik immer schon teutonische Ästhetiken und gelegentlichen Dadaismus verband. Wie etwa im Song „The Willy – Nicky Telegrams“, das mit seinem vordergründigen Autotune-Gesang so klingt, als führe im Moment des Hörens ein schwarz lackierter BMW mit dem neuesten US-Shit vorbei.

Der Ausflug in die aktuelle Poplandschaft wird beantwortet von der konzeptuellen „Lament“-Trilogie, die mit einem meditativ-bedohlichen Dronestück beginnt, in dem ein verfremdeter Chorgesang die anstehende Apokalypse anzukündigen scheint. Das darauffolgende „Lament: 2. Abwärtsspirale“ erinnert mit seinen metallischen Schlägen und spannungsgeladenen Glissandi an die frühen Neubauten. Das Stück teilt das Album gleichzeitig in zwei Hälften und ist eine Art musikalisch-mathematisch Studie, wie den Linernotes zu entnehmen ist. So fallen die Töne darin spiralförmig ab, basierend auf einem Muster, das aus den einzelnen Zahlen des letzten Kriegsjahres besteht: 1-9-1-8.

(...) Was die Texte so besonders macht, ist ihre Ambivalenz und ihr Mut, wie im Fall von „God save the queen“, auch die falschen, die gescheiterten Perspektiven einzunehmen, ohne dabei in einen revisionistischen Pathos eines Ernst Jünger oder eine hyperreflektiv-postmoderne Metaebene zu verfallen.
„Ich weiß inzwischen, und das ist ja gerade heute sehr wichtig, dass Krieg nicht einfach kommt und wieder verschwindet. Krieg bricht nicht aus wie eine Seuche. Er ist immer präsent“, sagte Blixa Bargeld in Bezug auf das Album. Und genau das gelingt der Band mit „Lament“. Einen alternativen Raum zu öffnen, in dem das Schreckliche im Schönen, aber auch das Schöne im Schrecklichen Platz hat.
(Byte.fm)

Sie beschäftigen sich gleich zu Beginn mit der „Kriegsmaschinerie“ und bringen ständig neue Geräusche aus der Industrieproduktion ins Spiel, bis ein sonischer Wall entsteht, der zu einem atonalen Höhepunkt führt. Nach dieser Ouvertüre führen die Bandmitglieder in einem veritablen Husarenstück verschiedene Nationalhymnen zusammen.

In den erstaunlichen 15 Minuten von „Der 1. Weltkrieg (Percussion Version)“ rekapitulieren sie Entwicklungsabschnitte während des Ersten Weltkriegs. Blixa Bargeld benennt die nacheinander eintretenden Länder und seine Begleiter schlagen unaufhörlich auf Kunststoffrohre. Einige Stücke später kommen sie noch einmal auf denselben Inhalt zurück und erzählen vom Beginn der Auseinandersetzungen unter Zuhilfenahme eines Tierstimmenimitators. Bei der Erzählung über das Hinzustoßen der Kavallerie wird nervöses Federvieh ins Spiel gebracht, dazu bearbeiten die Musiker metallische Gegenstände, was sie früher bekanntlich sehr oft getan haben.

Heute ist so etwas Beiwerk. Heute sind die Neubauten variabler. Sie zitieren aus der telegrafischen Korrespondenz zwischen Kaiser Wilhelm II. und Zar Nikolaus II., greifen dabei zum Mittel der Stimmverfremdung (Auto-Tune-Einsatz!) und vertrauen auf ein elektronisches Fundament und den harschen Klang von Peitschenschlägen. Das hat man in dieser Kombination nicht erwartet, aber es passt alles perfekt zusammen und geht unter die Haut. Auch „On Patrol In No Man’s Land“ fällt aus dem Rahmen. Das Stück stammt im Original von der 367. Infanterie-Band der amerikanischen Armee, die zum größten Teil aus Schwarzen bestand. Sie waren alle richtig gute Kämpfer, beherrschten aber auch den Umgang mit dem damals in Europa unbekannten Jazz.

Es gibt einiges zu entdecken auf diesem Werk, das nicht einfach nur ein Album mit Musik ist, sondern auch einen erzählerischen Faden enthält, der das Interesse von Anfang bis Ende auf sich zieht. Die Berliner Band thront erneut auf hohem Niveau und bleibt eine Institution.
(Musikexpress)

Mit 'Desperate Journalist' erschien dieser Tage ein Album, welches auf unserer kleinen Plattform wahrscheinlich wieder Grundsatzd...



Mit 'Desperate Journalist' erschien dieser Tage ein Album, welches auf unserer kleinen Plattform wahrscheinlich wieder Grundsatzdiskussionen auslösen wird. Allerdings nicht über die Qualität der Platte (Das vielleicht auch, obwohl es da nicht viel zu diskutieren gibt. Die Platte ist toll. Punkt.), sondern darüber, in welchem Jahr sie bewertet werden soll. Bisher gibt es das Album nämlich nur digital zu erwerben – die CD- bzw. Vinyl-Versionen indes erscheinen erst am 26. Januar 2015.

Mit der 'Cristina EP' und 'Organ' erschienen 2013 bereits zwei mehr als vielversprechende Singles der vier Londoner. Man stelle sich vor, die Savages haben auf ihrer Zeitreise in die Post-Punk-80er-Jahre noch kurz die Cranberries und Echobelly in den 90ern abgeholt, um zusammen eine John Peel-Session zu spielen.



The Desperate Journalist take us on a rich and deep musical journey colored with post punk, new wave, sometimes a bit gothic impulses. In other word a significantly fulfilling musical journey that celebrates the love for music as an art as well as the greatest references Britain has to offer: a touch of Joy Division, the darkness of the fantastic Siouxsie and even sometimes remind of a post 21st century Cure. However they do not fail to create an unique temper and never fails to follow the plot and never fall into a simple melodramatic story we already heard thousands of time. I am so grateful for it! (theminimalista.com)



London quartet Desperate Journalist play powerful guitar pop that hits like the Smiths amped up to Savages’ intensity level. “Control,” from the band’s forthcoming self-titled album, is a ceaseless onslaught of riffs, rhythms, and Jo Bevan’s commanding microphone presence. (stereogum.com)



Ein sehr empfehlenswertes Album, welches die Band via DIY als Komplettstream anbietet. Also: Dieses Jahr noch anhören und bewerten – nächstes Jahr dann kaufen!

