2006 veröffentlichte das schwedische Duo The Knife das Album “Silent shout”. Obwohl schon 1999 gegründet und die Welt um drei Alben und...

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2006 veröffentlichte das schwedische Duo The Knife das Album “Silent shout”. Obwohl schon 1999 gegründet und die Welt um drei Alben und einen Soundtrack bereichert, bot die Band erstmals die Gelegenheit, deren Musik live zu erleben. Die CD/DVD-Kombination “Silent shout - an audio visual experience” zur Tour ließ erahnen, dass sich The Knife noch weiter von den Erwartungen und Konventionen des Pop-Geschäfts verabschiedet hatten.

Erst zahlreiche Kollaborationen (u. a. mit Röyksopp, Nine Inch Nails, dEUS) und vor allem Karin Dreijer Anderssons Soloalbum “Fever Ray” sorgten auch über Skandinavien hinaus für breitere Aufmerksamkeit. Und dieser begegnet die Band mit einem Befreiungsschlag: Die dänische Theatergruppe Hotel Pro Forma ließ sich von Charles Darwins "On the Origin of Species" zu einer Oper inspirieren und The Knife liefert mit “Tomorrow, in a year” den Soundtrack dazu. Unterstützt wurden sie dafür durch die auf dem Bild eindeutig erkennbaren Mt. Sims und Planningtorock.

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Karin Dreijer Anderssons prägnante aber leider auch dadurch begrenzte Stimme wurde durch die Gastsänger Kristina Wahlin Momme, Lærke Winther Andersen und Jonathan Johansson ergänzt bzw. ersetzt.

Opernhaft wirkt nur der Gesang in sopranen Höhen. Ansonsten besticht “Tomorrow, in a year” durch experimentelle aber fesselnde Klangcollagen wie “Variation of birds”. Dazu gesellen sich die typischen The Knife-Stärken und einige Björk-Momente. In “Colouring of pigeons” läuft dann erstmals alles zusammen und der Spannungsbogen erreicht seinen Höhepunkt.

Die elektronischen Elemente, die einige Radiohead-Songs bereichern, funktionieren auf “Tomorrow, in a year” als eigenständige Songs. Ein tolles Album für Fans, welches es als Stream hier gibt.

Hier nochmals ein Einblick in die Aufführung:

Im Mai wird dieses Kunstwerk in Münster aufgeführt. Das Album erscheint offiziell am 05. März. Schon seit geraumer Zeit ist es zu einem vernünftigen Preis inkl. Sofortdownload auf der Website der Band zu beziehen.

Wer? Eddie Argos, der Sänger von Art Brut, und seine Freundin Dyan Valdés, Pianistin von The Blood Arm, nennen ihre erste gemeinsame musikal...
















Wer?
Eddie Argos, der Sänger von Art Brut, und seine Freundin Dyan Valdés, Pianistin von The Blood Arm, nennen ihre erste gemeinsame musikalische Unternehmung nach einem Spruch ihres früheren Geschichts-Lehrers.
Ich überlege schon eimal, wie dann die üblen Hip Hop-bands heißen könnten, die meine Schüler so gründen werden...

Woher?
Nicht Frankreich, sondern England trifft USA.

Wie viel?
Auch dieses Projekt veröffentlicht seine erste Platte. Der Hinweis "Volume 1" im Titel, lässt vermuten, dass noch mehr folgen soll.

Was?
"Fixing the Charts" liefert Antworten auf bekannte Popsongs und wurde bereits im Sommer 2008 in Zusammenarbeit mit David Newton (The Blood Arm) in Joshua Tree aufgenommen. Dabei konzentrieren sich Argos & Valdés auf die Texte und spielen keine Coverversionen oder Adaptionen der ursprünglichen Songs. Auslöser der Idee war wohl der Song "Jimmy Mack" von Martha Reeves And The Vandellas, in dem die Protagonistin ankündigt, ihren abwesenden Partner demnächst zu betrügen. Mit "Hey! It's Jimmy Mack" hatte Argos schnell die Antwort des Partners parat. Einmal angefangen, konnten die Beiden sich nicht mehr halten und dachten sich Gegenstücke zu "Billie Jean" von Michael jackson ("Billie's Genes"), "Scarborough Fair" von Simon & Garfunkel ("The Scarborough Affaire") oder "Girlfriend" von Avril Lavigne ("G.I.R.L.F.R.E.N (You Know I've Got A)") aus.
Dabei wird Argos Sprechgesang wundervoll von Valdés Stimme und Pianospiel unterstützt, so dass herrlicher Pop mit Sixties- und Musical-Anleihen entsteht. Art Brut-Fans können das Fehlen von Punkrock und ruppiger Gitarren vielleicht aufgrund der Texte verschmerzen.
Vielleicht sagt ja der Eine oder Andere am Ende: "Eddie and Dyan, I think this is the beginning of a beautiful friendship“.

Wie?
Dazu quietschen die Synthis, stolpern E-Pianos über muntere Beats und eröffnen dieses Album mit einer schwanzwedelnden Kulturgeschichte der Résistance: "When the Nazis marched on Paris / The French were quite embarrassed." Nicht weniger als köstlich. Und der Anfang einer guten halben Stunde ganz ohne Punkrock und The-Fall-Anlehnungen - aber dafür mit jeder Menge großem Spaß. (...)

Seinen delikaten Reiz bezieht "Fixin' the charts Volume one" sowohl aus seinem Bubblegum-Appeal und Argos' textlichen Spitzfindigkeiten, als auch aus den Wortgefechten, die er und Valdés sich im Call-and-response-Stil liefern. Der halbstarke Liebhaber aus "He's a rebel" von den Crystals etwa steht hier nicht nur in Anführungszeichen, sondern auch zur hitzigen Diskussion. Sie so: "When we watched "Casablanca", he didn't cry at the sad bit." Er so: "It's not because he's tough / It's 'cause he didn't understand it." In praktisch jedem Song ein wie in Stein gemeißelter Satz, in mindestens jedem zweiten eine charmante musikalische Idee - und um an all dem seine Freude zu haben, muss man nicht einmal alte Humphrey-Bogart-Schinken mögen. Everybody Was In The French Resistance ... Now! sind auch so die Kriegsgewinnler des Pop.
(plattentests.de)


Wo?
Bevor der Weg zur Homepage von Everybody Was In The French Resistance... Now oder deren MySpace-Seite führt, als Kostprobe nun das Video zu "G.I.R.L.F.R.E.N (You Know I've Got A)":





Welche?
Nicht nur, dass es keine besonderen Versionen des Albums gibt, auch über einer Veröffentlichung auf Vinyl war nichts zu finden.

Wann?
Sorry, ich bin mit dieser Vorstellung zu spät dran, denn Everybody Was In The French Resistance... Now haben ihr Deutschland-Tournee vor einigen Tagen beendet.
Dafür berichtet Christoph hier über das Konzert in Köln.

Wer? Hinter Gigi stecken nicht nur der Songwriter Nich Krgovic (No Kids, P:ano) und der Produzent und Toningenieur Colin Stewart (Black Moun...
















Wer?
Hinter Gigi stecken nicht nur der Songwriter Nich Krgovic (No Kids, P:ano) und der Produzent und Toningenieur Colin Stewart (Black Mountain, Destroyer), sondern auch eine lang, lange Liste an Gastsängern und -musikern, die zahlreiche Streich- und Blasinstrumente ins Studio schleppen mussten.

Woher?
Diese Gigi sind nicht die gleichnamige, indonesische Poprock-Band oder der äthiopische Sänger, sondern ein in Vancouver, Kanada beheimatetes Projekt.

Wie viel?
"Maintenant" ist das Debütalbum, das bereits über Tomlab veröffentlicht wurde.

Was?
Stewart erstand 2005 zwei altmodische Hallgeräte, wollte sie entsprechend nutzen und fragte den ihm bekannten Songwriter Krgovic, ob er in diesem Sinne klassische Songs im Phil Spector-Stil und der Brill Building-Tradition beisteuern könne. Konnte er.
Im Verlauf der nächsten 3 Jahre fanden zahlreiche Aufnahmen mit Backroundchören, Flöten, Bläsern, Orgeln, Mandolinen, Glockenspielen, Streichern und Gastsängern (u.a. Owen Pallett von Final Fantasy, Zac Pennigton von den Parenthetical Girls, Mirah) im Hive Studio statt, die den Geist des 60er Jahre-Pops ein-, Retro-Flair ausatmen und nun als "Maintenant" veröffentlicht wurden.

