Einen meiner ersten Kontakte mit der Musik Frank Turners hatte ich an dem Tag, an dem ich vierzig Jahre alt wurde. An diesem Tag bekam ich ...



Einen meiner ersten Kontakte mit der Musik Frank Turners hatte ich an dem Tag, an dem ich vierzig Jahre alt wurde. An diesem Tag bekam ich nämlich dieses Video "geschenkt":



Seit eben diesem Tag bin ich Frank Turner verfallen. Seiner Musik, seiner Stimme, seinen Texten, seiner Energie. Love Ire & Song, das Album, auf welchem obiger Song enthalten ist, gehört zu meinen meist gehörten Platten der letzten Zeit. Ebenfalls ein Highlight dieses Albums ist Reasons Not To Be An Idiot, zu dem es zwar ein offizielles Video gibt, das aber mit der Energie seines Live-Auftritts nicht ganz mithalten kann. Darum diese Version:



Frank Turner, der bis 2005 in der Punk-Band Million Dead spielte, ist wahrscheinlich mehr auf Tour, als zu Hause. Unterwegs ist er mit The Gaslight Anthem, Social Distortion oder Chuck Ragan. Letzterer wollte ihn auch unbedingt auf seiner jährlich stattfindenden Revival Tour dabei haben (die zum Beispiel am 12. Oktober in Köln halt macht), aber Frank Turner ist dann -natürlich- selbst noch auf Tour und musste absagen. Termine für Clubgigs in Deutschland gibt es noch nicht, aber Ende des Jahres sollen welche folgen.

Und damit zur aktuellen Platte: England Keep My Bones ist Frank Turners viertes Studioalbum und stark vom Dauertouren beeinflusst, wie er in einem Interview verrät:

Weil ich so wenig Zeit in England verbringe, denke ich abstrakter und philosophischer über meine Kultur und wo ich herkomme nach. Außerdem bekomme ich ab und an Heimweh. Ich bin ja in England aufgewachsen. Es ist echt verrückt, wenn du jung bist, denkst du dir: Oh Mann, ist das scheiße hier. Aber wenn du andauernd in anderen Ländern unterwegs bist, vermisst du es. Die englische Landschaft und solche Sachen. Also: Ja. Diese Besessenheit als ich die Platte aufgenommen habe, kommt vom vielen Touren. (laut.de)


Traditionelle irische Töne werden verknüpft mit kritischer Historie, endlich lässt er wieder BILLY BRAGG Assoziationen zu und vor allem traut er sich mit dem melancholischen, teils wütenden und auch ironischen politischem Unterton auf neues Terrain. Das dürfte im ersten Moment selbstverständlich schwer zugänglich erscheinen, macht sich aber im weiteren Album-Verlauf Luft und spielt sich frei in ein Album voll Überraschungen und Spielfreude. [...] Und während "I Am Disapeared" einer der leidenschaftlichsten Songs TURNER's ist, "Redemption" der wohl traurigste, "English Curse" der wohl merkwürdigste und "I Still Believe" das wohl größte "JA" zum Rock'n'Roll ist, betritt er mit "Nights Become Days" dank klassischer Instrumentierung musikalisches Neuland und textlich ein höchst persönliches Niveau. (allschools network)


Das wohl größte "JA" zum Rock'n'Roll (und auch hier greife ich auf eine Live-Aufnahme zurück):



"And I won't sit down/ And I won't shut up/ And most of all I will not grow up". Möget Ihr auch so tolle Songs zu Eurem 40. bekommen!

Die erste Vorladung (III) Personalien: Dem Singer/Songwriter Matty Chipchase schlossen sich im Laufe der Zeit die beiden Brüderpaare Mark un...


















Die erste Vorladung (III)

Personalien:
Dem Singer/Songwriter Matty Chipchase schlossen sich im Laufe der Zeit die beiden Brüderpaare Mark und Luke Evans (Mandoline / Schlagzeug) bzw. Andrew und Chris Parmley (Gitarre / Bass) an. Paddy Jordan (Gitarre, Piano) und David Coombe (Mundharmonika, Sampler) vervollständigten das Septett aus Stockton-on-Tees.

Tathergang:
Thees Uhlmann von Tomte stieß im Internet auf Young Rebel Set, reiste zu einem Konzert nach Newcastle, lernte die Band kennen, organisierte einige Konzerte für sie in Deutschland und nahm sie für das Indie-Label Grand Hotel van Cleef unter Vetrag.
Im Sommer letzten Jahres erschien mit "Young Rebel Set" eine erste Mini-LP. 7 dieser 8 Titel sind nun ergänzt um 4 weitere Songs als deren Debütalbum "Curse Our Love" nicht nur als Vinyl, sondern auch als Download oder CD zu haben.
In Deutschland erreichte die Platte zumindest für eine Woche die Charts (Platz 83).

Plädoyer:
Die Hemdsärmel hochgekrempelt, den Bierkrug in einem Rutsch geleert und noch am Tresen lehnend beschlossen eine Band zu gründen. So stelle ich mir die Entstehungsgeschichte von Young Rebel Set vor - denn genau so klingt ihre Musik. Als käme sie direkt aus dem Pub und wie für diesen oder sonnige Festivalbühnen geschaffen.
Das Septett spielt traditionellen Folk-Rock ohne rebellische Attitüde oder den Wunsch nach allzu großer Innovation. Aktuelle Helden wie Mumford & Sons ("Measure Of A Man") oder The Gaslight Anthem ("Lion's Mouth") werden hier ebenso geehrt wie Billie Bragg ("Won't Get Up Again"), Bruce Springsteen ("Borders") oder Bob Dylan ("Fall Hard", das eigentlich "Like A Rolling Stone" heißen müsste).

Zeugen:
Darauf zeigt die Band in einem Dutzend Songs und knapp 45 Minuten ein feines Gespür für Folk-Rock, Country und Americana. Bereits der Opener “Lion’s Mouth” drückt dabei ordentlich auf die Tube. Sänger Besonders Sänger Matt Chipchase verleiht den Stücken mit seiner dreckigen, tiefen, Akzent-geschwängerten Rock’n'Roll-Stimme einen eigenen Touch und macht das Stück über einen Soldaten, der in einen sinnlosen Krieg zieht zu einer mitreißenden Hymne. Mit ihrer Liebe zu Country und Co erschaffen die Sechs in der Folge dann auch immer wieder Hymnen auf die ganz großen Gefühle und schrecken dabei weder vor Klischees, noch vor großen Gesten zurück.

