Da war Deutschland mal wieder ein wenig spät dran: "All Of The Unknown" von The Drowning Men wurde in ihrer H...

The Drowning Men - All Of The Unknown


















Da war Deutschland mal wieder ein wenig spät dran: "All Of The Unknown" von The Drowning Men wurde in ihrer Heimat bereits im Juli 2012 veröffentlicht, 13 Monate später stand das zweite Album des Quintetts aus Kalifornien auch in den deutschen Plattenläden.

Nachdem sich die Band, deren aktuelle Besetzung aus Nato Bardeen (Gesang, Keyboards, Gitarre, Mandoline), James Smith (Gitarre), Todd Eisenkerch (Bass), Rory Dolan (Schlagzeug, Perkussion) und Gabelani Messer (Keyboards) besteht, 2005 in Oceanside gründete, wurde 2007 mit "Kill The Matador" eine erste EP veröffentlicht, der 2009 das Debütalbum "Beheading Of The Songbird" folgen sollte.

"All Of The Unknown" könnte allen gefallen, denen The Killers auf ihren letzten Alben zu Synthie-lastig geworden sind und denen die Wartezeit auf Arcade Fires "Reflektor" (noch 19 mal wach werden) zu lang ist. Dann hat man die Wahl zwischen der CD, dem Download, der über iTunes den Bonus-Track  "Night Of The Vampire" beinhaltet oder der Vinyl-Version. Aber das tolle Cover müsste man eigentlich möglichst groß sehen...


Schon klar, die Geschichte der Popmusik ist ohne das Plagiat nicht denkbar. Aber so dreist wie The Drowning Men waren schon länger keine Kopisten mehr. Vielleicht hat die kalifornische Band auch nur Pech, dass ihr Frontmann, Songschreiber, Gitarrist und Sänger Nato Bardeen eine Stimme besitzt, die der eines gewissen Win Butler nicht nur ein wenig ähnelt. Das Ergebnis ist, dass sich die ertrinkenden Männer auf ihrem zweiten Album ALL OF THE UNKNOWN eben nicht wie Unbekannte anhören, sondern die meiste Zeit wie Arcade Fire. Dazu tragen aber nicht nur Bardeens Gesang bei und die Mandoline, die er bisweilen spielt und die auch von den kanadischen Kollegen verwendet wird, sondern auch der Rest der Band, der fleißig das Piano hämmern lässt, während der gern als Marsch daherkommende Rhythmus sich immer schneller lustig im Kreis dreht, die Gitarren ein Crescendo nach dem anderen erklimmen und man sich generell die allergrößte Mühe gibt, zu klingen wie eine Rock’n’Roll-Band, die sich auf einen Jahrmarkt verirrt hat. Zu ihrer Ehrenrettung muss man The Drowning Men allerdings bescheinigen, dass sie lange nicht die stilistische Vielfalt von Arcade Fire erreichen, sich aber dafür manchmal auch wie Mumford & Sons anhören, und dass ihnen außerdem ein paar nette Songs gelungen sind, die man durchaus als Surrogat verwenden kann.
(Musikexpress)


The Drowning Men (zusammen mit The Airborne Toxic Event) in Deutschland:
09.10.13 Hamburg, Übel & Gefährlich
10.10.13 Köln, Gebäude 9
11.10.13 München, Theaterfabrik
12.10.13 Berlin, Postbahnhof
15.10.13 Frankfurt, Batschkapp



1 Kommentar:

  1. Eigentlich nicht schlechter als das Original (Arcade Fire). Oder zumindest deren letzten beiden Alben.

    7,5 Punkte

    AntwortenLöschen