Ich weiß nicht, was es bedeutet Linkshänder zu sein, aber über das neue Album von Mice Parade weiß ich zu berichten: Mice Parade ist die Ba...

















Ich weiß nicht, was es bedeutet Linkshänder zu sein, aber über das neue Album von Mice Parade weiß ich zu berichten:

Mice Parade ist die Band des New Yorker Perkussionisten Adam Pierce, der die Buchstaben seines Namens durcheinander würfelte, um dieses herrliche Anagramm als Bandnamen zu finden.
"What It Means To Be Left-Handed" ist bereits das achte Album dieses Projektes, das erneut durch dominante perkussive Elemente, leicht gezupfte Gitarren und Caroline Lufkins zerbrechliche Gesangseinlagen besticht. Ideale Folk-Musik, um dazu am Strand der Balearen oder Kubas Cocktails zu trinken. Bei "Folly" oder "Do Your Eyes See Sparks" fühlt man sich an Múm erinnert, mit denen Adam Pierce bereits gemeinsam musizierte.

Doch plötzlich bricht sich Pierce' Begeisterung für Indie-Rock Bahn: Vergessen sind die Einflüsse von Flamenco, Afro-Pop und Brasilian Jazz, Pierce entreißt Lufkin das Mikro vollkommen, stöpselt die Gitarren ein, dreht die Verstärker hoch und legt los, so dass aus entspannten Folk verzerrter Rock in Lemonheads-Manier wird (im "Mello Cup"-Cover).
"What It Means To Be Left-Handed" - ein sehr abwechslungsreiches Album, für Links- und Rechtshänder geeignet.





"Old Hat" Video

There’s a sense of an increasingly globe-spanning sensibility on Pierce’s part, whether it’s M’Boup’s kora anchoring the opener “Kupanda” or the Scandinavian shoegaze of “In Between Times.” The more guitar-centric “Mallo Cup,” “Recover,” and “Couches and Carpets” have a greater similarity, and in their relative simplicity manage an even greater resonance. Another thread that manifests itself here is one with a more pronounced ambient/drone influence, heard most strongly on “Pond” and the drifting sound collage at the heart of “Tokyo Late Night.”

For all of the debate about its structure, one shouldn’t get the wrong idea. The 13 songs on What It Means to Be Left-Handed are all, in their own way, enjoyable. the ideas and collaborations on display are impressive, as is the stylistic range. But there’s still a bit of cohesion missing there — something that makes What It Means to Be Left-Handed feel more like a collection of individually good ideas and less like a singular artistic statement.
(dustedmagazine.com)





"In Between Times" Video


Mice Parade, nicht auf den Balearen oder Kuba, sondern in Deutschland unterwegs. Vom Namen her passen die ersten beiden Locations dennoch zum Cocktail trinken:

16.10.10 Leipzig, Conne Island
17.10.10 Berlin, Hebbel am Ufer 2
20.10.10 München, Feierwerk

Kürzlich streifte ich durch ein Fußgängerzone und wunderte mich über einen recht jungen Musiker, der Lagerfeuer- und Singer-/Songwriter-K...

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Kürzlich streifte ich durch ein Fußgängerzone und wunderte mich über einen recht jungen Musiker, der Lagerfeuer- und Singer-/Songwriter-Klassiker mit seine Elektrogitarre vortrug. Der Strom für den Verstärker kam aus dem Friseurladen. Die zum Teil wirklich abgedroschenen Songs offenbarten auf diese Weise neue Facetten. Wie “unplugged”, nur eben umgekehrt.

Doch nicht von einem jungen wilden Musiker sondern von Urgestein Neil Young wird nun ein Album nach diesem Muster geboten. “Le noise” ist (ungefähr) das 34. Soloalbum des Kanadiers. Der direkte Vergleich mit dem Straßenmusiker hinkt natürlich, denn Young hatte den Produzenten Daniel Lanois hinter sich und vor allem an den Reglern und sonstigen technischen Hilfsmitteln. So wurde ohne sonstige Instrumente und Band eine “feedback wall of sound” kreiert, welche einen würdigen Hintergrund für Youngs Songwriterkunst darstellt.

Neil Young war mir häufig zu “jammerig”. Auf “Le noise” erinnern mich vor allem “Love and war” und “Peaceful valley boulevard” an diesen Eindruck. Doch gerade weil sie im Kontrast zu den weiteren Titeln des Albums stehen, gefallen sie mir. Weitere Höhepunkte? Das gesamte Werk! Wer auf verzehrte Gitarren steht, wird an “Le noise” viel Freud haben können.

Die Meinungen der Kritiker sind gespalten. Während Popmatters begeistert applaudiert:

[…] Thankfully, Le Noise solves that. It’s fantastic. It’s his best in decades, at least since Ragged Glory.

Stänkert man beim NME herum:

On what could have been his most fired-up album in years, Young ends up smothered by unconvincing soundscapes on all but two acoustic tunes that stand out by virtue of actually not sounding like a hurricane.

Man sollte sich sein eigenes Bild machen.

Das Video zum Opener “Walk with me”:

In schöner Regelmäßigkeit veröffentlichen Manic Street Preachers ihre Alben - und zumindest in ihrer Heimat erzielen sie damit noch beachtl...

















In schöner Regelmäßigkeit veröffentlichen Manic Street Preachers ihre Alben - und zumindest in ihrer Heimat erzielen sie damit noch beachtliche Erfolge: "Postcards From A Young Man" platzierte sich auf Rang 3 der englischen Charts.
Ob die 3 Jungs aus Wales mit ihren Platten auch noch neue Fans hinzu gewinnen, oder ob sich die Käuferschar komplett aus "alten Britpoppern" rekrutiert, weiß ich nicht zu beantworten. Jedoch werden sich auch diese alten Fans bei "Postcards From A Young Man", dem 10. Studioalbum der Band, zunächst verwundert die Ohren reiben:

