Melodramatischen Indiepop britischer Bauart präsentieren uns Tigers That Talked auf ihrem Debütalbum " The Merchant ". Heraus ste...

















Melodramatischen Indiepop britischer Bauart präsentieren uns Tigers That Talked auf ihrem Debütalbum "The Merchant". Heraus stechende Merkmale in ihrem Sound sind dabei die Violine von Glenna Larsen (die den ein oder anderen Arcade Fire-Vergleich ("Holy Saturday, Gloomy Sunday") herauf beschwört) und Jamie Williams eindringliche Stimme.
In Leeds haben die vier Musiker mit Bad Sneakers Records ein Label und ein zu Hause gefunden. Tigers That Talked haben in Steve Lamacq (BBC Radio 6) einen prominenten Fürsprecher (“My new favourite band [...] I’m waiting desperately for the Album”), und ich denke nicht, dass die Platte dessen Erwartungen nicht erfüllen konnte, auch wenn die zuvor veröffentlichten Singles "23 Fears" und "Artificial Clouds" qualitativ heraus ragen.





"23 Fears" Video

'The Merchant', their long-awaited debut record, finds them sounding like quite a few different bands, but when the sum of the album's parts is considered, they nearly always end up doing their own thing. The epic qualities that inform tracks such as recent single '23 Fears' and album centrepiece 'The Earth And The Urn' (the latter of which is referenced in the record's introduction) ensure that this record will find favour with stadium rock aficionados.

The group's folk-rock material is worthy of note, with 'Artificial Clouds' and 'Wrestling With The Wolfcubs' both boasting melodies that are impossible to shake after only a few listens.

However, it is when they step out of their comfort zone that Tigers That Talked truly excel. The gentle electronic beats that underpin the album's title track add an entire other dimension to the song, an affecting portrayal of an average life gone horribly wrong. 'Holy Saturday, Gloomy Sunday', meanwhile, is three songs in one, moving from an uptempo, handclap-laden pop song into a waltzing lament, and from there into a furiously fast, thunderous finish. It's quite the breathtaking song, and is without a doubt the highlight of an album that contains not one sub-par effort. These Tigers could be a roaring success with a debut like this.
(thisisfakediy.co.uk)

Ein Interview mit der Band kann man hier lesen. Bis zum 6. Dezember hat man noch Zeit, um "The Merchant" hier für kleines Geld (der Download für 4 Pfund) käuflich zu erwerben.





"Artificial Clouds" Video

Ich bin dann mal so frei: Frei vom Druck der Plattenfirma hätten Polarkreis 18 aufgrund ihres kommerziellen Erfolges eigentlich wieder ein ...

















Ich bin dann mal so frei:
Frei vom Druck der Plattenfirma hätten Polarkreis 18 aufgrund ihres kommerziellen Erfolges eigentlich wieder ein experimentierfreudiges Album vorlegen können. Doch weit gefehlt. Die Dresdener setzen auf Nummer Sicher und veröffentlichen ein konturloses und vorhersehbares orchestrales Popalbum, das sich dem bewährten Rezept mit deutschen Textfragmenten im Refrain eines ansonsten englischen Textes ausgiebig bedient: "Frei", "Unendliche Symphonie" und "Deine Liebe".
Man muss kein Prophet sein, um zu erkennen, dass der ebenfalls eingängige Titelsong eine weitere Single wird, trotz seiner fürchterlichen Reime (Frei frei, everyday I cry, I still cry my fears into the night, I fail at myself, ich bin frei). Aber "Deine Liebe" mit seinen quietschenden 80er-Keyboards und Modern Talking Eunuchengesang gehört mit zum Schlimmsten, was 2010 aus meinen Lautsprechern drang. Man müsste einmal überprüfen, ob dieser Song nicht tatsächlich schon auf einem Album von Dieter und Thomas zu finden war. Aber wer würde diese Aufgabe schon freiwillig übernehmen? Und wer wird sich freiwillig "Frei" anhören?

Derjenige sollte auf jeden Fall bis zur zweiten, besseren Hälfte der Platte durchhalten. Denn mit "Letting Go" (Dank seines Gitarren-Ausbruchs am Ende), "Sleep Rocket" und "Dark And Grey", welches, um es positiv auszudrücken, das erste Album zitiert, findet sich zumindest einige Songs, die sich qualitativ mit den ersten beiden Platten von Polarkreis 18, die ich eigentlich sehr schätze, vergleichen lassen.
Als ich vor einigen Tagen im Musikexpress las, dass "Frei" einen historischen Tiefstwert im "Krieg der Sterne" erzielte (1,22 Punkte im Schnitt), dachte ich noch, dass man sich dort abgesprochen und auf die Band eingeschossen hätte. Doch wer von "Frei" begeistert ist, steht mit seiner Meinung sicherlich ziemlich allein allein.




Die limitierte Version kommt als Mini-Buch und bietet als Downloadmöglichkeit das Video zur ersten Single sowie die beiden Songs "Next To You" (im Vergleich zu den bombastischen Songs auf "Frei" regelrecht minimalistisch gehalten - hätte dem Album gut zu Gesicht gestanden) und eine Live-Version von "Rainhouse", die beweist, dass Polarkreis 18 den experimentierfreudigen Radiohead näher stehen könnten als dem glatt polierten Charts-Einerlei.

Die musikalische Entsprechung sind größtenteils überlastet wirkende Pop-Paläste, immense Opulenz und schmachtendes Falsett. Man wähnt die Norweger a-ha im örtlichen Kirchenchor. Aus Franz Schuberts "unvollendeter Sinfonie" wird eine "unendliche Sinfonie". Das verstiegene Abenteuer der ersten Platte scheint längst Vergangenheit zu sein, der unbändige Triumph des Zweitlings (Platz eins der Single-Charts) zappelt nervös durch die ersten Songs.

Unbedingt noch besser sein, noch dramatischer, noch mehr Streicher! Ausreizen, überdrehen. Die zweite Hälfte des Albums wirkt dann aufgeräumter und konzentrierter. Das Bombast-Gewitter ist vorübergezogen. Der Gesang zieht durch gestrandete Balladen, bis alles in einem monotonen Brummen endet. Eine typische Platte nach einem Hit: Sie hat es nicht und macht es sich auch nicht leicht. Beziehungsstatus: schwierig - aber letztlich respektabel gelöst.
(intro.de)

Es kommt nicht häufig vor, dass im Booklet eines Albums Eppstein als Aufnahmeort erscheint. Da liegt die Vermutung nahe, dass es sich um ...

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Es kommt nicht häufig vor, dass im Booklet eines Albums Eppstein als Aufnahmeort erscheint. Da liegt die Vermutung nahe, dass es sich um eine Musik aus Deutschland handelt. Und in der Tat kommt die Band Morning Boy aus Frankfurt am Main. Das nehme ich vorweg: Die Herkunft höre ich dem Album nicht an.

Vor allem im Hinblick auf die Tatsache, dass es sich bei “We won’t crush” um das selbstproduzierte Debüt der Band handelt muss man die Homogenität des Werks anerkennen. Während Hurts aktuell die Synthieaspekte der 80er Jahre hochleben lässt, orientieren sich Morning Boy an New Wave-Ausprägungen dieses Zeitraums. Diese kombinieren sie mit Indierock und daraus resultieren äußerst gefällige Songs. Könnte Bono singen, läge ein Vergleich mit einigen U2-Songs nah. Placebo, Bloc Party und Mansun sind weitere Referenzen. Vielleicht würden auch die Jeremy Days ähnlich klingen, wären sie noch aktiv. Die meisten Songs erinnern an irgendein Vorbild. Der Beginn des Openers “Pilot” gar an die Fine Young Cannibals, aber durch den untpyischen Song sollte man sich nicht verwirren lassen. Ein wenig an der eigenen Identität könnte die Band noch arbeiten, aber das Handwerkzeug ist bereits vorhanden.