  Einige Songs von Damien Rices Debüt “O” (Platz 32 der besten Alben der Jahre 2000 - 2009 bei PvG) haben sich seit ...

 




















Einige Songs von Damien Rices Debüt “O” (Platz 32 der besten Alben der Jahre 2000 - 2009 bei PvG) haben sich seit 2002 für mindestens zwölf Jahre in mein Gehirn eingebrannt. Diese gefielen mir so gut, dass die vier Jahre Wartezeit bis zur Veröffentlichung des Nachfolgers “9” schon recht lange erschienen. Auch “9” war ein starkes Album, aber die Wirkung von “O” erreichte es bei mir nicht. Zur Strafe ließ der irische Musiker uns nun sogar acht Jahre auf “My favourite faded fantasy” warten.

Schon die mit gut zwei Dutzend Musikern beeindruckend lange Liste der Mitwirkenden lässt vermuten, dass Damien Rice sich für “My favourite faded fantasy” nicht allein auf die Wirkung seiner Akustikgitarre verließ. Die Aufnahmen fanden auf Island statt und Damien Rice lud gefühlt JEDEN isländischen Musiker in sein Haus mit Studio ein um an seiner Musik zu basteln. Da sind eine stattliche Anzahl von Bläsern und Streichern angetreten, seinen Songs einen dicht gewobenen Klangteppich zu verschaffen. Doch auch unter diesen Bedingungen bewahrt Rice noch einige intime bis filigrane Atmosphäre. 

Unter den zahlreichen Gästen sind u.a. Helgi Jónsson und dessen Freundin Tina Dico sowie Markéta Irglová. Den Weggang von Lisa Hannigan können diese m. E. aber nicht komplett kompensieren. Rick Rubins Beitrag als Produzent erscheint mir eher unauffällig.

Ich finde man spürt das Herzblut, welches Rice in “My favourite faded fantasy” gesteckt hat.  Wer auf der Suche nach ein paar locker-fluffigen Songs ist, wird hier nicht fündig werden. Aber wer sich Zeit nimmt und die Muse findet, wird sicher einiges entdecken können. Doch während Rice sich und seine Songs auf “O” zurückhaltend unter die Lupe seiner Hörer begab, versucht er nun mit einem Megafon in der Hand die gleiche Wirkung zu erzielen. Das funktioniert nicht ganz. Trotzdem ist “My favourite faded fantasy” keine echte Enttäuschung und ich möchte nun wirklich nicht 16 Jahre auf den Nachfolger warten müssen.

Anspieltipps sind “It takes a lot to know a man”, “The greatest bastard”, “I don’t want to change you” und “Long long way”. 

“I don’t want to change you”:

“My favourite faded fantasy” wird in diversen Editionen angeboten und auch die limitierte Auflage in einer Holzbox ist noch verfügbar.

Scheint wohl Konstantin Gropper Woche bei Platten vor Gericht zu sein! Erst werden die drei neuen EPs von Get Well Soo...




















Scheint wohl Konstantin Gropper Woche bei Platten vor Gericht zu sein! Erst werden die drei neuen EPs von Get Well Soon vorgestellt und nun folgt mit Museé Mécanique noch eine seiner Lieblingsbands. Und die Band aus Portland hat Gropper mit ihrem neuen Album "From Shores Of Sleep" erneut begeistert, denn er sieht in diesem „das fantasievollste, opulenteste, ambitionierteste und schlichtweg schönste Hörerlebnis seit langem“. 

Museé Mécanique, die aktuell aus Micah Rabwin, Sean Ogilvie, Matthew Berger, Brian Perez und John Whaley bestehen, ließen sich ein wenig Zeit für den Nachfolger von "Hold This Ghost", der 2010 den 27. Platz bei Platten vor Gericht (7,5 Punkte im Durchschnitt) erreichte. Zwischen orchestralem Folk- und verträumtem Kammerpop bewegen sich die 10 Songs auf "From Shores Of Sleep", die sich thematisch mit der Seefahrt und "dem ganzen, großen Drama des offenen Meeres" auseinandersetzen. Wellenrauschen, anschwillende Streicher, singende Säge, Akkordeon, Bläser und Chorgesang sorgen für einen Hörgenuss, der vermutlich diesmal die 7,5-Punkte-Marke durchbrechen wird. Ganz bestimmt, wenn Konstantin Gropper eine Bewertung abgibt.     

Wie sanfte Wellen strömen diese Lieder heran, funkeln sachte, erheben sich mit leicht schwingenden Flügeln. Andere ruhen förmlich in sich, nehmen dich sanft an die Hand, um dir eine verwunschene, jedoch schöne Welt vorzuführen. Einsam plinkernde Pianotöne treffen auf warm sprühende Akkordeontöne, Bläser zaubern pastorale Ornamente, Streicher wiegen sich im Klang der Akustikgitarren, ein Windhauch touchiert das Glockenspiel und die Stimmen schweben zart und leicht wie Federn durch die Lüfte.

„From Shores Of Sleep“ spült uns an jene Ufer des Schlafs, die uns auf die poetische Art träumen lassen. Flüchtige Songs, die sich weich an und um die Seele schmiegen, dir sagen, dass alles gut wird. Eine Flüchtigkeit, die jedoch in die Tiefe geht, zwar sachte, aber mit einer Nachhaltigkeit, die uns ein stilles Schwärmen beschert. Ist das Folk-Pop? Oder Chamber-Pop? Als Krücke dürfen Musée Mécanique so eingeordnet werden, ihren feinsinnigen und feinfühligen Songs werden derartige Stilzuweisungen nicht gerecht. Der Songreigen hat etwas Beruhigendes, Zufriedenstellendes und Wahrhaftiges. Es ist ein auf seltsame Weise schönes Album! Lasset die Worte nun ruhen und lauschet mit Andacht!
(CD Starts)


Get Well Soon zum Dritten "Greatest Hits" lautet der Titel der dritten und abschließenden EP, die kommend...




















Get Well Soon zum Dritten

"Greatest Hits" lautet der Titel der dritten und abschließenden EP, die kommenden Freitag veröffentlicht wird. Zu hören sind jedoch nicht die größten Gassenhauer von Get Well Soon, sondern Groppersche Lieblingslieder, darunter drei Welt- sowie drei Geheimhits. Mit dem Covern kennen sich Get Well Soon aus, gelang ihnen doch mit der Neuinterpretation von Underworlds "Born Slippy" eine sehr hörenswerte Umwandlung eines elektronischen Dance-Songs in eine akustische, verhaltene Ballade. Ähnlich gut gelingt dies selten, vielleicht noch Travis mit ihrer Version von "Baby One More Time" (Britney Spears). 