War man nach "Journal For Plague Lovers", für das verbliebene Texte von Richey Edwards als Grundlage dienten, noch an rohe, ruppig-rockende Töne gewöhnt, so werden die sehr eingängigen "(It's Not War) Just The End Of Love" und "Postcards From A Young Man" in Streicherarrangements gebettet. Auch bei den 3 folgenden Songs gehen Pop und Kitsch Hand in Hand, so dass Parallelen zwischen "Postcards From A Young Man" und "Everything Must Go", dem ersten Album nach der letzten wirklichen Zusammenarbeit mit Richey, zu ziehen sind. Frühere Vergleiche von "Journal For Plague Lovers" mit "The Holy Bible" machen nun noch mehr Sinn.
"Some Kind Of Nothingness" setzt die Tradition der Duette (Traci Lords, Nina Persson, Shirley Bassey) fort, auch wenn mit Ian McCulloch (Echo & The Bunnymen) erstmals ein männlicher Wunschpartner ins Studio geladen wurde. Weitere Gäste sind Duff McKagan (Guns 'n' Roses, Velvet Revolver) und Brian Eno.
"Golden Platitudes" klingt mit seinem Lalalala-Singalong und Gospel-Chorgesang sehr nach The Mighty Wah!, als diese wiederum wie die Manic Street Preachers klingen wollten. Kurios.
Nicky Wire hatte bereits mit seinem Solo-Ausflug "Zeitgeist" bewiesen, dass er kein herausragender Sänger ist. Für "The Future Has Been Here 4 Ever" trat er erneut hinter das Mikrofon und Dank der stimmlichen Unterstützung von Bradfield und dem bereits erwähnten Chor bleibt diesmal kein schaler Nachgeschmack zurück.
Bei "Auto-Intoxication", "All We Make Is Entertainment" und "Don't Be Evil" dürfen die Gitarren dann einmal frei von Streichern erklingen, was der Abwechselung sehr gut tut. In diese Kategorie fällt auch "I Think I've Found It" mit seinen überraschenden Mandola-Klängen.

Wie bei der letzten Veröffentlichung gibt es (neben der LP) eine limitierte Version in Buch-Form mit Bonus-CD, die Demo-Versionen der Songs beinhaltet.





"(It's Not War) Just The End Of Love" (Jools Holland)

I'm confused. I think I like it overall. It's certainly improving with repeated listens. It has elements from all periods of their career, but it also covers new ground for them. There are some moments that beg to be skipped, but there are also some genius moments.

If this is an attempt for mass communication - to be embraced at a national consciousness level once more - then I'm far from convinced it's going to work. The twin albums of Everything Must Go and This Is My Truth Tell Me Yours caught the nation napping. They combined massive choruses with wide support for homegrown rock - the time was ripe for hiding anti-establishment, intelligent, philosophical lyrics in elegant choruses and have Chris Evans, Chris Moyles and Terry Wogan play them.

But those massive audiences have moved on; the two million people in the UK who bought those records will mostly be people who are unaware the band are still going. I'm not convinced that the songs on Postcards From A Young Man will lend themselves to massive radio play in today's pop world. It's a very interesting album, and certainly it's the younger, edgier sister of Send Away The Tigers, so it'll do all right. Any more than that? I remain to be convinced.
(bbc.co.uk)





"Postcards From A Young Man" (Later... With Jools Holland)

In schöner Regelmäßigkeit veröffentlichen The Charlatans ihre Alben - und zumindest in ihrer Heimat erzielen sie damit noch geringe Erfolge...

















In schöner Regelmäßigkeit veröffentlichen The Charlatans ihre Alben - und zumindest in ihrer Heimat erzielen sie damit noch geringe Erfolge: "Who We Touch" platzierte sich auf Rang 21 der englischen Charts.
Ob die 5 Jungs aus England mit ihren Platten auch noch neue Fans hinzu gewinnen, oder ob sich die Käuferschar komplett aus "alten Britpoppern" rekrutiert, weiß ich nicht zu beantworten. Jedoch werden sich auch diese alten Fans bei "Who We Touch", dem 11. Studioalbum der Band, zunächst verwundert die Ohren reiben:

Während "Love Is Ending" direkt mit lärmigen Gitarren in bester Sex Pistols-Marnier dynamisch, aber dennoch melodiös, loslegt, werden beim folgenden "My Foolish Pride" die Streichinstrumente hervor geholt und nach allen Regeln der Kunst gezupft. "Your Pure Soul" drosselt das Tempo, lässt die akustische Gitarre zu Orgel und Streichern erklingen und dürfte neben den beiden Singles und des sich anschließenden "Smash the System" zu den Highlights des Albums zählen.
Ein fulminanter Auftakt, dessen hohe Qualität jedoch nicht beibehalten werden kann. "Sincerity", "When I Wonder" und "Oh!" können bestenfalls als Standard der Band bezeichnet werden, ohne direkt von Charlatanerie sprechen zu müssen. Daher muss die zweite Hälfte der Platte leider als die deutlich schwächere betitelt werden.
Seltsam bis unnötig, dass das abschließende "You Can Swim" durch zwei Hidden Tracks auf über 19 Minuten ausgedehnt wird. Während "On The Treshold" nicht weiter erwähnenswert ist, steht bei "Sing The Body Electric" plötzlich Penny Rimbaud von Crass hinter dem Mikrofon.

Der Special Edition des Albums liegt eine CD mit frühen Versionen und Studio-Outtakes der Songs bei - wohl auch eher etwas für "die alten Fans".

That it sounds a little out of date in 2010 is by the by: they’re a group from a different era who feel no pressure to pretend otherwise.

That accepted, they’re certainly not rehashing former glories – those expecting pummelling Hammonds and anthemic Lancashire hollering have come to the wrong place. The first surprise comes right at the start, as Love Is Ending erupts in a blank roar of noise. It’s a red herring, though, and soon enough a lithe guitar line cuts in and the whole thing suddenly sounds like some particularly muscular leftover from the C86 era. It’s melodic, energetic, humble and hummable, with Burgess’s vocals soft and impassioned.

Elsewhere, My Foolish Pride is a sweet, pastoral-bordering-on twee piano ballad. Your Pure Soul offers a lovely piece of woozy introspection, while Intimacy and Sincerity offer a pleasing electronic heart to the record, the former spooky and low-key, the latter a very game stab at Krautrock. These are warm, appealing tunes with no false bluster or crass anthemism, light years ahead of the bombastic drivel certain peers have offered up this year. The Charlatans are old fashioned, maybe even a little antiquated. But are they past it as songwriters? No way.
(bbc.co.uk)


Leider sind die beiden Videos zu "Love Is Ending" und "My Foolish Pride" bei YouTube nicht verfügbar, daher muss diese Live-Aufnahme des ersten Songs herhalten, deren Soundqualität aber ganz gut zur Attitüde passt:





The Charlatans kommen, nachdem ihr Schlagzeuger John Brookes vor einigen Tagen auf der Bühne zusammenbrach, mit Pete Salisbury (The Verve) als Ersatz (zunächst) nur zu 2 Terminen nach Deutschland:

02.11.10 Dortmund, FZW
03.11.10 München, Backstage

Seit zehn Jahren gibt es das amerikanische Trio The Bad Plus . Während die ersten sechs Studioalben jeweils mit Coverversion angereichert...

cover

Seit zehn Jahren gibt es das amerikanische Trio The Bad Plus. Während die ersten sechs Studioalben jeweils mit Coverversion angereichert bzw. verdaulich gemacht wurden, legt die Band mit “Never stop" nun ausschließlich Eigenkompositionen vor. Im Gegensatz zum Vorgängerwerk “For all I care” wurde auf Vocals verzichtet.