Ich habe versucht, das Album wegen des Eingängigkeit und des Pop-Appeals nicht zu mögen. Doch nach wenigen Durchläufen hatten sich einige Songs bereits merklich in Erinnerung gerufen. Besonders der “Linkin Park light”-Song “Just 19” und “Every whisper” leisteten dazu ihren Beitrag.

Plattentests.de meint:

"We won't crush" hat wunderbare Melodien, geht in die Beine und legt trotzdem eine mitfühlende Trübsal an den Tag. Und ist damit eine gelungene Symbiose aus ursprünglichen Achtziger-Sounds und der musikalischen Neuauflauge der letzten zehn Jahre.

“We won’t crush” wird die Jahresbestenlisten nicht mehr durcheinanderwirbeln, aber es kann ohne Anspruch auf Tiefgang gut unterhalten.

Das Video zu “Tripping children”:

Die Debüt-EP “For Us, The Drifters. For Them, The Bench” aus dem Jahr 2008 gibt es auf der Homepage der Band als kostenlosen Download.

Heute Abend (25.11.) wird im Silbergold in Frankfurt eine Releaseparty veranstaltet. Und im Dezember geht es dann auch noch auf Tour:

  • 07.12.10   Zurmöbelfabrik, Berlin
  • 08.12.10   Nochbesserleben, Leipzig
  • 09.12.10   Slow Club, Freiburg
  • 10.12.10   Glaskasten der Kunstakademie, Stuttgart
  • 11.12.10   Kessel, Offenburg
  • 14.12.10   Klüpfel, Nürnberg
  • 14.01.11   Jazzkeller, Hofheim am Taunus

Erstaunlicherweise fehlt dieses Album noch im gut sortierten Plattenvorgericht-Laden Und da ich gerade panisch wurde, "Songs of L. and...

















Erstaunlicherweise fehlt dieses Album noch im gut sortierten Plattenvorgericht-Laden Und da ich gerade panisch wurde, "Songs of L. and Hate" nicht bewerten zu können, versuche ich mich.

Ich habe mich in letzter Zeit wenig um deutsche Musik gekümmert und stieß eher zufällig auf das Soloalbum der Sängerin, die ich von den Lassie Singers und Britta kannte.

Ein schlauer Mensch schrieb über die Sängerin:
"die Stimme von Christiane Rösinger bleibt eine der interessantesten in diesem Land, einschmeichelnd und kokett,"
wobei das "interessant" bereits andeutet, daß Christiane Rösinger keine klassische Pop-Stimme hat, die wunderschön und süß harmlose Liedchen trällert. Daher wird ihre Musik sicher niemals massentauglich sein, was ja als Qualitätsmerkmal bereits erschöpfend sein könnte.

Songs of L. and Hate ist ein Kleinod und vermutlich nicht nur das interessanteste sondern auch das beste Album, das ich in diesem Jahr neu gehört habe. Nicht nur aus Deutschland. In eine gute halbe Stunde packt Christiane Rösinger neun eigene Stücke und ein perfekt passendes Nico Cover "These days."

Das Album fängt an mit einer Art Neuauflage von Marlene Dietrichs "Ich weiß nicht, zu wem ich gehöre", "Ich muß immer an dich denken", betörend schön. "Es geht sich nicht aus" erinnert ebenso wie "Hauptsache raus" an die Lassie Singers, während "Desillusion" einen lustigen treibenden Beat hat, mit Westerngitarren-Schnippseln. Das sicher auffälligste Stück ist "Berlin" mit seiner wundervoll melancholischen Klavier-Melodie, die nicht ahnen lässt, was für ein bitterböser Text folgt.
"Wenn die Sonne fehlt, wenn der Regen läuft, wenn die Unterschicht das Kindergeld versäuft, wenn die Hundewachen ihre Haufen machen, ja, dann sind wir wieder in Berlin."
Meine Auswahl ist willkürlich, die Platte hat keine Ausfälle. Sie zu hören macht mich glücklich, obwohl Christiane Rösinger mir bei jedem Hören Sätze wie
"bist du einmal traurig und allein, gewöhn' dich dran, es wird bald immer so sein"
um die Ohren haut.

Wenn ein Musiker aus einer erfolgreichen Band austeigt und eigene Wege geht, führen diese nicht immer zu nachhaltigem Erfolg oder erwähne...

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Wenn ein Musiker aus einer erfolgreichen Band austeigt und eigene Wege geht, führen diese nicht immer zu nachhaltigem Erfolg oder erwähnenswerten Leistungen. Und wenn es sich dann noch um einen Drummer handelt, ist Skepsis angebracht.

Im Fall von I Am Arrows ist der “Aussteiger” der nun ehemalige Razorlight-Drummer Andy Burrows, der vielleicht die Razorlight-Diva Johnny Borrell nicht mehr ertragen hat oder einfach mal selbst alle Fäden in der halten wollte. Dass er Song schreiben kann, hat er u. a. durch seine Beiträge zu den Songs “America”, “Before I fall to pieces” und “Hostage of love” bereits zu Razorlight-Zeiten bewiesen.

Sein Album “Sun comes up again” hat Burrows komplett alleine produziert und aufgenommen. Dem Stil seiner Ex-Band wendet er sich nicht gänzlich ab, aber er entledigte sich des Ballasts. Übrig blieb recht schmeichelnder und unspektakulärer Songwriter-Pop. Wer Razorlight nicht komplett (oder nur wegen Johnny Borrell) verachtet dürfte von “Sun comes up again” nicht enttäuscht werden. Und falls jemand Razorlight einfach immer als “etwas zu dick aufgetragen” empfand, könnte das Album durch den “weniger ist manchmal mehr”-Ansatz durchaus gefallen.

Der NME meint:

And refreshingly for all but the hoariest, it doesn’t appear to include any U2 or Springsteen. Bliss. Rather, ‘Sun Comes Up Again’ is dominated by the sweet songwriterly pop of Todd Rundgren, Macca and ELO, as well as a grab-bag of influences that show Burrows to be agreeably earthy, like the lo-fi funk of sorely missed nearly men Clor, the implausibly melodic US pop of Brendan Benson and Elliott Smith, and the gently heart-buffeting emotion of and Steve Mason.

Besonders gut gefallen mit die Songs mit Pop-Appeal wie “Green grass”, “Another picture of you” und “Bruises”.

Hier das Video zur ersten Single “Green grass”:

Und wer den Song “Nun”

ohne Regen und Wind hören möchte, kann ihn sich gegen eine E-Mail Adresse von der Website der Band herunterladen.

Der einzige Zeuge, noch (5) verträumtes Streicherglockenspiel, hin und wieder Gesang dazu, Seabear in Frühlingsmanier (noplace) Man muss sch...

















Der einzige Zeuge, noch (5)

verträumtes Streicherglockenspiel, hin und wieder Gesang dazu, Seabear in Frühlingsmanier
(noplace)

Man muss schon tief Luft holen, will man versuchen den Bandnamen in einem auszusprechen: Tim And Sam's Tim And The Sam Band With Tim And Sam.
Und man muss sich schon ein wenig darüber wundern, dass bei den vier jungen Walisern zwar ein Tim, aber kein Sam zu finden ist. Rebecca, Adam und Jamie heißen die drei weiteren Mitglieder von (tief Luft holen) Tim And Sam's Tim And The Sam Band With Tim And Sam.

"Life Stream" ist ihr Debütalbum, das fluffigen Folkpop zur akustischen Gitarre mit Klavier, Xylophon, Banjo, Geige, Flöten und Glockenspiel beinhaltet und gelegentlich in softe Prog-Rock-Gefilde abdriftet. In ihren Anfangszeiten musizierten (erneut tief Luft holen) Tim And Sam's Tim And The Sam Band With Tim And Sam noch rein instrumental und erst für neuere Aufnahmen begaben sich Tim und Rebecca gelegentlich ans Mikrofon. Großartige Sänger sind beide nicht, aber das waren die Zwillinge bei Múm oder sind die Mädchen von Amiina auch nicht. Aber hier wie dort passen verhuschter Gesang und verträumte Musik zusammen. Oder war es doch verträumte Musik und verhuschter Gesang?

Das Album gibt es auf Vinyl, als CD, Deluxe Edition und in diversen Kombinationen mit T-Shirts hier zu kaufen.




Upon hearing the opening footsteps and glockenspiel chimes of the first track, ‘Sparks’, you could be forgiven for expecting yet another collection of mediocre pop/indie/folk songs that operate on the premise of “ukulele’s mean we’re alternative right?” All the trademarks are there: the soaring violin strings, the softly strummed guitars and the achingly affected melodies but as the quivering electric guitar hits you might realise that your ears are in for a little surprise. Life Stream is neither mediocre nor pretentious, but rather a collection of uplifting, honest harmonies, comprised of a delicate play between a cacophony of instruments from the clarinet, banjo and flute to the tambourine and xylophone.

Album highlight ‘Summer Solstice’ is a breathtaking concoction that gently sways back and forth between the nervous hope of the teetering piano keys and the cautious melancholy of the minor chords. The sincerity and vulnerability of Tim and Sam’s instrumentals is echoed in the surprising introduction of Tim and Rebecca’s vocals into the mix. Those of us who are familiar with Tim and Sam know that songs such as ‘Coming Home’ and ‘Choices’ are somewhat of a departure from the purely instrumental out pouring of past endeavours. Apparently having planned a series of guest vocal appearances the band’s own raw, honest voices compliment the blissful simplicity of their musical experimentations.

Life Stream is an album that seems to gently dip its toes into musical waters: a stunning, inspiring collection of songs that whilst not straying far from the beaten track of folk music does gently explore different directions and shows great promise for future explorations.
(thelineofbestfit.com)


Der einzige Zeuge, noch (4) abwechlungsreiches Album, folkig-poppig, Boy/Girl-Vocals (noplace) Das schottische Quintett Kid Canaveral lernt...

















Der einzige Zeuge, noch (4)

abwechlungsreiches Album, folkig-poppig, Boy/Girl-Vocals
(noplace)

Das schottische Quintett Kid Canaveral lernte sich während des Studiums an der St. Andrews Universität kennen. Bis zur Veröffentlichung der ersten Single "Smash Hits" sollten jedoch noch ein Umzug nach Edinburgh und 3 Jahre ins Land gehen. Es folgten bis zum Erscheinen des Debütalbums über ihr eigenes Label Straight To Video Records 4 weitere Singles (von denen sich mit "Couldn't Dance" und "You Only Went Out To Get Drunk Last Night" zwei weitere als Neuaufnahmen auf dem Album befinden) und 2 Wechsel im Lineup der Band.

"Shouting At Wildlife" präsentiert in 12 Titeln und knapp 40 Minuten flotten und eingängigen Power-Pop mit Ba-ba-ba- Chören und versprüht dabei reichlich gute Laune.
Kid Canaveral beschreiben ihren Sound selbst als "three parts indie-pop and one part punk" und nennen als Einflüsse Pixies, Teenage Fanclub, R.E.M., The Cure und Idlewild.





"Smash Hits" Video

“Shouting At Wildlife is a thrilling, uplifting and generally all-round spiffing combination of indie-pop skills, lyrical wit, and choruses sung through smiles.” THE SKINNY **** (4 stars)

“This debut is packed with singalong melodies, frisky jangles and a real sense of purpose, with ‘Left and Right’ and the
joyous ‘Smash Hits’ reminiscent of the best bits of Bis or The Shop Assistants. A jubilant and skilful racket.” THE LIST **** (4 stars)

“Once in a while a band comes along that just makes your heart sing – Abba, The B-52s, The Housemartins. All created gloriously melodic pop that filled you to bursting with happiness. Kid Canaveral do the same. If there’s one album you buy this year by a band you don’t know, then this should be the one.” DAILY RECORD

“Kid Canaveral have understood that what makes an album are great songs that all stand on their own merits, that are individual and flow together. Here we have twelve distinct songs that showcase the band’s distinctive way with a tune.” SEVENTEEN SECONDS BLOG **** 1/2 (4 and half stars)

“Shouting at Wildlife’ is, in the best tradition of the Undertones, a real treat packed from start to finish with sublime pop tunes.” MANIC POP THRILLS ***** (5 stars)

Hier erzählt die Band etwas über die Hintergründe bzw. Entstehung der einzelnen Songs aus "Shouting At Wildlife" .









  Noch vor ein paar Monaten nannte sich die Band The Bewitched Hands On The Top Of Our Heads. Der Name wurde entrümpelt, die Musik nicht: ...

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Noch vor ein paar Monaten nannte sich die Band The Bewitched Hands On The Top Of Our Heads. Der Name wurde entrümpelt, die Musik nicht: Die französische Band wartet mit einem Debütalbum auf, welches dem Hörer kaum Platz zum atmen lässt, so dicht ist es. Da trifft Indierock-Energie auf Folkmusikmehrstimmigkeit und –charme. Durch rhythmische und rockige Spielereien kommt die Gefahr von Folklangweile gar nicht erst auf und die Folkelemente bewahren das Album vor zu viel Ernsthaftigkeit. Und viele Retro-Momente machen “Birds & drums” zu einem ständigen “nach-wem-klingt-das-nun-gerade”-Ratespiel. 

Obwohl man unseren französischen Nachbarn ja durchaus eine gewisse Skepsis im Umgang mit ausländischen Einflüssen nachsagt, bedienen sich die Bewitched Hands durchaus internationaler Ideen: Da klingen sowohl die Beach Boys, Blur, Weezer und viele der angesagten Indierock-Bands durch. 

Der packendste Song auf “Birds & drums” ist “Work”. Weitere Anspieltipps sind alle weiteren Titel. Ich weiß nicht, ob ich das schon von einem anderen Album 2010 behaupten konnte.

Gerne lasse ich auch “Pretty paracetamol” zu diesem Thema zu Wort kommen:

Unangefochten bleibt die Tatsache, dass „Birds & Drums“ ein tolles Album ist. Die Arrangements sind vielfältig und überraschend, wie ich es in diesem Jahr bei noch keinem Album gehört habe. Die tollen Momente sind fast unzählbar.

Das Video zu “Sea”:

Der einzige Zeuge, noch (3) fluffiger Indiepop aus Skandinavien (noplace) Hinter Bedroom Eyes verbirgt sich der aus dem kleinen Örtchen Föl...

















Der einzige Zeuge, noch (3)

fluffiger Indiepop aus Skandinavien
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Hinter Bedroom Eyes verbirgt sich der aus dem kleinen Örtchen Föllinge stammende Jonas Jonsson und der junge Schwede zeigt sich auf der Suche nach dem perfekten Popsong als recht ausgeschlafen.
"The Long Wait Champion" entstand zusammen mit Herman Söderström (The Cardigans, Hello Saferide) in dem analog gehaltenen Studio Ocean Sound Recordings, das in einem kleinen Bootshaus auf der norwegischen Insel Giske untergebracht ist. Heraus kam dabei ein herrliches, Melodie-trunkenes Popalbum, das den tanzbaren Elektro-Pop von The Postal Service mit orchestralem Pomp und Morrissey Grandezza verbindet.

Zu beziehen über die gängigen schwedische Shops oder A West Side Fabrication:
And let me put it straight, it is his great love of and for pop-music that is visible through this superb pop-album “The Long Wait Champion”. Everything breath pop-music, the harmonies, the lyrics, the outfit, the good style, just everything. Or as he self describe his hit single “Hand-In-Hand Greande”;

“My aim has always been to make pop music that is so beautiful that it makes people want to go out and do something pretty. The sole heart of Bedroom Eyes is to be a haven for those who neither want nor can relate to such an outdated and askew stance as sex, drugs & rock’n'roll. ‘Hand-In-Hand Grenade’ is an unwavering vindication for the modest hearts. A fleet, vivid and anthemic plea to be taken earnestly when you’re standing in front of the only person you want to listen, in your best set of clothes with your pounding heart on the sleeve. This is pop music from the heart – to the feet.”