Die Klasse etwa, mit der sie mit Piano, E-Gitarre und Streichern vermeintlich ausgetretene Pfade beschreiten und doch mit einem feinen Melodiegespür eine mitreißende Powerballade erschaffen ist schon beeindruckend und spricht für die Band. Über das famose “If I Was” ist vermutlich inzwischen alles gesagt und doch zeigt gerade dieses Stück in derm Matt eine tolle Geschichte herzzererißend vorträgt und sich dabei von perfekt arrangierter Instrumentierung begleiten lässt das riesige Hitpotential der Band, die damit schon auf ihrem Debüt einen Klassiker für die Ewigkeit geschaffen hat.

Und auch in der Folge liefern Young Rebel Set durchweg Gründe sich zu noch mehr Lobeshymnen hinreißen zu lassen. Sei es nun das verspielt klimpernde “Borders”, die wunderbare Ballade “Bagatelle”, oder der Pubschunkler “Already Forgotten Your Name”, Young Rebel Set spielen bereits jetzt in ihrer eigenen Liga und dürften sich mit “Curse Our Love” auf gute Zeiten freuen. Wir freuen uns mit ihnen und darüber, dass das Grand Hotel van Cleef uns diese Engländer entdeckt hat und wir von Anfang an dabei sein durften.
(whitetapes.de)

Indizien und Beweismittel:


Ortstermine:
19.08.11 Hannover, Mephisto/Faust
25.08.11 Trier, Exhaus
26.08.11 Michelstadt, Bienenmarktgelände
07.11.11 Augsburg, Ostwerk
10.11.11 Hamburg, Übel & Gefährlich
11.11.11 Berlin, Fritzclub im Postbahnhof

Urteile:
Nun sind die werten Richter gefragt...

Die erste Vorladung (II) Personalien: Die drei Buchstaben E, M und A stehen stellvertretend für die Initialen der aus South Dakota stammende...




















Die erste Vorladung (II)

Personalien:
Die drei Buchstaben E, M und A stehen stellvertretend für die Initialen der aus South Dakota stammenden Singer/Songwriterin Erika M. Anderson.

Tathergang:
Wenn man sagt, dass "Past Life Martyred Saints" das Debütalbum von EMA ist, so ist dies nur die halbe Wahrheit, denn zuvor war Frau Anderson bei einer Drone/Folk Band namens Gowns aktiv und veröffentlichte im letzten Jahr bereits "Little Sketches On Tape". Und hier war der Titel Programm, denn das Werk erschien tatsächlich nur als Kassette.

Plädoyer:
Erika M. Anderson versucht viele unterschiedliche Einflüsse unter einen Hut zu bringen: Shoegaze, Folk, Noise Rock oder Elektropop. Dieser Mix klingt dann mal zart und akustisch, im nächsten Moment düster-elektronisch, episch oder verspielt und im übernächsten Augenblick türmen sich Gitarrenwände und Rückkopplungen auf. Verstörend und immer wieder überraschend. Oder wie im 7minütigen Opener "The Grey Ship" alles auf einmal. Anderson erinnert dabei stimmlich manchmal an Kim Deal, Courtney Love, PJ Harvey oder Nico.
Der ein oder andere überzeugende Song hätte dem Album (9 Titel in 37 Minuten) jedoch noch ganz gut getan.

Zeugen:
teilweise legt sie sogar alles bei nur einem einzigen song in die waagschale, so wie bei der ersten single-auskopplung "the grey ship", dessen natur sich im laufe der sieben minuten so sehr wandelt wie alle vier jahreszeiten zusammen genommen. bei den folgenden stücken bleibt ema meist etwas konsequenter, doch scheint sie sich gegen strukturen jeglicher art äusserst gerne zu sträuben und zupft und zerrt mit viel mut an ihren eigenen songs.

der facettenreichtum und die wandelbarkeit als künstlerin liegen dem debüt so zu füßen wie die ungemein lobenden kritikerstimmen, die diese art von unangepasstheit einstimmig feiern. die attitüde sich nur darauf zu besinnen, was der freie geist gerade zulässt, ohne rücksickt auf empfindliche ohren oder traditionelle werte, ist geradezu der zement, der die platte zusammenhält. ema liebt es unterschiedliche einflüsse miteinander zu vereinen, dem hörer teilweise akustische brocken hinzuwerfen, sich dann wieder ausgedehnte grunge-inspirierte passagen vorzuknöpfen und stets irgendwo zwischen lo-fi und ambitioniertem lärm ihren platz einzunehmen. lange hält sie es weder auf der einen, noch auf der anderen seite aus und so verhält es sich auch bei ihrem gesang, der mal lieblich, dann wiederum kratzig und rau wirkt. in "coda" experimentiert sie gar eine minute lang mit mehrstimmigen gesang und macht diesen zum hauptakteur und aushängeschild des songs. der insgesamt eher ungeschliffene charakter der lieder kann als weiterer versuch gewertet werden dem typischen schema f in der musik zu entfliehen, kann allerdings auch als kritikpunkt angebracht werden. als soundtüftlerin dürfte ema aber unter gleich gesinnten auf offene ohren stoßen.
(roteraupe.de)

Indizien und Beweismittel:



Ortstermine:
21.09.11 München, Atomic Café
22.09.11 Hamburg, Reeperbahn Festival
24.09.11 Köln, Gebäude 9
25.09.11 Offenbach, Hafen 2

Urteile:
Nun sind die werten Richter gefragt...

Die erste Vorladung (I) Personalien: Hinter Foster The People verbergen sich ein Foster, nämlich Mark (Gesang, Keyboard, Piano, Synthesizer...



















Die erste Vorladung (I)

Personalien:
Hinter Foster The People verbergen sich ein Foster, nämlich Mark (Gesang, Keyboard, Piano, Synthesizer, Gitarre), und zwei People, und zwar Mark Pontius (Schlagzeug, Percussion) und Cubbie Fink (Bass, Gesang).
Auf Konzerten werden sie von Sean Cimino (Gitarre, Keyboard, Synthesizer, Gesang) und Isom Innis (Keyboard, Piano, Gesang) unterstützt.

Tathergang:
Das aus Los Angeles stammende Trio musiziert seit Oktober 2009 gemeinsam, kürzte seinen Bandnamen um ein "&" und veröffentlichte mit "Torches" Ende Mai sein Debütalbum.
Die Singles "Pumped Up Kicks" sorgte 2010 nicht nur für einen Plattenvertrag, sondern führte "Torches" ein Jahr später auch in die Top Ten der Albumcharts in Kanada, Australien und USA.
Das Album wurde unter Mithilfe namhafter Produzenten wie Paul Epworth (Bloc Party, Maximo Park, Adele), Gregory Allen Kurstin (Kesha, Little Boots, Britney Spears, Kylie Minogue) und Rich Costey (Muse, Franz Ferdinand, Interpol) aufgenommen.