Bass, Drums und Piano in jazziger Stimmung vereint. Da bleibt nicht viel, an dem sich das ungewohnte Ohr orientieren kann. Die Improvisationen werden auf der Grundlage erkennbarer Strukturen ausgelebt. Den Pianomelodien kommen in dieser Beziehung große Bedeutung zu. Das Trio vereint Avantgarde-Jazz mit Blues- und Rock-/ Popanleihen und grenzt sich so vom anstrengenderen Free Jazz ab.

Wer meint, mit Jamie Cullum den Bereich “Jazz” bereits gänzlich abgedeckt zu haben, kann sich mit “Never stop” an der nächsten Stufe in dieser Richtung probieren.

Unglaublich fantastisch ist der Titelsong des Albums. Selten hat mich ein Instrumentalstück derart fesseln können.

Ab der Mitte des Albums wird es anspruchsvoller. Diese Lernkurve muss man mitmachen wollen. Aber es lohnt sich, finde ich. Jazz-Fan Volker wird damit natürlich wenig Probleme haben.

Auch “Pop & Hiss”, das Musikblog der L. A. Times hebt die “jazzigeren” Momente hervor:

But the album’s more spacious excursions such as “People Like You” and “Snowball” may offer the greatest treats, with Iverson and Anderson weaving around King’s feathered percussion for some of the trio’s warmest, most delicate moments yet. There may not be a familiar hook for rock fans to lean on, but odds are they won’t need one, either.

Ein wirklich brauchbares Musikvideo habe ich nicht finden können. Aber dieser Albumtrailer ist die ersten 90 Sekunden mit dem Titelsong unterlegt und daher gut:

´The Bad Plus besuchen auf ihrer Tour diese Städte:

  • 30.09. Köln
  • 02.10. Berlin
  • 03.10. Hannover
  • 10.10. Heidelberg

Wollten man einen Geheimtipp für Blogger backen, dann könnten folgende Zutaten verwendet werden: Der Künstler könnte einer derzeit angesagte...


















Wollten man einen Geheimtipp für Blogger backen, dann könnten folgende Zutaten verwendet werden:

Der Künstler könnte einer derzeit angesagten Musikrichtung folgen (Folk-Rock Singer/Songwriter), aus einem hippen Land, wie zum Beispiel Kanada, kommen und in seiner Vita etwas vorzuweisen haben, über das die Blogger berichten können, etwa ein wohl situiertes Elternhaus (der Vater könnte Minister sein, die Mutter Anwalt, oder noch besser: anders herum), in dem er schon früh in gut bestückten Plattenkisten (The Beatles, Nick Drake, van Morrison) wühlen und einen passenden musikalischen Backround aufbauen konnte, und in dem er bereits früh Piano-Unterricht erhielt. Der letzte Punkt müsste noch ein wenig aufgehübscht werden (vielleicht lassen wir unseren Künstler bereits mit 7 Jahren große Teile von "Abbey Road" spielen).












Der Künstler müsste mit hohem Falsett singen und sein Album allein in einer Berghütte aufgenommen haben. Ach nein, das hatten wir ja bereits. Also geben wir ihm eine leichte Reibeisenstimme, aber einen Vollbart muss er auf jeden Fall haben. Außerdem sollte er schon mit einigen bekannten Musikern gespielt haben, vielleicht Broken Social Scene, mit denen stand schon jeder auf der Bühne, und ein Auftritt beim Glastonbury Festival liest sich auch immer gut.

Das Album sollte in seiner Heimat bereits im letzten Jahr erschienen sein, um behaupten zu können, man habe schon lange davon gewusst, und nun über ein renommiertes Indie-Label (z.B. Arts & Crafts) bei uns veröffentlicht werden. Als Referenz braucht die Platte auch eine Nominierung für irgend einen Preis, nehmen wir den Polaris Music Prize, kennt keiner, klingt aber gut. Vielleicht könnte es auch bereits sein zweites Album sein, denn dann könnten die Blogger behaupten, natürlich schon das Debüt gekannt zu haben. Ein prägnanter Titel mit pop-historischem Kontext wäre auch nicht schlecht, vielleicht "Nice, Nice, Very Nice", inspiriert von Kult-Schreiber Kurt Vonnegut.

Das Album braucht auf jeden Fall einen Hit ("Robots"), dessen Video eingebettet werden kann, so eingängig, das er auch im Formatradio laufen könnte (was wir ihm aber eigentlich nicht wünschen, denn dann wäre es ja kein Geheimtipp mehr), am besten mit einem herrlich-charmanten Singalong ("Robots need love too/they want to be loved by you"), Handclaps, Chorgesang und Bläsern inklusive.





"Robots" Video


Mindestens einen zweiten tollen Song ("Road Regrets") braucht das Album, damit nochmals in anderen Posts auf den Künstler verwiesen werden kann.
Die Songs könnten in bester Mumford & Sons-Tradition zunächst langsam beginnen und sich dann zum Ende hin steigern, Blechbläser bilden immer einen imposanten Abschluss ("Fair Verona"). Vielleicht packt man noch emotionale Ballden à la Damien Rice ("You Silly Git") und ein schönes Duett ("The Indie Queens Are Waiting") mit ein. Schwächere Songs - vielleicht in einem möglichst abwegigen Stil, wie Western & Saloon-Rock ("Sold", "Some People") -, lassen die Highlights nur noch kräftiger strahlen, und an irgendwas muss man ja mäkeln können.





"Road Regrets" Video


Jetzt fehlen nur noch ein paar obskure Quellen, die das Album hoch leben lassen, am Besten auf Englisch, denn das liest sowieso niemand:

"...Knocks you flat on your ass... Mangan's career is clearly on the rise. Hop on board and enjoy the ride."
-Exclaim!

