Mark Lanegan seine musikalische Karriere bei den Scream Trees und veröffentlichte mit “Dust” 1996 eines der beeindruckensten Grunge-Albe...

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Mark Lanegan seine musikalische Karriere bei den Scream Trees und veröffentlichte mit “Dust” 1996 eines der beeindruckensten Grunge-Alben. Schon 1990 begann er an seiner Solo-Karriere zu werkeln. Außerdem arbeitete er an den stärksten Alben der Queens Of The Stone Age mit, veröffentlichte mit Isobel Campbell von Belle & Sebastian drei Alben (u. a. “Sunday at Devil Dirt”) und mit Greg Dulli als Gutter Twins “Saturnalia”. Gemeinsam ist all diesen Werken Lanegans prägnant düstere Stimme. Diese verhalf ihm auch zu unzähligen Einladungen als Gastsänger (u. a. Unkle, Soulsavers, Mike Watt, Melissa Auf der Maur).
Solo bzw. als Mark Lanegan Band veröffentlicht er nun mit “Blues funeral” sein siebtes Werk und auf diesem verbindet er die Stoner Rock und Alternative mit Indie- und Electro-Elementen, die ihm im Laufe seiner Karriere unterkamen. Einige der Electro-Spielereien (z. B. “Ode to sad disco”) hinterlassen einen faden Beigeschmack und für dieses Album gilt “je weniger Electro pro Song desto besser”. Aber letztendlich ist es doch fast egal, worüber Lanegans Stimme thront. Und über Albumlänge funktioniert das besser als während der vornehmlich zurückhaltenden Gastbeiträgen der letzten Jahre. Seit seinem letzten Soloalbum “Bubblegum” sind immerhin schon acht Jahre vergangen.
CDStarts.de beschreibt “Blues funeral” als durchwachsenes Album:
Lanegan kann es auch alleine immer noch ziemlich gut, auch wenn die Elektro-Spielereien von „Ode To Sad Disco“, „Harborview Hospital“ oder auch „Tiny Grain Of Truth“ mehr als nur ein Fragezeichen zurück lassen. […] Man könnte noch so oder so ähnlich weiterschwärmen. Trotz ein paar halbgaren Stücken ein (weiteres) feines Album eines sträflich unterschätzten Musikers.
“Kein” Video zu “The gravedigger’s song”:

Auf Tour besucht Mark Lanegan u. a. diese Städte:
  • 14.03. Köln
  • 15.03. Hamburg
  • 18.03. Berlin
  • 22.03. Wien
  • 23.03. Zürich

  Es kommt nicht häufig vor, dass das Gerichtsregister um eine Kategorie ergänzt werden muss. Aber ohne die Zuordnung zu “Prog-Rock” kann ...

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Es kommt nicht häufig vor, dass das Gerichtsregister um eine Kategorie ergänzt werden muss. Aber ohne die Zuordnung zu “Prog-Rock” kann ich dieses Album nicht einordnen.

Bereits 1989 wurde die Band Motorpsycho gegründet. Diesen Monat erschien mit “The death defying unicorn” das 15. Studioalbum der Band. Ich kann nicht über alle 14 Vorgänger urteilen aber besonders in Erinnerung blieben mir das harmonische “Let them eat cake” aus dem Jahr 2000 und das krachige “Heavy metal fruit” welches 2010 erschien. Hier auffällig wurde die Band bereits 2006 mit “Black hole/black canvas”,

Wer zu einem Motorpsycho-Album greift tut das vor allem, weil er die musikalische Unberechenbarkeit der Band schätzt. Wenn dann noch ein Jazz-Musiker namens Ståle Storløkken als Kollaborateur auf dem Cover genannt wird, sollte man sich auf einen wilden Trip gefasst machen. Motorpsycho hat mit Progrock und Jazz zwei Stile zu den Leitmotiven ihres Albums erkoren, welche dafür geschaffen sind, wohlwollende Anerkennung oder abgrundtiefe Verachtung bei Hörern hervorzurufen. Die Kombination dieser “Extreme” stellt dementsprechend eine Herausforderung für das potentielle Publikum dar. Es geschieht im Verlauf der knapp 1,5 Stunden häufig, dass Jazz-Verspieltheit und Prog-Wucht frontal aufeinandertreffen und ein ergreifendes Gewitter entfachen. Während harmloseren Passagen wird dem Hörer etwas Erholung gegönnt. Jazz ist auf “The death defying unicorn” kein Beiwerk sondern das Gerüst für ein mutiges und großartiges Album.

Doch wirklich besonders wird das Album nicht durch das “Crossover-Konzept” sondern durch eine weitere Tatsache: Während mich ansonsten lange Songs (ab ca. fünf Minuten Dauer) gerne mal langweilen, weil deren jeweilige Songidee einfach nicht so weit trägt, gewinnt jeder Song auf “The death defying unicorn” mit seiner Länge und gerade die Songmonster entpuppen sich nach einigen Durchläufen als das Rückgrat des Doppelalbums.

Besonders empfehle ich das “Through the veil”, welches über 16 Minuten zu fesseln weiß und die beiden Abschlusskracher “Mutiny!” und “Into the mystic”.

lomax-deckard.de meint:

Motorpsycho legen einen zyklischen Zusammenhang hin, der im Gegensatz zu vielen anderen Alben der Band, weniger durch thematische Weiterverarbeitung musikalischer Gedanken, sondern durch rhythmische, harmonische und instrumentierungsmäßige Gegensätze und Beziehungen hergestellt wird.

Was mich an der Geschichte hinter dieser musikalischen Odyssee beunruhigt ist die kontextuelle und inhaltliche Bedrohung die fast klaustrophobische Zustände auslöst.

Eine “rather special” Tour wurde angekündigt und diese umfasst auch Dates in Deutschland:

  • 17.4. Köln
  • 18.4. Bremen
  • 19.4. Leipzig
  • 20.4. Berlin

7 Tage - 7 Platten - 7 Länder Heute: England Es versteht sich von selbst, dass diese Reise durch 7 Länder in 7 Tagen nicht nur im Mutterland...
























7 Tage - 7 Platten - 7 Länder

Heute: England

Es versteht sich von selbst, dass diese Reise durch 7 Länder in 7 Tagen nicht nur im Mutterland des Pop endet, sondern auch bei der (in meinen Ohren) besten Platte dieser Reihe.

"The Raven's Empire" ist bereits das dritte Album von Oddfellow's Casino und da sie bereits seit 9 Jahren Musik veröffentlichen, scheint es sich um eines der am besten gehüteten Geheimnisse der britischen Insel zu handeln.
Der aus Brighton stammende David Bramwell, der hinter Oddfellow's Casino steckt, wurde von Les Inrockuptibles als “an English Sufjan Stevens” betitelt. Ein Vergleich, der nicht weit hergeholt ist, wenn man z.B. an das vielschichtig arrangierte "Come On Feel The Illinoise" denkt.
Vor etwas mehr als 10 Jahren geisterte das New Acoustic Movement durch die britische Presse, dass in Deutschland zu "Quiet Is The New Loud" wurde. Von vielen der damals gehypten Bands hört man heute nicht mehr viel (Turin Brakes, Starsailor, I Am Kloot), andere sind Superstars (Coldplay) und wieder andere könnten auch Pate für "The Raven's Empire" gestanden haben: nämlich Kings Of Convenience in den ruhigeren, akustischen Passagen, die von feinem Harmoniegesang geprägt sind, und Elbow, wenn der Sound düsterer wird, die Streicher groß aufspielen, Bläser erschallen, plötzlich E-Gitarren dominieren und die Songs überraschende Wendungen nehmen (The Day The Devil Slipped Away") oder einen hypnotischen Sog ("We Will Be Here") entfachen.

Eine tolle Platte, die bei 8 Titeln mit knapp 42 Minuten leider jedes mal viel zu schnell vorbei ist. Eine Vinyl-Veröffentlichung ist nicht in Sicht, die CD gibt es direkt bei der Band für 14,70 Euro inklusive Versand.



