James Mercer hatte sich mit The Shins schon höchste Indie-Ehren verdient während Brian Burton aka Danger Mouse mit Gn...

Broken Bells - After the disco


















James Mercer hatte sich mit The Shins schon höchste Indie-Ehren verdient während Brian Burton aka Danger Mouse mit Gnarls Barkley, Gorillaz und The Black Keys in anderen Genres Erfolge ermöglichte und feiern durfte. Den hohen Erwartungen wurde ihre Zusammenarbeit in Form des gleichnamigen Debüts der Broken Bells aus dem Jahr 2010 nicht ganz gerecht, auch wenn sich die Verkaufszahlen sehen lassen konnten. Wie andere Kollaborationen etablierter Künstler zuvor konnten auch Mercer und Burton nicht mehr bieten als die Kombination ihrer bereits zuvor erprobten Fähigkeiten. 

Entsprechend gedämpft waren meine Erwartungen an “After the disco”. Doch als mir vor einigen Wochen “Holding on for life” zu Ohren kam war ich kurz verschreckt und anschließend gespannt auf die neue Platte. Und ich wurde nicht enttäuscht. Die beiden Musiker haben ein tolles Pop-Album erschaffen mit Disco-, Wave- und Indierockpassagen und vor allem wundervollen Melodien und Harmonien. Es lässt sich nicht vermeiden die Bee Gees als Referenz anzubringen. Mercer singt absolut überzeugend wie zu besten The Shins-Zeiten und die Instrumentalisierung unterstützt dabei beim Hörer Hochgefühle und das Bedürfnis in die Melodien einzustimmen zu erzeugen. “After the disco” ist gestern, heute und vielleicht auch schon ein bisschen morgen. Wäre hätte gedacht, dass Synthieklänge noch Gänsehaut verursachen können. Ach wäre der Frühling doch schon da…

Ein Kurzfilm mit dem Song “The angel and the fool”:

Und noch ein Kurzfilm mit “Holding on for life” (beginnt nach knapp zwei Minuten):


Songs wie “Holding on for life”, “Leave it alone”, “The changing lights” und “Medicine” haben das Potential vom ersten Moment an zu gefallen und definitiv eine längere Halbwertszeit als die meisten Songs des Debüts. Ich wäre überrascht, wenn das ebenfalls von Danger Mouse produzierte neue U2-Album auch nur ansatzweise so überzeugend klingen würde wie "After the disco".

Musikexpress.de:

Vor allem muss man dieses Album wegen seiner Melodien loben. Broken Bells lieben sie über alles, in jedem Song steckt eine und keine davon wirkt plump oder durchschaubar. 
Ja, Broken Bells arbeiten mit einem riesigen Berg diverser musikalischer Elemente. Klänge bei anderen nach Wurstsalat, ist hier jedoch vereint zu einem großen, guten Ganzen. 

Die Broken Bells auf Tour:
  • 29.03. Zürich
  • 30.03. Berlin

4 Kommentare:

  1. Bis dato habe ich noch zu nahezu keinem Album, in das Danger Mouse involviert war, wirklichen Zugang gefunden. Irgendwie mochte ich seine Art Produktion nicht so wirklich. Selbst Alben, die so klangen als hätte er seine Finger im Spiel, obwohl gar nicht der Fall, haben einen faden Beigeschmack hinterlassen (ich sag nur Mylo Xyloto). Umso überraschender, dass "After The Disco" mich fast vollständig überzeugt, und mit "Perfect World", "After The Disco" und "No Matter What You're Told" drei absolute Hits am Start hat.
    Ergo 7,5 Punkte und die Voraussage, dass gerade dieses Album dann außer mir plötzlich keinem mehr gefällt ;-)

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  2. Falsch vorausgesagt, Volker: 7 Punkte

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  3. "Leave It Alone" ist großartig, aber leider kann die Platte das Niveau der ersten Hälfte nicht halten.

    7 Punkte

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