“From his unusual and razor-sharp phrasing to the sage poetry in his everyday-life observations, he’s in the ranks of geniuses such as Greg Brown, Nick Drake or Badly Drawn Boy.”
-The Province

“With some of his strongest work to date and an already large fan-base, Nice, Nice, Very Nice could very well be the album that solidifies Mangan as the standout artist he is.”
-Discorder

“It’s hard to believe that this new collection of stellar songs won’t help him leave each tour stop with countless new fans in his corner.”
-Herohill


Dan Mangan live in Deutschland:

25.09.10 Leipzig, Paris Syndrom
29.09.10 Stuttgart, Café Galao
30.09.10 Saarbrücken, Sparte 4

Wer das Album von Hurts nicht mag, sollte es erst recht nicht mit den wieder auferstandenen Orchestral Manoeuvres In The Dark versuchen. 14...


















Wer das Album von Hurts nicht mag, sollte es erst recht nicht mit den wieder auferstandenen Orchestral Manoeuvres In The Dark versuchen.
14 Jahre war nichts von O.M.D. zu vernehmen und vermisst hat sie vermutlich niemand so richtig, denn gelegentlich "Enola Gay" (1980), "Maid Of Orleans" (1982) oder "If You Leave" (1986) zu hören, war eigentlich ausreichend. Doch Andy McCluskey reanimierte die Synthie-Popper in Originalbesetzung (mit Paul Humphreys, Malcolm Holmes und Martin Cooper), die zuletzt 1988 gemeinsam musizierten. Ziel war es, mit dem Album "Architecture & Morality" (1981) und dem Material, das vor 1983 erschien, auf Tour zu gehen. Beflügelt durch die Zuschauerreaktionen und das Arbeiten an der Wiederveröffentlichung des Albums begaben sich McCluskey & Co. an neue, ältere und ganz alte (und unveröffentlichte) Songs, die man nun in gesammelter Form als "History Of Modern" in Händen halten kann.

Das 11. Album von O.M.D. überzeugt dort, wo es musikalisch an die Anfangstage der Band anknüpft, etwa mit den Kraftwerk-Reminiszenzen "The Right Side?" und "RFWK" (der Titel steht für die Initialen der klassischen Kraftwerk-Besetzung: Ralf, Florian, Wolfgang und Karl), oder der "Enola Gay"-Adaption "Sister Mary Says", das über zwanzig Jahre in der Schublade schlummerte und nun endlich aufgenommen wurde. Überraschend wird es, wenn im druckvollen Opener "New Babies: New Toys" unerwartet und ungewohnt Bass und Gitarre erschallen oder wenn verhallte Schritte in einem Korridor zum Rhythmus der Piano-Ballade "New Holy Ground" werden.
Weniger gelungen bis schrecklich sind hingegen "Sometimes", das auf modernen R'n'B schielt und den Beat von "Unfinished Sympathy" stibitzt, oder "Pulse", das zu offensichtlich Kylies "Slow" und derzeit angesagte Popmusik kopiert.





"If You Want It" Video

Their first studio album in 14 years, and 11th overall, starts off with New Babies: New Toys which tries to place them back at this point, given that it sounds like a slightly electro-punk take on 1986’s If You Leave, the theme song to Pretty in Pink. What follows is, to put it politely, pretty much awful. The Future, The Past, and Forever After, from its unnecessary Oxford coma onwards, is just plain unacceptable. It’s obviously supposed to be a hymn to modernism which declares that the future is unstoppable, like an arrow or speeding train "on wheels of steel". Fair enough, but despite playing their ace card (dressing Kraftwerk up in smart new clothes and sending them down the disco) they fall flat on their faces. The electronically synthesised Doppler effect of cars rushing along the autobahn alone would have sounded cheesy in 1982. This album does nothing to alter the notion that OMD have only travelled in the wrong direction since Dazzle Ships and, post Atomic Kitten, Andy McCluskey’s songwriting ability seems to have slipped down to the standard of My Lovely Horse from Father Ted.

There is one redeeming moment here, and it comes right at the end. Perhaps unsurprisingly they’re at their best when behaving like it’s 1982, performing a respectful and TOTP-friendly tribute to their German masters. The Right Side? is a genuinely lovely track and bears many replays, even if it is a little too similar to Kraftwerk’s Europe Endless from Trans-Europe Express for it to go without comment.
(bbc.co.uk)

Orchestrale Manöver im Dunkeln in Deutschland:

11. November 2010 Köln, E-Werk
12. November 2010 Hannover, Kapitol
13. November 2010 Lepizig, Haus Auensee
15. November 2010 Stuttgart, Theaterhaus
16. November 2010 München, Tonhalle
18. November 2010 Berlin, Tempodrom
19. November 2010 Hamburg, Docks

Arnautovic, Korkmaz, Pogatetz, Alaba, Fuchs, Ivanschitz, Harnik, Okotie, Ibertsberger, Prödl, Hoffer - immer mehr Austria-Kicker zieht es in...

















Arnautovic, Korkmaz, Pogatetz, Alaba, Fuchs, Ivanschitz, Harnik, Okotie, Ibertsberger, Prödl, Hoffer - immer mehr Austria-Kicker zieht es in die Bundesliga.

Naked Lunch, B. Fleischmann, Francis International Airport, Soap & Skin - das war es schon. Noch nicht einmal ein österreichischer Künstler pro Jahr bei Platten vor Gericht, das ist ein wenig dürftig.
Also versuche ich erneut Begeisterung zu wecken für Francis International Airport, denn die hätten es verdient.

"In The Woods" erscheint am 08. Oktober über SILUH Records (Alive) und ist nach "We Are Jealous. We Are Glass" das zweite Album des Quintetts. Wurden beim Debüt noch Death Cab For Cutie, The Shins und The Cure von mir als Referenzen genannt, so muss man das Spektrum diesmal ein wenig weiter stecken, denn die Jungs versuchten, angetrieben von den letzten Veröffentlichungen von Beach House und Grizzly Bear, das Studiopotential weiter auszunutzen, um ein atmosphärisch dichteres Album zu schaffen. So haben sich die 32 Studiotage und weitere 16 Tage und Nächte für den finalen Mix ausgezahlt, um die vielschichtigen Arrangements in vollem Glanz erstrahlen zu lassen und ein ambitioniertes, gefrickeltes Gitarrenpop-Album für die ersten Herbsttage abzuliefern.