Plädoyer:
"Pumped Up Kicks" ist ein fürchterlicher Ohrwurm, der sich tapfer in den Spuren von "Kids" windet. Wer mit dem zweiten Album von MGMT nicht glücklich war, Empire Of The Sun immer noch für eine gute Idee von Luke Steele hält oder sich von Phoenix gern auf die Tanzfläche ziehen lässt, sollte es mit "Torches" versuchen.

Zeugen:
Viele hippe Menschen werden gerne auf diesen Zug aufspringen und diesen hochmelodischen Electro-Indie-Pop aufsaugen. Genauso schnell springen diese aber auch wieder ab und rennen dem nächsten Hype nach. Dann wird sich zeigen, wohin der Weg von Foster The People führt.

Einstweilen schlagen sie sich auch durch das Dickicht und die Pfade, die auch schon Phoenix beschritten hat. Man kann sich dieser gut gelaunten luftigleichten Popmusik wie „Call It What You Want“ einfach nicht entziehen. Das geht gut ins Ohr, aber eben auch genau so schnell in die Beine. Für die Indiedisco von nebenan ist das einfach wie gemacht. Freiluftveranstaltungen dürfen damit aber auch gerne beschallt werden. Zudem ist das auch noch künstlerisch über jeden Zweifel erhaben. Im krassen Gegensatz dazu stehen dann die Texte. Hat sich eigentlich schon mal einer wirklich „Pumped Up Kicks“ unter diesem Gesichtspunkt angehört. Amoklauf und gute Laune?

Foster The People sind schlau genug, die Musik immer spannend und künstlerisch wertvoll zu halten. „Don´t Stop (Color On The Walls)“ geht dann gar in eine Folkrichtung. Aber spätestens „Waste“ zeigt auch, dass das hin und wieder auch nur einfach die Bezeichnung nett – Zusatz: mehr nicht – kriegt. Danach klingt es gar wie eine harmlose Version von MGMT und „I Would Do Anything For You“ ist schon sehr, sehr kitschig. „Houdini“ hat allerdings das Zeug ein noch größerer Hit wie die Single zu werden. Tanzbar, eingängig und mit einem Beat versehen, der einem den ganzen Tag durch den Kopf schwirrt. Die Uh-Uh-Chöre sorgen dann noch dafür, dass dies auch noch jeder mitsummen wird. Catchy sagt man dazu wohl. Überhaupt gewinnt man den Eindruck, dass Foster The People es auf der zweiten Albumhälfte noch mal richtig wissen wollen. „Life On The Nickel“ und auch „Miss You“ haben Hitpotenzial. Den längsten Song haben sie sich mit „Warrant“ ausgerechnet bis zum Schluss aufgehoben. Ein eher sakraler Ausklang – jedenfalls zu Beginn.
(dreamoutloudmagazin.de)

Indizien und Beweismittel:


Ortstermine:
15.07.11 Gräfenhainichen, Melt Festival

Urteile:
Nun sind die werten Richter gefragt...

  Als Teil von Mein Mio veröffentlichte Sebastian Block 2009 mit “ Irgendwo in dieser großen Stadt ” das Debütalbum der Band. Anscheinend...

cover (Custom) 

Als Teil von Mein Mio veröffentlichte Sebastian Block 2009 mit “Irgendwo in dieser großen Stadt” das Debütalbum der Band. Anscheinend gefällt es ihm im Musikbusiness, gründete er doch mal schnell ein Label und spielte innerhalb von sechs Monaten ein Soloalbum ein.  Während ich Mein Mio noch als Indiepop durchgehen ließ, klingt “Bin ich Du” in meinen Ohren mehr nach unaufgeregtem Pop/Rock irgendwo zwischen Coldplay und Kettcar.

Musikalisch bietet “Bin ich Du” keine Überraschungen. Erst mit den herrlich authentischen Texten ergibt sich eine hörenswerte Kombination. Viele der Melodien und Refrains gehen erschreckend schnell ins Ohr. Zwischen den melancholischen Balladen und den recht rockigen Songs stört mich in einigen Passagen die angestrengt rau klingende Stimme. Auch das wird mich nicht davon abhalten, das Album immer mal wieder anzuhören und es Leuten zu empfehlen, die auf gute Popmusik mit deutschen Texten und Indietouch stehen.

Besonders gut gefallen mir die Songs “Wir fallen tief” und “In den Farben”.

Dein bildhaftes Urteil überlasse ich dem Albumcheck:

”Bin ich Du” klingt nicht aufdringlich oder aufgesetzt. Wie gern möchte man sich bei dieser Musik ins Bett verkriechen und die Welt vor der Tür lassen. Melancholie findet auf “Bin ich Du” ebenso seinen Platz wie eine herrliche Leichtigkeit und eine unheimliche Freude.

Das Video zu “Wir fallen tief”:


Und das zu “Ich hoffe ja”:

Diese Single gibt es dort im Stream und als kostenlosen Download. Und das gesamte Album kann man sich auf der Website des Künstlers anhören.

Ab September geht es auf Tour:

  • 06.09.11  Potsdam
  • 22.09.11  Miltenberg
  • 23.09.11  Ebersberg
  • 24.09.11  St.Gallen
  • 27.09.11  Bochum
  • 28.09.11  Köln
  • 29.09.11  Mainz
  • 11.11.11  Brandenburg
  • 12.11.11  Potsdam
  • 07.12.11  Duisburg
  • 08.12.11  Unna

10 Fakten zum neuen Album von Patrick Wolf : 1. " Lupercalia " ist das fünfte Studioalbum von Patrick Wolf und sollte eigentlich u...



















10 Fakten zum neuen Album von Patrick Wolf:

1. "Lupercalia" ist das fünfte Studioalbum von Patrick Wolf und sollte eigentlich unter dem Titel "The Conqueror" als zweiter Teil von "The Bachelor" bereits 2010 erscheinen. Ursprünglich waren beide Platten als ein Doppelalbum namens "Battle" erdacht.

2. Die Lupercalien (lat. und engl. Lupercalia) waren das Hauptfest des italienischen Herdengottes Faunus, den den Beinahmen Lupercus ("Wolfsabwehrer") führte. Eigentlich nicht ganz passend für Patrick Wolf, doch dieser erklärt seine Wahl folgendermaßen:
"Songs about love are obviously the most common theme in pop music, but I wanted to approach it in a way that hadn't been done before. The title refers to the Lupercalia festival, which is the ancient fertility and love festival that happens around Valentine's Day. I strive to be originalit's one of my biggest ambitions. There can be nothing worse sometimes than a soppy love recordimagine if I'd called it To Love: Patrick Wolf!"


