Island, zum Zweiten: Von Sigur Rós ist es nicht weit zu Amiina , die sie jahrelang live und im Studio mit ihren Streic...

Amiina - The Lighthouse Project

















Island, zum Zweiten:

Von Sigur Rós ist es nicht weit zu Amiina, die sie jahrelang live und im Studio mit ihren Streichinstrumenten begleiteten.

Im folgenden Satz befindet sich ein Fehler: Das neue Album von Amiina ist wieder ganz wundervoll geworden.
Richtig, das "neue Album" von Amiina ist eigentlich weder richtig neu, noch ein Album. Denn einerseits dauern die 6 Titel nur 22 Minuten, also müsste man eher von einer EP sprechen, andererseits ist das Material hinlänglich bekannt. 2009 tourte das aus Hildur Ársælsdóttir, Edda Ólafsdóttir, Maria Sigfúsdóttir und Sólrún Sumarliðadóttir bestehende Quartett durch Island und gastierte dabei auch in einigen Leuchttürmen. Speziell für diesen Anlass wurde die Musik neu arrangiert, um sich den kleineren räumlichen Begebenheiten und der noch intimeren Atmosphäre anzupassen.

2012 wiederbelebten Amiina das "Lighthouse Project", ließen ihre männlichen Neuzugänge (Magnús Eliassen und Guðmundur Karlsson) zu Hause, um ältere Songs wie "Hilli" oder "Kola" neu aufzunehmen und mit einer Coverversion ("Leather And Lace" von Lee Hazlewood) anzureichern. Saiteninstrumente werden behutsam gezupft, die Säge darf singen, die Mädchen nur leise summen und dazu wird mit dem Finger sanft über Gläserränder gefahren. Kammerpop unterm Leuchtfeuer - wie gesagt: ganz wundervoll.  



Das mit fünf Stücken (der sechste Track ist eher eine Feldaufnahme) sehr kurz geratene „The Lighthouse Project“ ist dagegen noch mal ein Blick in die Vergangenheit der Band. Bei den Aufnahmen im vergangenen Jahr versuchte die Band, die Atmosphäre der ursprünglichen Konzerte so genau wie möglich einzufangen. Der Sound ist entsprechend weich und kuschelig – eine Art Nachtmusik, welche die Nähe der Räume widerspiegelt, für die die Stücke ursprünglich konzipiert waren. Es gibt kaum Gesang und wenn (etwa bei „Hilli“), dann ohne Text. Selbst Amiinas Interpretation des Lee-Hazlewood-Songs „Leather And Lace“, der hier als einzige Coverversion vertreten ist, bleibt instrumental. Auf voller Albumlänge währe diese Auswahl von melancholischen Schlafliedern vielleicht etwas zu eintönig, als EP und in Verbindung mit den tollen Fotografien im Booklet ergibt sich jedoch ein überzeugendes Gesamtbild und lässt einen wohlig von Nächten im Leuchtturm träumen.
(byte.fm)




2 Kommentare:

  1. Sicherlich anspruchsvoller.. trotzdem erinnert mich das an Musikstunde in der Grundschule. 6,5 Punkte

    AntwortenLöschen
  2. Einfach nur schön - wenn auch nichts Neues.

    8 Punkte

    AntwortenLöschen