Als Coda der zweiten Single "Amnesiacs" erschallt der Chorgesang "And The Worst Is Over", betrachtet man aber Entwicklung und Perspektiven von Francis International Airport, dann möchte man hinzufügen: "But The Best Is Yet To Come".

In The Woods ist eine Symbiose aus sanften aber bestimmenden Gitarrenklängen, einem fließenden Schlagzeug und einer perfekt passenden Stimme. FRANCIS INTERNATIONAL AIRPORT mischen das Typische mit Xylophonklängen und Chorstimmen im Hintergrund, die einzelnen Songs das gewisse Etwas verleihen.

Die Songs der Platte klingen im ersten Moment wie der Soundtrack eines neuen Independentfilmes. Im zweiten Moment wird einem klar: Es ist auch einer. In The Woods ist der Soundtrack des Sommers, von Füßen im taufrischen Gras und Marshmellows am Lagerfeuer.

Ein ganz besonderer Schatz der Platte ist der Einsteiger All Your Lines End in Me, ein einfühlsamer Song mit dahinfließenden Melodien, den man gerne mal live hören möchte. Ein weiterer Anspieltipp ist Celluloid, einer der soundtrackartigen Stücke des Albums.

Was dem Album allerdings fehlt, ist das Mitreißende und Antreibende. In The Woods treibt dahin, aber nicht an. Wer jedoch den Soundtrack für seinen Sommers noch sucht, wird bei dem Album bestimmt fündig.
(enemy.at)





"Monsters" Video

Wer sein Säkert!-Album aber auf postalischem Weg in Schweden bestellt oder generell auf schwedische Singer/Songwriterinnen steht, die auch i...

















Wer sein Säkert!-Album aber auf postalischem Weg in Schweden bestellt oder generell auf schwedische Singer/Songwriterinnen steht, die auch irgendwo im Indiepopland beheimatet sind, der könnte es zudem noch mit Britta Persson versuchen.
Die Frau mit der unglücklichen Frisur veröffentlicht nach zwei Lo-fi-Alben ("Top Quality Bones And A Little Terrorist", 2006 und "Kill Hollywood Me", 2008) nun ihr erstes, das in einem professionellen Tonstudio aufgenommen wurde. Behilflich waren ihr bei der Produktion von "Current Affair Medium Rare" in einem umgebauten Bauernhof im südlichen Schweden Per Nordmark (Fireside, Breach) und Mathias Oldén (The Hives, Johnossi, Last Days Of April).

Aber lassen wir die 29jährige Künstlerin doch selbst zu Wort kommen und für ihr Album werben:
With the risk of sounding like I just became a parent, or that I’m a member of Oasis, I’d like to say that “CURRENT AFFAIR MEDIUM RARE” is one of the best albums in a long time. It’s true, it’s true! I don’t want to describe the music in words or using references since I’d like the songs to get the chance to talk for themselves, but I can say as much as this: I’ve tried to sum up the album with the title. However, what I really hope for is, that the album will work as a friend, a consolation and a way out. Personally, that’s what I like to get out of listening to music. I’ve been trying all along to make an album that sounds big, lively and welcoming.





"Meet A Bear" Video

Haben sich Freunde von Annika Norlin und Hello Saferide bisher mit deren zweiten Projekt Säkert! schwer getan, weil es aufgrund der schwedi...

















Haben sich Freunde von Annika Norlin und Hello Saferide bisher mit deren zweiten Projekt Säkert! schwer getan, weil es aufgrund der schwedischen Sprache vielleicht so klang, als würde der Ikea-Katalog vertont, so dürfen sie sich nun freuen, denn "Facit" wird es auch in einer englischsprachigen Version geben. Norlins Lieder sind vor allem aufgrund ihrer Texte, die sich mit tiefgründigen und sensiblen Themen auseinander setzen, und dabei dennoch einen gewissen Humor durchschimmern lassen oder mit einer überraschenden Punchline abschließen, zu empfehlen. Daher ist es eine gute Idee der (ehemaligen) Journalisten und (nun) Psychologie-Studentin diese auch für Nicht-Schweden verständlich zu machen.

Das zweite Album von Säkert! ist seit dem 15. September (auch als Vinyl) in Schweden zu haben (alternativ zur Schwedenreise kann auch auf den MP3-Shop von Razzia Records zugreifen) und die meisten Songs des Albums können vollauf überzeugen und qualitativ an Hello Saferide heran reichen, so zum Beispiel die Vorab-Single "Fredrik", eine flotte Gitarrenpop-Nummer mit Streichern und Oh Oh-Backgroundgesang, oder "Dansa, fastän", das mit Handclaps und Bläsern aufwartet, oder "Influensa", das mit folkigem Charme und Geige besticht. Einige Songs wurden von Produzent Henrik Oja (mit-)geschrieben, der die Platte auch deutlich aufwendiger und vielfältiger produzierte als noch den eher schlichten, folkigen Vorgänger "Säkert!".





"Fredrik" Video

Bara en sån sak som att hon gör en låt "om något så ohippt som moral, vänlighet och solidaritet" ("Fredrik") visar hur unik Norlin är. Hur mycket världen behöver henne. Men om plattan inleds med ett styck moralkaka så fortsätter den med allt mellan olycklig kärlek ("Får jag") och Rotary (som används som en metafor för förening)!
Och där emellan rent av död ("När du dör" om trädet på graven som blir till pappersmassa). "Dansa, fastän" känns som en blivande livefavorit, medan den melodiösa "Isarna" låter som Kent lyssnar på Paul Simons "Graceland".
Och förstås den där ordlösa sången, nynnandet ("Riot", "Jag som blev kvar"). Det glunkas om en turné. Och nånstans där bakom nästa hörna väntar väl en ny med Hello Saferide. Säkert.
(expressen.se)

The Wannadies haben es bereits in ziemlich ähnlicher Form vor 8 Jahren vorgemacht: Auf der ersten Seite der Platte "Before & After&...

















The Wannadies haben es bereits in ziemlich ähnlicher Form vor 8 Jahren vorgemacht: Auf der ersten Seite der Platte "Before & After" befanden sich die Uptempo- und auf der zweiten Seite die Downtempo-Songs. In ihrer Heimat erschienen die beiden unterschiedlichen Sammlungen dann als CD auch getrennt auf zwei Silberlingen.