Opener 'The Day the Devil Slipped Away' is the perfect case in point, a tangled copse of delicate acoustic guitar, restless electric piano and burbling electronics. Unlike any other track on the record which is otherwise uniformly restrained, 'The Day the Devil Slipped Away' concludes in a cacophony of crashing cymbals and crunching guitars after a beautifully disquieting crescendo of brass, organ and dissonant synths.

The mellifluous fingerpicking and clicking percussion of 'Winter In a Strange Town' make it sprightly and stripped back in comparison, emanating, in spite of its title, autumnal images of bronzed foliage and low dappled sunlight, redolent of The Clientèle at their most rustic. Nonetheless, there is still a lingering menace in the spectral choral effects and relentless repetition of the songtitle. This is a trick that is played to maximum effect on 'We Will Be Here' repeated as if an occult incantation, accompanied by the simple ritualistic pound of tom and snare it's the one song where it feels like Bramwell is threatening devilish misdeeds rather than warning of them. The gorgeous 'Bluebirds' rounds off a decent first half, the stark beauty of the skeletal piano and spectral reverbed vocals is driven by a shuddering beat and buzzing synth line, pitching itself somewhere between the barest balladry of Antony Hegarty and the urgent momentum of Trent Reznor and Atticus Ross' soundtrack work, a nice hint of modernity for a group whose inspirations are steeped in the lore of the past.

Unfortunately, like an inexperienced huntsman in a dense forest, the second half of The Raven's Empire sees Oddfellow's Casino lose their way. The thrummed double-bass and truncated piano runs of 'The Crows and the Rooks' are sort of pleasant, but melodic shortcomings mean they fail to register any other effect. Despite the promising Chris Isaak-style slide-guitar of its intro, 'When the Comet Came' is rendered too drowsy by the lounge pacing and monotone vocals, which are made more nauseating by the autotune style effects. The attempt to liven things up with extra instrumentation towards the end only serves to overstuff the track. This is a fate also suffered by the plodding album closer 'Death Won’t Have Me', but in fairness it possesses a slightly more affecting air of melancholy.


7 Tage - 7 Platten - 7 Länder Heute: Deutschland Können Elliott Smith-Hörer schlechte Menschen sein? Und kann eine Band, die sich nach einem...

























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Heute: Deutschland

Können Elliott Smith-Hörer schlechte Menschen sein? Und kann eine Band, die sich nach einem Elliott Smith-Song benennt, schlechte Musik machen?

Pretty Mery K aus Dresden und Hamburg geben uns darauf mit ihrem Debütalbum "Oh" eine Antwort. Dabei bezieht sich der Bandnamen einerseits auf den Smithschen Songtitel ("Pretty Mary K") und andererseits auf Sängerin Meryem Kilic. Ihr drei Mitstreiter sind Michael Fromme (Schlagzeug), Dirk Häfner (Gitarre) und den Hamburger Ben Schadow (Bass), der auch in der Band von Bernd Begemann spielt und ein eher ruhiges Mitglied der Flimmerfreunde ist.

"Oh" liefert unaufdringlichen, zerbrechlichen, meist melancholischen, akustischen Folkpop, der dem Jazz recht nahe steht. Kein Wunder, schließlich studierte Meryem Jazzgesang an der Dresdener Musikhochschule und auch mindestens zwei ihrer Mitstreiter (und Kommilitonen), denen sie zum ersten Mal Ende 2009 im Jazzclub Tonne auffiel, fühlen sich in jazzigen Gefilden sehr wohl.
Pretty Mery K traten erstmals Anfang 2011 gemeinsam live auf und nutzten die Zeit davor, um Songs zu schreiben und diese während der Proben und später im Studio immer weiter auszufeilen und detailverliebte Ideen einzubauen. Von 16 aufgenommenen Songs schafften es 10 auf das Debütalbum, das über ein startnext-Projekt mit der Unterstützung von Freunden und Fans finanziert wurde und nun am 28. Februar erscheinen wird.



Ein locker aus der Hand geschüttelter Beat, schmeichelnde Streicher und ein verspielter Gitarrenlauf sind das Grundgerüst für den ganz besonderen Gesang von Meryem Kilic. Eine Stimme, die ihre Jazzwurzeln nicht verleugnet, aber auch naiv jugendlich tirilieren kann, als stünde da nicht die studierte Musikerin am Mikrofon sondern das Mädchen von nebenan.

Dieses Wechselspiel von Pop zu Folk zu Jazz zieht sich nicht nur in der Stimme durch die gesamte CD und macht es ehrlich gesagt gar nicht so einfach, das passende Klangbild für “Oh” in Worte zu fassen. Die ersten Songs verleiten dazu, sich auf eine entspannte und Lächeln hervorzaubernde Folk-Version britischer Prägung einzustellen.

Ausgerechnet ab “happy” wird es dann aber vertrackter, unbequemer, düster. Spätestens hier wird jedem klar, dass absolute Ausnahmekönner am Werk sind und “Oh” keine Nebenbei-Platte ist, sondern sehr viel Aufmerksamkeit verlangt:

“Oh” ist eben kein poppiger Neo-Folk, wie er zur Zeit an allen Ecken sprießt, sondern ein sehr poppiges, Jazzalbum mit den Stilmitteln des Folks. Ein Album, das mit drei Songs beginnt und sich dann zum konzeptionellen Gesamtkunstwerk auswächst, für das man die richtige Stimmung braucht und einen sehr schweren und sehr guten Rotwein. Der ideale Begleiter für einen Abend mit dem Fotoalbum.




Pretty Mery K auf Tournee:

8.02.12 Dresden - Societätstheater (Releasekonzert)
29.02.12 Hildesheim - Club VEB
01.03.12 Halle - Brohmers
02.03.12 Leipzig - Horns Erben
03.03.12 Eberswalde - Studioclub
04.03.12 Berlin - Privatclub
07.03.12 Münster - Teilchen und Beschleuniger
08.03.12 Kiel - Prinz Willy
09.03.12 Lübeck - Blauer Engel
10.03.12 Hamburg - Grüner Jäger
29.03.12 Bochum - Ebstein
30.03.12 Düsseldorf - Forum Freies Theater
31.03.12 Bielefeld - Verve
01.04.12 Köln - Theater der Wohngemeinschaft
03.04.12 Stuttgart - Zwölfzehn
05.04.12 Freiburg - White Rabbit
06.04.12 Mannheim - Mohawk
07.04.12 Hof - Kunstkaufhaus
08.04.12 München - 8Below

7 Tage - 7 Platten - 7 Länder Heute: Island Es war bisher ein ehernes Gesetz der Rock- und Pop-Historie, dass Bands, die sich nach einem Flu...
























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Heute: Island

Es war bisher ein ehernes Gesetz der Rock- und Pop-Historie, dass Bands, die sich nach einem Flugzeugunglück benennen, fürchterliche Musik machen.
Lockerbie auch Island brechen nun mit diesen Regeln.

Davíð Arnar Sigurðsson (Keyboards), Guðmundur Hólm (Bass), Rúnar Steinn Rúnarsson (Drums) und Þórður Páll Pálsson (Gitarre, Gesang) gründeten bereits 2008 ihre Band, spielten einige Konzerte, nahmen erste Demos auf und legten Lockerbie dann zunächst wieder ad acta, um sich anderen Projekten zu widmen. Doch Davíð hörte in einem isländischen Radiosender von einem Bandwettbewerb und schickte ohne das Wissen der anderen ein Demo ein. Lockerbie gewannen, durften dafür ein professionelles Studio nutzen, das RecRec Label wurde auf sie aufmerksam und veröffentlichte im Herbst letzten Jahres in Island deren Debütalbum "Ólgusjór".
Das Bielefelder Label Kapitän Platte bringt das Album am 09. März auch in Deutschland heraus (CD und Vinyl mit Bonus-Track - die ersten 100 von 500 Exemplaren kommen zudem in koloriertem Vinyl).

Weder die räumliche Nähe noch die musikalische Verwandtschaft zu Sigur Rós lassen sich verleugnen, da Lockerbie wie deren jüngere und fröhlichere Brüder klingen, der isländischen Sprache treu bleiben, eben so schöne Streicher- und Bläserarrangements aufweisen, ihr Augenmerk jedoch vom melodramatischem Post-Rock häufig in Richtung beschwingtem Indiepop verlagern.
Häufig werden auch Sufjan Stevens, Radiohead und Coldplay zum Vergleich herangezogen. Auch wenn ich das nicht bestätigen kann, so möchte ich "Ólgusjór" hier dennoch definitiv empfehlen.