Was hat Konstantin Gropper zu "Greatest Hits" zu sagen?

Cover versions have a bit of a tradition with Get Well Soon. This EP is just a small collection of songs that I wanted to reinterpret. It has been my long-standing plan to cover only superhits on one record (I thought, I‘d learn something), but somehow that got lost somewhere along the way. That‘s why there are only three superhits and three secret hits on this EP. These versions  were developed for very different reasons and occasions over the years. I hope the selection is quite controversial.
(Konstantin Gropper)

Auf "Greatest Hits" gelingt es Get Well Soon sich die Songs zu eigen zu machen und in den persönlichen Klangkosmos zu überführen. Ein so großer und überraschender Coup wie mit "Born Slippt" gelingt ihnen jedoch weder bei den Welthits (z.B. "Rocket Man" von Elton John oder "Always The Sun" von The Stranglers) noch bei den obskuren Geheimhits (etwa "Lucifer Rising" aus dem Soundtrack des dazugehörigen Films vom Kenneth Anger). Verwundert die Augen (und Ohren) reiben darf man sich vielleicht bei der Auswahl (und Interpretation) von "Careless Whisper", der ersten Solo-Single von George Michael. Naja, so ganz überraschend kommt dies auch nicht, schließlich wurden Wham! und "Last Christmas" bereits einmal von Get Well Soon in ihrem Song "Heading Home To The Pole" zitiert ("Last time I gave you my heart, but the very next day, you were off with a sleigh").

"Greatest Hits" ist nicht die beste, aber auch nicht die schlechteste der drei November-EPs und reiht sich somit zwischen "The Lufthansa Heist" und "Henry - The Infinite Desire Of Heinrich Zeppelin Alfred Von Nullmeyer" ein. Man darf gespannt sein, ob sich Get Well Soon auf der anstehenden Tournee, wenn an einem Abend drei unterschiedliche Sets gespielt werden sollen, an der Aufteilung dieser drei EPs orientieren oder etwas komplett anderes ausgeheckt haben.



„Greatest Hits“, die dritte EP und krönender Abschluss, erscheint am 21. November. Darauf zu hören: Covers, unter anderem „Always The Sun“ von The Stranglers, George Michaels „Carless Whisperer“ und „Rocket Man“ von Elton John. Den Songs drückt Gropper seinen Stempel auf, ohne ihnen ihre Eigenständigkeit zu berauben. Verblüffend gut harmoniert seine tiefe Stimme mit den doch teils cheesy Pop-Songs. Ein Lächeln auf den Lippen ist beim Hören dieser Stücke kaum zu unterdrücken.
(curt)


Get Well Soon live:    
20.01.15  Leipzig, UT Connewitz
21.01.15  Berlin, Heimathafen
22.01.15  Bochum, Bhf. Langendreer
23.01.15  Frankfurt, Brotfabrik
28.01.15  München, Freiheiz
29.01.15  Wien, Porgy & Bess
30.01.15  Innsbruck, Weekender
31.01.15  Stuttgart, Wagenhallen



Get Well Soon zum Zweiten Für den zweiten Teil ihrer EP-Trilogie packen Konstantin Gropper & Co. die Gitarren w...




















Get Well Soon zum Zweiten

Für den zweiten Teil ihrer EP-Trilogie packen Konstantin Gropper & Co. die Gitarren wieder weg und präsentieren in 20 Minuten 5 Soundtrack-artige Songs sowie einen thematischen Überbau:  

This one‘s a reverence to one of my favorite authors: Arnold Stadler. Or maybe it‘s a salute to his 60th birthday this year. Mostly his novel „Death and me, the two of us“ („Der Tod und ich, wir zwei“) has been accompanying and inspring me for quite a while now. These five songs are a musical hommage to this very romantic, dark, smart and funny book. Self-pitty, crooked biographies, fear of being alone, the ridiculousness of life and most of all the great longing. Just like in one of Stadler‘s most famous quotes: ,Once in this world and then like this.‘ I could go on forever about the content, but I‘d much rather recommend to read the novel. I also hope, this music will work on its own, too.
(Konstantin Gropper)

Nach einem kurzen Instrumental schwelgen Get Well Soon in getragenem Orchesterpop, vergessen die Abkehr vom Bombast der zuvor veröffentlichten "The Lufthansa Heist" EP und holen Keyboards, Piano, Streicher, Handclaps, Chorgesang usw. zurück in ihren so eigenen Klangkosmos. Die "Henry" EP zeigt deutlich, warum die so unterschiedlich arrangierten Songs der beiden EPs nicht ohne weiteres auf einem Album homogen zu kombinieren waren.
 
Zum stärksten Song der EP, "Mail From Heidegger", gibt es ein Video:



Nachdem auf dem ersten Release die rockigeren Klänge zelebriert wurden, feiert Gropper auf “Henry” den Autoren Arnold Stadler, dessen Roman “Der Tod und ich, wir zwei” Gropper in den letzten Jahren viel Inspiration geliefert hat. Die Stücke sind eine “Hommage an das sehr romantische, dunkle, intelligente und lustige Buch”, verpackt in ausgefeilte Arrangements, die luftig instrumentiert sind und meist in gemächlichem Tempo daherfließen. Die Erzählungen liegen klar im Vordergrund und das Songwriting ist deutlich anspruchsvoller, als bei “The Lufthansa Heist”. Die fünf Songs kommen mit allerlei Percussions, Bläsereinsatz, Streicherarrangements und orchestralen Klängen daher und zeigen die melancholischere Seite von Get Well Soon, welche die Band ebenso sehr ausmachen, wie die rockigen Klänge der ersten EP.
(White Tapes)

Get Well Soon zum Ersten Konstantin Gropper ist offensichtlich seit jeher ein Fan von EPs und so haben sich in meine...



















Get Well Soon zum Ersten

Konstantin Gropper ist offensichtlich seit jeher ein Fan von EPs und so haben sich in meiner Plattensammlung in den letzten Jahren so einige Extended Plays der Band Get Well Soon angesammelt, wobei die ersten Hüllen noch einen sehr starken DIY-Charakter haben: " Secret Cave, A Swan" (2005),  "My Tiny Christmas Tragedy" (2005), "Glaciers, Kisses, Apples, Nuts" (2006), "All That Keeps Us from Giving In" (2007), "Songs Against the Glaciation" (2008) und (in digitaler Form) "Get Well Soon and the Grand Ensemble. Live at the Konzerthaus Dortmund" (2010).