James müssen nicht nur die Idee irgendwie gut gefunden haben, sondern auch den Albumtitel recht passend. So hieß ihr erstes Mini-Album dieses Jahr "The Night Before" und das neue nun "The Morning After". Nachdem "The Night Before" sieben schnellere und bisweilen euphorische Titel beinhaltete, überlasse ich es der Kombinationsgabe des Lesers, welche Schlüsse über die acht Songs auf "The Morning After" zu ziehen sind.

Auch "The Morning After" kann ich als Fan der Band natürlich nur empfehlen, zeigt das Album doch mit seinen ruhigen und melancholischen Songs, deren Texte sich um den Tod ("Tell Her I Said So"), Alkoholismus ("Got The Shakes") und ähnliche bedrückende Themen drehen, eine bisher nicht oft gezeigte Seite von James. Zu bemängeln ist in erster Linie natürlich, wie eigentlich bei jeder Veröffentlichung von James, dass sie erneut einen großen Bogen um deutsche Bühnen machen. Vielleicht nimmt mich ja jemand mit auf die Insel...





As their titles suggest, the two complement each other, but they also convey two different moods: in contrast to its predecessor's more upbeat, brash excitement, The Morning After features slower, quieter tracks of introspective contemplation in the cold light of day. These eight low-key songs about the fragility of life and relationships, with their stripped down sound, may seem a bit depressing but their muted beauty lingers in the mind.
(musicomh.com)

Opener Got the Shakes is a shimmering, almost bluesy slow-burn, while the ensuing Dust Motes is a tender caress; Larry Gott’s slide guitar and Tim Booth’s aerated falsetto vocal achieving luminous synergy over a simple piano figure; the lyrics nonetheless offering liberal doses of 5am existential angst ("There’s a vulture at the end of my bed / It thinks I’m dead"). While Rabbit Hole and Lookaway offer typically Jamesian mellifluousness, the nearest thing to an anthem here is Tell Her I Said So, an initially restrained disquisition on mortality built on icy, tremolo synths, basic indie-rock drums and Booth’s almost casual vocal that cedes to a Another Brick In the Wall-style kids’ choir intoning the mantra, "Here’s to a long life". It is, like much of The Morning After, unexpectedly poignant.
(bbc.co.uk)

Analog zur "The Night Before"-Vorstellung muss ich noch Folgendes nachtragen: "The Morning After" beinhaltet 8 Titel, einen weiteren gibt es, wenn man das Album bei iTunes erwirbt ("Lookaway (Alternative Version)") bzw. als Download beim Kauf der CD ("Carousel (Take 1)" - eine frühe Version von "Say Something"). Vinyl-Freunde blicken auch hier auf einen leeren Plattenteller.



José González sorgte 2003 für Aufsehen, als er sein Debüt-Album 700.000 mal verkaufte. Das lag u. a. an seiner Version des The Knife-Song...

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José González sorgte 2003 für Aufsehen, als er sein Debüt-Album 700.000 mal verkaufte. Das lag u. a. an seiner Version des The Knife-Songs “Heartbeats”. Auch auf seinem zweiten Album “In our nature” blieb er seinem relaxten Gitarrenspiel mit dunklen Schatten und einigen Streiflichtern seiner südamerikanischen Abstammung treu. Neben seinen Singer-/Songwriterbestrebungen veröffentlichte er “zwischendurch” 2005 mit seiner Band Junip deren Debüt-EP “Black refuge”.

Nun endlich erscheint das erste komplette Album dieses Trios. Da José González Solo-Alben zwar stark aber auch recht “eindimensional” waren, freute ich mich schon lange auf dieses Werk. Und nun wurde es ziemlich genau das, was ich mir wünschte: “Fields” ist nicht mehr und nicht weniger als die Umsetzung von González’ Stärken in einem Bandgefüge.

Vergleicht man z. B. den aktuellen Song “Robe & summit” mit “Down the line” auf “In our nature”, werden die Ähnlichkeiten offensichtlich. Die Unterschiede sind die umfangreichere Instrumentierung, mehr Drive und mehr Pop-Appeal. Seine Stimme bleibt allgegenwärtig und sein Songwriting ebenfalls. “Fields” ist toller “Indiefolkpop”: Nie aufdringlich, nie langweilig.

Was meint das “Allschools network”?

Das postmoderne Bienenstockbetriebsamkeitsleben benötigt ab und an Anker der Entspannung. Inseln der fließenden, entspannten Linearität. In der Ruhe liegt die Kraft, liegt die Kraft, pulsiert das Gegenteil von hektisch. JUNIP sind der Soundtrack dazu.

“Robe & summit” erschien schon mit der gleichnamigen EP vor ein paar Monaten und auch auf dem Album ist das bisher mein Lieblingssong. Weitere Highlights konnte ich bislang nicht erkennen, da dieses leise Album auf hohem Niveau so homogen ist, dass man gar keinen Song “heraustrennen” möchte.

Bis zum 14.09. kann man sich das Album dort als Stream anhören. 

Hier das aktuelle Video “Always”:

Da die “Limited Deluxe”-Edition zusätzlich die beiden EPs (und somit zehn Bonussongs) enthält, sollte man sich nicht auf die Standard-Edition beschränken. Dann bekommt man auch den Song “Black refuge” mitgeliefert:

Live kann man die Band bei diesen Gelegenheiten bewundern:

  • 24.09. Hamburg
  • 25.09. Leipzip
  • 26.09. Wien
  • 27.09. München
  • 28.09. Zürich
  • 29.09. Stuttgart
  • 12.10. Köln

Nachdem dieses Jahr bereits zwei besondere "junger-Mann-sitzt-am-Piano-und-spielt-seine-traurigen-Lieder" Alben erschienen sind ( ...

















Nachdem dieses Jahr bereits zwei besondere "junger-Mann-sitzt-am-Piano-und-spielt-seine-traurigen-Lieder" Alben erschienen sind (Rufus Wainwright und Maximilian Hecker) - und zwar besonders langweilige, muss hier noch eingefügt werden - versucht sich nun der 26jährige Mika Hadreas aus Seattle, Washington in dieser Kategorie.

Aufgenommen im Haus seiner Mutter, dominieren hier Intimität, Melancholie und Weltschmerz, zerbrechliche Arrangements mit LoFi-Charakter, Hadreas' zarte, hohe Stimme und puristische Balladen mit durchaus wiedererkennbaren Melodien. Vor allem diese hat er den Kollegen Wainwright und Hecker voraus und spielt sich damit fast in die Regionen eines Chris Garneau.