Lockerbie singen konsequent auf isländisch. Troubadouhaft, naiv, zartfühlend, schlendernd wie ein Flaneur. Und sind zugleich zugänglich, lockend, einladend. In »Kjarr« brechen sie unvermittelt in einen gefühligen Walzer aus. Mit »Snjóljón« liefern sie ihr Gesellstück ab: Eine fragile Mitsing-Hymne der großen Geste. In Schönheit verglühen, mit nachdrücklicher Unterstüzung gefühliger Streicher. Lockerbie klingen wie ein indigoblauer Luftballon, der unter günstigen Wind an der Schnur in unserer Hand reißt und den wir endlich loslassen, damit er frei und triumphierend fliegt, bis zum Horizont und weiter.





Nachtrag: Mittlerweile hat die Band auch ein erstes Video fertig, das so aussieht:


7 Tage - 7 Platten - 7 Länder Heute: Finnland Bei Burning Hearts handelt es sich um ein finnisches Synthie-Pop-Duo. Jessika Rapo (auch Säng...
























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Heute: Finnland

Bei Burning Hearts handelt es sich um ein finnisches Synthie-Pop-Duo. Jessika Rapo (auch Sängerin bei Le Futur Pompiste) und Henry Ojala (ehemaliges Mitglied bei Cats On Fire) arbeiten seit 2006 zusammen und veröffentlichten mit "Aboa Sleeping" 2009 ihr Debütalbum.

Im Sommer letzten Jahres erschien mit der "Into The Wilderness" EP ein erster Vorbote aus ihrem zweiten Album:




Im Februar folgte über Shelflife Records das zweite Album des Duos: "Burning Hearts" beinhaltet 9 Songs und ist mit 35 Minuten leider ein wenig kurz geraten. Der Arthur Russel-Song "The Letter", der zwischen den beiden Alben als Single veröffentlicht wurde, hätte sicherlich noch Platz gefunden:




Das Album gibt es günstig über die Seite des Labels zu beziehen (Download für 8 Dollar und als auf 500 Stück limitierte und 180 g schwere LP) und ist Freunden von Stereolab, Club 8, Saint Etienne, Broadcast oder Our Broken Garden zu empfehlen.

Und wieder gewinnen sie ganz schnell die Aufmerksamkeit des Hörers mit einfachen, twee-esken Sounds und der unglaublichen Stimme von Jessika, die Dir ganz schnell die Ohren wärmt. Akustische Gitarrenakkorde treffen auf hintergründige Pianopassagen, gutgelaunte Popmusik, warme und freundliche Klänge dieser Band aus Finnland.
Das kann man auch auflegen, wenn die Schwiegereltern zum Kaffeetrinken kommen oder wenn Freunde zu Gast sind, die sonst so gar nichts mit Deinem Musikgeschmack anfangen können.

The duo’s second album contains nine pop songs that don’t compete for the listener’s attention, but rather try to please secretly and separately. The arrangements seem natural, creating a sense of space. The brilliant and undeniably beautiful compositions move freely, like they had a mind of their own. However, without intense listening there’s a risk that, as beautiful as they are, they may not stand out in the crowd.


7 Tage - 7 Platten - 7 Länder Heute: Kanada Bei Memoryhouse handelt es sich um ein Dreampop-Duo aus Toronto, Kanada. Der Komponist Evan Abe...
























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Heute: Kanada

Bei Memoryhouse handelt es sich um ein Dreampop-Duo aus Toronto, Kanada. Der Komponist Evan Abeele und die Fotografin Denise Nouvion veröffentlichen mit „The Slideshow Effect" über Sub Pop ihr Debütalbum (LP in koloriertem Vinyl), dem im letzten Jahr die „The Years EP" voran lief.

Mit schleppenden Beats, verträumten, weiblichen Gesang und einem späteren Einstieg von schwelgenden Streichern ziehen einen Memoryhouse sacht in ihr erstes Album hinein. Nach „Little Expressionless Animals" folgt mit „The Kids Were Wrong" ein flotter Gitarrenpop-Song, der an Lush oder The Heart Throbs (und damit an die frühen 90er) denken, und die Hoffnung auf eine tolle und abwechslungsreiche Platte weiter ansteigen.
Doch leider versinkt „The Slideshow Effect" im Folgenden mehrfach in monotonem, einlullendem Gleichklang, der einen Dreamfolk-Titel an den nächsten reiht und gelegentlich Dank der Slideguitar auch das Genre Dreamcountry erschaffen könnte. Man muss schon Mazzy Star erprobt sein, um nicht gelegentlich einzunicken. Sollte dies passieren, könnten mit "Heirloom" und "Walk With Me" zwei weitere, späte Highlights verpasst werden.

Flight13 bewirbt die Platte wie folgt:
Das klingt dann ein bisschen wie Shoegazer a la Lush ohne Feedbacks. Bedroom-Dream-Pop mit einer zurückgelehnten Haltung mit Melodien, die an Mazzy Star erinnern und mit einem ähnlichen Gestus wie Beach House aufwarten. Schrammelige Akustikgitarren, Synthieteppiche, Flächen aus Backgroundgesang und wunderschöne Reverbs. Cineastischer Indie-Pop, der von der harmonischen Einheit von Nouvion´s Stimme und dem sepiafarbenen Fluss der Instrumente lebt. Music to get lost.


The very name of the album gives a hint at what Memoryhouse are trying to achieve: the slideshow effect is a cinematic term used to describe the technique of giving movement to still images, by panning and zooming. This is dream-pop. This is memory-pop.
The album opens with a vocal repetition, an ahhhhh ahhhhh drawing us into ourselves, into the mind, before the music and lyrics become clearer memento motifs. The vocals are crisp and clear, intonated like poetry weaving webs of remembrance; strands linking with forgotten pasts through paths not often trodden. The paths that are opened up by Freudian dream motifs.
But, as Nouvion sings, it's not enough to live your past through old photographs. And Memoryhouse are intelligent enough to know that the past we remember is not necessarily the past that happened. They create music of the hinterlands and borders, the place between dream and reality, where a lush vocal and a jangling guitar pulses away at the cerebral cortex. Yet this is a voice and music with deep pop sensibilities. It is a sound reminiscent of Euro-Pop, tinged with the neo-psychedelia of Mazzy Star.
There are some beautiful songs on this album ('Walk With Me', 'Punctum', 'Heirloom' and 'Old Haunts' are stand outs) but the danger with this kind of dreamscape music is that too many songs can dull the senses, just as too much smell or taste removes the effect of memory aid. Memoryhouse manage to just keep enough interest and variety over the whole recording to make this a most enjoyable experience that is best taken in one go.
The Slideshow Effect isn't going to make you change the world, but it may just make you look deep into yourself and examine your past: and don't all great changes start from first changing yourself?



Memoryhouse in Deutschland:

31.03.12 Köln, Luxor
01.04.12 Berlin, Magnet Club
02.04.12 München, 59:1

7 Tage - 7 Platten - 7 Länder Heute: Norwegen Es gibt den Mount Washington nicht nur als Berg, sondern auch als Stadt, Flughafen Hotel, Obse...






















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Heute: Norwegen

Es gibt den Mount Washington nicht nur als Berg, sondern auch als Stadt, Flughafen Hotel, Observatorium und Band.
Diese stammt aus Tromsø in Norwegen, besteht aus Rune Simonsen (Gitarre, Gesang), Andreas Høyer (Bass) und Esko Pedersen (Schlagzeug) und hat seit ihrer Gründung 1999 drei Alben als Washington veröffentlicht. 2011 wurde ein Mount davor gesetzt, um die musikalische Weiterentwicklung zu dokumentieren und Verwechselungen mit der australischen Künstlerin Megan Washington aus dem Weg zu gehen.