Nun wurden/werden im November im Wochen-Rhythmus gleich 3 EPs veröffentlicht, die wahlweise als limitiertes 10'' Vinyl oder per Download zu haben waren. Wer sich für die Vinyl-Version entschied, bekam die 3 EPs direkt in einer Lieferung zugeschickt, ansonsten machte "The Lufthansa Heist" am 07. November den Anfang.

I don‘t know exactly, if has been an early midlife-crisis or a second puberty, a simple rush of nostalgia or an identity crisis that led to the question: Why did I start this in the first place? In any case it led me back to the music, that made me want to have a guitar and start a band. I think they used to call it College Rock. And I swear I started to have pimples again when I produced these songs. 

(Konstantin Gropper)

In 26 Minuten versammelt Gropper hier 5 Lieder (sowie ein verstecktes und ein wenig an Weezer erinnerndes Instrumental), die eher die rockige Seite von Get Well Soon dokumentieren und vom Gitarren-Sound geprägt sind. Auf Bombast und Pathos wurde hier komplett verzichtet - können das Get Well Soon also doch noch! Nach dem letzten Album "The Scarlet Beast O' Seven Heads" (2012) musste man daran ja ein wenig zweifeln.

Im Januar folgt eine kurze Tour von Get Well Soon, bei der ich Songs wie "The 4:3 Days", "A Night At The Rififi Bar" und vor allem "The Pope Washed My Feet In Prison", ein entfernter Verwandter von Pulps "Common People", auf keinen Fall missen möchte!




Die fünf Stücke auf “The Lufthansa Heist” lassen dann auch wirklich an zerrissene Jeans und den ersten Kontakt mit Gitarrenmusik denken. Mit viel Verzerrung und ausgewachsenen Gitarrenwänden referenziert Gropper hier die Gitarrenmusik der letzten 20 Jahre. Von Grunge über College-Rock bis Indie-Rock ist alles dabei. Natürlich hübsch verpackt in den bombastischen Sound, für den Get Well Soon bekannt ist. So werden Erinnerungen an die Bandstücke “Busy Hope” oder auch “Listen Those Lost At Sea, Sing A Song On Christmas Day” wach, die nicht umsonst zu den stärksten Songs der Band gehören.

(White Tapes)

Get Well Soon live:    
20.01.15  Leipzig, UT Connewitz
21.01.15  Berlin, Heimathafen
22.01.15  Bochum, Bhf. Langendreer
23.01.15  Frankfurt, Brotfabrik
28.01.15  München, Freiheiz
29.01.15  Wien, Porgy & Bess
30.01.15  Innsbruck, Weekender
31.01.15  Stuttgart, Wagenhallen


Bei der Beschreibung des letzten TV On The Radio Albums “ Nine types of light ” zog ich noch die Begriffe “Avantgar...






















Bei der Beschreibung des letzten TV On The Radio Albums “Nine types of light” zog ich noch die Begriffe “Avantgarde” und “Funk”. Für das fünfte Studioalbum “Seeds” kann ich mit “Electropop” und “Indierock” fast das ganze Spektrum abdecken. Und in diesem Fall ist noch weniger wirklich noch mehr. Schon auf dem Vorgänger wurde die amerikanische Band songweise radiotauglich aber noch nie klang TV On The Radio so gefällig und eingängig wie auf “Seeds”. Davon zeugt vor allem der instant Hit “Happy idiot”. “Could you”, “Love stained” und “Winter” sind ebenfalls stark und einen Ausfall leisten sich die routinierten Herren nicht. Das Ergebnis ist das Electropop Album des Jahres.

der blick gen himmel gerichtet wird einem bewusst, tv on the radio bewegen sich in ‘ seeds ‘ unhaltsam nach vorne. diese platte ist eine perfekte destillation von dem, was die band am besten kann. eine perfekte platte als einstiegspunkt für neulinge und eine lohnenswerte anschaffung für alle anhänger, die seit anbeginn ihr herz an tv on the radio verloren haben.
TV on the Radio are called many things, but until now a pop act wasn't one of them. Seeds, the band's latest, and first since the passing of bass player Gerard Smith, is the most clear-eyed and anthemic album of their career. It's also the closest thing to pop the group is likely to produce. 

Das Video zu “Happy idiot”:

The Foreign Resort scheinen ihre Hausaufgaben gemacht zu haben. Jedes Mal wenn das neue Album New Frontiers mein Büro ...



















The Foreign Resort scheinen ihre Hausaufgaben gemacht zu haben. Jedes Mal wenn das neue Album New Frontiers mein Büro beschallte, hagelte es von zufällig vorbeikommenden Kollegen Lob und Beifall. Natürlich wurden dann gerne Vergleiche heraufbeschworen und auch wenn der Name The Cure überdurchschnittlich oft fiel: Die drei Dänen schaffen es, Post Punk, New Wave, Shoegaze und Pop so gekonnt zu mischen, dass man eins der abwechslungsreichsten und kurzweiligsten Alben des Jahres aus diesem Genre zu hören bekommt.

Doch nicht nur The Cure-Einflüsse sind erkennbar. Die charismatische Stimme von Mikkel, die Tiefe der Melodien oder beispielsweise die wuchtigen Drums am Anfang von “Dead Ends Roads” erinnern stark an Depeche Mode. Das ist keinesfalls Zufall, denn Produzent von “New Frontiers” ist kein anderer als John Fryer (Depeche Mode, NiN, PJ Harvey). Trotz all dieser erkennbaren Einflüsse verliert The Foreign Resort nicht an eigener Identität. Zu ihrem Mix aus 80s Post Punk und New Wave kommen diese elektronisch-psychedelischen Zusätze gepaart mit sehnsüchtigen Ideen. (Radio Q)



Schön dicht und mit hohem Niveau gehen sie wieder zu Werke, lassen es mal mit Shoegaze Sounds richtig krachen oder wie bei Alone feine Wavepop-Melodien der Marke The Mary Onettes oder The Cure erschallen. Überhaupt scheinen sie sich zwischen den Genrestühlen am Wohlsten zu fühlen. Mal ist es wie beim Titeltrack oder dem an Clan Of Xymox erinnernden Landslide Wave-Rock, bei dem treibende Rhythmen auf eingängige Melodien und den Gesang mit Wiedererkennungswert von Frontmann Mikkel B. Jakobsen treffen, mal wird es getragen melancholisch wie bei Dead Leaves oder dem wunderschön verträumten Quiet Again. Doch ganz gleich, welche Marschrichting The Foreign Resort beim jeweiligen Song vorgeben, es bleibt immer authentisch. (sparklingphotos.de)





New Frontiers ist bereits das dritte Album der Kopenhagener. Die beiden Vorgänger sind mir bisher nicht bekannt – das wird sich ändern!

