Die dänische Band Kissaway Trail hatte im letzten Jahr den Ausstieg von gleich zwei Gründungsmitgliedern zu verkraften: ...

Kissaway Trail - Breach

















Die dänische Band Kissaway Trail hatte im letzten Jahr den Ausstieg von gleich zwei Gründungsmitgliedern zu verkraften: Obwohl sich Bassist Rune Pedersen und Gitarrist Daniel Skjoldmose im Dezember 2011 verabschiedeten, beschlossen Thomas Fagerlund, Søren Corneliussen und Hasse Mydtskov als Trio weiter zu machen. 

Nachdem im Mai mit "Nørrebro" eine erste Single den tatsächlichen Fortbestand von Kissaway Trail bestätigte, folgt mit "Breach" nun ihr dritte Longplayer, der melancholisch-verträumten Shoegaze bis gitarrigen Alternative Rock ("The Springsteen Implosion") mit einer gewissen Portion Pathos offeriert und zunächst in Richtung Smashing Pumpkins, The Flaming Lips, The Vaccines oder Crocodiles tendiert. Im weiteren Verlauf von "Breach" bahnen sich zunehmend unterkühlte Synthies ihren Weg, so dass man sich auch an die frühen New Order ("Beauty Still Rebels", "So Sorry I'm Not") erinnert fühlt.  


Die Mischung zwischen ruhiger und doch nachdenklicher Leadstimme und den synth-untermalten Klängen wie in „Beauty Still Rebels“, das mit viel Emotion auf das Thema Treue und Hingabe eingeht,  ist mitreißend.  Ebenso feinfühlig ist auch die erste Singleauskopplung „Nørrebro“ gestaltet, die durch einen deutlich präsenten Grundbeat bestimmt ist, der sich im Chorus in Weitschweifigkeit verliert, sich fängt und erneut einsetzt. Eine schöne Komposition, die mit der Ruhe des Gesangs Verlässlichkeit transportiert. Ein gewitterartiger Niederschlag an Drums erwartet uns in dem Instrumentalstück „Sara (R.I.Punk)“, das sich in eineinhalb Minuten zu einem sanften Nieseln wandelt. Aufgrund seiner dezenten Interpretation passt es optimal in die Playlist. „The Sinking“ setzt anschließend wieder da an, wo The Kissaway Trail vor dem Instrumentalstück aufgehört haben: mit melodischen Klängen, einem unaufgeregten Schlagzeug und dem entspannten Gesang. Den Schlusspunkt setzt „A Rainy Night In Soho“, das mit viel Feingefühl den Hörer nochmal in die Welt der Band entführt.

Der Umbruch bzw. die Teilsplittung scheint dem Sound von The Kissaway Trail keinen Abbruch getan zu haben. Der Personalabgang wurde mit technischen Mitteln (analog einer Personalrationalisierung eines mittelständischen Betriebes) aufgefangen. Die verstärkten Synthesizereinsätze verfremden den Sound zwar nicht, schaffen aber eine gewisse Distanz, die greifbar bleibt. Das heißt der Sound gesteht dem Hörer eine gesicherte Ferne zu, die es ihm erlaubt in seine eigene Gedankenwelt zu versinken und sich dort von der Musik treiben zu lassen. „Breach“ lässt sich demnach gut und intensiv hören, versinkt jedoch leider auch schnell im Hintergrund zur Nebensächlichkeit. Dennoch bleibt es ein gutes Album, das den Fortsetzungswillen der Band in jedem Fall unterstreicht.
(acoustic shock)


The album gets off to a pleasant enough start, but ‘Telly The Truth’ and ‘Nørrebro’ (a more awkwardly named opening brace you couldn’t ask for) are really only incidental aperitifs.  ‘Cuts of Youth (Eternal Summer)’ starts to show characteristic promise, a care-free, soaring chorus of “nothing else matters…to me” evoking their debut’s ‘La La Song’ and their more optimistic side.  The tantalizingly named ‘The Springsteen Implosion’ continues roughly in this vein but starts to re-introduce the more complexly emotive sound of past highlights ‘Pharaohs And Kings’ and ‘Eloquence and Elixir’.  From there, the record just takes flight.

What makes this album so scintillating, whether you’re a long time fan or a newcomer, is its relative simplicity.  The Kissaway Trail share the same spark that makes Arcade Fire (‘Neighbourhood’ especially) and Pomegranates great, the ability to put a layered twist on a simple riff that spirals off into brilliance, the slightly yelping vocals that effortlessly convey a harking back to innocence and some absolutely brutal hooks.  Breach exemplifies this better than eve,r and bar the slightly slow start represents a perfect amalgamation of their off-kilter self-titled record and its more groove-based follow up.

From the reverb-drenched ‘So Sorry’ to the infuriatingly catchy ‘Shaking The Mote’, The Kissaway Trail have finally achieved real consistency, and in so doing easily created their best work yet.  It’s richness of tone, driving rhythms and sensitive use of synths to shore up the texture makes for plenty of replay value, each song varied enough within its own context and that of the album to avoid feeling predictable for a long time.  And you’ll want to get to know it, to indulge, such is their infectious new sense of confidence.

All told, Breach is a sustainable thrill that despite the ambulatory nature of their name is more of a monument, or a line in the sand, especially in light of purported inter-band friction during the recording process.  It delivers on the Canadian/Scandi (Scandinadian?) tropes you might expect, but puts enough personality and drive into the mix to make it a relevant and worthwhile record.  This particular trail leads to new heights.
(the line of best fit)

Kissaway Trail in Deutschland:
08.09.13 Reinheim, Golden Leaves Festival
01.10.13 Köln, Studio 672
02.10.13 Berlin, Karrera-Klub
03.10.13 Hamburg, Prinzenbar
06.10.13 Weinheim, Cafe Central

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