3. Auch der Veröffentlichungstermin (20. Juni) ist nicht gut gewählt, denn die Lupercalien wurden am 15. Februar gefeiert.

4. "Lupercalia" wird von einer Online-EP namens "Lemuralia" begleitet, die bisher ungehörte Remixe und Demoversion beinhaltet, die es nicht auf das Album schafften.

5. Eigentlich wollte Patrick Wolf erneut wie bei "The Bachelor" zur Finanzierung der Platte mit Bandstocks kooperieren, aber ein Plattenvertrag mit Mercury Records ließ diese Planung überflüssig werden.

6. Bereits im letzten Dezember erschien mit "Time Of My Life" die erste Single, die nur auf Vinyl zu erwerben und auf deren B-Seite der Leonard Cohen Song "Anthem" zu finden war.




7. Es folgten am 14. März "The City" (mit der B-Seite "Sing") und am 23. Mai "House" ("Mercia" auf der Rückseite) in roten bzw. grünem Vinyl.




8. Patrick Wolf hat mit Lady Gaga einen prominenten Fürsprecher: “I’m really into an artist right now named Patrick Wolf. I think you would really love himreally fantastic, amazing, from the UK”.

Und auch die Reviews zu "Lupercalia" sind erfreulich (72 von 100 Punkten bei Metacritic, beruhend auf 15 Kritiken) und lesen sich recht positiv:

Listening to the joyous simplicity inherent in the album's mood, you get the feeling that love, for all its pitfalls, really is the simplest thing in the world to feel; you need only to be inside your house, the city without, the falcons overhead, the days stretching off into the future, and listen.
(Sputnikmusic)

On his fifth album, he seizes the mainstream jugular with a lushly romantic, brightly orchestrated and delightfully optimistic collection of epic love songs.
(The Telegraph)

It wouldn't be a Patrick Wolf album without the occasional venture over the top, and it's a hard heart that wouldn't forgive the occasional lapse in the face of a charm offensive so strong. Happiness suits him: you can only hope the British public agree.
(The Guardian)


9. Die Deluxe Version kommt nicht nur mit leicht verändertem Cover, sondern auch mit 5 Video Portraits und zwei Zusatzsongs ("Anthem" und "Sing") daher.

10. Nach einigen Festivalterminen (03.07.11 Duisburg, Traumzeltfestival; 16.07.11 Ferropolis, Melt Festival; 13.08.11 Hildesheim, M'era Luna Festival) stehen mittlerweile auch die ersten Konzertdaten in Deutschland fest:

08.11.11 Hamburg, Übel & Gefährlich
14.11.11 Berlin, Astra
18.11.11 Leipzig, UT Connewitz
22.11.11 München, Freiheiz
23.11.11 Heidelberg, Karlstorbahnhof

Was haben Pete & The Pirates und The Indelicates gemeinsam? 1. Seit Ende Mai gibt es deren aktuellste Veröffentlichungen käuflich z...



















Was haben Pete & The Pirates und The Indelicates gemeinsam? 1. Seit Ende Mai gibt es deren aktuellste Veröffentlichungen käuflich zu erwerben, 2. Christoph besucht gern und häufig (bis exzessiv) deren Konzerte und ist voll des Lobes und 3. wurde dennoch beider letzte Veröffentlichung hier übersehen.

Pete & The Pirates sind Thomas Sanders (Gesang), Peter Hefferan (Gesang, Gitarre), David Thorpe (Gitarre), Peter Cattermoul (Bass) und Jonny Sanders (Schlagzeug) aus Reading. Bereits 2008 erschien ihr Debüt "Little Death", das reichlich mit guten Kritiken gesegnet wurde. Kommerzieller Erfolg stellte sich jedoch nicht ein.

Mehr als 3 Jahre arbeitete das Quartett zusammen mit dem Produzenten Brendan Lynch (Paul Weller, Primal Scream, Ocean Colour Scene) am Nachfolger "One Thousand Pictures", der es zumindest in England in die Top 75 schaffte. Pete & The Pirates bleiben ihrem rumpelnden Garagen Rock ("Washing Powder", "Blood Gets Thin") mit 60s Pop Referenzen (insbesondere The Kinks) treu, reichern ihn jedoch hier mit unerwarteten Keyboard-Klängen ("Can't Fish") und gelegentlich pluckernden Beats an.



Pete & The Pirates lassen sich treiben, spielen betörend düstere Songs wie „Cold Black Kitty“, „Shotgun“ oder „Blood Gets Thin“ mit viel Spannung sowie Druck und erinnern uns dabei ein wenig an ihre Nachbarn von The Cooper Temple Clause oder etwa an Interpol. Aber auch den Elektrosounds sind die Indierocker nicht abgeneigt und mischen so auf „Come To The Bar“ einen guten Beat mit nagenden Keyboardsounds, Samples und unverkennbarem Gesang. Mit knapp 6 Minuten ist dieser Track vielleicht aber etwas zu lang geraten. Ansonsten bleibt das Quintett den schmissigen 3,5-Minuten-Liedern treu. Verspielt und lieblich können die Indieboys aber auch sein, wie man bei „Motorbike“ mit seiner illustren Basslinie oder dem romantischen „Half Moon Street“ mit der marternden Elektrogitarre, die die Melodie vorgibt, erfährt. Hört man näher hin, bemerkt man jedoch schnell, dass „bittersüß“ zu den Vorlieben der Band zählt, handeln die Songs doch meist von Themen wie Mädchen, Liebe, Kummer, Spaß oder Bosheit. Eigentlich ist da doch für jeden etwas dabei, oder? Das Album ist wirklich ein gelungenes, abwechslungsreiches Gesamtkunstwerk und alle Songs können sich hören lassen. Gut gemacht!
(hurricanebar.de)


Neulich als wir in Amsterdam waren, sahen wir ein großartiges Konzert der Irrepressibles , mussten erfahren, dass der Gig der Mummers krankh...



















Neulich als wir in Amsterdam waren, sahen wir ein großartiges Konzert der Irrepressibles, mussten erfahren, dass der Gig der Mummers krankheitsbedingt abgesagt war und gingen statt dessen zu den von Christoph angepriesenen Warpaint. Meine Begleiterin war im Nachhinein alles andere als glücklich mit dieser Entscheidung und meinte nach dem Konzert, dass nur ein Auftritt der Indelicates, einer weiteren von Christoph immer wieder hoch gelobten Band, hätte schlimmer sein können.

