Frau Rose bindet uns auf ihrem neuen Album einen bunten Strauß aus Dreampop, Shoegaze, Synthie-Pop und Dark Wave, der im...

Frankie Rose - Herein Wild


















Frau Rose bindet uns auf ihrem neuen Album einen bunten Strauß aus Dreampop, Shoegaze, Synthie-Pop und Dark Wave, der im größtmöglichen Gegensatz zum grauen und tristen Plattencover steht.  

Frankie Rose lebt in Brooklyn, New York, und war als ehemaliges Mitglied von Crystal Stilts, Dum Dum Girls und Vivian Girls zunächst noch eher dem Garagen Rock verschrieben. Mit ihren ersten, über Slumberland Records veröffentlichten Alben "Frankie Rose And The Outs" (2010) und "Interstellar" (2012) setzte sie zunächst mehr auf Sixties- und Noise-Pop und öffnete sich dann auch für 80s und C86. 

"Herein Wild", ihre erste Platte bei Fat Possum, setzt diesen Weg konsequent fort, liefert mit "You For Me" einen gitarrigen Hit ab, lässt "Street Of Dreams" von The Damned wieder auferstehen, Streicher groß aufspielen ("Cliffs As High") und immer wieder an The Cure denken ("The Dephts").    


Frankie Rose hüllt sich in die mystischen Fragmente von The Cure, Joy Division und den Cocteau Twins – krönt ihr Werk abschließend mit ihrem sirenenhaften Gesang – und den so typischen, wie heißgeliebten rhythmischen Basslinien. “You For Me” öffnet die Tore zu “Herein Wild” – treibend, reich an Tempowechsel, reich an Melodie. Wem dieser Titel bereits gefällt, der kann sich bedenkenlos im Rest der Platte fallen und treiben lassen. Denn es geht qualitativ auf dem gleichen hohen Niveau weiter. “Sorrow”, “Into Blue” und “Question Reason” ergreifen einen mit sanfter Hand und schwingen angenehm rastlos zwischen Nostalgie und dem Hier und Jetzt hin und her. Ein Tupfer Schwermut muss natürlich ebenso her; “Cliffs As High” kann hier durch Klassik-Elemente und fragilen Gesang das Gefühl unendlicher Weite Gestalt verleihen. “Street Of Dreams” – ein absolut großartiges Cover der Ikonen The Damned gibt´s als Zugabe, bevor mit  “Requiem” still und sacht der Ausflug in vergangene Zeiten beendet wird. Wie schön, dass dieser Streifzug jederzeit auf Knopfdruck wiederholt werden kann. Und wie schön, dass es sie noch gibt: diese zeitlose Eleganz, die atemberaubend zärtlich und wild zugleich ist. Anwärterin auf das Album des Jahres? Ja!
(rockzoom)


frankie rose präsentiert uns eine erstklassig produzierte und arrangierte platte (perfekt für den beginn des herbstes) und lässt uns dementsprechend an exquisiten popsongs teilhaben, die mit den hellen und zarten gesängen einen wundervollen wegbegleiter darstellen. ‘ sorrow ‘ schnörkelt dunkle texte um sprudelnden retro-pop, während scheinbar zufällig inhalt und form sich den eigenen ambitionen klar werden und in einem kraftvollen refrain enden – der irgendwie auch von the cure stammen könnte.
 
‘ into blue ‘ ist zum träumen da. es entfaltet sich als langsame, traurige geschichte und überhaupt wird es in ‘ herein wild ‘ ruhiger. streicher, klavier und glockenspiel, dazu die sonnenverwöhnten synths und ein reibungsloser aufstieg, bei dem luxuriösen schnörkel sparsam gesetzt wurden. vielleicht ist sogar ‘ minor times ‘ der beste song von frankie rose seit anbeginn ihrer solokarriere. eine köstliche nummer, deren umgebungstemperatur im bereich von fleetwood mac zu finden ist. ‘ question/reason ‘ ist als kleiner makel zu simpel gestrickt und wird höchstens den gedanken des titels gerecht. in ‘ heaven ‘ drehen sich die spiralförmigen gitarren in die aufregenden rhythmen und klopfen gemeinsam mit den flirrenden synths einen unheimlichen nachhaltigkeitswert in unsere köpfe. ‘ street of dreams ‘ ist ein gelungenes cover von the damned und fügt sich ästhetisch in ‘ herein wild ‘ ein. ‘ requiem ‘ als abschließendes stück nimmt einen entwaffenden blick auf die einsame zukunft und blickt der aussicht alleine zu sterben dennoch bestimmend entgegen: “when i am old, i’ll be alone again and soon/ listening to my own voice by the sea/ i’ll be okay, i’ve killed those demons anyway/ and it’s so far away.”
 
die stimme von rose schwebt tief unter der akustischen gitarre hindurch, in weiter ferne gedeiht ein horn in rasanter geschwindigkeit und plötzlich befinden wir uns schon am rande des meeres. “i’m afraid hell and heaven are the same,” singt rose. “in the end things fall apart.” es ist kein bitteres ende, nur eine stille resignation, ein leiser neubeginn. schlussendlich bekommen wir von einer sich rasch entwickelnden künstlerin einen echten leckerbissen aufgetischt und dieser gilt wohl schon jetzt völlig zurecht als einer der inspirierenden augenblicke des jahres 2013.
(oh fancy)

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