Nach den Soloausflügen von Simon Fowler und Steve Cradock wird es Zeit für ein neues Studioalbum von Ocean Colour Scene ...

Ocean Colour Scene - Painting


















Nach den Soloausflügen von Simon Fowler und Steve Cradock wird es Zeit für ein neues Studioalbum von Ocean Colour Scene. Es heißt "Painting", beinhaltet 14 Titel und beginnt recht ungewöhnlich: "We Don't Look In The Mirror" offeriert zunächst Samples von Stimmen und Vogelgezwitscher, wird von sanften Piano- und Orgelklängen durchzogen und dazu gibt es vielfache Handclaps. Werden die Traditionalisten von Ocean Colour Scene mit ihrer zehnten Platte plötzlich experimentell?

Nein, ab dem zweiten Song bewegen sich die Songs im gewohnten Retro-Britrock-Terrain, legen zunächst deutlich an Tempo zu und pendeln zwischen The Who ("Goodbye Old Town"), The Rolling Stones ("If God Made Everyone"), The Beatles ("Weekend") und The Kinks ("I Don't Want To Live In England"). 
"Professor Perplexity" beschließt die erste, schnellere und bessere Albumhälfte. Dieser durchgedrehte Psychedelic-Rocker ist jedoch ebenso wie "If God Made Everyone" und die akustischen "George's Tower" und "Here Comes The Dawning Day" (beide bleiben unter der 2-Minuten-Marke) einfach viel zu kurz geraten. Bei allen vier Songs wartet man vergeblich auf ein fulminantes Ende, wie es "The Riverboat Song", "Get Away" oder "It's A Beautiful Thing" früher bereits vorexerziert haben, oder zumindest eine Fortführung. So dauert der längste Song des Albums gerade einmal 3:28 Minuten und man bleibt als Hörer ob der vergebenen Chancen und einzelner schwächerer Songs ("Mistaken Identity", "The Winning Side") etwas unschlüssig zurück.

Das Fazit kann aber auch so ausfallen:
Even if Painting does very little to expand the sonic palette of Ocean Colour Scene, it is a very strong, self-assured and confident recording. It’s, in other words, a crowd pleaser. While I’m unsure if this is the stuff that will make international audiences swoon with delight, thanks to the LP’s British-isms, it is definitely an album that the faithful in their homeland will hold closely to their chest and be happy to call it their own. Ten studio LPs in, Painting just proves that Ocean Colour Scene is a band you can depend on to make some glorious and thoughtful music that only panders to its members’ joy of classic pop. Enjoy this record. It’s great.
(PopMatters)



Gediegene BritPop-Klänge mit Gefühl und einer wohldosierten Mischung aus Melancholie Optimismus ist es, was die Band hier spielt – und das auf insgesamt 14 Stücken. Der Titelsong Painting gehört dabei eher zu den optimistischen Momenten. Mit einem 60s-Beat-geprägten Rhythmus spielt man hier munter los und berührt. Etwas melancholischer hingegen klingt beispielsweise Weekend, garniert mit Melotron und Hackbrett. I Don’t Want to Leave England mit seinen Streichern hat wiederum schon etwas Hymnisches.

Definitiv ist der Ocean Colour Scene hier ein wirklich gutes Album gelungen, auf dem sie mit Herzblut das machen, was sie am liebsten tun: Musik. Authentisch und mit Seele ist es, was hier präsentiert wird. Sehr zu empfehlen!
(alternativmusik)

3 Kommentare: