Die erste Vorladung (III) Personalien: Beady Eye sind Liam Gallagher (Gesang), Gem Archer (Gitarre) und Andy Bell (Bass, Gitarre), die zuvo...

Beady Eye - Different Gear, Still Speeding



















Die erste Vorladung (III)


Personalien:

Beady Eye sind Liam Gallagher (Gesang), Gem Archer (Gitarre) und Andy Bell (Bass, Gitarre), die zuvor auch schon gemeinsam in einer Band namens Oasis spielten. Ergänzt wurden sie durch Chris Sharrock am Schlagzeug.
Live werden sie durch Jeff Wootton und Matt Jones an Bass und Keyboards unterstützt.


Tathergang:
Nach dem Ausstieg Noel Gallaghers beschlossen die drei verbliebenen Oasis-Mitglieder unter dem Namen Beady Eye fortzufahren, was Noel zu folgender Aussage verleitete: „Der Typ hat ein Jahr Zeit, sich einen Namen zu überlegen und es fällt ihm nichts Besseres ein als ,Beady Eye‘?“
In den Londoner RAK Studios wurde gemeinsam mit Steve Lillywhite in 12 Wochen im Sommer/Herbst 2010 das Album "Different Gear, Still Speeding" aufgenommen. Es beinhaltet 13 Titel (knapp 52 Minuten), hinzu kommen bei iTunes "Man Of Misery" und "Sons Of The Stage", die japanische Version wartet zudem noch mit "World Outside My Room" auf.


Plädoyer:
"Bring The Light" war der erste Song, den es von Beady Eye zu hören gab, ein plumper Boogie Woogie Rocker. Es folgten "Four Letter Word", das den Led Zepplin hoch fliegen ließ, und "The Roller", ein "Instant Karma"-Abklatsch und damit zumindest ein Song in bester Oasis-Manier.

Auch wenn ein Song der Platte den Titel "Beatles And Stones" trägt (leider kein The House Of Love-Cover), klingen Beady Eye eher nach dem energiegeladenen Rock von The Who. Auch das einzige Album von The La's ("Millionaire") dürfte Pate gestanden haben, denn "The Morning Son" wäre gern deren "Looking Glass" und behält die Oasis-Tradition der ausschweifenden Abschlusssongs bei.
Nach Liams schwachen Beiträgen ("For Anyone" gehört sicherlich in diese Güteklasse) auf den Oasis-Album ("Little James"!) und diversen mauen B-Seiten von Bell & Archer, war Schlimmes zu befürchten und die Erwartungen nicht allzu hoch gesteckt. Diese überspringen Beady Eye aber dann locker und setzen das um, was der Albumtitel prognostiziert: "Different Gear, Still Speeding".

Beady Eyes Debüt ist schwächer als jedes Oasis Album (selbst als "Standing On The Shoulder Of Giants", hat aber dafür ein stärkeres Cover und kommt ohne Rechtschreibfehler aus), kann aber zumindest Heavy Stereos "Deja Voodoo" (Archer) oder Rides "Tarantula" (Bell) übertreffen.


Zeugen:
Four Letter Word is a strong opener, powerfully surging orchestral rock providing an effective showcase for Gallagher’s appealingly coarse bellow, which as ever serves to invest the banal lyrics ("Nothing lasts forever," apparently) with, if not meaning, then at least menace. Millionaire is a curious hybrid of folky Led Zep and Wings. Beatles and Stones sounds like The Rutles doing 19th Nervous Breakdown. The Beat Goes On captures some of the lysergic whimsy of Sgt Pepper's-era Lennon while Wigwam hints at what St John might be doing today had he lived. That’s a criticism of Lennon, by the way, but high praise indeed for Gallagher. The Morning Son is the epic closer that grows from an acoustic start towards a cloudburst of psychedelic colour and baroque instrumentation. It’s superb.