Ein Interview mit Jonas Jonsson kann man hier lesen.





"Hand-In-Hand Grenade" Live

Der einzige Zeuge, noch (2) orchestraler Jens Lekman-Verschnitt (noplace) Der aus Göteborg stammende Singer/Songwriter Joel Alme veröffentl...

















Der einzige Zeuge, noch (2)

orchestraler Jens Lekman-Verschnitt
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Der aus Göteborg stammende Singer/Songwriter Joel Alme veröffentlicht auf Razzia Records nach "A Master Of Ceremonies" (2008) bereits sein zweites Album. Da Popmusik in Schweden durch den Kulturrådet (Staatlicher Kulturrat Schwedens) eine finanzielle Unterstützung durch den Staat erfährt, konnte Joel Alme für "Waiting For The Bells" nach eigener Aussage mit einem echten Streicher-Orchester und einem professionellen Produzenten (Mattias Glavå) zusammenarbeiten und insgesamt mehr Zeit im Studio verbringen. So kann man Steuergelder also auch sinnvoll nutzen.
Neben Jens Lekman muss hier, vor allem wenn Bläser und Soul ins Rennen geschickt werden, Moneybrother als weitere Referenz genannt werden.





"If You Got Somenbody Waiting" Video

Running throughout the album is the theme of a love lost; ostensibly this is a break up album. ‘When Old Love Keeps You Waiting’ finds Alme questioning a loved one’s lingering affection for an old flame, “Hand in hand you’re mine, but you always leave a finger waiting,” ‘You Will Only Get It Once’ pines on losing The One, “I never saw your eyes change, I should have asked,” and ‘You Remeber The Good Times But The Good Times Don’t Remember You’, well, the title speaks for itself really.

With Mattias Glavå behind the desk, Alme has managed to take his perfectly crafted pop nuggest – I say pop as few of the tracks here break the 3 minute mark – and dress them in what can only be described as a Dylan meets Motown clothing. Alme’s cracked, broken and genuinely passionate delivery is backed up by a barrage of gallant strings, backbone bass and dancing brass. Tambourines are high in the mix and drums sound like they’re recorded in a cave. The whole sound brings to mind tracks like Dylan’s ‘Wigwam’ and ‘Man In Me’, or, more specifically, the sort of stuff you’d expect to hear on a Wes Anderson soundtrack. Where producers like Mark Ronson are championing a modern, polished take on 60s soul, Mattias Glavå has managed to give Waiting For The Bells a sheen that makes it sound like it was actually recorded 60 years ago. I can imagine this record may be bet with a few, “This was released this year?” comment.

With Waiting for the Bells Joel Alme has created an album with one foot firmly in the past; a record of warmth, heart and emotion that pays homage to the likes of Dylan and the instrumentation of Motown soul. When it comes to Swedish crooners, Jens Lekman is no longer the only name on the list.
(thelineofbestfit.com)

Der einzige Zeuge, noch (1) furios inszenierter Folk, spannendes Album, Opener "Eighteen" anhören! (noplace) "Eighteen" ...

















Der einzige Zeuge, noch (1)

furios inszenierter Folk, spannendes Album, Opener "Eighteen" anhören!
(noplace)




"Eighteen" Video


Deutschland hat mit Get Well Soon eine Indiepop-Band von internationalem Format, die alle zu Recht lieben, und die Schweiz hat nun My Heart Belongs To Cecilia Winter.
Thom Luz (Gesang, Gitarre), Betty Fischer (Gesang, Bass) und Kusi Gerber (Schlagzeug) bieten uns auf ihrem Debütalbum "Our Love Will Cut Through Everything" all das, was Arcade Fire ausmacht und was wir auf "The Suburbs" so schmerzlich vermissen.
Nur an ihrer Garderobe müssen die Schweizer noch ein wenig arbeiten.

Die Band zieht alle Register angesagter Musikkompositionen: Bittersüsse Harmonien verwandeln sich in breitwandige Gitarren-Attacken und zurück. Im Zentrum des Geschehens der sich stets an der Schwelle zur Dissonanz befindende Gesang von Thom Lutz, der sich mit Betty Fischers Post-Punk-Organ abwechselt. Mittels Einsatz von State-of-the-Art-Instrumentierung wie Akkordeon, Auto-Harp, Xylophon, Streichern oder Ukulelen rufen sie Vergleiche zu Grizzly Bear oder Arcade Fire hervor, an deren Berechtigung eigentlich niemand zweifelt – weder Nils Althaus noch Rufus Wainwright, die beide angeblich bekennende Fans der Band sind.

Das Grundrauschen und die diversen Ausschläge vereinen dermassen viele Stilelemente auf sich, dass man unweigerlich alle angesagten Musik-Genres und damit Register ziehen könnte, um jede abwertende Äusserung über die Relevanz der Band mit einem verbalen Zweihänder niederzuschmettern. Es gibt keinen Zweifel: My Heart Belongs to Cecilia Winter sind derzeit die “Temporär Beste Band der Welt®”. Und jetzt soll mir niemand mit Synthie-Pop oder Chillwave kommen. Damit gibt’s eigentlich nur noch eine Frage: Wer ist Cecilia Winter?
(78s.ch)

Innerhalb von fast 15 Jahren und sieben Alben kann man schon mal die ein oder andere musikalische Entwicklung durchleben. Für die Rolling...

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Innerhalb von fast 15 Jahren und sieben Alben kann man schon mal die ein oder andere musikalische Entwicklung durchleben. Für die Rolling Stones und Bad Religion gilt diese Aussage natürlich nicht, aber für die schwedische Band Last Days Of April. Die “Hardcore”-Wurzeln ihres Debüts haben sie schon mit den folgenden Alternative-Alben verleugnet. Das Alter, die eigenen Interessen oder was auch immer ließ sie dann irgendwann beim Indiepop landen. Dieser Vorgabe bleibt auch ihr aktuelles Werk “Gooey” treu.

Ende April lassen sich meist die Vorboten des Sommers nicht mehr leugnen: Die Tage werden länger, die Pflanzen gedeihen und die Menschen werden wieder fröhlicher. Dazu passt locker-flockige Musik, wie sie auf “Gooey” zu finden ist. Aber nun ist nun einmal Herbst und da muss man sich schon auf die melancholischen Momente des Albums konzentrieren, um sich in Stimmung zu bringen.

Besonders viel Freude habe ich an dem Song “All the same”, der mit Evan Dando aufwarten kann und so Lemonheads-Nostalgie aufkeimen lässt. Mit der Band haben die Last Days Of April vor allem eines gemein: Die Stimme und der Charme des Sängers rechtfertigen die Existenz der Band. Darüber hinaus bieten die Schweden vor allem Indiepop mit ansprechenden Melodien. Dem Hörer bleibt die Wahl: Er kann sich intensiv mit dem Album beschäftigen und sich in selbiges verlieben oder es einfach mal nebenher laufen lassen. Die schwedische Herkunft höre ich dem Werk nicht an, ich würde eher ein paar amerikanische College-Studenten dahinter vermuten.

Erwähenswert erscheinen mir noch die Songs “America” und “If (don’t ever blame yourself)” mit Tegan Quin von Tegan & Sara.

Nach einer zitierwürdigen Quelle musste ich etwas suchen. Gelandet bin ich schließlich bei be24.at:

In essence, Gooey does what every Last Days Of April album sets out to do: it fills you with serene melancholy and agonizing euphoria. It accesses those tender – and, well, gooey – caverns of the heart that are painful when touched, but it reveals beauty amid the anguish; […]

Ein aktuelles Video habe ich aufstöbern können, aber “Your anyone” aus dem Jahr 2004 würde auf “Gooey” nicht aus dem Rahmen fallen:

Früher konnte man darauf wetten, dass ein neues Album von Badly Drawn Boy zur Platte des Monats im Musikexpress gewählt wird. So gelang ihm...

