Wie?
Doch der Aufwand und der Kauf zweier alter Plattenhallgeräte haben sich gelohnt. Neben Gesangsbeiträgen von Owen Pallett (ehemals Final Fantasy), Karl Blau und Zac Pennington (Parenthetical Girls), sind es vor allem die hinreißenden Chorgesänge von Gastsängerinnen wie Mirah, Katie Eastburn (Young People) oder Rose Melberg, die den Geist jener verflossenen goldenen Ära am besten wiederaufleben lassen. Bei all den harmoniengetränkten Melodien und dionysischem Überschwang – wie er in seiner Urform wohl nur in einem von Idealismus geprägten Jahrzehnt wie den Swinging Sixties stattgefunden haben kann – schleicht sich unter Umständen schon einmal schnell ein leichtes Gefühl des Überdrusses ein. Um diese zelebrierte Popfröhlichkeit also nicht allzu sehr auf die Spitze zu treiben, trumpft das Album mit herrlich wehmütigen Texten auf. Songtitel wie “Alone At The Pier” oder “I Can’t Bring Myself To Smile” verraten es schon. Nahezu alle Stücke handeln von Liebeskummer oder Einsamkeit. Oder um es mit den paradoxen Worten der Band zu formulieren „I love you so much I can’t stand it.“ So schön wurde den 60er Jahren schon lange nicht mehr Tribut gezollt. Phil Spector hätt’s gefallen.
(taz.de)


Wo?
Weitere Informationen findet man auf der MySpace-Seite von Gigi.

Hier "The Marquee" und "The Hundredth Time" als Hörproben:








Welche?
CD, Downlaod, Vinyl - alles, soviel ich weiß, ohne Schnickschnack.

Wann?
Ein Projekt mit annähernd 50 Gastmusikern - da ist eine Tournee nur schwer auf die Beine zu stellen...

Wer? Lightspeed Champion ist der 24jährige Devonté Hynes, der in seinem ersten musikalischen Leben bei den Dance-Punks von The Test Icicles ...

















Wer?
Lightspeed Champion ist der 24jährige Devonté Hynes, der in seinem ersten musikalischen Leben bei den Dance-Punks von The Test Icicles musizierte.

Woher?
Hynes wurde in Houston, Texas geboren, wuchs aber seit dem Alter von 2 Jahren in Essex, England auf, um nun wieder in New York zu leben.

Wie viel?
Sein zweites musikalisches Leben startete Hynes nach der Trennung der Test Icicles (2006). Über Domino Records - das zu Hause der Arctic Monkeys, von Franz Ferdinand und vielen anderen - veröffentlichte er 2008 sein hoch gelobtes, stark an Bright Eyes erinnernde Debüt "Falling Off The Lavender Bridge".

Was?
Der Mann schreibt jeden Tag eine Handvoll Songs und könnte wöchentlich ein neues Album veröffentlichen. Zumindest ungefähr. Aus einer Vielzahl von Songs wählten Hynes und sein Produzent Ben Allen (Gnarles Barkley, Animal Collective) letztendlich 15 aus, die als "Life Is Sweet! Nice To Meet You" erschienen. Darunter jedoch zwei kurze, instrumentale, aber nicht weiter störende Zwischenspiele und eine klassisch anmutende Klavieretüde. Rundherum gibt es diesmal mehr als nur Conor Oberst, nämlich herrlichen Kammerpop mit viel Streichern, eingängigem Indiepop, der auch mal in Richtung Belle & Sebastian gehen darf, glamouröser Spacerock im Stile der 70er Jahre und schlichte, aber schimmernde Folk-Perlen.

Wie?
Insofern sollte man die großen Namen wie Bowie, Gainsbourg und Hazlewood, die der Brite für sein zweites Album als Referenz ins Feld führt, höchstens als Hinweis auf deren künstlerische und spielfreudige Unabhängigkeit und Vielseitigkeit verstehen. Und schleunigst wieder vergessen. Denn "Life Is Sweet! Nice To Meet You" ist kein stringent durchkomponiertes Songwriter-Album, sondern funktioniert eher nach dem Baukasten-Prinzip. Meist um Piano oder Synthesizer aufgebaut, dürfen hier Noise-Rockgitarren verstören ("Dead Head Blues"), dort ein dicker Dance-Punk-Rhythmus die Basis bilden ("Marlene"), und anderswo ein Chor, Handclaps und eine klassikgeschulte Melodie aufeinandertreffen ("The Big Guns Of Highsmith"). Ein Folkrock-Stampfer mit rudimentärem Motown-Beat wie "Faculty Of Fears" nimmt sich da schon fast klassisch aus.

Nicht alle Songs (er)tragen die Spiel- und Experimentierfreude von Lightspeed Champion gleichermaßen gut. Aber die Versuchsanordnung an sich, das freie Spiel der unterschiedlichen Versatzstücke zeigt Hynes' künstlerischen Ehrgeiz und gerät darüber hinaus überaus hörenswert. Auch wenn er damit kaum eine Vorreiterrolle einnehmen wird.
(cnet.de)


Wo?
Das Video zur ersten Single ist leider über YouTube in Deutschland nicht zu sehen. Die nächste Single, die wir nicht zu Gesicht bekommen werden, wird "Madame Van Damme" sein. Mehr Infos zu Mr. Hynes findet man hier und hier.





Welche?
"Life Is Sweet! Nice To Meet You" wird es als LP, CD und Download-Version geben. Die limitierte Version der CD kommt mit einem zweiten Silberling (5 Songs) daher.

Wann?
Nur eine Chance in Deutschland, um Lightspeed Champion in Deutschland live zu sehen:

29.04.10 Berlin, Magnet

Zum Abschluss noch eine nette Lo-Fi-Version von "Marlene":


Wer? Ocean Colour Scene sind Simon Fowler (Gesang), Steve Cradock (Gitarre), Andy Bennett (Gitarre), Dan Sealey (Bass) und Oscar Harrison (S...

















Wer?
Ocean Colour Scene sind Simon Fowler (Gesang), Steve Cradock (Gitarre), Andy Bennett (Gitarre), Dan Sealey (Bass) und Oscar Harrison (Schlagzeug).

Steve Cradock ist ein viel beschäftigter Mann, denn er brachte im letzten Jahr sein erstes Soloalbum "The Kundalini Target" heraus, ist zusammen mit dem ehemaligen Bassisten Damon Minchella auch Mitglied in Paul Wellers Band und spielt auch Konzerte mit Amy MacDonald.

Woher?
Das Quintett aus Birmingham entstand 1990 aus den beiden Gruppen The Boys und Fanatics.

Wie viel?
In ihrem Heimatland sind Ocean Colour Scene immer noch sehr erfolgreich. Insgesamt hatten sie fünf Top 10 Alben und sechs Top 10 Singles. "Marchin Already" (1997) war das erfolgreichste ihrer mittlerweile neun Alben, denn es erreichte Platz 1 der Charts.
Nachdem sich die beiden letzten Alben auch in Großbritannien nur irgendwo zwischen Platz 30 (zu Recht: "A Hyperactive Workout For The Flying Squad") und 37 (zu Unrecht, weil gutes Album: "On The Leyline") platzieren konnten, gelang mit "Saturday" wieder der Sprung auf Platz 3. Ausnahmsweise darf dies einmal als Zeichen für Qualität gedeutet werden.

Was?
"Saturday" ist das neunte Album von Ocean Colour Scene - dazu gibt es noch einmal die gleiche Anzahl an Compilations - und von Altersmüdigkeit und Ideenlosigkeit ist nichts zu spüren.
Zusammen mit Produzent Gavin Monaghan (Editors, Scott Matthews) entstand in den Rockfield Studios ein äußerst abwechslungsreiches Album, das zwischen den Polen Rock und Folk pendelt und mit ungewöhnlichen Arrangements und tollen Melodien überrascht: Mit dem Opener "100 Floors Of Perception" beleben sie "Baba O'Riley" von The Who zu neuem Lebem, "Mrs Maylie" bricht mit ungestümer Rock-Wut los, um dann nach 1 Minute unversehens und kurzzeitig in Lagerfeuer-Folklore samt Flöte zu kippen. "Sing Children Sing" wartet mit Gospel-artigem Backround-Gesang und Bläsern auf, "Harry Kidnap" fährt das ganz große Orchester auf und das abschließende "Rockfield" klingt mit seinen psychedelischen Gitarrenparts und rückwärts laufenden Streichern ein wenig nach The Beatles.

Wie?
Plattentests.de denkt anders darüber und vergibt - im Gegensatz zu seinen Lesern (8/10) - nur 3 von 10 Punkten:
(...) Der Rest ist mit ein paar wohlwollenden Verweisen auf Oasis, Paul Weller und Embrace getan. Doch genug des Gemeckers. Denn genau genommen erfüllt "Saturday" eine wichtige Aufgabe, die weit über die eigentliche Musikalität hinaus geht. In schweren Zeiten wie diesen, in denen es kaum Konstanten und Sicherheiten gibt, ist es doch schön, wenn man hin und wieder etwas findet, das sich niemals ändern wird. Ocean Colour Scene eben.

Einen regelrechten "Schenkelklopfer" hat der Autor auch noch parat:
Wer Oasis allen Ernstes Stillstand vorwirft, der hat wahrscheinlich noch nie von Ocean Colour Scene gehört.

Wo?
Auf der Homepage und der MySpace Seite von Ocean Colour Scene kann man in das komplette Album hinein hören. Zur ersten Single "Magic Carpet Ride" gibt es (noch) kein offizielles Video, daher hier ein TV-Auftritt:





Welche?
Außer der CD-Version und der Download-Möglichkeit (mit zwei zusätzlichen Songs über iTunes) sind mir bisher keine weiteren Formate von "Saturday" bekannt.
Aber wie hören dann bloß all die Mods das Album?

Wann?
Möchte man Ocean Colour Scene live erleben, muss man nach aktuellem Stand selbst auf die Insel fahren. Vielleicht holen die Haldern-Macher die Band ja endlich einmal auf ihr Festival...

Im März spielt das Quartett einige Gigs in Hard Rock Cafes, ob man das als Konzert bezeichnen darf, weiß ich nicht, hier aber die beiden deutschen Daten:

15.03.10 Berlin
16.03.10 München

Wer? Kashmir sind Kasper Eistrup (Gesang, Gitarre), Mads Tunebjerg (Gitarre), Asger Techau (Schlagzeug) und Henrik Lindstrand (Keyboard, Git...

















Wer?
Kashmir sind Kasper Eistrup (Gesang, Gitarre), Mads Tunebjerg (Gitarre), Asger Techau (Schlagzeug) und Henrik Lindstrand (Keyboard, Gitarre).

Woher?
Kashmir sind die dänischen Radiohead. Zunächst fand sich die Band 1991 unter dem Bandnamen Nirvana zusammen, doch dann gab es plötzlich in den USA eine gleichnamige Kombo mit weltweitem Erfolg, so dass der Name - nach einem Song von Led Zeppelin - in Kashmir geändert wurde.

Wie viel?
Ihr drittes Album, "The Good Life" (1999), brachte Kashmir sechs dänische Grammys ein. Die Nachfolger "Zitilites" (2003) und "No Balance Palace" (2005), an dem auch Lou Reed, David Bowie und Tony Visconti beteiligt waren, sorgten auch außerhalb ihres Heimatlandes für einen höheren Bekanntheitsgrad.

Was?
Das sechste Album von Kashmir wurde von John O'Mahony und Andy Wallace produziert und in Jimi Hendrix legendären Electric Lady Studios in New York aufgenommen. Selbstverständlich ging es in Dänemark sofort auf Platz 1 der Charts. In Deutschland wird "Trespassers" am 05. März veröffentlicht werden.
Die Vergleiche zu Radiohead sind aufgrund Eistrups hoher Stimme berechtigt und werden mit der Veröffentlichung von "Trespassers" nicht abreißend. Denn Kashmir können es sich erlauben, ein komplexes, experimentelles Album heraus zu bringen, das sich erst nach und nach erschließt.

Wie?
Hier kann man eine sehr ausführliche Track-by-Track Review lesen, die zu folgendem Fazit kommt:

Kashmir haben mit „Trespassers“ ein erwachsenes Werk herausgebracht. Auch wenn auf den ersten Blick die Experimente den Ton machen, erkennt man immer mehr Muster beim Wiederhören. Dieser Wert der Widerverwendbarkeit wird zwar nicht dafür sorgen, dass das Album dauerrotiert – dafür ist es zu wenig auf Ohrwürmer ausgelegt und in seiner Stimmung zu komplex – aber jedes Mal, wenn die Platte sich dann dreht, ist Langeweile ausgeschlossen.
(cdstarts.de)

Wo?
Das folgende Video zeigt die Entstehung des Plattencovers und ist dabei mit "Mouthful Of Wasps", dem Opener des Albums, unterlegt:





"Still Boy" wird dann die nächste Single sein. Weitere Informationen findet man hier und hier.





Welche?
"Trespassers" wird es in der regulären CD-Version und als Download geben, weitere Formate sind die Vinyl-Version (ca. 30 Euro plus Versand), von der es auf der Homepage nur noch 27 Stück gibt, und eine aufwendige Deluxe-CD-Version (ca. 23 Euro plus Versand, noch 29 Stück vorrätig).

Wann?
Kashmir auf Deutschland-Tour:

11.05.10 Berlin, Frannz Club
12.05.10 München, 59:1
21.05.10 Beverungen, Glitterhouse Records
23.05.10 Hamburg, Knust

Wer? Sagt man The Album Leaf, meint man eigentlich Jimmy LaValle. Bei der Live-Umsetzung seines gefrickelten Postrocks setzt er mittlerweile...

















Wer?
Sagt man The Album Leaf, meint man eigentlich Jimmy LaValle. Bei der Live-Umsetzung seines gefrickelten Postrocks setzt er mittlerweile nicht mehr nur auf sich und seine Klapprechner, sondern bezieht zahlreiche Gastmusiker mit ein. Einen größeren Bekanntheitsgrad erreichte er durch seine Auftritte im Vorprogramm von Sigur Rós bzw. die sich daraus ergebende Zusammenarbeit.

Woher?
Jimmy LaValle, der eigentlich Gitarrist der in San Diego, Kalifornien, beheimateten band Tristeza war, rief das Projekt The Album Leaf 1998 ins Leben. Für die Plattenaufnahmen zieht es LaValle gerne auch einmal nach Island.

Wie viel?
"A Chorus Of Storytellers" ist das mittlerweile fünfte Album von The Album Leaf. Besonders hörenswert ist "In A Safe Place" aus dem Jahre 2004, das es bei mir bis auf Platz 1 der Jahrescharts schaffte.
Zwischen den Alben veröffentlich LaValle auch gerne mal selbst die ein oder andere EP ("Seal Beach EP"), die es dann auch nur auf Konzerten zu erstehen gibt ("Red Tour EP" und "Green Tour EP").

Was?
Anfang Februar erschien "A Chorus Of Storytellers" über Sub Pop, das sich weltweit um den vertrieb kümmert.
Aufgenommen wurde die Platte vor einem Jahr im kalten Februar in Seattle, zum Mischen ging es dann nach Reykjavik, das auch nicht für seinen Sonnenschein bekannt ist. Um so erstaunlicher, dass solch warme und sphärische Soundlandschaften dabei entstehen konnte. Erneut leiht LaValle nur wenigen der Songs (vier von elf) seine Stimme, neu hinzu gekommen sind aufwendige Streicher- und Bläserarrangements.
Zum ersten Mal in der Geschichte von The Album Leaf nahm der Songwriter und Multi-Instrumentalist La Valle nicht alles im Alleingang auf, sondern involvierte die gesamte Band in den Entstehungsprozess.

Wie?
Dabei hat sich der Klang von The Album Leaf in zehn Jahren natürlich auch stetig geändert. Von anfänglichem LoFi-Folk hat sich das Projekt nun eher zur orchestral angehauchten Elektrosounds gewandelt, die scheinbar mit aller klanglichen Schönheit die Grenzen der Ruhe ausloten. Der Opener “Perro” ist dafür ein gutes Beispiel, eine sanfte Klangwelle strömt aus den Lautsprechern und wird untermalt von eher hauchenden Beats. Hinzu gesellen sich noch Gesprächsfetzen und ein Keyboard. Wenige Mittel, die eine große Wirkung erzielen. So auch in “Blank Pages”, das mit herrlich warmer Keyboard-Melodie und Herz erweichenden Strings daherkommt. Das zieht LaValle dann so durch alle elf Stücke durch, in einigen der Songs dann sogar mit Gesang. Der hätte aber eigentlich gar nicht sein müssen, denn seine wahre Schönheit entfaltet “A Chorus Of Storytellers” in den Instrumentalsongs und -passagen.
(whitetapes)

Wo?
Mehr erfahren kann man über The Album Leaf bei MySpace oder auf der offiziellen Homepage.

Hier gibt es das Album als Stream und in Ermangelung eines aktuellen Videoclips, jetzt noch einmal "Always For You" aus dem Album "Into The Blue Again" (2006):






Welche?
Volker will es ja immer ganz genau wissen: "A Chorus Of Storytellers" erscheint als CD (in schönem Aufklapp-Papp-Cover) und auf Vinyl.

Wann?
The Album Leaf auf Deutschland-Tour:

07.03.10 München, Feuerwerk
10.03.10 Dresden, Beatpol
11.03.10 Berlin, Lido
12.03.10 Hamburg, Knust
14.03.10 Köln, Gebäude 9
18.03.10 Heidelberg, Karlstorbahnhof



Platten vor Gericht wählt die Alben der Dekade. Welche Werke, die zwischen Januar 2000 und Dezember 2009 erschienen sind, haben Euch am best...



Platten vor Gericht wählt die Alben der Dekade. Welche Werke, die zwischen Januar 2000 und Dezember 2009 erschienen sind, haben Euch am besten gefallen, sind in Euren Augen Alben für die Ewigkeit?

Bis Ende Februar habt Ihr Zeit, über Eurer Top 50 zu grübeln und sie bei uns per Email einzureichen. Bitte nutzt die Vorschlagsliste, die ihr hier oder hier findet. Diese Liste könnt Ihr natürlich mit Euren persönlichen Favoriten erweitern. Die "Platten vor Gericht Top 50 2000 - 2009" werden wir dann Anfang März an dieser Stelle präsentieren.

  Nach dem hörenswerten Vorgängeralbum “ Rook ” ist “ The golden archipelago ” Shearwaters sechstes Album und das dritte des Triptychons,...

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Nach dem hörenswerten Vorgängeralbum “Rook” ist “The golden archipelagoShearwaters sechstes Album und das dritte des Triptychons, welches im Jahr 2006 mit “Palo Santo” begonnen wurde. Das hohe Niveau der Vorgänger wird auf dem aktuellen Werk mindestens gehalten. Dort wo Midlakes “The courage of others” nicht richtig fesselt, packt “The golden archipelago” erst richtig zu. Thematisch dreht sich alles um das isolierte Inselleben. Und auf eine Insel fühle ich mich zeitweise entführt, während ich das Album höre.

Die Songs schwanken zwischen ruhigen Singer- / Songwriter-Nummern, orchestralen Folk-Pop-Titeln und krachigen Momenten. Der kleinste gemeinsame Nenner ist dabei Intensität. Ob Jonathan Meiburg wispert (“Hidden lakes”), zerbrechlich wie Mark Hollis singt (“Runners of the sun”) oder laut wird (“Corridors”), er berührt. 

Laut Indigo erinnert erinnert das Album an “John Cale, Talk Talk, Kate Bush und Pink Floyd”. Diese Vielfalt offenbart sich nicht beim ersten Durchlauf, aber sie macht das Album zu einer Reise und zu einem guten Reisebegleiter.

“Black eyes” ist mein aktueller Lieblingssong auf “The golden archipelago”:

Die Band bietet ihn als kostenlosen Download auf ihrer Website an. Auch “Castaways” gibt es dort zum gleichen Preis. Und für nur $ 8 kann man gar das ganze Album im mp3-Format erwerben.

Live kann man Shearwater in deutschsprachigen Gefilden bald bei diesen Gelegenheiten erleben:

02/27 - Hamburg, D @ Knust
02/28 - Berlin, D @ Magnet Club
03/02 - Munich, D @ 59 to 1
03/03 - Geneva, CH @ L'Usine (PTR)
03/04 - Fribourg, CH @ Nouveau Monde

Schwedenhappen (VI) Eine schwedische Delikatesse gibt es noch, Oliver, denn die köstlichste habe ich mir bis zum Schluss der Reihe aufgehobe...

















Schwedenhappen (VI)


Eine schwedische Delikatesse gibt es noch, Oliver, denn die köstlichste habe ich mir bis zum Schluss der Reihe aufgehoben.

Die Shout Out Louds waren mit ihren beiden ersten Alben „Howl Howl Gaff Gaff“ (2006) und „Our Ill Wills“ (2007) sehr erfolgreich und erreichten im jeweiligen Jahresendergebnis den 4. und 3. Platz. Nun folgt mit „Work“, das zusammen mit Phil Ek (The Shins, Fleet Foxes, Modest Mouse, Band Of Horses) in Seattle aufgenommen und später in Stockholm abgemischt wurde, der dritte Streich des Quintetts und einige Fragen bleiben zu klären:

Klingen die Shout Out Louds nun mit neuem Produzenten wie eine amerikanische Indierock-Band?
Nein, das nicht, aber die Glöckchen und das Verspielt-Kindliche sind einem erwachseneren, gediegeneren Sound gewichen.

Sie wissen schon: gedrosseltes Tempo, Schlagzeug und Bass gedämpft, zur besseren Entfaltung der Grundmelodie die Lichtorgel ausgeschaltet und Kerzen angezündet, statt zwei Melodielinien auf Gitarre und Keyboards genügt auf einmal eine: am Klavier. Und vor allem haben sich die Schweden den New Wave fast komplett ausgetrieben. Das Ergebnis passt allerdings so homogen in die eine bestimmte Reihe von Eks bisherigen Arbeiten, dass man sich fragt: Wessen Songs nehmen die Shout Out Louds eigentlich auf?
(Musikexpress)


Gibt es wieder eingängige Gitarrenpop-Hits wie „The Comeback“ oder „Tonight I Have To Leave It“?
Ja, man höre sich die aktuelle Single „Hard Fall“ oder „Show Me Something New“ an. Jedoch werden vermehrt ruhige Töne angeschlagen und kommen häufiger Klavier und Streicher zum Einsatz. Gut gelungen ist dies bei „Moon“, das im letzten Songdrittel noch einmal an Tempo und Dynamik zulegt. Insgesamt klingt das Ganze weniger euphorisch und mitreißend als zuvor.




„Fall Hard“ Video

Darf Bebban Stenborg wieder, wie zuletzt auf Blue Headlights", einen Song allein singen?
Nein. Auch als zweite Stimme im Backround ist sie deutlich seltener zu hören („Hard Fall“, „Four By Four“).

Sind die Shout Out Louds noch beim Haldern Pop Label?
Nein, mittlerweile sind sie bei Vertigo/Universal angekommen und vielleicht stehen sie nun vor einer neuen Karrierestufe. Nicht nur der Sound ist weniger kindlich-naiv, sondern auch das Plattencover. Schade.




„Walls“ Video


Werden die Shout Out Louds wieder auf deutschen Bühnen zu sehen sein?
Ja, und zwar hier:
23.03.10 Rostock, MAU
24.03.10 Hamburg, Übel & Gefährlich
25.03.10 Berlin, Astra Kulturhaus
26.03.10 Dresden, Reithalle
27.03.10 München, Backstage
29.03.10 Frankfurt, Mousonturm
30.03.10 Köln, Bürgerhaus Stollwerck
31.03.10 Stuttgart, Waagenhallen

Owen Pallett ist ein viel gebuchter Mann: Die Pet Shop Boys nahmen seine Dienste als Streicherarrangeur für ihr letztes Album in Anspruch. ...



Owen Pallett ist ein viel gebuchter Mann: Die Pet Shop Boys nahmen seine Dienste als Streicherarrangeur für ihr letztes Album in Anspruch. The Last Shadow Puppets gehören zu seinen Kunden. Mika. Beirut. Die Liste ist lang. Und als Teilzeitmitglied von Arcade Fire und den Hidden Cameras ist er dort natürlich auch für den Streichersound verantwortlich.

Seine eigenen Platten veröffentlichte Owen Pallett bisher unter dem Namen Final Fantasy. Ende letzten Jahres legte er diesen Namen ab, um seine Musik von dem gleichnamigen Videospiel abzugrenzen, nach dem er sich ursprünglich benannte. Da "Heartland" auch in Japan erscheint, wollte er möglichen Urheberrechtsklagen des dort ansässigen Herstellers der Final Fantasy-Videospielreihe entgehen.

2005 erschien "Has A Good Home", 2006 "He Poos Clouds". Im Gegensatz zu seinen Auftragsarbeiten klangen diese beiden Alben eher minimalistisch. "Heartland" hingegen überrascht mit großem Orchester:

Zwölf wunderbare pathetische, weit ausladende Songs sind dabei entstanden, die -trotz der weidlich ausgekosteten Klangkörperfülle- niemals in die Zuckrigkeit des konventionellen symphonischen Pop zurückfallen. Stattdessen herrschr eine Art dreidimensional gewordene Sprödigkeit vor: In den tollsten Momenten verschwendet Pallett seine schöne, farbige Stimme gegen eine dissonante Wall of Sound, wie es sonst nur Scott Walker in seinem Spätwerk tut. (Spex #324)


Diese Aussage kann hier überprüft werden:



Tourdaten:
13. März Dachau, Friedenskirche
15. März Frankfurt, Mousonturm
17. März Leipzig, UT Connewitz
03. April Berlin, Hebbel am Ufer


Homepage
MySpace

Schwedenhappen (V) Auch der vorletzte Schwedenhappen ging uns in Göteborg ins Netz: Joakim Benon und Elin Kastlander veröffentlichten als jj...

















Schwedenhappen (V)


Auch der vorletzte Schwedenhappen ging uns in Göteborg ins Netz: Joakim Benon und Elin Kastlander veröffentlichten als jj ihre ersten Platten beim dort ansässigen Sincerely Yours Label. Die erste Single trug den Titel „jj n° 1" und das Debütalbum erschien als „jj n° 2". Nur logisch, dass das neue Album, für das sich Secretly Canadian (Yeasayer, Antony and The Johnsons, Jens Lekman) die Band angelte, „jj n° 3" heißen wird.

Das Duo spielt eine Mischung aus Indie-Pop, Balearen-Dub und R&B, der hier die Meinungen möglicherweise weit auseinander gehen lassen dürfte. Ihre stärksten Momente haben jj dann, wenn sie wie eine sanftere Version von Saint Etienne klingen, so zum Beispiel bei „Into The Light" mit seinen Samples aus einer italienischen Fußball-Übertragung oder „Voi Parlate, Io Gioco", die auch von deren frühen Alben stammen könnten. Grenzwertig wird es, wenn „And Now" oder „Let Go" so klingt, als würde Enya einen Song von The Knife covern.

Ein aktuelles Video war (ebenso wie eine Homepage oder MySpace-Seite) nicht aufzutreiben, aber den Song „Let Go" gibt es als Vorgeschmack über Sincerely Yours oder Secretly Canadian.


Obscured Sound zeigt sich wenig beeindruckt (4,5/10 Punkten) und trauert dem Vorgänger hinterher:

"Let Go" opens with a beautiful melody that borrows from both italo-disco and lush balladry. Kastlander employs the perfect tone under the trickling of melodically invigorating synths, only to be interrupted by an awful chorus of over-utilized synth pads that sound like an Enya reject. Kastlander also sounds occasionally disinterested on tracks like "Voi Parlate, lo Gioco", where clumsy percussion combines with hesitant vocals that stick out like a sore thumb. It sounds as if this recording was a practice run and they were going to touch it up later, only to be rushed by the presence of hype. This is the case for a lot of tracks here. (...)

A track like "Into The Light" is occasionally able to remind listeners of the airy atmospherics of jj n° 2, even if the sloppy acoustics do not provide the endearing effect as initially planned. The album is not polished enough to assume it was intentional. When these types of observations is made it becomes difficult to evaluate an album like this one, since the intentions on jj n° 3 are clearly different than their predecessor. This is a rushed job, plain and simple, and I really hope that jj can one day recapture the magic of jj n° 2. This unfortunately is not the year.
(obscuredsound.com)

Schwedenhappen (IV) Keiner der Jungs heißt Berndt, weder mit „d" noch mit „dt", sondern Emil, Linus, Fredric, Oscar und Rasmus. Nu...



















Schwedenhappen (IV)


Keiner der Jungs heißt Berndt, weder mit „d" noch mit „dt", sondern Emil, Linus, Fredric, Oscar und Rasmus. Nur zusammen heißen sie so, denn da nennen sie sich The Berndt.
Das Quintett aus Göteborg spielt eine energetische Mixtur aus Indierock, Pop und Punk und veröffentlicht seinen ersten Longplayer „GBGBG" über das eigene Label Pophat Music.
Legt man die Platte auf, so muss man aufgrund des mehrstimmigen Gesangs des Openers direkt an The Futureheads denken, da das rhythmusorientierte, druckvolle „Leave Our Name Alone" im weiteren Verlauf noch die ein oder andere Wendung nehmen wird, fällt einem auch Franz Ferdinand als weitere Referenz ein. Noch auf-, über und abgedrehter geht es dann bei „Hurried Feathers" und „Indeed" zu, so dass man nachvollziehen kann, warum die Band selbst The Mae Shi oder Los Campesinos! zu ihren Einflüssen zählen. Das gilt auch für die Stimme des Sängers, die bei „Autosave" oder „Spring, Summer, Done Sun" fast schon in Friska Viljor-Höhen entschwindet.
10 Titel in unterhaltsamen 30 Minuten - so viel Zeit sollte man den Berndts auf jeden Fall gewähren.


Last week the Gothenburg band The Berndt released their debut album "GBGBG". My expectations were rather high before the release, but I wasn't disappointed. Charming and characteristic is the least I can say about The Berndt's energic punk-pop-indie.

With their crazy playfulness, catchy sound and of course Emil Lundin's special voice, this really is a unique band. Emil seems to be able to do whatever he likes with the vocals and it comes out great.
(meadowmusic.se)





„Hurried Feathers (Wahlström & Valiant Remix)" Video

Schwedenhappen (III) Der heutige Schwedenhappen ist nicht aus Hering, sondern aus Backfisch gemacht. Gerade einmal 17 und 19 Jahre alt sind ...

















Schwedenhappen (III)


Der heutige Schwedenhappen ist nicht aus Hering, sondern aus Backfisch gemacht. Gerade einmal 17 und 19 Jahre alt sind nämlich die aus Enskede stammenden Schwestern Klara und Johanna Söderberg.

Nachdem ihre erste EP „Drunken Trees" im April 2008 über Rabid Records, das Label von The Knife, veröffentlicht wurde und viel Beachtung fand, entschloss sich Wichita Records letztes Jahr für die Wiederveröffentlichung und ließ dieser Tage das Debütalbum „The Big Black & The Blue" folgen. Als erste Single wurde „Hard Believer" ausgewählt:





Hört man sich das Album zum ersten Mal an und soll danach eine Vermutung aufstellen, auf welche Veröffentlichung sich die beiden Schwestern dieses Jahr am meisten freuen, dann muss man die Namen Fleet Foxes, die sie auch auf ihrer ersten EP coverten (siehe unten), und Joanna Newsom nennen. Denn auch Klara und Johanna bieten vom Folk beeinflusstes Songwriting mit schönem, zuckersüßem Harmoniegesang. Die Produktion versprüht LoFi-Charme, da zumeist die akustische Gitarre gezupft wird und nur selten Piano-, Flöten- oder Orgeltöne durch die Songs wehen.


Die merkten nun natürlich, dass sie mit dem Duo einen echten Glücksgriff gelandet haben. Denn diese Mädels haben nicht nur tolle Coverversionen der Fleet Foxes, sondern auch ganz eigenes Folksongs zum schwelgen und träumen. Die Zutaten sind identisch zu denen der bärtigen Amerikaner, Harmoniegesang, spärliche Instrumentierung und dieses gewisse pastorale Flair. Beim Opener "In The Morning" und dem folgenden "Hard Believer" wirkt das Anfangs verdächtig nahe an den Fleet Foxes. In der Folge wenden sich die beiden Schwestern aber mehr in Richtung amerikanischer Folk-Tradition und emanzipieren sich damit ein wenig von den Geistern, die sie riefen. Die werden sie zwar nie richtig los, beweisen mit schönen Gesangsmelodien und tollem Erzählstil aber ein gutes Gespür für Folknummern mit einer wunderbar herzerwärmenden Note.
(whitetapes.de)





„Tiger Mountain Peasant Song" (Fleet Foxes Cover) Video

Schwedenhappen (II) Sekunden. Es braucht nur Sekunden, bis einen „Seconds" um über 20 Jahre in der Zeit zurück katapultiert. In die Zei...

















Schwedenhappen (II)

Sekunden. Es braucht nur Sekunden, bis einen „Seconds" um über 20 Jahre in der Zeit zurück katapultiert. In die Zeit, als The House of Love noch über Creation Records veröffentlichten und schlichten bis spärlich produzierten Gitarren-Pop spielten, als The Stone Roses ihre ersten Aufnahmen tätigten und als Single veröffentlichten („Sally Cinnamon"), noch bevor John Leckie ihren Demos in einem professionellen Studio den perfekten Rahmen verpasste.
Das zweite Album der Trios aus Göteborg, Schweden, beinhaltet vielleicht keinen so großartigen Pop-Song wie „Popgirly", ist aber definitiv ein Muss für alle, die bei der Erwähnung von „Twee" und „Sarah Records" erfreut aufhorchen.

Matinée Recordings hat The Electric Pop Group unter Vertrag genommen, so dass man deren neues Album und die zuvor erschienene „Sunrise" EP hier bestellen kann. Um Porto zu sparen, am Besten direkt zusammen mit den Platten von Northern Portrait.


Keyboard-filled indie-pop ditties are what's you'll find on the Electro Pop Group's second album, Seconds. Perfect stuff for those needing a something-like-the-Smiths fix.
(popmatters.com)






„Not By Another" Fan-Video

Schwedenhappen (I) Für den so genannten Schwedenhappen (10 Portionen) schneidet man 12 Fischfilets (Matjes oder Hering) in mundgerechte Stüc...

















Schwedenhappen (I)

Für den so genannten Schwedenhappen (10 Portionen) schneidet man 12 Fischfilets (Matjes oder Hering) in mundgerechte Stücke und 400 g Zwiebeln in Ringe. Nun lässt man 1/4 Liter Rotwein, 1/4 Liter Essig (Weinessig) und die übrigen Zutaten (250 g Zucker, 2 Lorbeerblätter, 2 Nelken, 1 TL Senfkörner und 1 TL Pfeffer) aufkochen. Anschließend gibt man die Zwiebeln dazu und lässt es nochmals kräftig aufkochen. Dann sollte das Ganze abkühlen. Anschließend schichtet man Zwiebelringe und Fisch in einer Schüssel und gibt den Sud hinzu, so dass die Fische vollkommen bedeckt sind. An einem kühlen Ort muss der Schwedenhappen nun 2 Tage durchziehen.

Für einen musikalischen Schwedenhappen, so wie ich ihn mir wünsche, benötigt man ein junges schwedisches Quartett samt charmanter Frontfrau mit lieblicher bis spröder Stimme (Anna Persson), die gelegentlich gesanglich von den männlichen Bandmitgliedern (Daniel Permbo, Joachim Läckberg und Daniel Tolergård) unterstützt wird.
Dazu minimalistisch-romantische Balladen („High And Low") inklusive schwelgerischer Streicher („Forward Is All", „Albatross"), verträumten Sixties-Pop, der auch von Camera Obscura oder Lucky Soul stammen könnte („Sandy Dunes"), schmissigen Indiepop („I Can Try"), gerne mal um eine Coverversion („Small Parade") oder einem akustisch gehaltenes Instrumental („A Remote View") erweitert und dazu den ein oder anderen Hit („Stranded", „Days").

European" von Sambassadeur ist genau so ein Schwedenhappen, der dazu noch von unserem liebsten Schweden-Label Labrador serviert wird.

Als Hörproben „Days" und weiter unten „I Can Try":





On the best tracks, though - like the euphoric good-time opener Stranded; the richly orchestrated Days; I Can Try, with sweet, almost cherubic harmonies and playful keyboard arpeggios; and the thing of yearning beauty that is Albatross - everything else combines so successfully that the lack of lyrical significance pales into, well, insignificance. When a band have such a repertoire of other skills - in melody writing, arrangement, vocal delivery and the rest - then one surely cannot fail to be moved, delighted, enraptured. Extrovert? Perhaps. Wonderfully involving, inspiring, engaging and uplifting? Undoubtedly.
(musicomh.com)



Moderne Popmusik (III) Auch wenn „ One Life Stand " vielleicht nicht so großartige Singles abwirft wie dessen beiden Vorgänger mit „Boy...

















Moderne Popmusik (III)

Auch wenn „One Life Stand" vielleicht nicht so großartige Singles abwirft wie dessen beiden Vorgänger mit „Boy From School" oder „Ready For The Floor", und auch wenn man über das weihnachtliche „Slush" mit seinem geloopten Chorgesang sicherlich diskutieren kann*, so stellt der vierte Longplayer von Hot Chip sicherlich bisher ihr homogenstes und zugänglichstes Album dar. Weniger Gefrickel, mehr Pop.
„Thieves In The Night" zeigt allen (auch und vor allem Delphic), wie man New Order interpretieren kann und wie moderne Tanzmusik zu klingen hat. Dazu krönt es sich selbst nach über 4 Minuten Laufzeit mit einem herrlichen Sing-A-Long-Chorus. „Hand Me Down Your Love" lässt schöne Streicher in die Disco einziehen, „I Feel Better" klingt, als coverten die Pet Shop Boys in ihrer House-Zeit („Introspective") Madonnas „La Isla Bonita", „Brothers" schaltet einen Gang zurück und atmet den Geist der frühen O.M.D. und die Ballade „Keep Quiet" zeigt wie wundervoll die Stimmen von Alexis Taylor und Joe Goddard harmonisieren.

So muss perfekte Popmusik klingen - heute, morgen und übermorgen.


"Thieves In The Night", der Opener des neuen Albums der Briten, zeigt das eindringlich. Denn auch wenn Bands wie Metronomy oder Delphic strukturell ähnlich arbeiten mögen: Die Art, mit der Alexis Taylor und seine Mannen hier Disco, Futurepop, Elektro-Synthies und sogar Rockgitarren verschmelzen, hat schon eine sehr eigene Handschrift. Dass aber auch der Track mit Remix-Ambitionen nach wie vor funktioniert, zeigt das anschließende, hübsch für den Tanzboden Richtung Beat gezüchtete "Hand Me Down Your Love", das gewitzt den kühlen Elektro der DFA-Schule mit Detroit-Techno-Einflüsesen paart, aber im Refrain dann eben wieder diesen cheesy Superpop abfeiert, der für "One Life Stand" vielleicht so etwas wie der rote Faden ist.

Der findet seinen Höhepunkt in der Mitte des Albums: "Brothers" arbeitet sich mit den Mitteln kontemporären Elektropops an den großen Gesten der amerikanischen Rockballade ab, streift dabei ebenso die Beach Boys der späten 60er-Jahre wie auch Vangelis' "Chariots Of Fire", "Slush" ist zarter Klavierpop mit Righteous-Brothers-Vokalübungen, "Alley Cats" ein wunderbar getextetes Popstückchen, das zeigt, was die Band meint, wenn sie sagt, dass Humor und Augenzwinkern für ein gutes Album ebenso essenziell wären wie das Können seiner Erschaffer.

Anschließend wechselt die Band wieder in den Tanzboden-Modus: "We Have Love" ist eine dieser Hymnen, die über einen scharfen Four-To-Floor-Beat, aber eben auch als Song funktionieren. Wo sich das Vorgängeralbum "Made in The Dark" mit der Verbindung all dieser Aspekte etwas schwer tat und so über weite Strecken ziellos wurde, ist "One Life Stand" die erhoffte Punktlandung. Und der Beweis dafür, dass eine gewisse kalkulierte Routine eben doch nicht zwingend Charme zerstörend wirkt.
(cnet.de)





„One Life Stand" Video


* So geschehen heute Morgen bei uns in der Schule, als Florian feststellte, dass wir noch keine Konzertkarten haben und dass auf dem Album ein fürchterliches Weihnachtslied sei, von dem er zunächst dachte, dass es sich um einen Download-Fehler handeln würde (als ob iTunes so etwas passieren würde...). Schnell war mir klar, dass er meinen Lieblingssong aus dem Album meinen würde und als er den Chorgesang anstimmte, war nicht nur das gesamte Lehrerzimmer „ganz Ohr", sondern auch für den Rest des Tages mit einem Ohrwurm gesegnet.


Hot Chip auf Tour - wir vielleicht in Köln dabei:

10.03.10 Köln, Live Music Hall
11.03.10 Hamburg, Übel + Gefährlich
12.03.10 Berlin, Astra
14.03.10 Frankfurt, Mousonturm

Moderne Popmusic (II) „Acolyte" ist das Debütalbum eines Trios aus Manchester, das sich Delphic nennt. Nachdem sich in den letzten Jah...

















Moderne Popmusic (II)

„Acolyte" ist das Debütalbum eines Trios aus Manchester, das sich Delphic nennt. Nachdem sich in den letzten Jahren zahlreiche Bands an der Fortführung der Ideen von Joy Divison versuchten, läuft vielleicht nun eine Welle der Huldigungen an deren Nachfolgern New Order an.





„Counterpoint" Video


Beim Hören von „Acolyte" fällt es nicht besonders schwer, sich diese Musik auch im Hacienda Club oder bei Factory Records, um zwei weitere Parallelen zu New Order zu knüpfen, vorzustellen. Elektronische Beats, Synthie-Schleifen und dezente Indie-Gitarren werden an Laptops zusammengebastelt und von Ewan Pearson (The Chemical Brothers, Ladytron, The Rapture) überarbeitet, so dass einem auch Underworld in ihrer „Born Slippy"-Phase und die experimentierfreudigen Radiohead als Referenzen in den Sinn kommen. Aber über allem thront New Order.

So klingt gute Popmusik heute - oder gibt es da draußen noch etwas anderes?





„This Momentary" Video


Natürlich sind Songs wie das dezent pumpende "This momentary" überaus fachkundig arrangiert, wenn auch manchmal etwas überbelichtet. "Red lights" ist zum Beispiel ein klassischer Elektropopper, der ganz viele Effekte mitschleppt, die unbedingt von heute sind, aber nicht unbedingt weiterhelfen. Die quietschbunten Leuchtstäbe aus den Clubs sind den Neonröhren der Achtziger ja auch nur in der individuellen Mitschleppbarkeit überlegen. Weil Delphic aber auch das Thema "Rock" für sich beanspruchen, darf im Opener "Clarion call" Matt Cocksedges Gitarre Kerben in den Groove hauen, und in der opalisierenden Debütsingle "Counterpoint" passt das U2-Geschrammel zum allgemeinen Wabern.

Delphic trimmen ihre Songs mit Pearsons Hilfe bis zum Anschlag auf Hymne. Dafür lagern sich immer noch mehr Klangschichten über James Cooks ohnehin schon hohe Gesänge, was die allgemeine Uneindeutigkeit noch steigert. Delphics unentschlossene Genrezugehörigkeit spiegelt sich nämlich auch im harmlosen Songwriting wieder. Das kopfstimmige Pathos lässt lediglich Raum für ein Abziehbildchen von echten Gefühlen. Kennt noch jemand The Beloved? Nur dann, wenn die Trance-Beats auf die Vier gehen, bleibt Luft nach oben. "Acolyte" ist zu saftlos für den Rave, aber auch zu hibbelig für den Chillout danach. Nichts Halbes und nichts Ganzes.
(plattentests.de)





„Doubt" Video


Delphic auf Tour:

09.02.10 Berlin, Bang Bang Club
10.02.10 München, 59:1
13.02.10 Köln, Subway

Moderne Popmusik (I) Zum ersten Mal fiel mir Kesha auf, als mich Oliver auf das Fantasy Festival bei last.fm aufmerksam machte. Schnell war...

















Moderne Popmusik (I)

Zum ersten Mal fiel mir Kesha auf, als mich Oliver auf das Fantasy Festival bei last.fm aufmerksam machte. Schnell war aus einem vorgegebenen Budget mein Traum-Lineup erstellt, das nun kräftig Punkte, die sich über die Hörgewohnheiten der last.fm-User und die Erwähnung der Künstler in sozialen Netzwerken errechneten, sammeln sollte. Nachdem sich meine Freunde/Konkurrenten schon direkt mit Lady Gaga oder Eminem verstärkten, fielen auch bei mir schnell alle Ideale und wurden tolle Indiebands durch Mainstream-Pop- und Hip Hop-Künstler ersetzt. Darunter Kesha (ich schenke mir das Dollarzeichen im Namen), von der ich noch keinen Ton gehört hatte, die mir aber kräftig Punkte einbrachte.

Zum zweiten Mal fiel mir Kesha auf, als ich sie durch Zufall bei Stefan Raab sitzen saß. Auch wenn ihr Outfit und ihr Räkeln auf der Couch zu gewollt sexy und die Choreografie viel zu einstudiert und perfekt waren, konnte sie doch bei allen (Ex-)Kölnern Pluspunkte sammeln, indem sie „Viva Colonia", dessen Text sie in Lautschrift auf einem Zettel dabei hatte, gemeinsam mit Raab intonierte.





„Tik Tok" Video


Zum dritten Mal fiel mir Kesha auf, als ich mich bewusst mit ihrem Debütalbum „Animal" auseinander setzte. Zugegeben, „Tik Tok", das mittlerweile in 10 Ländern die Spitze der Charts ziert, ist ein eingängiger und abwechslungsreicher Popsong, der sicherlich am Ende des Jahres bei einigen als „peinlichstes Lieblingslied des Jahres" auftauchen könnte. Und auch einige weitere Songs der Dame, die schon für Spears, Hilton & Co. die Backing Vocals sang, könnten vielleicht Fans von Lady Gaga gefallen, doch der ständige Einsatz von Autotune auf dem kompletten Album nervt unglaublich. Ein Durchhören bis zum Ende wird dadurch - vielleicht nur für ältere Semester - regelrecht zur Qual. Dass Keshas Stimme diesen Effekt aber dringend benötigt, lassen einem die Balladen sehr schnell deutlich werden.

So klingt Popmusik wohl heute - hoffentlich gibt es da draußen noch etwas anderes!?


Man darf sich ja fragen, ob die Kiddies, die sich das Album anhören überhaupt verstehen, was da gesungen wird und ob sie es am Ende so ernst nehmen, dass demnächst lauter fünfzehnjährige Mädels Kinder bekommen oder die „tough chicks" spielen und sich die noch so leere Birne noch hohler saufen. Fakt ist aber auch, dass „Animal" Spaß macht, wenn man sich ganz stark einredet, dass das alles auch ironisch gemeint sein könnte. Ke$ha ist von vorne bis hinten aufgeblasen und produziert, spielt mit Klischees und einem Image, das Kinder cool und Jugendliche unheimlich verrucht und sexy finden. Dass Kerle dann auch mal zu Accessoires wie Schuhe und Handtaschen degradiert werden und Ke$ha so das Bild vom Macho, der sich mit seiner hübschen Freundin schmückt, umdreht, wird die meisten Jungens nicht stören.

Auch wenn „TiK ToK" schon das beste Stück auf der LP ist: Am Ende funktioniert „Animal" wunderbar, macht Spaß und wirft mit Sicherheit noch eine handvoll Singles und Remixes ab. Mission accomplished - she's getting rowdy, trashy, nasty, ass smacking and Pimmel anfassing. OMG! WTF!
(valve-magazin.de)

Ganze 7 Jahre mussten Fans von Massive Attack auf deren fünften Longplayer warten. Warum das Album nun den Namen einer deutschen Insel im T...

















Ganze 7 Jahre mussten Fans von Massive Attack auf deren fünften Longplayer warten. Warum das Album nun den Namen einer deutschen Insel im Titel trägt und doch nicht, wie jahrelang kolportiert, als „Weather Underground" veröffentlicht wird, kann ich nicht sagen, dafür aber die wieder einmal lange Liste der nicht ganz unbekannten Gastsänger herunter beten: Tunde Adebimpe (TV On The Radio), Martina Topley-Bird (sang bereits für Tricky), Guy Garvey (Elbow), Hope Sandoval (Mazzy Star), Damon Albarn (Blur) und wieder einmal Horace Andy.


Die nächste Instanz (Akt.-Zn. 4-2010)

1. Pray For Rain (feat. Tunde Adebimpe)
Axel: Anfangs nicht begeisternd, aber es gewinnt im Verlauf ungemein. Das Album kann toll oder scheiße sein, meist kann man das nach dem Opener ja schon ein bisschen besser einschätzen als in diesem Fall. (Nicht immer - ich weiß, Dirk, siehe 4:13 Dream...)

2. Babel (feat. Martina Topley-Bird)
Ingo: Wunderbar düstere und wabernde Klänge und im Kontrast dazu Martina Topley-Birds klarer Gesang, Tempowechsel und eine deutlich spürbare Spannungskurve, die sich nie ganz entlädt und so auch nicht aufgelöst wird. Unverkennbar Massive Attack und zweifellos gut. Dieser Song könnte noch einige Minuten weiterlaufen.