Mount Washington" ist also einerseits das vierte Album der Norweger, andererseits das Debüt von Mount Washington.
Das Album wurzelt in einem längeren Berlin-Aufenthalt der Band, und fügt ihrem melancholischem Indierock, der gelegentlich an Travis („Lisboa") gemahnt, vermehrt elektronische Beats und Synthie-Sounds hinzu („Toscana", „Next Year"). Da können einem auch schnell Keane oder The Killers in den Kopf kommen. Schnellt Simonsens Stimme in extreme Höhen empor („Silver Screen"), so erinnern Mount Washington auch an die schottische Band Geneva, die leider niemals über ihr zweites Alben hinaus kam.




Das Artwork zeigt typische Sommer-Motive wie Vögel, die im gelben Sonnenlicht auf einem Strommasten sitzen, oder die tiefstehende Sonne, die in einer Landstraßen-Kurve hinter einem einsamen Baum hervorstrahlt. Und die Musik setzt diese Bilder in Töne um. Mit sanften Klängen untermalen Mount Washington den angenehmen, relativ hohen Gesang und vermitteln dadurch Geborgenheit. Zusammengehalten werden die Stücke im Hintergrund von vergleichsweise schnellen, pluckernden Schlagzeugtakten oder elektronischen Beats sowie im Vordergrund von einer einzelnen Lead-Gitarre, die unaufdringlich und minimalistisch einige Lücken füllt.

Mount Washington halten sich tunlichst fern vom Mitklatsch-Brit-Pop-Offbeat und versinken gleichzeitig nicht in konturlosen Sound-Wogen. Damit haben sie ein Sommeralbum geschrieben, das zwar leichtfüßig, aber eben nicht beliebig klingt. Und zudem kommt ihnen zu Gute, dass sie ihr Album im Winter veröffentlicht haben. Denn im Sommer, wenn ohnehin alles warm und lichtdurchflutet ist, wirken warme Songs ja nicht wie etwas Besonderes. Im Winter hingegen können solche Songs die eingefrorenen Finger wieder aufwärmen.

"Elektronik" bedeutet bei Mount Washington zunächst einmal weniger feingliedrige und knuffige Indietronica, sondern vielmehr klapprige Drummachine-Beats und das ungestüme Surren und Rauschen altertümlicher Synthesizer. Diese brechen die kühle Melancholie der Band auf wie Sonnenstrahlen die winterliche Eiseskälte und eröffnen so zahlreiche neue Möglichkeiten, die zum elegant-träumerischen Songwriting und allen voran Rune Simonsens immer noch jugendlich romantischem Gesang in herrlichem Kontrast stehen. Manchmal wirkt es regelrecht grobschlächtig, wenn kühl-minimalistische Beats die Songs hier wie ungewollte Stromschläge durchzucken und übersteuert wirkende Synths dem Album einen fast schon noisigen Touch verleihen. Gleichzeitig sind es genau diese Elemente, die „Mount Washington" immer unter Spannung stehen lassen und der Band ein bisher ungeahntes Bisschen Wahnsinn angedeihen lassen, das ihr gut zu Gesicht steht.





Mount Washington auf ausgedehnter Deutschland-Tour:

22.02. Hamburg - Knust
23.02. Leer - JUZ
24.02. Magdeburg - Projekt 7
25.02. Potsdam - Club Charlotte
26.02. Leipzig - Schauspielhaus
03.03. Nürnberg - Club Stereo
06.03. Marburg - KFZ
07.03. Offenbach - Hafen 2
08.03. München - Feierwerk
09.03. Mainz - Schon Schön
10.03. Stuttgart - Laboratorium
11.03. Köln - Blue Shell
13.03. Bielefeld - JVA (geschlossene Gesellschaft)
14.03. Bielefeld - Ulmenwall
15.03. Dresden - Thalia Kino
16.03. Kassel - Schlachthof
17.03. Berlin - Lovelite
22.03. Chemnitz - Atomino
28.03. Wetzlar - Franzis
29.03. Weimar - Kasseturm
30.03. Bad Frankenhausen - Panorama Museum
31.03. Göttingen - Apex

7 Tage - 7 Platten - 7 Länder Heute: Russland Neulich , als ich meine Freundin fragte, welche russischen Bands oder Künstler sie kenne, antw...
























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Heute: Russland

Neulich, als ich meine Freundin fragte, welche russischen Bands oder Künstler sie kenne, antwortete sie mit: „Zählen die Scorpions auch?"
Im schlimmsten Fall rechnete ich mit „t.a.t.u." oder „Der Typ, der den Grand Prix gewonnen hat, der mit dem Eiskunstläufer" als mögliche Antworten. Im besten Fall wäre der Bandname „Motorama" gefallen, eine Band, die ihre Freunde von Sublime goutieren und deren Debütalbum „Alps" auch bei Platten vor Gericht vorgestellt wurde.
Ab sofort könnte sie auch eine Band namens Human Tetris (die auch kürzlich von Sublime nach Regensburg gelotst wurden) nennen.

Bei Human Tetris handelt es sich um Arvid Kriger (Gesang, Gitarre), Maxim Zaytsev (Bass), Maxim Keller (Gitarre) und Sasha Kondyr (Schlagzeug) aus Moskau und man sollte sich weder vom Bandnamen noch vom Plattencover abschrecken lassen, denn „ Happy Way In The Maze Of Rebirth" spürt dem nach, was Bands wie Editors („Dreamland"), Interpol („Angel"), Placebo („Spread Your Wings") oder The National („Brotherhood") vorexerzieren. Auch wenn Arvid Kriger nicht so eine unverwechselbare und ausdrucksstarke Stimme hat wie Smith, Banks & Co., können melodiestarke, düstere Indierock-Songs wie „Insanity" oder „Sailor" sicherlich auch hierzulande in jedem Indie-Club und auf allen Shoegaze-Parties bestehen.

Happy Way In The Maze Of Rebirth" kann man für 8,- Euro über die Bandcamp-Seite von Human Tetris beziehen.





HUMAN TETRIS aus Moskau haben sich nach der gleichnamigen legendären Gameshow aus Japan benannt und spielen eine einzigartige Mischung aus Post-Punk, New Wave und Shoegaze, die oft an Joy Division erinnert: "Love will tear us apart"... Nach begeisterten Rezensionen in Russland, schwappt ihr Ruf langsam, aber gewaltig auch zu uns und das "Dazed & Confused"-Magazin bezeichnete die Band gar als "Epische Post-Punk Band" schlechthin.



Human Tetris auf Tour in Deutschland:

21.02.12 Freiburg, Slow Club
22.02.12 Bielefeld, AJZ
24.02.12 Oberhausen, Druckluft
25.02.12 Dresden, Blaue Fabrik

Wann gab es eigentlich zuletzt ein Album der Tindersticks , das man jemandem, der die Band noch nicht kennt, uneingeschränkt empfehlen konnt...

























Wann gab es eigentlich zuletzt ein Album der Tindersticks, das man jemandem, der die Band noch nicht kennt, uneingeschränkt empfehlen konnte?
Die ersten drei Platten würden vermutlich die meisten Unkundigen zu Fans werden lassen, mit Abstrichen auch noch "Simple Pleasure" (1999) und "Can Our Love..." (2001) - doch danach? Die letzten drei Veröffentlichungen der Tindersticks ("Waiting For The Moon", 2003, "The Hungry Saw", 2008 und "Falling Down A Mountain", 2010) waren bestenfalls medioker und dürften sicherlich auch bei ihren Anhängern die Vorfreude auf eine neue Veröffentlichung deutlich gedämpft haben.

Nun steht seit Freitag mit "The Something Rain" das (neben zahlreichen Live-Platten, Soundtracks, Compilations, Solo- und Nebenprojekten) neunte Studioalbum der Tindersticks in den Plattenläden und wartet darauf gekauft zu werden.
Das könnte sich als schwieriger erweisen als gedacht.