Früher konnte man darauf wetten, dass ein neues Album von Badly Drawn Boy zur Platte des Monats im Musikexpress gewählt wird. So gelang ihm 2002 mit "About A Boy" und "Have You Fed The Fish?" das Kunststück gleich zweimal innerhalb nur weniger Monate. Nun ist aber 2002 schon eine Weile her und Damon Goughs letztes gutes Album ("One Plus One Is One") liegt auch schon 6 Jahre zurück...

Jetzt unternimmt er mit "It's What I'm Thinking Part 1: Photographing Snowflakes" einen erneuten Anlauf und der Titel weist schon darauf hin, dass noch zwei weitere Teile einer sehr persönlichen Trilogie über seine Gedanken- und Gefühlswelt folgen werden. Legt man die Platte auf, wird einem schnell deutlich, dass dies eine betuliche Platte für den ruhigen Abend vor dem Kamin ist, jedoch beschleicht einen auch recht schnell der Verdacht, dass die Anzahl der qualitativ hochwertigen Songs nicht gerade für drei komplette Alben ausreichend ist. Als Anspieltipps seien hier dennoch die Single "Too Many Miracles" und "I Saw You Walk Away" hervor gehoben. Ansonsten bleibt Gough seinem Stil treu, versucht aber möglichst vielfältig zu klingen, baut dazu viele Streicher, Banjo, Slide-Guitar, Glockenspiel und sogar dezente elektronische Klänge und Beats ein, und schielt damit gelegentlich ein wenig in Richtung orchestralem Pop und Electronica.

Wie 2002 wurde erst einige Monate vor dem regulären Album mit "Is There Nothing We Could Do?" ein Soundtrack veröffentlicht - gelingt also wieder ein "Album des Monats" im diese Woche erscheinenden Musikexpress? Ich hege Zweifel...

Zum Großteil ist das Album relativ ruhig, mit schönen kleinen Pop- und Folksongs, aufregend unaufregend, wie ein knisternder Kamin, bei dem man an einem kalten Wintertag stundenlang ins Feuer starren kann ohne dass sich groß etwas verändert und der einen trotzdem warm hält und glücklich macht. Es gibt auch einen kleinen Hit: "Too many miracles", der sich ein bisschen nach Phil Spector oder nach der Plan B-Amy Winehouse-Fraktion anhört. Einen Song, den er schon 1994 komponiert hat, als er noch Fan von Beck und den Flaming Lips war ("This Electric"). Und einen typischen Badly Drawn Boy-Klassiker, "What tomorrow brings", von dem er selber sagt, "den hätten auch Susan Boyle oder Andrea Bocelli singen können oder er wäre ein guter Eurovisions-Beitrag". Es wird kalt. Der Mann mit der Mütze bringt uns die Wärme.
(Zündfunk)


Die limitierte Box für 50 Pfund kommt in schicker schwarzer Kiste mit CD, Bonus-CD, Buttons, signiertem Vinyl und einer Test Pressung. Der Deluxe Version liegt eine Remix-CD bei.




"Too Many Miracles"


Badly Drawn Boy in Deutschland:

15.11.10 Backstage, München
19.11.10 Luxor, Köln
21.11.10 Lido, Berlin
22.11.10 Stage Club, Hamburg

Vom einen Panda direkt zum nächsten: Hot Panda sind Maghan Campbell, Chris Connelly, Catherine Hiltz und Heath Parsons aus Edmonton, Kanada...
















Vom einen Panda direkt zum nächsten: Hot Panda sind Maghan Campbell, Chris Connelly, Catherine Hiltz und Heath Parsons aus Edmonton, Kanada. "How Come I'm Dead?" ist nach "Volcano... Bloody Volcano" das zweite Album dieses Quartetts, das sich erneut freigiebig bis zügellos im Gemischtwarenladen des Indierock bedient: tanzbarer, schräger Indiepop, ohrenbetäubende Lärmattacken, Elektro-Spielereien, charmanter und eingängiger Twee, noisige Gitarrensoli, kitschige bis herzzerreißende Balladen, Varieté-hafte Orgelsounds, Girl/Boy-Gesang usw.
Überbordend an Ideen, unterhaltsam, abwechslungsreich und für Freunde der Los Campesinos! ein Muss.

I can’t even begin to properly describe the music of Hot Panda. Folk-Rock-Experimental-Stoner-Pop? Brit-Mathcore-Jazz-Blues-Glam-Rock? Prog-College-Radio-Punk-Country? Retro-Acid-Singer/Songwriter-Coffeehouse-Rock? You can’t pigeonhole this type of music, and nor should you be able to. That said this will either be hit or miss with most listeners, just because of its nature. But if you have an open mind and an open ear I encourage you to give this a listen.

On their second album, ‘How Come I’m Dead’ Hot Panda have crafted something eclectic, hypnotic music lucid-yet-trippy vocals and just downright spooky aural effects added to most tracks create a lighthearted take on freakout music. You can detect elements of latter-day Radiohead, early Mars Volta, The Cramps, David Bowie, Madness, Joy Division and others in the music. It is a hodge-podge of sounds and styles, a patchwork quilt musical Frankenstein.

And it’s bloody brilliant. From the spooky, trippy opener, “Membership Fees” on, you know that you’re in for something out of the ordinary here. “Evil Nature” follows up with some trippy 1960s Hipster sounds, and then the Brit-Poppy sounding “Pools”. My personal favourite on this album is “Fuck Shit Up”, a poetic piece of genius that only highlights the caliber of work here on the album.

As is often the case with an album I truly enjoy, I could easily offer an opinion on each song here. However, instead of trying to summarize the album, I’ll just wholeheartedly encourage all of you out there to go and pick up Hot Panda’s ‘How Come I’m Dead’ for yourselves.
(confrontmagazine.com)






Ich will ja nicht drauf rumreiten, aber einmal muss es doch noch mal sein: Als ich Ende Juli extra für das Konzert der Irrepressibles nach ...




Ich will ja nicht drauf rumreiten, aber einmal muss es doch noch mal sein: Als ich Ende Juli extra für das Konzert der Irrepressibles nach London reiste, dieses aber kurzfristig abgesagt wurde (so!), brauchte ich schnell Ersatz. In London stellt das einen nicht unbedingt vor eine unlösbare Aufgabe und ich entschied mich für den von Beck’s Vier gesponserten Music Inspires Art-Abend im The Rest Is Noise, einem schönen Pub im Londoner Stadtteil Brixton. Das wohl extra für Großbritannien gebraute Beck’s Vier hat im Gegensatz zu dem hierzulande erhältlichen Kaltgetränk des gleichen Herstellers nicht 4,9% Alkoholanteil, sondern nur die in den UK üblichen, Ihr werdet es kaum erraten, 4%. Schmeckt aber genauso gut und Kopfschmerzen hatte ich am nächsten Morgen auch.

Musikalische Gäste dieses Abends waren The Eyes In The Heat, die ich verpasste, Hoodlums, deren Indie-Pop sehr unterhaltsam war und Standard Planets, die drei Stücke Post-Krautrock vortrugen und damit eine halbe Stunde füllten. Zwischen den Auftritten haben These New Puritans ihre Lieblingsschallplatten aufgelegt. Quasi als Headliner des Abends kam Gold Panda auf die angedeutete Bühne. Vom Engländer aus Essex kannte ich zu diesem Zeitpunkt nur die Single "You".