Apropos The Indelicates: Julia Clark-Lowes und Simon Clayton veröffentlichten im letzten Monat bereits ihr drittes Album "David Koresh Superstar" über das eigene Label Corporate Records. Es wurde ein Musical über David Koresh und damit wären die Beiden auch genau in dem Metier angekommen, nach dem ihre Musik schon immer klang.
David Koresh war ein Sektenführer und selbst ernannter Prophet, der 1993 weltweit in die Schlagzeilen geriet, nachdem US-amerikanische Bundesbehörden dessen Hauptquartier in Waco, Texas nach 51-tägiger Belagerung stürmten. David Koresh, 54 Erwachsene und 21 Kinder kamen dabei zu Tode.
The Indelicates schultern die Verantwortung für dieses Konzeptalbum jedoch nicht allein, sondern haben u.a. mit Jim Bob (Carter USM), The Vessel (Davd Devant And His Spirit Wife) oder diversen Mitgliedern von Luxembourg zahlreiche Gastmusiker eingeladen.

Zwei Alben stehen also bereits in meiner Sammlung, das neuste, lang angekündigt kam nun unlängst dazu. Und wie ist es?

Völlig anders jedenfalls als alles vorherige. Die Texte waren ja schon immer kritisch (gesellschaftlich, politisch und künstlerisch gesehen) und beißend vor Satire, aber die Musik dazu im allgemeinen extrem eingängig, ja geradezu poppig und leichtfüßig. Doch das neue Werk ist sehr schwerfällig, träge und voller Bitterkeit. Es hat den Blues. Aber das darf nicht verwundern, ist doch Texas wichtige Inspirationsquelle (und diente als Studio) des Albums.

Man kann nicht davon sprechen, dass das Album amerikanisch klingt, aber viele Anleihen bei Westernmusik – sagt man so? Mir fehlt dafür die richtige Umschreibung – sind herauszuhören.

Man kann guten Gewissens davon sprechen, dass die Indelicates sich treu geblieben sind: sie haben sich wieder einmal neu erfunden!
(der impuls)





"I Am Koresh" Video

Musikalisch hat sich die Band auf ihrem neuesten Album David Koresh Superstar sehr gewandelt. (...) Hinzugekommen sind dabei auch neue musikalische mysteriöse Töne wie in The Woman Clothed With the Sun und Klangspiele, die dem ganzen einen orientalischen Touch geben. Weg ist der Eindruck vom Steampunk, geblieben sind die nachdenklichen Texte. Dafür versprüht The Road from Houston to Waco den Hauch von Country Musik. Dieser Song erzählt die Geschichte des Sektenführers gut und eingängig.

Meiner Meinung nach, setzen The Indelicates die Geschichte auch ganz gut um. Allerdings verliert die eigentlich tragische Geschichte in manchen Liedern ihre Dramatik und lässt die Zuhörer etwas auf der Strecke bleiben. Für mich ist das zum Beispiel der Fall im Song What If You’re Wrong, in dem Koresh wohl Zweifel an sich selbst haben soll.

Mit ganz vorn dabei ist der Song I Am Koresh, der entschieden ins Ohr geht, und eine Album-Version von I Don’t Care If It’s True, die bereits in anderer Form auf dem vorangegangenen Album war. Dieses Mal gibt es eine größere Klangvielfalt, mehr Instrumente, also mehr für die Ohren. Mir persönlich gefiel die Bonus-Track-Version wesentlich besser, da sie meines Erachtens die Traurigkeit des Songs besser hervorhebt. Daher ist das Lied auch entschieden mein Lieblingsstück von The Indelicates.
(musikgraph.de)

  Colin Stetson hat wohl fast jeder Indiemusik-Fan bereits gehört: Er ist Teil von Arcade Fires Tourband und darüber hinaus hat er u. a. ...

cover 

Colin Stetson hat wohl fast jeder Indiemusik-Fan bereits gehört: Er ist Teil von Arcade Fires Tourband und darüber hinaus hat er u. a. TV On The Radio, Bon Iver, David Byrne, LCD Soundsystem und The National unterstützt. Doch so interessant ihn diese Referenzen machen sollten, die von ihm gespielten Instrument werden einige Leser verschrecken: Colin Stetson ist nämlich “Blasmusiker”. Doch würde man sein zweites Album “New history warfare 2: Judges” unvoreingenommen anhören, würde man nicht unbedingt darauf kommen, dass fast alle Klänge darauf seinem Bass-Saxofon entlockt wurden. Eigentlich ist es bitter, dass Stetson seine Songs zum Teil leichter verdaulich macht, indem er diese nach Synthesizern klingen lässt.

Das tönt mal elektronisch wie Portishead, ab und zu nach einer Säge, zwischendurch nach Streichern, Ozeandampfer und Didgeridoo. Spoken Word-Passagen lockern das Gesamtwerk ebenso auf wie streckenweise konventionelle Songstrukturen mit Gesang (Shara Worden von My Brightest Diamond und Laurie Anderson). Colin Stetson erschafft einen unfassbar fesselnden Klangkosmos, der mich an Nils Petter Molvaer (bzw. dessen Musik) erinnert.

Stetsons Saxofonspiel basiert auf einer speziellen Atemtechnik, die ihm annähernd pausenlos Luft für sein Instrument liefert (nicht zu verwechseln mit Tenacious Ds “Inward singing”). Darüber hinaus arbeitet er bei Aufnahmen mit bis zu 24 Mikrofonen gleichzeitig. So fängt er die Klänge seiner Instrumente aus verschiedenen Perspektiven (und ohne Loops und Overdubs) gleichzeitig auf.

Ich greife den Arcade Fire-Aufhänger nochmals auf: Colins Stetsons Musik als Solokünstler ist “anders gut” aber mindestens ebenso spannend wie Owen Palletts und darüber hinaus bislang einzigartig. Anhören! Und wer jetzt noch zögert sollte sich zumindest mit dem Song “Red horse” auseinandersetzen und dann versuchen zu behaupten, dass er nicht staunt. Vielleicht entzündet sich ja auch wie bereits bei Iron & Wines “Kiss each other clean” eine weitere Diskussion um “Bläserbeiträge” zur Musik.

Weitere Stimmen zum Album von Pitchfork.com:

[…] But then I'll come across a new record that sounds like nothing else I've heard: I can't quite place it, but its appeal feels so organic and easy to understand, I don't really feel a need to place it, either. Such is the case with the second solo album from Michigan-born, Montreal-based saxophonist Colin Stetson, New History Warfare Vol. 2: Judges.

Cherwell.org:

The ‘avant-garde' and ‘experimental' labels that will be thrown at this record may well detract potential listeners, but its appeal is surely universal. Without a doubt, Judges is unlike anything you have ever heard before.