"Learning", das Debüt von Perfume Genius, wird über Matador Records veröffentlicht und kann hier angehört werden:



Sein Debut „Learning“ enthält mit „Mr. Peterson“, „Lookout“ und „Write To Your Brother“ mindestens drei große Songs für die Ewigkeit. Sie haben die Dichte von Pergamentpapier; nur ein hölzernes Piano und Hadreas’s fragiler Sufjan Steven-esker Gesang. Er hat ihn durchs Headset seiner Mutter eingesungen. Im Hintergrund kann man ihre Hunde durchs Haus tapsen hören.
(musikexpress.de)





"You Won't B Here" Video

Fragile Arrangements mit einer hohen Intimität sind es, die ihn ausmachen. Die zehn Songs des Albums sind allesamt Balladen, die von Piano und/oder Keyboard leben, in denen der Genius sein Innerstes nach außen kehrt. Ein ziemlicher Minimalismus ist es, den er in seinen Stücken auslebt – zwar arbeitet er mit sphärischen Klängen, die auch flächig wirken, dennoch aber sind es immer wenige Instrumente, die er dabei hat, jedoch viel Gefühl. Liebe, Sex, Tot – Hadreas hat dabei eine große Themenbandbreite und nimmt wohl auch nicht so gerne Blätter vor den Mund.

Dass das begeistert, ist schon nachvollziehbar. Ihn jedoch damit unbedingt gleich in die Nähe von Acts wie Cat Power, Elliott Smith oder auch Sufjan Stevens zu rücken – wie das Label es in der dazugehörigen Info macht – ist schon ein ziemlicher Schnellschuss. Man braucht schon eine gewisse Ader für diese Art von Musik, sonst weicht die Begeisterung schnell der Langeweile. Dass mit nicht einmal einer halben Stunde das Album etwas dürftig ausgefallen ist, ist wiederum schade – denn Potenzial ist wirklich eine Menge da. Und wenn das ausgeschöpft wird, ist der Perfume Genius auch richtig stark! Dass es beim Debüt bleibt, ist auf jeden Fall gänzlich ausgeschlossen.
(alternativmusik.de)





"No Problem" Video


Nur ein bestätigter Konzerttermin in Deutschland:
08.10.10 Hamburg, Prinzenbar

Der Titel des Solo-Debüt des Killers-Frontmanns ist dem Flamingo Casino in Las Vegas entliehen und so verwundert es auch nicht, dass seine H...

















Der Titel des Solo-Debüt des Killers-Frontmanns ist dem Flamingo Casino in Las Vegas entliehen und so verwundert es auch nicht, dass seine Homepage optisch in Form eines Spielautomaten daher kommt und das Album von "Welcome To Fabulous Las Vegas" eröffnet wird. Doch "Flamingo" ist kein Hauptgewinn, alles andere als "fabulous", und wer dachte, dass mit "Day & Age" der Tiefpunkt im Schaffen der Killers erreicht wäre, wird durch Flowers' Soloausflug eines Besseren (oder eigentlich eines Schlechteren) belehrt.

Das Album liefert Songs, die es höchstens auf B-Seiten der frühen Killers ("Jilted Lovers And Broken Hearts", "Crossfire") oder späten U2 ("Playing With Fire") geschafft hätten oder seichten Pop, der im Formatradio sicherlich wegen seiner nicht zu verleugnenden Eingängigkeit rauf und runter laufen wird. Die namhaften Produzenten Stuart Price, Daniel Lanois und Brendan O'Brien haben auf "Flamingo" alle Ecken und Kanten mit Bombast und Synthie-Kissen gepolstert, so dass sich kein Radiohörer beschweren wird, aber z.B. Jenny Lewis (Rilo Kiley) im Duett "Hard Enough" auch kaum noch zu hören ist. So bietet sich "Only The Young" an, um hinter "You're The Voice" (John Farnham) gespielt zu werden und "Was It Something I Said?" muss einfach vor "Walk Of Life" (Dire Straits) laufen. Damit dürften die Abgründe schon recht deutlich aufgezeigt sein.

In der normalen Version bietet "Flamingo" 10 Titel (40:56 Minuten), aber über iTunes und die limitierte Version sind für Fans 5 weitere Tracks zu erwerben ("The Clock Was Tickin", "Jacksonville", "I Came Here To Get Over You", "Right Behind You" und "On The Floor 2.0").






"Crossfires" Video

"Flamingo" ist ein äußerst farbenfrohes, schwüles Las-Vegas-Album. Es ist Musik für die große Bühne, die Vermählung von Grandezza und Kitsch. Blinkende Lichter und andere Offenbarungen formuliert in zehn Songs, von denen mindestens die Hälfte wirklich gelungen ist. Das macht Mut für ein neues Killers-Album. In einem Interview vermutete Flowers gar, dass "Flamingo" auch seiner Hauptband auf die Sprünge helfen könne. Thematisch handelt "Flamingo" natürlich von nichts anderem als den ganz großen Gefühlen: Vergebung, Reue, Liebe und Leiden. Ganz so, als würde Flowers um Verzeihung für vergangene Fehltritte bitten, wähnt er sich im Kreuzfeuer und sucht nach Schutz. Dabei offenbart er in Ansätzen, dass er durchaus das Zeug zu hat, sich zu einer 2.0er-Version von Glam-Pionieren wie Freddie Mercury oder David Bowie zu entwickeln. Immerhin: Auch die haben keineswegs nur Meisterwerke veröffentlicht.
(plattentests.de)

Herr Blumen unterwegs in Deutschland:
26.09.10 Köln, E-Werk
01.10.10 Berlin, Huxleys

Interpol und die Editors wurden immer wieder gerne verglichen. Und obwohl man inzwischen sogar gleiche Songtitel (“Lights”) wählt, liege...

cover

Interpol und die Editors wurden immer wieder gerne verglichen. Und obwohl man inzwischen sogar gleiche Songtitel (“Lights”) wählt, liegen die mit den aktuellen Alben manifestierten Ausrichtungen der beiden Bands weiter auseinander als jemals zuvor. Während die Editors mit “In this light and on this evening” eine kleine oder mittelgroße Richtungsänderung vornahmen (die beim Publikum mit äußerst gemischten Gefühlen aufgenommen wurde), bleiben Interpol sich auf ihrem vierten Album “Interpol” treu.