Bereits ihre letzten beiden Platten konnten sich in ihrer britischen Heimat nämlich nur in den untersten Rängen der Top 100 platzieren, so dass nach der Betreuung durch Beggars Banquet und 4AD, nun ein eigenes, Lucky Dog betiteltes Label gegründet wurde.
Obwohl Stuart Staples auf "The Something Rain" wie gewohnt in Kammerpop-artiger Umgebung croont und einige bemerkenswerte Songs aus dem Hut zaubert ("This Fire Of Autumn", "A Night To Still"), bekommt es der gewillte Hörer nicht leicht gemacht: "Chocolate" ist ein 9minütiger Spoken-Word-Opener, zwischendurch wird es ziemlich smooth ("Slippin' Shoes") und jazzig ("Come Inside"), all zu oft dominieren Klarinette sowie Saxophon in allen erdenklichen (und damit überflüssigen) Varianten und abgeschlossen wird die Platte mit dem überflüssigen, kurzen Instrumental "Goodbye Joe".



Über neun Minuten dauert der Opener: "Chocolate" kommt mit seinen gespenstisch gesprochenen Wortkaskaden wie ein verschütteter The-Notwist-Song daher, der Syd Barrett als Geschichtenerzähler sampelt. Der Opener gibt die Richtung vor - elegant, flächig und sehr atmosphärisch ist das hier. Ganz egal, ob "Show me everything" an Nick Cave erinnert, "This fire of autumn" an die späten Blur und "Medicine" an die verstörenden Devastations: Alles fließt zusammen, jede Note gehört an den ihr zugedachten Platz. So homogen und voller Selbstvertrauen haben Tindersticks schon seit ein paar Alben nicht mehr geklungen.

Es gab mehr als zwanzig Songideen, mit denen die Band ins Studio ging, neun davon haben es auf "The something rain" geschafft. Mit gewissenhafter Detailarbeit reichern sie diese verbliebenen Nummern mit essentiellen Feinheiten an: Saxophone werden gesampelt, gespenstische Keyboardflächen wachsen empor, orchestrale Experimente machen die Runde. Eine Frauenstimme mäandert körperlos zwischen den Lautsprechern umher, und Staples gibt den gebrochenen Gentleman. So viel Stil haben sonst nur alte Männer, die maßgeschneiderte Anzüge und passende Hüte tragen.

Dieses Album zieht einen ganz nach unten, dorthin, wo man eigentlich nicht mehr hin will: in die Abgründe der eigenen Laune. Ist man dort allerdings erst einmal angekommen, macht man es sich gerne gemütlich. Die 50 Minuten dieses Albums sind passgenau auf die zynischen Momente abgestimmt, auf die Situationen, in denen man sich im Selbstmitleid suhlt, man lauthals schreien will, aber keine Stimme findet. Für genau diese Momente haben die Tindersticks dieses Album geschrieben. Mit "The something rain" schmerzt das Leben erst so richtig. So soll es sein.

Tindersticks in Deutschland:

07.03.12 Berlin, Volksbühne
08.03.12 Berlin, Volksbühne
12.03.12 Köln, Gloria
13.03.12 Hamburg, Thalia Theater
17.03.12 Heidelberg, Stadthalle
18.03.12 München, Muffathalle

Trotz des Hits "Bruises" aus dem iPod Nano Werbespot wurden Chairlift mit ihrem Debütalbum " Does You Inspire You " nic...























Trotz des Hits "Bruises" aus dem iPod Nano Werbespot wurden Chairlift mit ihrem Debütalbum "Does You Inspire You" nicht in die höchsten Punkteregionen bei Platten vor Gericht transportiert. Es reichte gerade einmal für einen Durchschnittswert von 5,75 Punkten bei einem Klimax von 6 Punkten. Das sind sicherlich Höhenbereiche der Wertungsskala, für die es keines Sessellifts bedarf.

Mit "Something" wollen Caroline Polachek (Gesang, Tamburin, Synthesizer) und Patrick Wimberly (Schlagzeug, Bass, Keyboard) nun höhere Gipfel erklimmen, haben aber auf dem Weg dorthin ihr Gründungsmitglied Aaron Pfennig im Basisstation zurücklassen müssen. Mit in der Gondel sitzen dafür das Mix-Team Dan Carey (Hot Chip, La Roux, Emiliana Torrini) und Alan Moulder (Depeche Mode, Placebo, White Lies).

Dementsprechend professioneller und aufgeräumter klingen Chairlift nun auf ihrer zweiten Platte. Erneut hören wir Pop, wie er auch schon vor knapp 3 Jahrzehnten hätte erschienen sein können, in dem die Synthesizer dominieren und es gelegentliche Querverweise zu New Wave oder New Romantic gibt. An das charmante "Bruises" kommt keiner der Titel heran, "I Belong In Your Arms" hätte mit seinem eingängigen Refrain vielleicht noch die größten Hit-Chancen.
Ganz nach oben wird "Something" das Brooklyner Duo nicht führen, aber Freunde des Synthie-Pops der frühen 80iger Jahre, den heute Bands wie Metronomy, Goldfrapp und Washed Out (denen Caroline Polachek im letzten Jahr ihre Stimme lieh) zelebrieren, sollten zumindest einen Hörversuch wagen.



"Sidewalk safari" etwa ist in der Tat ein perfekte Opener, der über einem treibenden Beat kurze, aber eindrucksvolle Blicke in all die Regionen wirft, die es in den folgenden Minuten zu erkunden gilt. "Take it out on me" schraubt ein Ohrwurm-Keyboardpattern hinter eine unwiderstehliche Hook. Und so sanft wie Caroline Polachek in "Cool as a fire" "Nothing ever lasts forever" ins Mikro haucht, vergeht jede Trauer über die beschriebene Vergänglichkeit schnell. Wenn's irgendwo schmerzt, helfen im Zweifel wieder gefrorene Erdbeeren. Süß und kühl.

(...) the likes of the Talk Talk-tinged bell-clanging 'Wrong Opinion', a glorious intersection between Beach House and Telepathe is allowed to fly free. The album's been produced by Hot Chip and La Roux man Dan Carey and shares a light and clarity and melody with those bands' best moments. 'I Belong In Your Arms' is one of the best choruses heard so far this year, a giddy, pop-Cure-meet-the Blue Nile in heaven headrush of happy heartsickness. And where on 'Does You Inspire You' Polachek's fur coat of a voice sometimes seemed over-affected or sidelined, on the likes of the heady, p ained 'TakeIt Out On Me' and the small-hours sorrow of 'Cool As A Fire' it takes control, strong and beautiful.

Only 'Amanaemonoeasia' leans a little bit too much towards their old wackiness, but it's still a fine enough, edgy romp of a thing. 'Something' is an unexpected triumph, then, and proof that whatever doesn't kill hipster synthpop bands makes them stronger. Best of all, no ex-boyfriends or snarky critics had to be harmed in the making of this record. Hang on... did you hear an engine revving just then?


Nächstes Jahr können die Herren von The Twilight Sad ihr zehnjähriges Bandjubiläum begehen. Sicherlich haben viele andere Bands im gle...

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Nächstes Jahr können die Herren von The Twilight Sad ihr zehnjähriges Bandjubiläum begehen. Sicherlich haben viele andere Bands im gleichen Zeitraum merklich mehr als drei Alben veröffentlicht, aber nicht viele Musiker konnten wie The Twilight Sad ein derart hohes Niveau über drei Longplayer halten. Schon das Debüt “Fourteen autumns & fifteen winters” war stark. “Forget the night ahead” katapultierte die Band in die erste Indierockliga und nun endlich legen die Schotten mit “No one can ever know” einen würdigen Nachfolger vor. Auf diesem ist von vielem weniger: Weniger Rock, weniger Shoegaze. Statt dessen werden verstärkt Synthesizer- und weitere Elektroklänge eingesetzt. Mit weniger brachialen Mitteln wird aber so eine ähnlich düstere Stimmung aufgebaut. Diese geht weniger oft in die Tiefe um über die gesamte Spieldauer in der Breite zu wirken. Ich könnte hier einige Referenzbands aufzählen, aber The Twilight Sad sind originell genug um für sich zu stehen.

Consequence of sound liefert die Bedienungsanleitung zu diesem Album:

If No One Can Ever sounds like a huge bummer, well, it is. Guilty. But give it a shot. There’s more to The Twilight Sad than just “sad.” Curl up with No One Can Ever Know. Get really good headphones. Turn all the lights off. Lie down somewhere. If you’re sad, in love, spurned, dreading the existential inevitability of your life or deeply discontent or at odds with the state of the world, take comfort or a stiff upper lip in Graham’s bleak lyrics. If you can’t understand him, revel in his warm, Scottish brogue. Sink into the band’s soundscapes. They’re there to comfort you. Get lost. Don’t tell anyone. Let this music be your secret.