Sputnikmusic.com:

New History Warfare Vol. 2: Judges” documents the inner workings of the mind with levers, pulleys, and weights being operated by some sort of flawless intuition; call it instinct. It's a daunting album with an oceanic brevity achieved through its endlessly echoing drone. The best way to approach it is to do as Stetson does, and become part of the mechanism; wheezing, breathing, spitting, groaning, and moaning in unison.

Hier der Song “Judges”:

Während Dean Wareham, ehemaliges Mitglied von Galaxie 500, mit den alten Songs tourt und auch noch seine Projekte Luna und Dean and Britta ...



















Während Dean Wareham, ehemaliges Mitglied von Galaxie 500, mit den alten Songs tourt und auch noch seine Projekte Luna und Dean and Britta betreibt, veröffentlichen die zwei übrigen Drittel der Band gemeinsam als Damon & Naomi Platten.

Nachdem es einige Jahre (vier, um genau zu sein) still um Damon Krukowski und Naomi Yang war, feiern sie das 25jährige Jubiläum ihrer musikalischen Zusammenarbeit mit ihrem siebten Album "False Beats And True Hearts". Piano, akustische Gitarren und orchestrale Ergänzungen ergeben mit dem Gesang von Damon & Naomi einen warmen, melancholischen Mix aus Dreampop und 70s Folk für sternklare Nächte am Lagerfeuer. In den besten Momenten werden gar Erinnerungen an Galaxie 500 geweckt ("Shadow Boxing" oder "Walking Backwards" mit seinem Wareham-Gitarren-Zitat) oder man denkt an aktuelle Dreampop-Bands wie Beach House (mit Piano statt Orgel). Jedoch wird auch dem Softrock gehuldigt und süffige Bläser drängen zu oft in Richtung Barmusik oder dudeln jazzig vor sich hin ("Ophelia"). Da wäre insgesamt mehr möglich gewesen...





"Nettles And Ivy" Video

Yet this music’s meant for composure. A slight shift back to mid-period Damon and Naomi marks this year’s album. No false beats, however. Yang’s piano complements these songs, arranged as if on waves that ebb and flow. Krukowski’s drumming was often overshadowed by Wareham’s guitar in Galaxie 500, but his masterful, understated backing provides a solid foundation for “How Do I Say Goodbye”, “Shadow Boxing”, and the appropriately titled “Ophelia”, mirroring a floating world.

“Nettles and Ivy” brings a pricklier sensation, if brief, as it resists its movement slightly, reminiscent of jazz not in its instrumentation so much as its suspension of progress for a beat or two. Kurihara’s guitar sets itself in fluid strums and expressive passages over swaying melodies, punctuated by Yang’s use of silence to emphasize her spare bass playing in “What She Brings”. “Embers” expresses the band’s contemplative preferences, but it benefits from the shreds of guitar crackling under the glow of piano and drums.

“And You Are There” allows Yang’s bass to move about as she sings with assurance. The guitar and drums construct a deceptively spare track that represents the ambiance of these musicians, reminding one of poetry, shorelines and memory. “Helsinki” closes this short selection of songs with a touch of the psychedelic folk which deepened their initial solo work, and the guitar’s regressive patterns underlie a handsome conclusion to a solid album. While I prefer their earlier songs which followed this pattern, nothing on this latest album can be faulted.
(popmatters.com)



  Um herauszufinden, wer zu einem beliebigen Zeitpunkt sich gerade als Mitglied der Band Gus Gus empfindet, müsste man wohl eine Befragun...

cover 

Um herauszufinden, wer zu einem beliebigen Zeitpunkt sich gerade als Mitglied der Band Gus Gus empfindet, müsste man wohl eine Befragung der gesamten isländischen Bevölkerung durchführen. Zum Zeitpunkt der Gründung der Band im Jahr 1995 und des Debütalbums zählten zwölf Personen dazu, so auch Hafdís Huld und Emilíana Torrini Davíðsdóttir. Letztere feierte mit “Jungle drum” den wahrscheinlich größten Hit im Umfeld des Kollektivs.

Die sieben Alben vor “Arabian horse” dokumentierten sowohl Höhen als auch Tiefen des Schaffens der Band. Die Jahre 2008/09 waren ein Wendepunkt für Gus Gus: Nach dem kreativen Tiefpunkt “Forever”, anschließend kurzzeitig reduziert auf zwei Mitglieder und mit neuem Label im Rücken war “24/7” aus dem Jahr 2009 ein Lichtblick. Mit der willkommenen Rückkehr (zumindest als Gast) der Sängerin Urdur Hákonardottir (“Earth”) und dem neu gewonnenen Selbstbewusstsein wandelte sich dieser nun in einen wärmenden Sonnenstrahl. Als weiterer Sänger unterstützt Högni Egilsson diese Stimmung.

Die stabile Basis aus Dance und Electro des Vorgängeralbums wurde genutzt und um Vielfalt ergänzt. Die teilweise verführerischen Vocals haben Raum zur Entfaltung (z. B. im starken Song “Over”) und selbst einige organische Klänge sind auf “Arabian horse” zu finden.

Es ist nicht überraschend, dass das deutsche Label Kompakt.FM das Album lobt:

It's a fact that GusGus retrace their original influences and have created a dance pop album that equally resonates a forgotten period of early '90's dance pop (think The Beloved), classic house music and urban soul a la Massive Attack. But make no mistake, "Arabian Horse" does not sound like pure retro in any way. It's deeply rooted in the sound of today backed by one of the most state-of-the-art quality productions Kompakt has released to date. Still need a tag? Why not: Icelandic Hi-Tech Soul.

Ich bleibe bei meiner Vermutung, dass sich die Kreativität der Band proportional zur Anzahl ihrer Mitglieder und Gäste verhält. Daher hoffe ich auf weitere Rückkehrer oder Neuzugänge und ein erneut umwerfendes Album wie “This is normal”. Freunde elektronischer Klänge sollten den wiedererstarkten Gus Gus eine Chance geben. Und wer die Chance hat die Band live zu erleben… hin!

  • 24.06. Köln
  • 25.05. Dresden

Hier die beiden Songs “Within you” und “Over” des Album als Live-Versionen:

Vor einigen Tagen berichtete Ingo bereits auf seinem Blog über das hinter dem neuen und sehr überraschend kommenden Kaiser Chiefs Album st...



















Vor einigen Tagen berichtete Ingo bereits auf seinem Blog über das hinter dem neuen und sehr überraschend kommenden Kaiser Chiefs Album steckende Konzept:
Auf einer hübsch animierten Homepage können Fans in 20 neue Titel der Band reinhören, sich 10 auswählen und für einen Preis von umgerechnet 7,50 Pfund per Download käuflich erwerben. Dazu können sie sich selbst ein Cover für iTunes o.ä. gestalten. Ein Pfund wird gutgeschrieben, wenn die eigene Zusammenstellung von einem weiteren Fan erworben wird.