Im Februar 2015 sind The Foreign Resort für zwei Termine in Deutschland (ohne Gewähr):
06.02. Köln, Tsunami
07.02. Siegen, Vortex

Es stimmt eigentlich schon, dass Will Oldham bei Platten vor Gericht eher ein Außenseiter-Dasein fristet. Gerade ein...




















Es stimmt eigentlich schon, dass Will Oldham bei Platten vor Gericht eher ein Außenseiter-Dasein fristet. Gerade eine Vorladung ("The Letting Go") hat er in den letzten acht Jahren erhalten - nicht gerade viel bei einer zweistelligen Zahl an Veröffentlichungen unter dem Namen "Bonnie 'Prince' Billy" im gleichen Zeitraum!

Kein Wunder, dass der nette Herr von Domino Records neulich anmerkte: 
Vermisse seit Jahren Bonnie Themen bei euch. Da muss sich doch mal wieder was tun und jetzt, mit dieser vielgelobten neuen Platte, wäre dafür das perfekte Comeback geboten. 

Ich habe ja nur einen kleinen Draht zur US-Folk-Gitarre und schätze von Bonnie 'Prince' Billy nicht viel mehr als "I See A Darkness", das ich über das Cover von Johnny Cash erst kennenlernte. Der Domino-Mann wollte diesen Misstand natürlich gerne beheben und schrieb mir:
Hast du denn einen kleinen Draht zur US-Folk-Gitarre? Bonnie ist berühmt geworden mit seinem "I See A Darkness" Album und Song (1999), als Johnny Cash den für sein American III Album coverte. Hast du bestimmt schon mal gehört. Davor war Bonnie schon sehr aktiv, insbesondere die Palace Brothers/Palace Music Alben waren tolle Früh-90er Folkplatten. Und nach 2000 war Bonnie dann einfach immer weiter und konstant aktiv was die Plattenproduktion betrifft. Da waren mal bessere mal schlechtere Dinger dabei. Mein Favorit ist "The Letting Go" (2006, war scheinbar auch Bonnies letzte VÖ, über die PVG berichtet hat) und jetzt eben sein aktuellstes tatsächlich endlich wieder sehr ansprechendes Album "Singers Grave A Sea Of Tongues". Ach und in Filmen hat der Gute auch schon viel mitgespielt. Da kann ich "Old Joy" (2006) empfehlen.

Aber vor den Filmen sollte es dann erst einmal die neue Platte sein. Kaum war "Singer's Grave A Sea Of Tongues" einmal durchgelaufen, kam bereits eine hoffnungsvolle Domino-Mail: 
Uuund? Inzwischen angekumpelt mit Bonnie? Oder für dich doch zu viel Country in seinem Folk? Hab das Album heute morgen erst wieder gehört. Ich empfehle als Anspieltipps "We Are Unhappy" oder "So Far And Here We Are".

Aber wie soll ich es ihm jetzt nur beibringen? Da ist für mich doch zu wenig Folk in seinem Country! Stattdessen lassen wir doch lieber andere die Platte hochloben:

"Singer's grave a sea of tongues" heißt das Werk – ein musikalisches Kleinod, auf dem Bonnie 'Prince' Billy einige Songs aus dem 2011 erschienenen Studioalbum "Wolfroy goes to town" noch einmal neu arrangiert hat. Aufgenommen wurde das Material mit Produzent Mark Neves (Lambchop, Silver Jews) in Nashville. Nicht weniger als 13 Musiker hat sich Oldham für die Neueinkleidung seiner Lieder ins Studio geladen. Waren die Songs im Original puristisch und still, bekommen sie in der Überarbeitung oft mehr Konturen, mehr Schärfe, mehr Tiefe. Am stärksten ist die Mitte des Albums geraten.

Das beschwingte "Quail and dumplings", hübsch dekoriert mit einer singenden Violine, nimmt den Hörer entschieden an die Hand und wandert mit ihm barfuß und mit geschlossenen Augen über Stock und über Stein. Im Vergleich zur Vorlage ist hier zwar etwas Intimität verlorengegangen, doch der Song kann sich so besser entfalten. Der Country-Walzer "We are unhappy", in dem Oldham anfangs allein über Akustikgitarre und Banjo singt, bekommt im weiteren Verlauf dank eines kolossalen Frauenchors gar einen Gospel-Anstrich verpasst.

Den besten Moment gibt es am Ende von "New black rich (Tusks)" – ein ebenso düsterer wie ergreifender Track, der so schön ist, dass er fast wehtut. Oldham haucht die letzten Zeilen des Songs derart sanft ins Mikro, dass der Zeiger der Wanduhr keinen weiteren Schlag wagt. Und es wird einem warm ums Herz. Diese Platte könnte wichtig werden im Herbst.
(Plattentests)


Dass eine regelrechte Bigband die neuen Songs von Bonnie Prince Billy umgesetzt hat, fällt kaum auf. Der Sound scheint zu schweben, hin und wieder fädeln sich die Klänge einer Steel Guitar oder einer Country Fiddle ein. Ultrareduziertes, äußerst raffiniertes Sounddesign ist das. Mit dem Bandprojekt Palace Brothers hat Will Oldham noch eine andere Klang-Ästhetik verfolgt, in Low-Fi gemacht, verzerrte. übersteuerte Aufnahmen, doch davon möchte der wohlüberlegt agierende Bonnie Prince Billy nichts mehr wissen. Der Künstlername erinnert manche Zeitgenossen nicht nur an Billy The Kid erinnert, im 19. Jahrhundert Amerikas größter Gesetzesloser. Der dreigeteilte Name Bonnie Prince Billy sorgt auch für verstärkte Aufmerksamkeit. Als Rezensent muss man ihn immer in voller Länge benutzen. Deshalb haben Sie nun schon mindestens sieben Mal den einprägsamen Künstlernamen gehört. Man merkt: Nicht umsonst gilt Bonnie Prince, na, Sie wissen schon, neben Bill Callahan und Devendra Banhart als einer der erstaunlichsten US-Songautoren der jüngeren Generationen.

