Eine Ausnahme von der Regel, hier nur komplette Alben vorzustellen, sei gestattet, wenn, wie im Fall von Azure ...

Azure Ray - As Above So Below EP



























Eine Ausnahme von der Regel, hier nur komplette Alben vorzustellen, sei gestattet, wenn, wie im Fall von Azure Ray, plötzlich völlig neue und unerwartete Töne erklingen. 
Für ihre EP "As Above So Below" und 6 Titel verlassen Orenda Fink und Maria Taylor das liebliche und verträumte Feld des Folkpop und experimentieren mit elektronischen, synthetischen Klängen, die überraschender Weise hervorragend mit ihrem verhuschten, mehrstimmigen Gesang harmonisieren.
Angeregt wurden sie dazu nach eigener Aussage von Künstlern wie James Blake, Nicolas Jaar und Apparat, Unterstützung gaben ihnen Taylors Freund Andy LeMaster (Bright Eyes, Now It's Overhead) und Finks Ehemann Todd (The Faint).
 
On their new EP As Above So Below, indie-poppers Azure Ray wander through brooding soundscapes with harmonic motion, adding wispy, delicate vocal melodies to cloudy beats. Opener "Scattered Like Leaves" combines the impending doom of the repeated low-end rumble with wondrous lyrics like, "There's love everywhere," while "To This Life" marches to a deliberate tempo that drags along protracted whispers before evolving into a soothing, enchanting ride.
(Rolling Stone)


Das Klangerlebnis ist durchaus magisch, wie bereits der Opener “Scattered Like Leaves” eindrucksvoll illustriert. Zu unterkühlt blubbernden, wabernden Synthi-Klängen und mit mächtig Hall belegtem Beat-Minimalismus singen die beiden Damen ihre Zeilen. Das Ergebnis: Gänsehaut pur, denn auch in diesem vermeintlich sterileren Umfeld fühlen sich Fink und Taylor stimmlich hörbar wohl. Höhepunkt dieses Ausflugs ist wohl “To This Life”, ein auf das Wesentliche reduzierter Track im Post-Dubstep-Outfit, angenehm getragen und gerade durch das schlichte “bap-bap-ba-dap” besonders bezaubernd. Mit einfachsten Mitteln und einem Hauch Dream-Pop kämpfen Azure Ray gegen post-urbane Hochhauslandschaften, bekämpfen das allgegenwärtige Grau mit Pastelltönen.
Auch das abschließende “We Could Wake” hat es in sich. Dreh- und Angelpunkt ist eine dramatisch wirkende Klaviermelodie, die dem Refrain eine klassische Note verleiht, während rundherum 303er-Landschaften mit einem Weichzeichner verklärt werden. Auf “As Above So Below” treffen Welten aufeinander, so unterschiedlich wie harmonisch. Tatsächlich scheint der zarte, verträumte Gesang Orenda Finks und Maria Taylors wie für diese elektronischen Arrangements gemacht, konfrontiert die klirrende Kälte mit Lebensfreude, mit Hoffnung und mit Zuversicht. Ob dies ein Blick in die Zukunft von Azure Ray ist, wird sich erst zeigen. Als Experiment ist dieses Mini-Album mit Sicherheit reizvoll, es darf davon auch gerne mehr geben.
(beatblogger)


2 Kommentare:

  1. Weiß über EP-Länge zu gefallen aber nicht zu begeistern. 6 Punkte

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  2. Diese Weiterentwicklung finde ich gut! Spannender als zuletzt, daher

    7 Punkte

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