3. Splitting The Atom
Volker: Ad Hoc würde ich sagen gefällt mir nicht. Diese zu langsam laufende Doors Orgel (Doors-Orgeln sind natürlich in jeder Geschwindigkeit scheußlich), diese Reibeisenstimme, die natürlich auch den Blues verinnerlicht hat. Grusel. Dann der immer gleiche Rhythmus, plötzlich ändert sich die Stimme, die Schlaufe bleibt, dann noch etwas verhuschtes aus dem Hintergrund, im ersten Moment fast wie ein Mönchs-Chor und immer der gleiche Rhythmus(bitte meine Rechtschreibefehler den Rhythmus betreffend in den andren Kommentaren abändern). Und doch trotz alledem was mach Eintönigkeit klingt und auch auf mich erst so wirkt, entwickelt der Song irgendwann so eine Art hypnotischen Sog, der dann doch wieder irgendwas hat. Hier bin ich noch sehr unentschlossen.





„Splitting The Atom" Video


4. Girl I Love You (feat. Horace Andy)
Oliver: Ein Song, den ich im Sommer 2008 schon mal live auf dem Konzert von Massive Attack auf der Kölner Domplatte erleben durfte. Mit Horace Andy steht mal wieder ein alter Bekannter im Massive Attack-Universum am Mikrophon von Girl I Love You. Zwischen den Gesangsparts gibt's düstere Bläser. Ein sehr cooler Song.

5. Psyche (feat. Martina Topley-Bird)
Ingo: Der zweite Song mit Martina Topley-Bird auf „Heligoland". Eine fast hypnotische Hookline trifft auf dichten Gesang. Dieser Song erhebt sich über die düstere Massive Attack-Grundstimmung und bereichert das Album aus meiner Sicht nicht. Er könnte gar nerven...

6. Flat Of The Blade (feat. Guy Garvey)
Dirk: So recht weiß der düstere Song mit dem Elbow-Sänger und all diesen Stör- und Piepsgeräuschen nicht wohin. Ich hatte mir mehr erhofft, aber mit „Splitting The Atom" und dem nun folgenden sind bereits zwei herausragende Titel auf „Heligoland" vorhanden.

7. Paradise Circus (feat. Hope Sandoval)
Ursula: Im Hintergrund klingt's stellenweise tatsächlich ein bisschen nach Portishead (also den Portishead, die noch Melodien gemacht haben). Toll! Schöner Gesang, interessante Musik, macht gespannt aufs restliche Album.

Das nicht ganz jugendfreie Video zu „Paradise Circus" mit der heute 73-jährigen, ehemaligen Porno-Darstellerin Georgina Spelvin kann man hier noch sehen.

8. Rush Minute
Dennis: Ein herrliches, ruhiges Gefrickel & Geschnitzel, in das man sich richtig schön fallen lassen kann.

9. Saturday Come Slow (feat. Damon Albarn)
Volker: Schöne Instrumentierung, schöner Schlagzeugbeat, nette kleine Effekte gegen Ende, aber der Gesang ist schon wieder völlig ohne Ausdruck, ohne große Variation. Ein anderer Sänger/Sängerin und das wäre ein richtig tolles Lied.

10. Atlas Air
Oliver: Auch diesen Song spielten Massive Attack 2008 auf dem Konzert vorm Kölner Dom. Die Studioversion besitzt leider nicht (mehr) die Atmosphäre und Bedrohlichkeit der Liveversion. Trotzdem: der Hammer Bass und die hypnotische Stimme von 3D lassen meine Vorfreude auf das komplette Album weiter wachsen.

Das verrät die Homepage Volker über die Vinyl-Veröffentlichung:

The deluxe format will be available from next week: triple heavyweight vinyl containing Heligoland and exclusive remixes plus a CD of the LP. The 12" book has original art by 3D and the cover is a one-off black glitter design. This is the only physical format that will feature all the art and looks beautiful. It can be pre-ordered via the Vinyl Factory website and from your favourite vinyl shops. Check the artworks blog for more details on this format and future projects.

Nahezu vier Jahre hat sich das Quintett aus Denton, Texas, Zeit gelassen, um den Nachfolger für das hoch gelobte „The Trials Of Van Occupant...

















Nahezu vier Jahre hat sich das Quintett aus Denton, Texas, Zeit gelassen, um den Nachfolger für das hoch gelobte „The Trials Of Van Occupanther" fertig zu stellen. Und erneut preisen die Kritiker Midlake und sehen sie schon auf einer Stufe mit den Fleet Foxes. Was haben die PvG-Richter zu den einzelnen Songs von "The Courage Of Others" zu sagen?


Die nächste Instanz (Akt.-Zn. 3-2010)





„Acts Of Man" Fan-Video


01. Acts Of Man
Volker: Wunderbares Stück. Erinnert, nicht von der Stimme, aber von dieser akkustischen Instrumentierung anfangs an Kings Of Convenience und somit natürlich auch an Simon and Garfunkel. Nimmt dann aber mit der Instrumentierung, vor allem den Flöten einen starken Schwung hin Richtung 70 er Jahre Folk. Fairport Convention, bisschen Dan Fogelberg, fast ein Hauch Jethro Tull und die ruhigere Stücke von CCR vielleicht. Und bleibt bei all dieser furchtbaren 70er Referenzhölle nicht weniger als toll.

02. Winter Dies
Oliver: Als ich The Trials Of Van Occupanther hier auf diesen Seiten bewertete, tat ich dem Album Unrecht. Mittlerweile würde ich locker 2 Punkte mehr vergeben. Die Songs sind gewachsen. Ich bin mir sicher, dass Winter Dies dies auch tun wird. Kommt ein wenig uneingängig daher, aber der 70er-Jahre Folkpop ist geblieben.

03. Small Mountain
Ingo: Fleet Foxes-Harmonien mit anspruchsvollerer Instrumentierung. Das sind gute Voraussetzungen. Ich bin mir noch unsicher, ob mich die zwei Songs fesseln und erhaben auf Adlerschwingen in die Höhe tragen oder ob sie mich einfach im Fahrstuhl einlullen und schläfrig machen. „Small mountain" klingt wie ein nicht enden wollender Refrain, der von seiner ständigen Steigerung des Wohlbefindens des Hörers lebt.

04. Core Of Nature
Dennis: Ein schönes Lied, das die Hoffnung weckt, dass der massig zu viele Schnee aus unseren Gefilden bald verschwinden möge und man schnell an einem Lagerfeuer Platz nehmen kann.

05. Fortune
Dirk: Dröger Ami-Rock, wie er seit den 70er Jahren verboten gehört. Da hilft es auch nichts, dass die Jungs auf diesem 2-Minüter ihre akustischen Gitarren auspacken und auf Simon & Garfunkel machen, denn heraus kommen America und Kris Kristofferson.





„Rulers, Ruling All Things" Fan-Video


06. Rulers, Ruling All Things
Oliver: Im Gegensatz zu Winter Dies geht dieser Song sofort ins Ohr und macht neugierig auf mehr. Sehr episch. Wenn der Rest des Albums dieses Niveau hält bekommt es definitiv mehr Punkte als sein Vorgänger.

07. Children Of The Grounds
Ursula: Eine mir peinlicherweise völlig unbekannte Band, aber von diesem Lied ausgehend habe ich wohl nicht soo viel verpasst: Langsame Rockballade, etwas besser als Nickelback.

08. Bring Down
Dennis: Schöner, von einer beruhigten Stimme beseelter Song, begleitet mit Akustikgitarre. Am Ende abgerundet mit Flötenklängen.

09. The Horn
Axel: Eigentlich ein schönes Stück! Aber irgendwie dachte ich immer, gleich passiert noch was...aber es passiert nichts. Schade.

10. The Courage Of Others
Volker: Von der Reihenfolge der Tracks ausgehend und von der Stimme her, geh ich mal stark davon aus, dass es sich um die gleiche Band handelt, noch einen Tacken mehr Seventies in dem Song, aber immer noch sehr schön. Allerdings nicht ganz so gut wie "Act Of Man".

11. In The Ground
Ingo: Mittelalterfeeling zu Beginn, unfassbare Harmonien. Wo holen die Jungs das her? Nun ja, sie haben sich mit der Produktion des Albums genug Zeit gelassen. Ich glaube es sind doch eher Adlerschwingen.. (siehe Song 3).