Ich betrachte diese Musik nicht als mein Geheimnis und empfehle sie allen Freunden düsteren Indierocks. Besonders gut gefallen mir aktuell die Songs “Not sleeping”, “Kill it in the morning” und “Don’t look at me”.

Das Video zu “Another bed”:

The Twilight Sad auf Tour:

  • 13.04. Duisburg – Steinbruch
  • 14.04. Köln - Gebäude 9
  • 15.04. Berlin – Magnet
  • 16.04. Stuttgart – Schocken
  • 26.04. Trier – Exhaus

Ärgerlich, sehr ärgerlich. Nicht das neue Album von Alcoholic Faith Mission , sondern die Tatsache, dass ich, den deutschen Veröffentlichung...























Ärgerlich, sehr ärgerlich. Nicht das neue Album von Alcoholic Faith Mission, sondern die Tatsache, dass ich, den deutschen Veröffentlichungstermin (24. Februar) von "Ask Me This" im Kopf habend, doch tatsächlich deren Konzerte letzte Woche verpasst habe. Warum gehen die auch vor dem eigentlichen Release auf Tournee?!
Vermutlich, weil die Platte in ihrer dänischen Heimat bereits im letzten Jahr erschienen ist. "Ask Me This" ist im Vergleich zum Vorgänger "Let This Be The Last Night We Care" eine tolle Weiterentwicklung und vielleicht das beste Efterklang-Album, das diese nie aufgenommen haben. Verschachtelter, in sich verwobener Experimental-Folkpop, vom Sextett reichhaltig instrumentiert und vielschichtig arrangiert. Dazu toller Chorgesang, Elektro-Geplucker, Piano, Posaunen, Streicher und unterm Strich wohl das beste Album, das ich dieses Jahr bisher gehört habe. Eine absolute Kaufempfehlung!



(...) das dänische Sextett huldigt einem experimentalen Folkpop-Stil, der eher was für anspruchsvolle Genusssüchte bietet. Denn dem Übergang von mehrstimmigem Chorgesang im Opener ‘Down From Here’ zum Kontrastprogramm im nächsten Song muss man schon aufmerksam folgen, um sich zu vergewissern, dass man immer noch demselben Album lauscht.

‘Alaska’ lebt vom Aufeinanderprallen eines fast gehauchten Frauengesangs mit einem krachenden Stadionrhythmus und verzerrten Feedbackgitarren, die im ersten Moment ein wenig an WU LYF anklingen. Überraschend schmiegen sich dann in ‘Into Pieces’ wieder leisere Popklänge an eine Klaviermelodie im Loop und nach einem instrumentalen ‘Statement’ als Interlude-Track ist man schon in der Mitte von Ask Me This gelandet. Und spätestens im traurig-schönen ‘I’m not Evil’, in welchem abermals eine andere, aber ähnliche Klavierspur den Leitfaden bildet, hat die schiere Komplexität und Fülle des Arrangements (ich habe Bläser und Akkordeon noch nicht erwähnt) bewiesen, dass ALCOHOLIC FAITH MISSION mit ziemlich klarem Köpfchen bei der Sache sind. (...)

Betörende Klangreife, Ideenfreudigkeit im Stilmix und eine ausgefeilte Komposition sind die Zutaten des 35-minütigen Cocktails. Die zweite Hälfte beginnt mit ‘Running With Insanity’ – eine treibende und traditionell anmutende Hymne, die aber ohne jeglichen Schunkelcharakter oder Verbrüderungsmythos auskommt. Das Titelstück ‘Ask Me This’ mit seinem schmerzerfüllten Gesangs-Klavier-Duett könnte in labilen Momenten sicherlich zu Tränen reizen. Deshalb liefert ‘Reconstruct My Love’ nachfolgend das aufmunternde Gegenstück mit leicht sentimentaler 80ies-Note. ‘We Need Fear’ und ‘Throw Us To The Wolves’ geben einen leichten, eingängigen Abschluss, der zu später Stunde sicherlich zum Tanzen und Mitsingen anregt.


Das vierte Album für den jungen Herren wird unter dem mittlerweile dritten Künstlernamen veröffentlicht. Nach den Alben " Rotten Love &...
























Das vierte Album für den jungen Herren wird unter dem mittlerweile dritten Künstlernamen veröffentlicht. Nach den Alben "Rotten Love" (2006) und "Glorious" (2007) mit seiner Band Levy und dem Soloalbum "Blood Red Rose" (2010) als James Levy, steht nun "Pray To Be Free" von James Levy & The Blood Red Rose in den Plattenläden.
Die blutrote Rose hört eigentlich auf den Namen Allison Pierce, ist eine langjährige Freundin von James Levy und zugleich eine Hälfte von The Pierces. Neben ihrer glockenhellen Stimme, die eine schöne Ergänzung zu Levys Bariton darstellt, brachte sie auch die Verbindung zu Guy Berryman, dem Bassisten von Coldplay, der das Album produzierte, mit ein.

Aus über 50 Songs, die teilweise in anderen Versionen auch schon auf früheren Levy-Veröffentlichungen zu finden waren (bei "Holy Water" können wir Levynisten bereits die dritte Version verzeichnen), wählte das Duo 12 aus, um sie uns in Form von Streicher umschmeichelnden und von Bläsern umwehten, romantischen Duetten im Stile von Nancy Sinatra & Lee Hazlewood oder Jane Birkin/Brigitte Bardot & Serge Gainsbourg zu kredenzen. Zeitlos schön!

Das über Heavenly Records veröffentlichte Album kommt im Klappcover - Vinyl mit beigelegter CD.

The resulting album, particularly gems such as ‘Hung to Dry’ and ‘Pray to be Free’, strikes an effortless balance between pop melodies, country swagger, boy-girl twee, lush string arrangements, and a pair of the most striking and flawless voices you’re likely to hear harmonising all year.

Allison Pierce is such a constant and welcome fixture throughout the album that it seems almost an injustice that she doesn’t get equal billing in the band name. Levy’s baritone is a deep, melancholic dirge, and Pierce’s syrupy-sweet tones provide a welcome foil to the solemnity, giving Levy a little slap of pep whenever he becomes too introspective.

There are few surprises in the course of the album’s 35 minute run-time. A lovely exception is the brass and atmospheric layered vocals of ‘Keep My Baby’ which sounds almost like a countrified version of Blonde Redhead or School of Seven Bells. The novelty wears off slightly in the second half, the pace dropping substantially with Pierce taking a back seat; and the bland keyboards and slow, repetitive chorus of ‘Positively East Broadway’ bring the momentum of the album to something of a halt.


Wrapped in velvet strings, suave horns and all-round lush deportation, Pray to Be Free adopts the Serge Gainsbourg’n’Brigitte Bardot/Jane Birkin and Lee Hazlewood’n’Nancy Sinatra/Ann-Margret models, by turns dark, playful, smouldering and joyful. Life’s all about death, relationships and the death of relationships, it seems; but hey, let’s have a laugh too.

Despite its clear 50s and 60s homage, Pray to Be Free’s spirit is never pastiche. Perhaps Pierce’s solo credit, Cry Myself to Sleep, most resembles a period piece, but who else is crossing Patsy Cline with Petula Clark? Levy’s songs mine a stylistic hotchpotch, some genre-specific (Painted Red’s country waltz) but Positively East Broadway, say, is mid-way between swagger and world-weary lament. If there is an overall mood, imagine a slightly sozzled, mischievous Leonard Cohen on the front porch having discovered the joys of country music.

The album’s sterling finale is Precious Age of 13 , half-sung in Hebrew (borrowed from Levy’s bar mitzvah) as a purposeful Gainsbourg homage (“but I couldn’t sing in French, so I sing in Hebrew instead!” he admits). Yet it serves as the album’s spiritual curtain-raiser, with the newly teenage James anticipating life as a man – lust, loneliness, pain, and repeat. Pray all you want, boy, but love will never set you free.