Who’d have believed it? No one, that’s who. Well, apart from Liam.
(bbc.co.uk)

bedauerlicherweise hat das ganze hat lediglich den charme einer beliebig dahergelaufenen, hemdsärmeligen postmod-band die von john lennon bis mungo jerry alles zusammenklauen. dazu aber kommen einfach unglaublich bescheuerte texte und diese immer wiederkehrenden "c'mons" in den refrains - das nervt einen zuweilen dann richtig ab. das schlimmste aber ist wie gesagt, das beady eye von little richard, small faces bis hin zu john lennons "instant karma" dermaßen frech klauen, das es dem zuhörer die schamesröte ins gesicht treibt. "wigwam" und "wind up dream" sind immerhin die einzigen songs, bei denen man sich nicht sofort an irgendwelche 6ts klassiker erinnert fühlt.
auweia, das ganze hat stellenweise fast schon satirische züge à la "spinal tap", ist viel lärm um nichts und eigentlich müsste sich noel gallagher in seinem "supernova-flat" über seinen bruder und die alten mitstreiter nur noch totlachen. sorry liam, aber deine neue band inklusive "different gear, still speeding" sind ein ganz schlechter witz, über den ich als alter oasis-fan nicht lachen kann.
(revolver-club.de)


Indizien und Beweismittel:



"The Roller" Video




"Four Letter Word" Video


Ortstermine:
14.03.11 Köln, Live Music Hall


Urteile:
Nun sind die werten Richter gefragt...

13 Kommentare:

  1. ""different gear, still speeding" sind ein ganz schlechter witz, über den ich als alter oasis-fan nicht lachen kann"

    das disqualifiziert doch schon vollkommen. Der Autor wollte also Oasis hören und wusste auch vorher schon, dass er das nicht bekommt. Gut so... ihr Oasis-Na*is!

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  2. Ach immer diese Oasis-Vergleiche?! Ich finde die ziemlich unangebracht. Nachdem ich das Album jetzt ein paar Mal gehört habe muss ich zwar sagen, dass viele der Sounds von mir aus etwas "retro" klingen (warum auch nicht), aber weniges nach Oasis. Das meiste sind Songs, die man so meiner Meinung nach nie auf einem Oasis-Album gefunden hat (und wohl auch nicht hätte).Natürlich hört man, allein durch die Stimme, dass da irgendwas mit Oasis im Spiel ist, dennoch bleibt einiges in der Instrumentierung entweder so simpel (positiv gemeint im Sinne von auf das Wesentliche reduziert) rockend, oder so federleicht POPend wie ich es bei Oasis kaum gehört habe. Natürlich liegen da keine Welten dazwischen, das ist klar. Desweiteren bin ich der Meinung, dass man, stärker als je zuvor einen "Ride"-Einfluß raushören kann, den es in diesem Maße bei Oasis nicht gab.
    Mir gefällt es, dass das Ganze jetzt mehr nach Band klingt und außer "Beatles And Stones" (bei dem ich selbst nach Bekundung allerorts LEIDER kein "My Generation" raushöre) finde ich keinen Song, der mir nicht auf die ein oder andre Art gefallen würde.
    Mir kommt bei dem Album (wenn es denn sein muss) übrigens nur eine Assoziation in den Kopf und das ist die einer Mischung aus verschiedenen Paul McCartney Solo-Alben. "For Anyone" z.B. könnte von "Flowers Of The Dirt" oder "Off The Ground" sein, andres eher von den rockigeren Geschichten, aber dieses Hörgefühl habe ich ein ums andre Mal. Anyone else?

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  3. @alpipego: Du hast aber schon gesehen, dass es sich hierbei um ein Zitat handelt, oder?

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  4. Dann auch noch mal auf diesem Wege alles Gute nachträglich zur großen 0
    Hoffe Liam hat was zu deinen guten Genen gesagt. Erzähl schon, wie war's?

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  5. Vielen Dank.

    Liam hat uns (oder vielmehr anderen) die englische Gebärde für "Wanker" beigebracht.
    ;-)

    Wie sind die denn live?
    Das steht hier.

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  6. Gestern auf einer PK verkündet: Am 17. Oktober erscheint "Noel Gallagher's High Flying Birds".

    10 Titel, darunter mit "Stop The Clocks" und "(I Wanna Live In A Dream In My) Record Machine" zwei tolle Titel, an denen er bereits mit Oasis arbeitete.

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  7. das braucht niemand.

    3,5 punkte

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  8. Das ist die Höchstgrenze aus alter Oasis-Verbundenheit:

    7,5 Punkte

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  9. Beady Eye als Vorband von The Stone Roses im Heaton Park, Manchester. Das haben wir erlebt...

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