The You EP, Gold Panda’s debut release on Ghostly International, is the stuff dreams are made of. Walking on the sunny side of the instrumental hip-hop street, the UK producer drapes the title track’s deep, crunching beat with slyly sliced-up vocal samples, a hint of nostalgia, and just a touch of shoegaze ambience—the results are both head-pleasing and emotionally stirring. What really sets “You” apart, though, is its musicality—Gold Panda knows well enough to situate his rhythms adrift in a pool of honest-to-god melody, making the track’s anthemic chord changes sound positively world-changing. And if not world-changing, then certainly summer-defining.




Sein Auftritt war sehr introvertiert. Mit einer Kapuze überm Kopf stand er über seinem Sampler gebeugt, drehte und drückte an und auf diverse Knöpfe und ließ so seine melancholischen, ruhigen, angenehm unaufdringlichen und vor allem warmen Songs auf die leider sehr kleine Zuhörerschaft los.

Im Oktober kam dann endlich auch das Album raus:

In sonic terms, Gold Panda breathes the same kind of life into his work as Four Tet. His beats are mechanical but also intensely human. But Gold Panda's trigger finger is a bit itchier. His signature tic involves short, unique samples that burst in rhythmic repetition. So on opener "You", the words "you and me" are sliced into individual pieces and then tapped in brain-screwing succession as a bulbous beat makes the song all too ready for the club inside your head. And "Before We Talked" rides on a quicksilver pulse made up of tiny squelches and glitches that are Aphex-like in precision and scope. Oftentimes, plinking notes from various unique, piano-like sounds add a spotlit solemnity underneath or alongside the drums. (Pitchfork)













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Sea Wolf ist Alex Brown Churchs Band aus Los Angeles. Musikkenner können behaupten, diese schon seit der Debüt-EP “Get To The River Befo...

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Sea Wolf ist Alex Brown Churchs Band aus Los Angeles. Musikkenner können behaupten, diese schon seit der Debüt-EP “Get To The River Before It Runs Too Low” oder dem Debüt-Album “Leaves in the River” zu kennen. Jüngeren und soundtrackaffinen Menschen dürften der Song “The violet hour” aus dem “New moon” Soundtrack begegnet sein.

Das zweite Album “White water, white boom” erschien bereits 2009 in den USA. Anscheinend ist es nun auch reif für Deutschland. 

Alex Brown Church lässt sich durch wechselnde Musiker unterstützen. So erklärt sich, dass sich “White water, white boom” immer im Spannungsfeld zwischen Singer-/Songwriter-Attitüde und “echten” Indierock-Songs befindet. Folkmusik und orchestrale Ansätze nutzt Church übrigens auch, allerdings ist das im Gesamtkonzept zugänglicher und angepasster als bei Arcade Fire, an die man bei dem ein oder anderen Song erinnert wird (vor allem beim Opener).

Das Album beginnt recht gefällig mit “Wicked blood”, um mit “O Maria!” und dem Titelsong seinen Höhepunkt zu erreichen. Das Album verstand es, mir bereits bei den ersten Durchgängen zu gefallen, wesentlich gewonnen hat es danach aber nicht mehr. Pop Appeal kann Sea Wolf offensichtlich erzeugen und nutzen. Baut er im nächsten Album nun noch ein paar Überraschungen ein, reicht es wahrscheinlich auch für einen dauerhaften Hörgenuss. Für die Radiolandschaft sind auch die aktuellen Songs bereits eine Bereicherung. Es ist schade, dass zwischen Lady Gaga, Bon Jovi und Co. so wenig Platz bleibt.

Lassen wir noch die “Leipziger Internet Zeitung” zu Wort kommen, die dem Album durchaus einer tiefere Bedeutung beizumessen scheint:

Die Stücke sind wie kleine Flüsse und Ströme, lassen kleine Szenen wie das Erzähl-Ich einen aufgeklaubten Apfel groß und wichtig erscheinen. Die Uhrzeit ist aufgehoben, die Abläufe erscheinen wieder eher naturverbunden einheitlich und ohne zerstückelte Alltagsrituale. "White Water, White Bloom" ist ein vertonter Tagtraum, den man auch den Raum geben muss. "White Water, White Bloom" ist kein Album für "Schnellkonsumierer" und zum "Nebenbeihören".

Das Video zu “Wicked blood”:

Im Dezember unterstützt die Band Kashmir auf deren Tour:

  • 01.12.10 Winterthur
  • 02.12.10 Stuttgart 
  • 03.12.10 Dresden 
  • 04.12.10 München
  • 05.12.10 Köln
  • 07.12.10 Frankfurt
  • 08.12.10 Bochum
  • 09.12.10 Berlin 
  • 10.12.10 Hamburg

Eigentlich müssten sie aus irgendeiner kanadischen Einöde stammen oder ihr Album in einer abgelegenen Waldhütte in Nebraska oder Wisconsin a...
















Eigentlich müssten sie aus irgendeiner kanadischen Einöde stammen oder ihr Album in einer abgelegenen Waldhütte in Nebraska oder Wisconsin aufgenommen haben. Doch sie kommen aus der bayerischen (oder besser: fränkischen) Einöde, aus Nürnberg, um genau zu sein.
Eigentlich müssten sie Karierte Hemden, lange Haare und noch längere Bärte tragen. Doch das tun sie nicht, erst recht nicht die Damen, die den Gesang im Hintergrund stimmungsvoll ergänzen.
Eigentlich müssten The Green Apple Sea in allen relevanten Zeitschriften und Blogs Erwähnung finden und bei "Wetten dass...?" auftreten. Doch "Northern Sky, Southern Sky", das am 15. Oktober erschien, ist nicht einmal in allen Plattenläden vorhanden und wird leider niemals in den Charts vertreten sein.

The Green Apple Sea verdichten Indiepop, Folk, Country und Americana, so dass man gar nicht zu sagen vermag, wo das eine aufhört und das andere anfängt. Dazu herrlicher Chorgesang und wunderbare Melodien, eingebettet in melancholische Songs mit vielschichtigen Arrangements, für Freunde von Teenage Fanclub, Wilco, Iron & Wine, Grizzly Bear und Nick Drake.





"Satellite Wings" Video


Eigentlich müssten sie in allen relevanten Blogs vorgestellt werden - das werden sie ja:
mit "northern sky - southern sky" liegt ein aktuelles erzeugnis der bemühungen von prange und co. vor, dass sich auf subversive, geradezu verschlagene weise deiner annimmt. es macht süchtig. mit jeder neuen umrundung wird die spanne zum wiederholten hören hin kürzer. die ingredienzien dieses an suchtmitteln reichen werkes sind fürderhin die polyrhythmik, entsprungen zweier schlagwerke, die sich gegenseitig mutig befeuern, die mehrstimmigen gesänge, bei denen neben des mittlerweile in nürnberg lebenden sängers warmen organ vor allem die mädels glänzen und die kristallenen, prismen gleichen, vielfach strahlenden arrangements. addiert man das ganze mit dem fast durchgängig beschwingten element, das wie oben beschrieben in einer habacht stellung ausbrecher bewacht und dem variablen umgang mit stilen - die frühen folk- und countryambitionen, das kulminierte americanagefröne weicht längst zu pop auf, als lichte sich unentschiedenheit - dann erhält man so unterschiedliches songwerk wie ein "golden morning", das liebe beteuert, auch wenn sie schmerzen bereitet und des abschieds schwere verstärkt (wundervoller wechselgesang, ausdrucksstarkes schlingern der gefühle), ein kritisches "whale watching", das sich hymnisch im refrain fängt, die angeschlagene akustische zum mann/frau gesang, den anmutigen opener "northern sky" mit brillierender gitarre, das stabil pochende und seelenvolle "nightmares" mit banjo und einer melodie, die dem schokobonbon den schmelz stiehlt oder das im shuffle gefangene und weite evozierende "satellite wings" mit pedal steel und flügeln.
(das klienicum)

Das Debütalbum “Beat pyramid” der Band wurde mir schon häufig ungefragt empfohlen. Doch allein das Cover schreckte mich ab. Das Zweitwerk...