Nothing Is Better, heißt dieser feine Country-Gospel-Titel. Stimmt, der aus Kentucky stammende Songschreiber hat jedenfalls noch nie ein richtig schlechtes Album gemacht. Auch Singer’s Grave – A Sea Of Tongues, die 15. Studio-LP des bärtigen Folk-Barden mit dem Künstlernamen Bonnie Prince Billy, wächst mit jedem Hören. Erschienen ist die Scheibe mit eindrücklich-angenehmem Alternativ-Country bei Drag City.
(BR)



10 Fakten zum neuen Album der Simple Minds : 1. "Big Music" lautet der Titel des sechzehnten Studioalbum...




















10 Fakten zum neuen Album der Simple Minds:

1. "Big Music" lautet der Titel des sechzehnten Studioalbum der schottischen Rocker, das Ende Oktober, fünf Jahre nach ihrer letzten Platte "Graffiti Soul", veröffentlicht wurde.

2. Zur aktuellen Besetzung der Simple Minds zählen die Gründungsmitglieder Jim Kerr (Gesang) und Charlie Burchill (Gitarre, Keyboards), Mel Gaynor (Schlagzeug), der mit kurzen Unterbrechungen seit 1982 dabei ist, Andy Gillespie (seit 2002 an den Keyboards) und Ged Grimes, der mittlerweile vierte Bassist der Band und erst seit 2010 im Team.

3. Zunächst sollte der Titelsong als erste Single ausgewählt werden, doch dann entschied sich die Band für "Honest Town", das am 10. Oktober veröffentlicht wurde. Das dazugehörige Video sieht so aus:


4. Neben den Simple Minds selbst, sorgten Gavin Goldberg (Simply Red, Chrissie Hynde, Mick Hucknall), Owen Parker (Pet Shop Boys, Girls Aloud), Steve Hillage (The Charlatans, The Orb) und Steve Osborne (A-ha, New Order, Starsailor) an den Reglern für einen bombastischen Klang des elektronisch aufgepeppten Stadion-Rocks. Iain Cook von Chvrches durfte als Co-Writer aushelfen. 

On Big Music, their own sound has had a makeover, too, combining huge synth lines with similarly gargantuan drums. Opener Blindfolded sums up what they seem to be aiming for on Big Music: epic songwriting. Everything is over the top, from the name of the album and Kerr’s lyrics to a sonic palate that screams arena tour. The OTT approach works, as well, with the first three songs (Blindfolded, Midnight Walking, Honest Town) sounding like great pop. There are moments when the approach starts to wane – Kill or Cure sounds like it’s come straight from the 80s rather than 2014 – but by the time closer Spirited Away kicks in, the band have managed to craft an album of pop that’s both true to their sound and interesting enough to give it a contemporary edge.
(The Guardian)

5. Obwohl bereits während der Aufnahmen des letzten Album "Graffiti Soul" (2009) parallel an neuen Songs gearbeitet wurde, zog sich die Herstellung von "Big Music" über fünf Jahre hin. Das klang 2009 bei Kerr noch ein wenig anders: "We really are flowing with ideas at the moment and as I already mentioned a few weeks ago I do feel that we are possibly writing two albums simultaneously at present. With every passing day I genuinely feel that is becoming a real possibility."
Im Frühjahr 2010 erwog die Band sogar die Veröffentlichung eines Doppelalbums.  

6. Ein Doppelalbum ist "Big Music" nicht geworden, aber zu den 12 regulären Titel gesellen sich auf der Deluxe Edition noch 6 weitere Songs: "Swimming Towards The Sun", "Bittersweet", "Liaison", "Riders On The Storm", "Dancing Barefoot" und "Blindfolded (Reprise").

7. Simple Minds und die Coverversionen: Mit "Let The Day Begin" hat sich ein Song von The Call auf das Album geschlichen. Gleich zwei Coverversionen  (eine fürchterlicher als die andere) sind auf dem zweiten Silberling der Deluxe Edition enthalten: "Riders On The Storm" von The Doors und "Dancing Barefoot" von Patti Smith. 

8. Auch die beiden Songs "Broken Glass Park" und "Blood Diamonds" kommen Fans der Simple Minds sicherlich bekannt vor, denn sie wurden 2013 in anderen Versionen bereits auf der Zusammenstellung "Celebrate: The Greatest Hits" veröffentlicht. "Swimming Towards The Sun" erschien bereits erstmals auf "Our Secrets Are The Same".

The happy consequence of their decades in the wilderness is that their 16th album finds them still sounding hungry for success. 55-year-old Kerr may look more like a roadie than a rock star these days, but his vocals are lean and lupine. You can almost see the panting ribcage of the outsider’s melancholy that always underlies the exhilaration of the pumped-out beats of Charlie Burchill’s guitar. High point Honest Town, gives a slick, new-Millennial pulse to all the retro heartache. But title track Big Music is a wince-inducing reminder of naff, leather-trousered bombast.
(Telegraph)

9. Fans und Sammler dürften sich neben der Deluxe Edition auch an der aufwendig gestalteten LP (Double vinyl edition as a heavyweight black vinyl in wide spine sleeve with printed inner sleeves) bzw. dem Deluxe Box-Set (including the original album, a DVD, and a poster and booklet in foil-blocked box) erfreuen.

10. Die Simple Minds werden "Big Music" im nächsten Jahr auch auf deutschen Bühnen vorstellen:
18.02.2015 Hannover, Capitol
20.02.2015 Bremen, Pier 2
21.02.2015 Lingen (Ems), EmslandArena
23.02.2015 Stuttgart, Theaterhaus
24.02.2015 Köln, Palladium
27.02.2015 Münster, Jovel Music Hall
28.02.2015 Olsberg, Konzerthalle Olsberg
03.03.2015 Kassel, Kongress Palais – Stadthalle
04.03.2015 Wiesbaden, Kulturzentrum Schlachthof
06.03.2015 Leipzig, Haus Auensee
07.03.2015 Karlsruhe, Tollhaus
08.03.2015 München, Tonhalle


Ich bekenne: Das Ende von Pink Floyd kam für mich 1985 mit dem Ausstieg von Roger Waters. Ich bin also Waters-Anhänger...



















