Björk, PJ Harvey, Feist, Tori Amos - 2011 war ein Jahr, in dem vor allem Künstlerinnen von sich Reden machten. Aber es gab auch noch weitere...

Florence + The Machine - Ceremonials



















Björk, PJ Harvey, Feist, Tori Amos - 2011 war ein Jahr, in dem vor allem Künstlerinnen von sich Reden machten. Aber es gab auch noch weitere relevante, weibliche Soloartisten über die hier bisher nicht gesprochen wurde. Also war es dringend an der Zeit ein paar Gespräche zu führen...


Oliver, wie und wann bist du auf Florence + The Machine aufmerksam geworden? Und gibt es einen besondern Florence-Moment in deinem Leben oder ein Erlebnis, das du mit ihr verbindest?

Oliver: So genau weiß ich das gar nicht mehr. Sie knödelte glaub ich sogar schon mehrere Wochen im Radio, bevor ich mich endlich mal eingehender mit ihrer Musik auseinander setzte und mir ihr Album in Ruhe zu Gemüte führte. Florence-Momente gibt es eigentlich zwei: Ein ziemlich intensives Konzert-Erlebnis, das mich wegen ihrer starken Bühnenpräsenz von Anfang bis Ende fesselte. Als Kontrapunkt dazu allerdings auch dieser schreckliche Auftritt zusammen mit Glasvegas bei den NME Awards 2009. Brrrr.


Florence + The Machine hat bisher 2 Alben veröffentlicht, wie ist ihre Quote in deinem Plattenschrank und wie würdest du das neue Album im Vergleich mit ihrem früheren Werk einordnen?

Oliver: 50% - ich besitze nur ihr erstes Album. Ihr neues Werk habe ich ein paar mal gehört. Es setzt beim Vorgänger an, ist aber noch bombastischer, noch pompöser, noch opulenter.


Mit welchen drei Wörtern würdest du jemanden von "Ceremonials" zu überzeugen versuchen?

Oliver: Bombastisch. Pompös. Opulent.


Welche(n) Titel aus "Ceremonials" würdest du uns besonders ans Herz legen und warum?

Oliver: All This And Heaven Too. Highlight eines durchwachsenen Albums.


Björk, Feist, PJ Harvey, Adele, Tori Amos - 2011 scheint musikalisch ein Jahr der Frauen zu sein. Kann Florence + The Machine da mithalten und was waren aus dieser Riege deine 3 persönlichen Favoriten?

Oliver: Feist, Lykke Li, Sóley. Da ist für Florence dieses Jahr leider kein Platz mehr.







Wer allerdings Wert darauf legt, einen etwas individuelleren Musikgeschmack zu haben, und sich deshalb 2009 in das Album „Lungs“ verliebte, dürfte frustriert sein vom Nachfolger. Zwar sind Florence + the Machine textlich fast noch düsterer als zuvor, die positivste Zeile auf dem ganzen Album lautet: „It’s always darkest before the dawn.“ Und auch der Gesang ist herrlich elegant. Dazu kommt ein voluminöser Sound, der die Lieder an den richtigen Stellen explodieren lässt. Eigentlich klingt das Album, als hätte Fiona Apple kürzlich die Freuden des Stadionrocks für sich entdeckt. Aber es gibt Stellen, die erschreckend konventionell klingen. Am schlimmsten ist jene in „Never Let Me Go“, wo plötzlich ein Chor die Zeile repetiert. R. Kelly („I Believe I Can Fly“) hätte es nicht anders gemacht.

„Ceremonials“ wird für Florence + the Machine das Album sein, das entscheidet, in welchen Hallen sie für die nächsten zehn Jahre spielen werden. Welche sie bevorzugen würden, haben sie musikalisch schon mal überzeugend ausgedrückt: Hauptsache groß und mit fetter Soundanlage. Wer Universal als Plattenfirma hat, muss diese Richtung wohl anstreben. Mal sehen, ob die alten Fans auch Lust darauf haben.
(focus.de)


1 Kommentar:

  1. Meine Begeisterung hält sich wie bei dem Debüt in Grenzen.

    5,5 Punkte

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