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Das Debütalbum “Beat pyramid” der Band wurde mir schon häufig ungefragt empfohlen. Doch allein das Cover schreckte mich ab. Das Zweitwerk ging diesbezüglich auf Nummer sicher, es bot mir keine Ausrede für meine Ignoranz. Trotzdem brauchte es noch ein paar Monate und eine Radioshow, bis ich mich an “Hidden” herantraute.

These New Puritans stammen aus dem Südwesten Englands. Wirklich puritanisch geht es auf “Hidden” nur zu, wenn man jede Tonspur einzeln betrachtet. Im Zusammenspiel ergibt sich jedoch ein komplexes Ganzes, welches nur wenigen Regeln und Sitten folgt. Als Leitmotive dienen Rhythmen, welche den verschiedensten Genres entrissen wurden: Electro, Hip Hop, Lo-Fi, Trip Hop und Big Beat sind die hauptsächlich genutzten Vorlagen. Verziert werden diese mit den verschiedensten Klängen, so dass am Ende vielschichtige Soundcollagen entstehen. Da wundert man sich nicht über Waldhorn, Kinderchöre, Fagott und viele weitere Samples. Mein “Liebling” ist das Schwert, welches u. a. im Song “Attack music” messerscharf durch den Raum gleitet.

Lassen wir Whiskey Soda mal bei der Beschreibung helfen:

[…] Und so geht es eine knappe Dreiviertelstunde weiter, man gleitet über einen bizarren auralen Parcours, auf welchem minimalistische Beats auf opulente Barockelemente treffen. Scott Walker, David Sylvian, Peter Gabriel, Radiohead und... The Fall? Japanische Drums, Kinderchöre und zerplatzende Melonen?

Es passt alles zueinander. Der Gesang ist für sich durch seine Monotonie vielleicht puritanisch, aber auch er trägt seinen Teil zum komplexen Hidden-Kosmos bei. Ich fühle mich an der ein oder anderen Stelle an Mike Skinner erinnert.

Wägt der Opener den Hörer noch in recht versöhnlichen und harmonischen Gefilden, weist danach “We want war” sowohl mit dem Titel als auch mit der Musik den Weg: Hier wird mit Feinsinn brachiale Gewalt erzeugt und es werden keine Gefangenen gemacht.

Obwohl sich der Vergleich nicht offensichtlich aufdrängt, ist “Hidden” die düsterere und weniger sterile Version von Portisheads “Third”. “Hidden” klingt in meinen Ohren so gut, wie es Animal Collectives “Merriweather Post Pavilion” und TV On The Radios “Dear science” hätten tun sollen. Jeder Freund experimenteller Musik sollte dem Album mindestens ein Ohr leihen. Und jeder Mensch der Hip Hop Rhythmen mal als Grundlage für clevere Musik erleben möchte sollte ebenfalls zugreifen.

Mein Lieblingssong auf “Hidden” ist “White chords”. Daneben fällt es mir schwer, weitere Titel hervorzuheben, da “Hidden” ein Gesamtkunstwerk darstellt.

Das Video zu “We want war”:

Die Website der Band bietet aktuell ein tolles Spielzeug, mit dem man anhand der Gruppierung der Instrumente auf der Bühne Elemente zu- und abschalten kann. Das macht Lust, die Band am 06.12. in Berlin live zu erleben. Oder am 18.12. in Paris.

Seit über 20 Jahre verfolge ich die musikalische Laufbahn von Klaus Cornfield nun. Bei Throw That Beat In The Garbagecan! noch begeistert, b...

















Seit über 20 Jahre verfolge ich die musikalische Laufbahn von Klaus Cornfield nun. Bei Throw That Beat In The Garbagecan! noch begeistert, bei den Soloalben ein wenig gelangweilt und unter dem Bandnamen Katze eher entsetzt. Denn deren Soloalbum "...von hinten!", erstmal komplett mit deutschen Texten, ließ mich am guten Geschmack der zu wohlwollenden Richter bei Platten vor Gericht und sogar im Nachhinein an den guten Alben von Throw That Beat! zweifeln.
Auch auf dem zweiten Album von Katze sind einige wenige Texte zum Fremdschämen geeignet ("Wir scheißen auf die Welt und schießen auf die Bullen" aus "Komm wir klauen uns Pistolen") oder dankenswerter Weise in Englisch gehalten ("Shampoo Beach"), was den Niedlichgkeits-Faktor beibehält, ohne infantil zu wirken.
Klaus Cornfield serviert uns auf "Du bist meine Freunde" immer eingängige Songs, die an den Twee-Pop von TTBITG! erinnern ("Bei mir wird immer alles schmutzig"), oder gern mal in Richtung Country ("Du hältst deine Hände") oder Pop-Punk ("Der Einsame") ausscheren dürfen. Wenn Minki Warhol dezenten Hintergrundgesang beisteuert, dann fühlt man sich ebenfalls an Lotsi Lapislazuli oder Iwie Candy erinnert ("Schmerzlos und schnell"); glaubt sie jedoch (wie in "Du bist meine Freunde" oder "Fabrikmädchen"), uns die Nina Hagen oder Mieze (Mia.) geben zu müssen, so ist dies, bei letzterer zumindest dem Namen nach passend.





"Du bist meine Freunde" Video

Die albumlange Alltagsabsage namens “Du bist meine Freunde” ist immer unterhaltsam, clever betextet und dabei trotz empfundener Déjà-vu-Dichte zitat-, aber nie ironiefrei. Maxime der 13 Songs ist entsprechend “Die Welt wird Comic, der Comic wird Welt”, wie der Promotext pointiert zusammenfasst, was dennoch selbstredend naheliegt, da Songschreiber Klaus Cornfield eben auch der zeichnenden Zunft angehört.

Was besagter Bandkater und seine Mitkatzen Minki Warhol und Karen Bolage auf “Du bist meine Freunde” fabrizieren, ist geradezu unverschämt eingängig und liebenswert, so dass man sich nur allzu gern, vielmehr völlig wehrlos zum “Shampoo Beach” führen lässt, den Wunsch verspürt, sich in bester Laune einen Schießkolben auszuleihen (”Komm wir klauen uns Pistolen”) und die knapp 36 Minuten des Tonträgers vor allem eins sind, “Kurz und Schmerzlos”. Lieder wie “Bei mir wird immer alles schmutzig” beweisen zudem, dass Hymnen nicht immer monumental ausfallen müssen, sondern auch ganz klein und quietschbunt anmuten können, eingefasst in Plastikkapseln, aus Kaugummiautomaten plumpsend. Katze sind alles andere als angestrengt hip, nie very Berlin und immer bodenständig genug, um sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen, was so vielen anderen Bands in Indiestadt bekanntermaßen völlig abgeht, daher ist es nicht allzu überraschend, abschließend festzustellen: Katze sind ab jetzt meine Freunde.
(alles-ist-pop.de)





"Hübsch aber dumm" Video

Einen aus der Riege der Sänger bekannter Bands mit erstem Soloalbum bin ich noch schuldig geblieben: Paul Smith , seines Zeichens Leadsänger...

















Einen aus der Riege der Sänger bekannter Bands mit erstem Soloalbum bin ich noch schuldig geblieben: Paul Smith, seines Zeichens Leadsänger und extrovertierter Frontmann von Maximo Park, weiß auf "Margins" zumindest zu überraschen. Wir hören keinen rumpelnden, eingängigen, druckvollen New Wave-Rock, sondern sparsam instrumentierte, minimalistisch produzierte und zumeist zurückhaltende Lieder, bei denen Smith besonders viel Wert auf die mitunter persönlichen und intimen Texte legt ("While You're In The Bath"). Im Gegensatz zu den Alben seiner Band - auch wenn diese zunehmend berechenbarer und dadurch uninteressanter wurden - kann "Margins", auch wenn es durch seine Experimentierfreude positiv auffällt, nicht vollends packen. Dennoch wäre es schade gewesen, wenn Songs wie "North Atlantic Drift" oder "I Drew You Sleeping" auf B-Seiten von Maximo Park untergegangen wären (dafür hätten sich immer noch "Alone, I Would've Dropped" oder "I Wonder If" geeignet). Im Idealfall wären die besten Stücke von Paul Smiths Soloausflug auf dem nächsten Album seiner Hauptband gelandet und hätten dort für ein wenig mehr Abwechslung gesorgt.