So weit die Kurzfassung, die bei mir anfänglich Begeisterung hervorrief - schließlich finden sich auf vielen Alben Titel wieder, die einem persönlich weniger gefallen, und prima durch andere Songs, die auf Single B-Seiten wenig Beachtung finden, hätten ersetzt werden können. Bei den Kaiser Chiefs fällt mir in diesem Zusammenhang das großartige "Sink That Ship" von der "I Predict A Riot" Single ein.

Je länger ich mich mit dem neuartigen und überraschenden Coup der Kaiser Chiefs auseinandersetzte, desto mehr Punkte fielen mir ein, die eigentlich dagegen sprechen: Warum kann man nur kurze Snippets der Songs hören, wenn ich schon selbst entscheiden soll, ob ich sie käuflich erwerbe? Und ist dieser kreative Prozess nicht eigentlich Aufgabe der Band, schließlich galt die Form des Longplayers mit seiner sinnigen Zusammenstellung an Songs einmal als Kunstform?!
Was ist, wenn ich nicht 10, sonder 12 Titel käuflich erwerben möchte? Oder gar alle 20? Bin ich dann gezwungen den doppelten Betrag für zwei Compilations zu bezahlen?!
Was passiert eigentlich, wenn die Platte auch als physischer Tonträger veröffentlicht wird? Muss ich dann erneut zahlen und ist meine persönliche Auswahl dann nicht sinnlos oder doch zumindest zweitrangig geworden?
Fragen über Fragen und nur auf die letzte gibt es bisher Antworten, denn am 01.07.11 steht die CD (mit 13 Titeln, darunter einer ("Kinda Girl You Are"), der nicht unter den ursprünglichen 20 war, so dass die Fans wohl doch noch zu diesem Tonträger greifen müssen und für "City" müssen sie bei iTunes noch einmal extra zahlen!) in den Läden und lässt die ganze Aktion als schlechten Witz erscheinen.





"Little Shocks" Video


Und die Musik? "Little Shocks" kommt dem klassischen Kaiser Chiefs-Rocker noch am nächsten, wird an Tempo und Gitarrenkrach aber von "Long Way From Celebrating" deutlich getoppt. "Things Change" nervt wie Bowies "Fame" und plötzlich werfen die Kaiser Chiefs sogar die Synthies an ("Out Of Focus") und wildern in den 80ern ("Heard It Break")! "When All Is Quiet" ist ein Beatles-mäßiger 60s-Pop-Song und neben dem Titel gebenden "Child Of The Jago" und der sich langsam steigernden Piano-Ballde "Coming Up For Air" ein Highlight der Platte.
Und erinnert sich noch jemand an "You're So Great" von "Blur", als Graham Coxon überraschend nicht nur zur akustischen Gitarre, sondern auch zum Mikro griff? Nick Hodgson eifert ihm auf "If You Will Have Me" (zuzüglich Streichern) nach.
Vielen Songs ist das Bestreben der Band nach Weiterentwicklung und Experimentierfreude deutlich anzuhören und insgesamt ist "The Future Is Medieval" im Vergleich zu seinen Vorgängern düsterer und elektronischer geraten.

Listen, though, and it does become clear that this is a new Kaisers in more than a servicing sense – they’ve upped their creative ante somewhat, a number of these songs (assuming you pick the ‘right’ ones) coming across as more measured and mature, and a heck of a lot gloomier, than the upbeat bounce-alongs of old. Lead single Little Shocks goes some way to showcasing this murkier atmosphere – where before there was shiny hooks, here the chorus doesn’t leap from the speakers and the whole piece swells with unexpected drama. Can’t Mind My Own Business is indie-pop trapped in a Tron cabinet, while Heard It Break is a sinister sibling of something The Human League might write. Starts With Nothing examines the transitory nature of fortune, of wealth monetary and emotional – it’s rudimentary lyrically, but nevertheless a significant tonal shift for an act predominantly associated with anthems for football terraces. Child of the Jago claims, "This is your nightmare calling" – not quite, but there’s no doubt that the Kaisers have been exploring their darker side, with some exceptional results.
(bbc.co.uk)

Als ich neulich auf Dirks Frage, ob ich Lust auf einen gemeinsamen Besuch des Bright Eyes-Konzerts in Köln hätte antwortete, dass ich da lei...



Als ich neulich auf Dirks Frage, ob ich Lust auf einen gemeinsamen Besuch des Bright Eyes-Konzerts in Köln hätte antwortete, dass ich da leider schon bei Cage The Elephant sei, war dies seine Reaktion:
Die sind nicht so gut! ;-)
Das sehe ich natürlich etwas anders. Grund dafür ist unter anderem etwa dieser Song:



Cage The Elephant stammen aus Kentucky und die aktuelle Besetzung besteht aus den Brüdern Matthew und Brad Shultz, sowie Lincoln Parish, Daniel Tichenor und Jared Champion. Thank You Happy Birthday ist nach Cage The Elephant aus dem Jahre 2008 das zweite Album der Band. Und dass sie oft und gerne die Pixies gehört haben müssen, lässt sich wohl kaum von der Hand weisen. Neben dem schon erwähnten Around My Head höre man sich nur einmal Aberdeen an:

Cage The Elephant - Aberdeen by okannie

Auf "Thank You Happy Birthday" sind Cage The Elephant in erster Linie lärmend und wild, bewegen sich zickzackförmig, schlagen Haken wie es ihnen gefällt und geben damit vielmehr das Bild eines agilen Hasen, als das eines schwermütigen Dickhäuters ab. Musikalische Grenzen sind dem Quintett aus Kentucky scheinbar völlig fremd. "Thank You Happy Birthday" wirkt dabei vertraut und verblüffend zur selben Zeit. Dass sich die US-Musiker im Vorfeld mit 50er Surf Rock, den Pixies oder Mudhoney beschäftigt haben, hört man deutlich. […] Laut, leise, schnell und langsam - Cage The Elephant nehmen vieles mit für diese 12 Attacken und das zahlt sich aus. So frisch hat man diesen Sektor lange nicht erlebt. (tonspion)




Tourdaten (ohne Gewähr):
20.06. Berlin, Magnet Club
21.06. Köln, Luxor

Mit Begeisterung habe ich mich bisher immer auf alle Veröffentlichungen aus dem Umfeld von The Notwist gestürzt. Immer? Nein, nicht immer, d...



