The Pierces coverten übrigens auf ihrem letztjährigen Album "You & I" bereits den Song "Glorious" von Levy:



Zweiter Auftritt für Tennis auf dem Center Court. Das gemischte Doppel (Alaina Moore und Patrick Riley) hat die Schläger von James Barone (...
























Zweiter Auftritt für Tennis auf dem Center Court. Das gemischte Doppel (Alaina Moore und Patrick Riley) hat die Schläger von James Barone (Schlagzeug) neu bespannen lassen und mit Patrick Carney von den Black Keys in Nashville einen neuen Trainer (Produzenten) gefunden.
Ein Jahr nach "Cape Dory" stehen Tennis wieder auf dem Platz (und diesmal besser gewandelt als beim scheußlich aussehenden Debüt), um viele Punkte und vielleicht den Titel "Platte des Jahres" zu gewinnen.

Worauf können sich die Titelkonkurrenten und Zuschauer (-hörer) einstellen?
"Young & Old" liefert niedlich-nostalgischen Indiepop mit Sixties-Flair, Motown-Charme und hohem Retro-Faktor, der in der Weltrangliste knapp hinter Camera Obscura und Lucky Soul platziert ist.



At first, Young And Old seems as pretty-but-plain as Cape Dory but eventually you start to appreciate the little tricks that Tennis play, which turn their jangly rock and pop standards into something far more seductive. We’re talking about the rising and falling piano pattern that gives ‘Take Me To Heaven’ its tender air of grandeur; the surf-rock riffery of ‘Robin’ that could have soundtracked a sketch on ZZZap!; the cosy backing vocals that cushion Moore’s yelping and yearning on ‘Origins’. These are what turn simple songs into smart songs.

‘Origins’ in particular really turns the Tennis sound on its head. Its staccato piano and bunny-hop bass inject a bit of funk while a frothy guitar adds a flash of colour. Throw in Moore’s vocal, which starts off languid and slowly becomes disarmingly heartfelt (even slightly unhinged) and you’ve got a song that feels more like Motown than My Maudlin Career, and is all the better for it. ‘Petition’ is even more marvellous, bringing the same understated R‘n’B vibe bang up to date as lyrics are almost rapped and embellished with Alicia Keys-like warbles.



Schwarz-weiß Stummfilme scheinen derzeit in Mode zu sein. Es begann bereits vor einigen Jahren mit der restaurierten, ungekürzten Fassung vo...
























Schwarz-weiß Stummfilme scheinen derzeit in Mode zu sein. Es begann bereits vor einigen Jahren mit der restaurierten, ungekürzten Fassung von Sergei Eisensteins "Panzerkreuzer Potemkin", den die Pet Shop Boys 2004 neu vertonten.

Seit mehr als 50 Jahren wurde versucht, das Original von Fritz Langs Stummfilmklassiker "Metropolis" wieder zusammen zu tragen. Doch erst eine 2008 in Buenos Aires aufgefundene Kopie ermöglichte es, die größten Lücken (bis auf 8 Minuten ) wieder zu füllen. Anfang 2010 folgte die live im Fernsehen ausgestrahlten Premiere der restaurierten Fassung von "Metropolis", die 2011 auch wieder in den Kinos zu sehen war. In den 80er Jahren sorgte eine kolorierte Version mit einem Pop-Soundtrack von Giorgio Moroder (mit Queen, Bonnie Tyler u.a.) für Aufsehen.

Momentan ist "The Artist", ein Film des französischen Regisseurs Michel Hazanavicius, der in der Übergangsphase zwischen Stumm- und Tonfilm angesiedelt ist und nur Schwarzweiß-Bilder, Zwischentitel und so gut wie kein gesprochenes Wort verwendet, für zehn Oscars nominiert. Drei Golden Globe Awards gab es bereits.

Und da wäre noch "Die Reise zum Mond" ("Le Voyage dans la Lune"), ein französischer Stummfilm- und Science-Fiction-Klassiker von George Méliès, der bereits 1902 entstand, nur 16 Minuten dauert, erstmals "Special Effects" einsetzte und derzeit in einer restaurierten und kolorierten Fassung wieder auf zahlreichen Filmfestivals zu sehen ist.
- An dieser Stelle muss dann auch der Film "Huga Cabret" empfohlen werden, der sich dieser Geschichte widmet. -
Bekannter dürfte vielen das an den Méliès-Film angelehnte Video der Smashing Pumpkins zu "Tonight, Tonight" sein:



Nicolas Godin und Jean-Benoit Dunckel haben mit "Le Voyage Dans La Lune" dazu ihren ganz persönlichen Soundtrack (der doppelt so lang läuft wie der Film) beigetragen. Beim Kauf sollte man 2 Euro mehr in die limitierte Version investieren, da dieser der Film als DVD beiliegt.
Unterstützt wurden Air gesanglich von Victoria Legrand von Beach House ("Seven Stars") und Erika, Annie und Heather von Au Revoir Simone ("Who Am I Now?"). Das Ergebnis hört sich dann folgendermaßen an:



Alles, so Godin, wurde diesmal live eingespielt. Pauken, ein geradliniger Rock-Beat, spärlich gesetzte triolische Fills und ein Shaker etablieren zu Beginn den entspannten Groove des "Astronomic Club", den Bläserhits oder ein Gitarrenlick anreichern. Im letzten Drittel des Tracks bauen Cello, gezupfte Gitarre und weitere Synthiesounds einen melodisch verheißungsvollen Schönklang auf.
Der mündet in "Seven Stars", das mit bassiger Percussion und tiefen Klavierakkorden die Schlagzahl erhöht. In der Mitte holt der Song kurz Luft, um nach dem Startcountdown mit Victoria Legrands Vocals und einer Daft Punk-Gitarre abzuheben.
Rhythmisch ebenfalls bassig marschiert "Parade" - die Nummer könnte sich, ähnlich wie "Sonic Armada", auf einem der "Ocean"-Soundtracks befinden. "Moon Fever" klingt im Anschluss exakt so, wie es der Titel verspricht: sanft und meditativ instrumentiert. Au Revoir Simone haucht noch geheimnisvoll "Who Am I Now?", bevor als drittes Lied mit Lyrics der "Cosmic Trip" dahin pluckert.
Der Stummfilm, für den Air letztlich doppelt so lange Musik produzierten, wie er dauert, liegt der Special Edition bei. "Le Voyage Dans La Lune" tönt durchweg schön analog und ist einer guten Filmstory gleich spannungsreich arrangiert, mal mit überraschenden, ruhigen oder auch gefährlichen Hörmomenten.
In Cannes feierte die restaurierte Fassung samt neuem Soundtrack 2011 Premiere - Méliès wäre 150 Jahre alt geworden. Aber auch ohne bewegte Bilder vor der Nase lässt sich mit der Platte das Kopfkino einschalten.



1992 veröffentlichte die Band Terry Hoax mit “Freedom Circus” ein großartiges Album. Die danach einsetzende Entwicklung führte zwar ...

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1992 veröffentlichte die Band Terry Hoax mit “Freedom Circus” ein großartiges Album. Die danach einsetzende Entwicklung führte zwar noch zu zwei weiteren hörenswerten Alben aber vor allem zur Auflösung der Band.

Im Zuge der Fury In The Slaughterhouse-Abschiedstournee kam es im Jahr 2008 zu einer aus meiner Sicht willkommen Reunion. Das Album “Band Of The Day” stellte das konservierte Äquivalent zu den Live-Auftritten dar: Die Band hatte einerseits noch die rockigen und mitreißenden Songs der älteren Werke darzubieten und gleichzeitig der Tatsache gerecht zu werden, dass sowohl sie als auch das Publikum gereift bis gealtert sind.