Ich bekenne: Das Ende von Pink Floyd kam für mich 1985 mit dem Ausstieg von Roger Waters. Ich bin also Waters-Anhänger, dem sich die frühen Aufnahmen der Syd Barrett-Zeit nie richtig erschlossen haben, für den "The Final Cut" somit das eigentlich letzte Album der von ihm geschätzten Pink Floyd darstellt, der "A Momentary Lapse Of Reason" (1987) noch eine Chance gab aber aufgrund dieser Hörerfahrung an "The Division Bell" (1994) schon kein Interesse mehr hatte. 

Nun gibt es 14 Jahre später ein fünfzehntes und definitiv letztes Album von Pink Floyd, das auf noch vorhandenen Aufnahmen aus der "Division Bell"-Zeit mit dem 2008 verstorbenen Keyboarder Richard Wright beruht, und das David Gilmour (Gitarre) und Nick Mason (Schlagzeug) zusammen mit zahlreichen Gastmusikern und Produzenten (Phil Manzanera, Bob Ezrin, Youth usw.) in den letzten beiden Jahren erarbeiteten. Bereits 1993 gab es die Idee "The Division Bell" eine zweite, rein instrumentale Platte, die den Arbeitstitel "The Big Spliff" trug, beizufügen. Dieser Plan wurde zunächst verworfen und nach dem Tode Wrights wieder aufgegriffen. 
Der neue Titel "The Endless River" bezieht sich einerseits auf "High Hopes", den letzten Song von "The Division Bell" („The water flowing / The endless river / Forever and ever.“), und andererseits auch auf die zweite Pink Floyd-Single "See Emily Play" ("Float down a river forever and ever").

"The Endless River" ist nun also ein instrumentales (mit Ausnahme des letzten Songs "Louder Than Words"), sphärisches und episches Ambient-Album geworden, dass langatmige Gitarren-Soli von Gilmour bietet, die gelegentlich, wie etwa in "Things Left Unsaid" oder dem zweiteiligen "Allons-y" , tatsächlich direkt als Pink Floyd identifizierbar sind, Masons Schlagzeugspiel kurzfristig in den Mittelpunkt rückt ("Skins"), die Stimme von Stephen Hawking ("Talkin' Hawkin'") und Saxophon-Gedudel ("Anisina") im Programm hat und letztendlich und hauptsächlich Richard Wright und seinen wabernden Keyboard-Klängen ein Denkmal setzt.
Das esoterische Plattencover und der gewählte Albumtitel passen perfekt zum schier endlos dahinplätschernden Sound von "The Endless River". Als Bonus-Beigabe für eine Wiederveröffentlichung von "The Division Bell" wäre das Album gut geeignet gewesen, als letztes Pink Floyd Album wohl eher nicht. Da bleibe ich doch lieber bei "The Final Cut".

Die Musik auf dem Album erinnert in schockierender Weise an jene, die unaufdringlich, fast unhörbar in Physiotherapie-Praxen läuft. Fango-Massage-Krankengymnastik und dazu Eso-Sphären-Klänge und eine Panflöte als Leadinstrument. Entspannen, zurücklehnen, die Augen schließen. Nur dass bei Pink Floyd Gilmours zur Selbstkarikatur gewordenes Gitarrenspiel den Part der Panflöte übernimmt. THE ENDLESS RIVER hat schon ein paar Momente. Aber es sind wenige. Immer dann, wenn sich die Band aus dem Pink-Floyd-Baukasten herausbewegt und dabei sogar ab und an ein atonales Freak-Out veranstaltet. Das wird aber schnell von Gilmours aufdringlicher Gitarre vertrieben oder von Nick Masons Phil-Collins-artigen Drum-Breaks zu Tode gedroschen.

Der Vergleich mit „Shine On You Crazy Diamond“ und allen Pink-Floyd-Alben seit A MOMENTARY LAPSE OF REASON verdeutlicht den Unterschied zwischen Kunst und Kunsthandwerk – abstrakter Expressionismus versus Keramikmalerei. Und dann kommen die Fans wieder und empören sich, weil man es gewagt hat, ein Album von Pink Floyd nicht gut zu finden, als hätte man sie persönlich beleidigt, als hätten sie ihr Leben verwirkt, nur weil diese Band sich nicht zu schade ist, ihr eigenes Denkmal umzustoßen. Aber was weiß ein Jungspund wie ich schon von Pink Floyd?
(Musikexpress)

Der historische Kontext des Ausgangsmaterials ist immerhin interessant: Was Pink Floyd 1993 beim Jammen auf Autopilot entglitt, ist nicht weit von dem entfernt, was jungen, sanften Prog-Adepten wie Air vier Jahre später kurzfristigen Götterstatus einbringen sollte. Sündteure Synth-Flächen, plastisch im Raum hängende Akustikgitarrenakkorde, bis zum Gehtnichtmehr hinausgezögerte Schlagzeugeinsätze und selbstredend Gilmours lyrische Stratocaster.

Der Wortanteil ist dagegen karg: Einleitend hört man Interviewfetzen der drei Bandmitglieder („We had certainly an unspoken understanding, but a lot of things unsaid“, sagt der 2008 verstorbene Rick Wright), und zum Abschluss singt Dave Gilmour einen bittersüßen, von seiner Frau Polly Samson getexteten Tribut an die eigene Band namens „Louder Than Words“: „We bitch and we fight, diss each other on sight/ But this thing that we do (…)/ It’s louder than words.“ Klingt fast wie ein Versöhnungsangebot an Roger Waters, auf jeden Fall berührend, genauso wie ein vom „Division Bell“-Track „Keep Talking“ übrig gebliebener Monolog von Stephen Hawking über die Verheißung der Kommunikationstechnologie der Zukunft, „das Unmögliche zu erbauen“. Ach, die Unschuld vor dem Internet!

Schade nur, dass dieses Material, das sich als Bonus-Disc einer Anthologie einen völlig legitimen Platz im Kanon verdient hätte, nun zum offiziellen letzten Pink-Floyd-Album samt luxuriöser Sammlerbox aufgeblasen werden musste. Bei allem Respekt, das geht sich nicht aus.
(Rolling Stone)    


Als wir letztes Jahr ein Konzert von Maximilan Hecker besuchten, stellten wir fest, dass er auf der Tour von Felix Räu...



