Mit Begeisterung habe ich mich bisher immer auf alle Veröffentlichungen aus dem Umfeld von The Notwist gestürzt. Immer? Nein, nicht immer, denn beim Tied Tickled Trio hat mich die Nähe zum Jazz abgeschreckt und bei 13 & God reichte die Erwähnung des Wörtchens "Hip Hop", um deren 2005er Debüt zu ignorieren.
Nun steht mit "Own Your Ghost" die zweite Zusammenarbeit zwischen den Weilheimern und den kalifornischen Hip Hoppern von Themselves in den Plattenläden und diesmal habe ich mich dann doch getraut...



... und wurde positiv überrascht. Das Gros der Titel könnte sich so sicherlich auch auf den letzten Veröffentlichungen von The Notwist wiederfinden und liefert deren typische Stilelemente. Jedoch herrscht auf "Own Your Ghost" eine größere Experimentierfreude vor: Zu Achers unaufdringlichem Gesang gesellen sich die Beiträge von MC Doseone (oder umgekehrt), ohne dass es nach einer erzwungenen oder aufgesetzten Kooperation klingen würde. Dem typischen, oft leicht melancholischen Indietronic-Sounds von Notwist steuern die Einen Dub, Trip Hop oder Drum 'n' Bass-Elemente bei, während die Anderen sich auch an Jazz oder Krautrock wagen. Die Grenzen zwischen beiden Bands verschwimmen zusehends, die unterschiedlichen Sounds werden zu einer Einheit verflochten und man mag gar nicht vermuten, wer welche Ideen mit ins Studio brachte.



Im Doppel gelingt den beiden Bands ein Kunststück: Die Räume sind offener und größer, die Songs überraschender und konsequenter. Das geglückte Zusammenspiel gipfelt im flimmernden "Unyoung", das die Traurigkeit, die in der Stimme von Markus Acher liegt, mit resigniertem Sprechgesang kreuzt, sodass sich ein melancholischer Brocken aus dieser elektronischen Nebelwelt schält. Das klingt so gespenstisch und verstörend, dass man diese seltsam entrückte Collage für die ganz üblen Tage als Soundtrack abspeichert.

Das eigentliche Meisterwerk von "Own your ghost" ist die zunächst unspektakulär wirkende, bald aber aufblühende Krautrock-Illusion "Death minor", die in eine schauerliche Parallelwelt entführt. Die Geräuschkulisse ist vielseitig und spannungsreich, der Beat beunruhigend. Man würde am liebsten mit einer Machete alles niedermähen, um zum Kern dieses Stücks, ja des ganzen Albums vorzudringen. Doch ehe man sich versieht, steckt man bis zu beiden Ohren in dieser farbenfrohen, traurigen Welt von 13 & God. Hier gibt es Meditation und Transzendenz. Das Skelett auf dem Cover zeigt es an: ein sehr guter Wurf.
(plattentests.de)


Wer hätte gedacht, dass Heather Nova noch einmal ein halbwegs gutes Album hinbekommen würde!? Zwischen den Highlights "Oyster", d...



















Wer hätte gedacht, dass Heather Nova noch einmal ein halbwegs gutes Album hinbekommen würde!? Zwischen den Highlights "Oyster", das 1994 ihren Bekanntheitsgrad zu Recht deutlich steigerte, und dem herrlich ätherischen "Storm", welches 2003 in Zusammenarbeit mit Mercury Rev entstand, lagen zwar nicht gänzlich überzeugende, aber die zumindest erfolgreichsten (vor allem in Deutschland) Alben ihrer Karriere. Die Platten die danach erschienen, waren bestenfalls noch medioker.





"Higher Ground" Video


"300 Days At Sea" ist der achte Longplayer von Heather Nova (hinzu kommen einige Mini- und Live-Alben), der erneut in ihrem Studio auf den Bahamas aufgenommen wurde. Aus 19 Titel wurden 13 ausgewählt (10 hätten aber auch gereicht) - und darunter befinden sich tatsächlich einige sehr schöne: Etwa "Beautiful Ride", ein fröhlicher Radio-Pop-Song im Stile von "London Rain", oder "Higher Ground", das mit seinen Piano-/Synthie-Klängen sehr nach einer großen a-ha Ballade klingt oder vielleicht auch das einprägsame "Burning To Love" mit seinen doppelten David-Gilmour-Gedächtnis-Soli.
Natürlich gibt Heather auch auf diesem Album wieder die Herz erweichende, Mitleid erregende Sirene, so dass es für den Hörer teilweise nur schwer erträglich ist. Einige Songs plätschern zu sehr vor sich hin und Heather Nova war bei ihren 300 Tagen auf See doch zu oft in seichten Gewässern unterwegs. "Turn The Compass Round" oder "Do Something That Scares You" sind nicht wirklich weit von Sheryl Crow entfernt!
Aber die eingangs genannten Songs und die ein oder andere bei der Produktion zu sehr in den Hintergrund gemischte Gitarre ("I'd Rather Be", "Stop The Fire") geben Hoffnung für weitere Platten bzw. eine druckvollere Live-Umsetzung.


Heather Nova on Tour:

29.07.11 Saarbrücken, Garage
09.11.11 Berlin, Astra Kulturhaus
11.11.11 Leipzig, Haus Auensee
12.11.11 Rolling Stone Weekender
13.11.11 Bielefeld, Ringlokschuppen
14.11.11 Köln, E-Werk
16.11.11 Mainz, Frankfurter Hof
22.11.11 Stuttgart, Theaterhaus
23.11.111 München, Theaterfabrik

Mit "Beautiful Ride" startet das Album sehr optimistisch und vorwärts treibend. Heathers Stimme ist eine Wohltat und kommt immer wieder gut – auch wenn sie im zweiten Song "Higher Ground" melancholischere, verträumte Töne anschlägt. Die Songs sind sehr eingängig. Das mag zunächst etwas irritieren, da man nicht gerade Folkrock à la Amy Macdonald erwartet hätte. So keltisch und vorhersehbar wird es dann aber auch gar nicht.

Heather lässt unterschiedlichste Einflüsse wirken: Country-Klänge (bei "Stop The Fire"), an anderer Stelle Streicher oder gar rhythmischen Sprechgesang. Da gibt es die wundervollen Stücke "Turn The Compass Round" und das virtuos arrangierte "I’d Rather Be", traurige Ballden wie "Everything Changes" und "The Good Ship ‚Moon‘" aber auch das mysteriöse "Save A Little Piece Of Tomorrow". Insgesamt ist die Grundstimmung sehr leise und verträumt. So kommen Heathers stimmliche Stärken voll zur Geltung und man kann sich nur seufzend zurücklehnen bis die atmosphärischen Töne von "Stay" verklungen sind. Starke Musik für ruhige Stunden!
(musicheadquarter.de)