Nun erschien mit “Serious” das insgesamt sechste Studioalbum und somit das zweite nach dem Comeback. Laut Eigenwerbung handelt es sich dabei um das beste Album der Band seit “Freedom circus”. Müsste ich es mit diesem vergleichen, würde ich vor allem auf den dort enthaltenen Song “Hot heyday” und dessen Pop-Feeling verweisen. Es liegen tatsächlich 20 Jahre zwischen “Freedom circus” und “Serious”. Und anscheinend hat sich die Band um Oliver Perau entschlossen, die alten rockigen Tage ein Stück weit hinter sich zu lassen. Der Vergleich zu Fury In the Slaughterhouse lag und liegt wegen der räumlichen Nähe nahe. Und während in der Vergangenheit Terry Hoax klar die rockigere Alternative darstellte, erinnert die Band nun stellenweise (z. B. während des Songs “Sense of pleasure”) an die musikalisch verblichenen Furys. “Serious” ist ein unaufgeregtes und über weite Strecken gewöhnliches Rockpop-Album ohne Ausfälle. Die Energie der älteren Werke wird durch abgeklärte Arrangements ersetzt. Ja, wir werden alle nicht jünger und Terry Hoax hilft uns dabei dies zu erkennen und damit würdig umzugehen. Trotzdem ich hoffe ich, dass auf der Tour im Frühling wieder mächtig gerockt wird. Da ich nicht darauf wetten würde, dass weitere Alben der Band erscheinen, könnten leider auch deren Tour-Tage irgendwann endgültig gezählt sein…

Rockszene.de meint:

Mit diesem sehr vielseitigen mit sehr viel Liebe zum Detail sorgsam produzierten Album setzen sich Terry Hoax gekonnt zwischen alle möglichen Stühle, ohne schmerzhaft auf den Hosenboden zu plumpsen.

Hervorzuheben sind “What are you here for?” und das für Terry Hoax-Verhältnisse exotisch klingende “Istanbul”.

Wer überprüfen möchte, ob er mehr oder weniger stark als die Band gealtert ist sollte eine dieser Gelegenheiten wahrnehmen:

  • 23.03. Hannover
  • 31.03. Alfeld
  • 04.04. Brilon
  • 05.04. Osnabrück
  • 12.04. Bielefeld
  • 13.04. Oldenburg
  • 14.04. Brunsbüttel
  • 19.04. Berlin
  • 20.04. Braunschweig
  • 24.04. Köln
  • 25.05. Frankfurt
  • 26.04. Göttingen
  • 27.04. Essen
  • 28.04. Kiel
  • 11.05. Hildesheim
  • 12.05. Annaberg
  • 17.05. Hamburg
  • 18.05. Lübeck

Dort gibt es Snippets als Stream.

Da ist es also, das neue Kettcar Album. Vier Jahre haben sie sich Zeit gelassen nach " Sylt ", dem letzten, für mich doch etwas e...























Da ist es also, das neue Kettcar Album. Vier Jahre haben sie sich Zeit gelassen nach "Sylt", dem letzten, für mich doch etwas enttäuschenden Album. Unterbrochen nur durch ein Live Album, welches zwar durchaus sehr stimmungsvoll, am Ende des Tages aber eben doch nur ein Live Album war. Alter Wein in neuen Schläuchen und wenn auch Oliver Peel proklamiert, dass Musik sowieso nur live funktioniert, wird sie spätestens live auf Platte in den meisten Fällen überflüssig.

Da ist es also, das neue Kettcar Album. Und man hat sich ein bisschen verändert und ein klein wenig auch zurück. Was sicherlich am deutlichsten auffällt ist der sehr ruhige Grundton des Albums, der selbst die an früher erinnernden hymnenvollen Stücke ("Im Club", "R.I.P.", "Der apokalyptische Reiter und das besorgte Pferd") durchzieht. Und Hand in Hand mit diesem Grundton geht auch ein Thema, das große Thema "Liebe". Die offensichtliche, aber auch die, die gerne flankiert wird durch Abschied, Veränderung, Verlust. Da bleibt es völlig unwesentlich, ob es sich dabei um die Frau des Lebens, einen guten Freund oder einfach nur Orte handelt. Liebe schwebt nahezu über jedem einzelnen Song dieser Platte. Vieles geht dabei mittlerweile schon fast in eine Singer/Songwriter-Richtung, die Kettcar sehr gut steht, die über das ganze Album hinweg eine wunderbar einheitliche Stimmung erzeugt. Einzige Ausnahme stellt in diesem Fall wohl das kritische "Schrilles buntes Hamburg" dar, das mich zu Beginn ähnlich abgeschreckt hat wie "Stockhausen, Bill Gates und ich" auf dem "Von Spatzen..."-Album. Aber selbst dieser Song erzeugt mit seinem etwas ungewöhnlichen Aufbau mit der Zeit einen Sog, der ihn zwar nicht zu einem Höhepunkt doch aber zu einem schönen Kontrapunkt des Albums werden lässt.
Und wenn das Album dann mit "Zurück aus Ohlsdorf" abschließt, erwische ich mich fast mit ein paar Tränen in den Augen (was sicherlich auch an einer hier nicht näher zu erläuternden Geschicht liegt).
Da ist es also, das neue Kettcar Album. Und wenn auch dieses Album sicher nicht an "Du und Wieviel von Deinen Freunden" herankommen wird, einfach weil es nicht mehr so "neu" und überraschend ist wie 2002 (und auch da war es ja nur so neu und überraschend weil wir alle zugegebenermaßen ...But Alive nicht kannten), so hat man doch vieles richtig gemacht. Hatte man auf "Sylt" noch den Eindruck, sie wollten auf Teufel komm raus irgendetwas anders machen, von mir auch auch "anspruchsvoller", rudern sie hier ein paar Meter zurück und doch nach vorn und machen das Beste, was ihnen möglich war. Im Rahmen ihres Kosmos erwachsen werden.

Hier mal drei Videos (zu jedem Song des Album wird oder wurde ein Video aufgenommen):

Rettung



In deinen Armen



Im Club

Wer bei Fraction Discs die gestern vorgestellte Platte von Liechtenstein (inkl. MP3-Download...
























Wer bei Fraction Discs die gestern vorgestellte Platte von Liechtenstein (inkl. MP3-Download für 110 SEK = 12,50 €) in den Warenkorb legt, sollte vielleicht auch noch bei "Over The Bluffs" (130 SEK) zugreifen, auch wenn es sich eigentlich nur um eine Mini-Album (7 Titel in 26 Minuten) handelt.

The Holiday Crowd sind Dave Barnes (Schlagzeug), Alex Roberts (Bass), Colin Bowers (Gitarre) und Imran Haniff (Gesang). Sie stammen zwar aus dem kanadischen Toronto, spielen aber romantischen Gitarrenpop, wie man ihn Mitte/Ende der 80er Jahre nur von britischen Bands wie The Smiths, Felt oder Prefab Sprout hörte. Passend dazu trafen sich Haniff und Bowers zu High School Zeiten und kamen über ein Stone Roses T-Shirt ins Gespräch. 2010 komplettierten Barnes (ein alter Freund) und Roberts (ein UK-Import) das Quartett, das sicherlich keinen Originalitätspreis gewinnen dürfte, aber allen Morrissey & Marr Fans Freude bereiten dürfte. Insofern sie denn neben diesen noch andere Götter dulden.



Jangly, dramatic, and frickin' amazing, Over The Bluffs is the best record from 1986 recorded in 2012 that you will hear this year. With sweeping vocals soaring to the heavens, jangly guitars lilting across songs with a bit of depression, and melodies so memorable you'll swear you've heard every one of these songs before this album is a seven song blast of indie pop the way it was meant to be played.

The sheer moodiness of the songs, the potential for collapsing and crying, the dreamy guitars and vocals all add up to one awesome little record. There simply is not one bad song here and the songs are so well written and so well sung and played that it's hard to find fault with anything. It's just not possible. While undoubtedly The Holiday Crowd would like to be recognized for their own merits, it's going to be impossible to ignore the Smiths-like similarities between the two bands. My suggestion is embrace it and run with it. Hell, the band should buy some gladiolas and put them in their back pockets when the play live.

Lie back, you're about to take a holiday. With style, wit and mellifluousness, The Holiday Crowd give proper nods to the once hallowed rock'n'roll ideals of cool aesthetic and jangly melodies. (...)
Self described as minimal and stripped-down, The Holiday Crowd's sound and lyrics arise from all manner of experience- summer afternoon camaraderie's, introspective reveries and a few shapely 'inspirations' along the way. From their haircuts to their shoes and with a nonchalant but forceful attitude, the band truly 'send' the listener to that place in the sun.