Mein Wissen über Bell X1 ist sehr eingeschränkt: Damien Rice war in einer Frühphase, als sie noch Juniper hießen und bevor er eine erfolgre...

Bell X1 - Bloodless Coup



















Mein Wissen über Bell X1 ist sehr eingeschränkt: Damien Rice war in einer Frühphase, als sie noch Juniper hießen und bevor er eine erfolgreiche Solo-Karriere startete, einmal ihr Sänger, sie stammen aus Irland und Ingo hat deren „Blue Lights On The Runway" hier vorgestellt. Leider kam ich bisher nicht dazu, mich mit der Band näher auseinanderzusetzen.

Jetzt habe ich mir aber „Bloodless Coup", deren 5. Platte, angehört, die Anfang April erschienen ist. Das Trio geht äußerst ambitioniert ans Werk und versucht auf Radioheads experimentellen Spuren zu wandeln. Dies gelingt mal überzeugend („Hey Anna Lena"), mal weniger („Haloumi"), und recht schnell wird das größte Manko der Band deutlich, denn ihnen fehlt ein charismatischer Sänger, der den Songs das besondere Etwas verleiht und ihnen einen höheren Wiedererkennungswert beschert.
„Velcro" ist ein toller Pop-Song, wie ihn Stephen Jones von Babybird auch nicht alle Tage schreibt, und „Nightwatchmen" oder „The Trailing Skirts Of God" könnten auch auf einer Athlete- oder Coldplay-Platte durchgehen. Im temporeichen „Sugar High" geht Sänger Paul Noonan einmal aus sich heraus, klingt dadurch ein wenig nach David Byrne, so dass man nicht nur ein Highlight des Albums hört, sondern sich auch vorstellen kann, wie ein modernes Elektro-Popalbum der Talking Heads klingen würde. Die beiden folgenden Songs festigen den Talking Heads Eindruck noch.
Einiges bleibt jedoch konturlos und der nicht so kaufwütige Musikfan muss sich schon fragen, warum er zu Bell X1 greifen sollte, wenn im Plattenregal auch die anderen genannten Bands stehen. Aber wenn man der Band eine Chance einräumen möchte, dann jetzt, schließlich sprechen die Kritiker in ihrer Heimat Irland - hier erreichte die Platte Platz 3 der Charts - von einer Verjüngungskur, einem Hoffnungsschimmer für die Zukunft und dem besten Album der Band.





„Hey Anna Lena" Video


Sehr schön finde ich die Bezeichnung „Radiohead for girls" in dieser Kritik:
However, this solid and varied effort could be their strongest bet yet. Maybe that's because they've put away their Talking Heads collection or maybe its because Bell X1 have decided to concentrate on distilling small, quiet moments of inner thought into some very fine and stately songs.
At their best, as on Hey Anna Lena, which builds from the slippery pitter patter of drum machines into a shimmering epic, Bell X1 are slick practitioners of rock with a college degree. At their worst, as on Velcro, a cringe worthy tale of romance and the demands of the touring circuit, the soppy pop just becomes too sickly sweet. There is, however, a refreshingly adventurous spirit in the musical approach and the ear for detail is impressive.
Sugar High has a disconcerting metallic grate to it, 4 Minute Mile piles on the distorted rock, and Safer Than Love is a grin-inducing slice of loping computer funk. Cerebral vocalist Paul Noonan is better when he's being mischievous rather than when he's playing the quirky romantic or trying to quantify the Irish condition as on The Trailing Skirts of God but it's hard not to cast Bell X1 as Radiohead for girls. No coup here but it's not totally bloodless either.
(rte.ie)




„Velcro" Video

2 Kommentare:

  1. Oliver hat wieder ein feines Mixtape mit zahlreichen unserer April-Vorstellungen gezimmert, u.a. mit The Pains Of Being Pure At Heart, Friska Viljor, Those Dancing Days und und und.
    Hörenswert!

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  2. Das Album kam in Irland nur auf Rang 3, während die beiden Vorgänger Platz 1 erreichten. Wenn das auch bedeutet, dass sie besser waren, dann sollte ich sie mir definitiv anhören.

    7 Punkte

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