"Our Lady Of Lourdes" Video

Tracks like North Atlantic Drift and Dare Not Dive appear to be Smith on auto-pilot and would slip seamlessly onto Quicken the Heart with their angular rhythms, spiky guitars and half-sung, half-shouted choruses. Our Lady of Lourdes is better – layered and more atmospheric – but there’s a general lack of killer tunes here and the likes of Wild Beasts have moved this particular brand of intelligent art rock on to a whole new, more interesting plane.

To be fair, delve a little deeper and there is some genuine branching out to be found. While You’re In The Bath is just a songwriter plucking his lone guitar and pouring out his heart, while Pinball closes the set impressively with its combination of haunting cello, maudlin, sonorous vocal and lilting country-folk chords bringing to mind a Geordie Micah P. Hinson.

(...) Nevertheless, as an overall package, Margins struggles to rise above the ordinary. Fans of Maxïmo Park will not be disappointed, but it’s frankly hard to see anyone else caring very much.
(bbc.co.uk)



Paul Smith ohne Maximo Park in Deutschland:

05.11.10 Hamburg, Mondial Club
06.11.10 Berlin, Beck's Music Experience @ Station
08.11.10 München, 59:1
09.11.10 Heidelberg, Karlstorbahnhof
10.11.10 Köln, Gebäude 9

Hier wird weder das Kriegsbeil ausgegraben, noch Kriegsbemalung angelegt oder auf den Kriegspfad gegangen, aber die Begeisterung, die derzei...
















Hier wird weder das Kriegsbeil ausgegraben, noch Kriegsbemalung angelegt oder auf den Kriegspfad gegangen, aber die Begeisterung, die derzeit die Band Warpaint überall hervorruft, kann ich nicht recht nachvollziehen. Diverse Magazine haben das Quartett auf das Cover ihrer aktuellsten Ausgaben genommen (NME, The Fly) oder "The Fool" zur Platte des Monats gekürt (Musikexpress):

THE FOOL klingt nach frühem 4AD-Scheiß, Post-Punk, The-Cure-Gitarren, an der Grenze zwischen Minimalismus und sanfter Psychedelia. Eine gewisse Schwere liegt über dieser Musik, die gerade so schwer ist, dass sie nicht erdrückend wirkt. Warpaint sagen ja zu den Endlosschleifen des Revivalismus. (...)

Dagegen zeichnet sich der Neo-Neo-Art-Rock von Warpaint durch eine neue Sachlichkeit aus, durch einen atmosphörischen Minimalismus, bei dem es wieder einmal auch darum geht, was zwischen den spärlich gesetzten Tönen passiert. Atmosphäre ersetzt die Überinstrumentierung.

Manchmal klingen Warpaint auch wie der Entwurf eines Hyper-Folk, ohne die romantisierende Vereinfachungen und die Selbststilisierung der Protagonisten als melancholische Loser. Der dreistimmige Gesang von Warpaint schwebt wie ein flüchtiges Gas über diesen dunkelgrauen Liedern. Wobei wir wieder bei 4AD wären und bei den frühen Achtzigern in Schwarzweiß. Und bei The XX. Warpaint sind die vielleicht erste Band, der man ein „klingt so ähnlich wie The XX“ hinterher rufen darf.


Dass es Emily Kokal, Theresa Wayman, Jenny Lee Lindberg und Stella Mozgawa auf die Titelbilder diverser Zeitungen geschafft haben, kann sicherlich unser Kollege Oliver Peel besser begründen.
Dass "The Fool" bei mir noch nicht die geweckten Erwartungen erfüllen und seinen Zauber entfalten konnte, mag daran liegen, dass die sphärischen, aber zu seichten und teilweise zu langen Songs bisher ins eine Ohr hinein und direkt aus dem anderen wieder heraus geweht sind. (Oder meint der Musikexpress das mit Neo-Neo-Art-Rock und soll das damit so sein? Und wie viel "Neos" kann man noch vor "Art Rock" hängen?)
Die Gitarren sind zu zart (von Post-Punk ist nur wenig zu hören - man spiele einem Siouxsie-Fan einmal das kitschig-folkige, All about Eve-mäßige "Baby" vor!), der Gesang zu nichts sagend und emotionslos (aber wenigstens nicht so nervtötend wie bei Elizabeth Fraser), die Melodien nicht so, dass sie einen verfolgen würden. Gegen den Begriff Shoegaze wehren sich die vier Damen aus L.A., das dürfte bei Dreampop aber nicht der Fall sein, denn eine einschläfernde Wirkung ist dem Album nicht abzustreiten.
Die Platte ist so begeisternd, wie das Cover schön.






Live Noisevox Session / Interview





Warpaint in Deutschland:

03.11.10 Hamburg, Übel & Gefährlich
11.11.10 Frankfurt, Brotfabrik
12.11.10 Wangels, Rolling Stone Weekender

Apropos "Sune Rose Wagner": Die männliche Hälfte der Raveonettes veröffentlichte in seiner Heimat Dänemark im Jahr 2008 sein erst...

















Apropos "Sune Rose Wagner":

Die männliche Hälfte der Raveonettes veröffentlichte in seiner Heimat Dänemark im Jahr 2008 sein erstes Soloalbum, das es aber nie bis in deutsche Plattenläden schaffte. Welche Gründe die Plattenfirma für diese Entscheidung gehabt haben mag, kann nur gemutmaßt werde. Vielleicht waren es die dänischen Texte, die für deutsche Ohren zu ungewohnt klangen? Oder lag es an den zahlreichen Veröffentlichungen der Raveonettes im selben Jahr? "Lust Lust Lust" war erst wenige Monate zuvor erschienen, einige Singles sollten erst im Verlauf des Frühjahres folgen und zudem kamen von September bis Dezember 2008 gleich 4 EPs der Raveonettes auf den Markt.

Die Gründe, egal, um welche es sich letztendlich handelte, scheinen nun nicht mehr relevant zu sein, denn "Sune Rose Wagner" erschien dieser Tage tatsächlich auch in Deutschland. Gewaltige Unterschiede im Vergleich zum Opus seiner Hauptband sind nicht auszumachen. Sharin Foo singt (und spielt) nicht mit (sie war wohl damals im Mutterschutz), die Texte sind, wie erwähnt, nicht in Englisch und der musikalische Fokus rückt noch näher an den Sound der 50er/60er Jahre und The Velvet Underground. Gitarrenfeedbacks à la The Jesus & Mary Chain sind nicht mehr zu vernehmen.

Der Solo-Ausflug des 37-Jährigen kommt mit weniger Lärm und Effekthascherei aus. Zwar ähneln die Einflüsse jenen der Raveonettes (50er-/60er-Jahre-Pop, Velvet Underground, Shoegaze, Surf), doch hat sich der Mann mit dem blumigen Namen vom Retro-Noise-Pop seiner Hauptband mehr auf einen Retro-Dream-Pop verlegt. Der Fuzz- und Feedback-Anteil wurde stark heruntergeschraubt. Nur hier und da wabert eine verwaschene Gitarrenwand vor sich hin ("Et Underfuldt Liv", "Afgrunden"). In "Altid" greift Wagner sogar - völlig ungewohnt - zu Akustikgitarre und Klavier. Wer's tanzbar mag, muss sich mit dem beschwingten Einstieg "Hvad Der Sker" und dem Sixties-seligen "Beruset Og Forhadt" begnügen. Den Rest der Platte über bleibt für die Tanzfläche eher die Klammer-Variante. Oder man bleibt gleich auf der Couch.
(motor.de)