Als wir letztes Jahr ein Konzert von Maximilan Hecker besuchten, stellten wir fest, dass er auf der Tour von Felix Räuber, dem Sänger von Polarkreis 18, begleitet wurde, der mit "Running Out Of Time" auch ein eigenes neues Lied vorstellt. Möglicherweise wird man also in näherer Zukunft mit einem Soloalbum von Räuber zu rechnen sein. 

Die Frage, was denn die übrigen Mitglieder von Polarkreis 18, deren letztes Album "Frei" mittlerweile auch schon 4 Jahre zurückliegt, in der Zwischenzeit so treiben, wurde uns rund 10 Monate später im Vorprogramm eines Enno Bunger Konzertes beantwortet. Denn dort traten Woods Of Birnam auf, die aus dem Schauspieler Christian Friedel ("Das weiße Band") sowie Philipp Makolies (Gitarre), Uwe Pasora (Bass), Ludwig Bauer (Keyboards) und Christian Grochau (Drums) bestehen. Das Quartett hatte also die Abwesenheit des Polarkreis 18 Sängers genutzt und mit Friedel (Gesang, Piano) ein neues musikalisches Projekt gegründet, das im Herbst 2012 bereits Kompositionen für eine Neuinszenierung von Shakespeares "Hamlet" am Staatsschauspiel Dresden erarbeitet hatte. Auf den Konzerten, die Ende letzten Jahres stattfanden, konnte man mit der "Hamlet" EP und der "The Healer" EP bereits erste musikalische Eindrücke käuflich erwerben, was ich, da mir der Auftritt sehr gut gefallen hatte, auch tat.

Mit dem herausragenden "I'll Call Thee Hamlet", "Daylight", "Remembrance" und der Single "The Healer" schafften es auch vier Titel auf das von Tobias Siebert (Kettcar, Phillip Boa, Slut) produzierte Album. Auf "Woods Of Birnam" sorgt Siebert (And The Golden Choir) erneut für bombastischen Klang, die Band steuert facettenreichen Indiepop bei: von tanzbar und rockig ("The Healer") bis hin zu ruhig und sanft ("Soon", "Daylight"). 
Aus einem sehr homogenen, melancholischen und mitunter pathetischen Album ragt "I'll Call Thee Hamlet" positiv heraus, da keiner der übrigen elf Songs dessen Klasse erreicht, und fällt der im Refrain an Baltimoras "Tarzanboy" erinnernde 80er-Jahre-Synthie-Pop-Song heraus. 

Stellt sich abschließend nur noch die Frage nach dem Schicksal von Polarkreis 18 bzw. ob man nun überhaupt noch ein neues Album von ihnen braucht. Wenn es so ausfällt wie "Frei" und die Alternative so gut ist wie "Woods Of Birnam", dann muss man diese wohl verneinen.   



Mit “The Healer” als ihrer Debütsingle wird klar, dass Wood Of Birnam nicht länger auf den Schauspielbühnen des Landes verharren wollen. Der rhythmische Titel ist nämlich so viel mehr als typischer Indie-Rock: Tanzbar, ohrwurmlastig und fröhlich-melancholisch.

Und so zieht es sich durch das gesamte Album. Mal klingt es wie große Pop-Musik, mal wie typisch sanfter Alternative-Rock. Sensibel und melancholisch geht es zum Beispiel auf “Daylight” zu, während “I’ll Call Thee Hamlet” absoluten Favoriten-Charakter enthält, atmosphärisch ist und mehr als eindrucksvoll klingt. Zwischen Gesang und Instrumenten herrscht auf der gesamten Platte eine außergewöhnliche Mitte, ein perfekter Treffpunkt. Das Zusammenspiel aus groovendem Bass, außergewöhnlichen Beats und der feinen Gitarre von Philipp Makolies entführt den Zuhörer in die tiefsten Tiefen der melancholischen Soundwelten.

Ganz anders als erwartet, klingt Woods Of Birnam modern, erwachsen und sicher. Und ganz und gar nicht nach theatralischer Theaterband. Alle zwölf Tracks der Platte sind besonders und haben etwas mysteriös Spezielles an sich. 
(Musikbog)


Friedel ist einer der wenigen Schauspieler, die man nicht auf der falschen Bühne wähnt, wenn sie anfangen zu singen. Vielleicht weil er mit Woods Of Birnam auch auf der Theaterbühne steht und im Film so schlicht daher kommt. In jedem Fall kann er sich den Background-Gesang leisten und sieht gut aus dabei. Selbst die Ausflüge in den allzu mainstreamigen Achtziger-Jahre-Pop, wie bei "Dance", kann man ganz gut verzeihen und an einem späten Freitagabend oder frühen Samstagmorgen sogar abfeiern.

Naja, insgesamt überwiegt auf "Woods Of Birnam" definitiv das "Ich" bzw. "I" in den Texten. Die sind kein Blick auf die Gesellschaft oder den Zeitgeist, sondern ein Blick in das Gefühlsleben und die Befindlichkeit des Erzählers. Es sind Fragen, die er – oder sie – sich stellt, Ängste oder Regungen, die geschluchzt, gejammert oder notfalls auch geschrien werden wollen. Der immense Pathos, in den Woods Of Birnam die Empfindsamkeit hüllen, bietet dabei den nötigen Schutz, den zum Beispiel ein Liedermacher, der sich alleine mit seiner Gitarre und traurigen Liebesliedern dem Publikum stellt, nicht hat. Wie eine dicke Schicht Zuckerglasur schützen die fetten Gitarrenspuren und Keyboardmelodien, aber auch das Englisch der Texte, den empfindsamen und verletzbaren Kern vor Sätzen wie "Na so richtig politisch ist das jetzt nicht". Nein, ist es auch nicht. Es ist Musik zum Träumen. Es ist persönliche Musik, die auf die große Bühne will und nicht in die Tagesschau.
(Plattentests)

Woods Of Birnam live:
13.11.14 Dresden - Staatsschauspielhaus (Hamlet)
15.11.14 Köln - Die Wohngemeinschaft
16.11.14 Hamburg - Kleiner Donner
19.11.14 München - Literaturfest
22.11.14 Magdeburg - Projekt 7
12.12.14 Dresden - Staatsschauspielhaus (Hamlet)
23.01.15 Dresden - Staatsschauspielhaus (Hamlet)