Während das Debütalbum “Turn on the bright lights” vor allem von dessen düsterer Grundstimmung zehrte, traten auf “Antics” die Rhythmen in den Vordergrund, was zum bislang “tanzbarsten” Output der Band führte. Mit “Our love to admire” kam die bis dahin unnahbare Band den Sphären üblicher Musik etwas näher. Vielleicht lag das einfach einfach an dem wiederholten Einsatz der erprobten Stärken oder an der etwas “opulenteren” Wahl der Mittel. Trotzdem war bislang jede Platte der Band eindeutig der Marke Interpol zuzuordnen.

“Interpol” interpretiere ich als eine Verknüpfung der auf den vorherigen Alben noch jeweils recht eindeutigen Ausrichtungen. Ich höre etwas mehr "Turn on the bright lights” als “Our love to admire” heraus und leider werden die “Antics”-Stärken am wenigsten gewürdigt. Neuigkeiten fallen mir nicht auf.  Die Mitte des Albums mit den Songs “Summer well”, “Lights”, “Barricade” und “Always malaise” gefällt mir bislang am besten.

Der nach Fertigstellung des Albums erfolgte Weggang des Bassisten Carlos Dengler (eigentlich ungewöhnlich, dass Bassisten überhaupt Erwähnung finden) könnte durchaus eine gewisse Neuausrichtung der Band führen. Ich bin schon jetzt gespannt.

Bis dahin erfreue ich mich an “Interpol”. Das Album ist kein neuer Höhepunkt aber der Marke würdig. Fans werden es kaufen und nicht wirklich enttäuscht sein. Einsteiger können zu diesem oder zu jedem Vorgängerwerk greifen.

Vielleicht können diese Einsteiger auch durch die Beschreibung der Berliner Zeitung neugierig gemacht werden:

Wer tanzen will, muss traurig sein. Sonst zappelt man nur, sonst verrenkt man sich, sonst fliegt das Haar ohne Sinn. Wer lächeln will, muss Zähne putzen. Wer küssen will, muss freundlich sein. Wer weinen will, muss lieben. Und wer das alles mal schnell fühlen will, der sollte das neue Album von Interpol hören.

Das Video zu “Barricade”

und das zu “Lights”

Neulich als ich zur Oliver Peel Session eingeladen war (II) Unbeeindruckt von einem leicht leiernden Plattenspieler und einem ständig miauen...

















Neulich als ich zur Oliver Peel Session eingeladen war (II)

Unbeeindruckt von einem leicht leiernden Plattenspieler und einem ständig miauenden Kater, der scheinbar niemals etwas zu fressen bekommt (so zumindest seine Sicht der Dinge/Mahlzeiten), fiel uns noch eine weitere Band besonders positiv auf.

Hinter Allo Darlin' verbergen sich Elizabeth Morris (Gesang, Ukulele) und Bill Botting (Bass, Gesang) aus Australien , sowie Paul Rains (Gitarre, Gesang) und Mikey Collins (Drums, Gesang) aus Kent. Das Quartett musiziert erst seit zwei Jahren gemeinsam, auch wenn Elizabeth Morris, die auch die Songs schreibt, und ihre Mitstreiter bereits unter anderen Namen und in anderen Bands (z.B. Tender Trap) ihre Musik veröffentlichten und dies wohl auch weiterhin beabsichtigen.
"The Polaroid Song" war im Dezember 2009 die erste Single des Albums (als zweite wurde "Dreaming" ausgewählt), "Allo Darlin'" erschien im Juni über Fortuna Pop! und ist (wenn man das jetzt und bei den aktuellen Temperaturen noch sagen darf) das perfekte Sommeralbum (Vergesst The Drums!). Eingängige Melodien, beschwingtes Tempo, mehrstimmiger Gesang, 60er Jahre Reminiszenzen und Twee-Pop, als käme er direkt aus Schweden. Nicht gerade tiefgründig und fordernd, aber schön für einen Sommer.

Oliver über das Allo Darlin' Konzert in Paris:
Was waren die charmant und euphorisierend, diese Allo Darlin'! Dauergrinsen von der ersten bis zur letzten Minute war angesagt, denn die quitschfidele Sängerin und Ukulelespielerin Elizabeth Morris versprühte soviel natürlichen Charme und unbändige Freude am Musizieren, daß die Sonne im Herzen aufging.





"The Polaroid Song" Video

Was hat uns von Belle & Sebastian einst noch mal so abhängig gemacht? Am ehesten die wunderschön inszenierte Harmlosigkeit. Liebliche Songs, denen Unvorhergesehenes fremd war. Die nur einlullen wollten, sodass selbst die gar nicht wenigen schnelleren Stücke wie die Superzeitlupe eines Hugh-Grant-Films wirkten. Mit Allo Darlin’ gibt es nun reichlich unverhoffte Erben jenes Kuschel-Gestus’. (...)

My Heart Is A Drummer“ oder „Dreaming“ untermauern nun das Kapital des mehrstimmigen, multiinstrumentalen Schmacht-Pop – die britischen Medien haben natürlich eh schon angebissen. Und dass es bei und auf „Allo Darlin’“ textlich oft banal zugeht? Etwa kontextlos Verse aus Johnny Cashs „Walk The Line“ oder das offenbar unvermeidliche „Qué Será, Será“ angesungen werden? Nur kleine Schönheitsfehler. Wer herausgefordert werden will, hört sowieso etwas anderes. Hier spielt die Shuffle-Jukebox geschmackvolle Indie-Seifenoper-Soundtracks.
(intro.de)





"Dreaming" Video


Sollte ich in dieser Reihe noch etwas vergessen haben, darf Oliver gerne seinen ersten Post des Jahres beisteuern.

Neulich als ich zur Oliver Peel Session eingeladen war (I) Nein, nicht die Konzertreihe in seinem Salle de Séjour in Paris ist gemeint, sond...

















Neulich als ich zur Oliver Peel Session eingeladen war (I)

Nein, nicht die Konzertreihe in seinem Salle de Séjour in Paris ist gemeint, sondern die alljährliche Singles-Schau in seinem deutschen Wohnzimmer. Dort hören wir uns einmal pro Jahr durch einen Berg schöner, schräger, oder auch schön schräger und vor allem obskurer Singles, die Oliver auf seinen Streifzügen durch Pariser Konzertsäle oder Plattenläden erbeutet hat.

Von den Künstlern, die bereits ein komplettes Album veröffentlicht haben, dessen ich auch habhaft werden konnte, und deren Singles uns beiden gefallen haben, sei hier kurz berichtet.





Hinter Karaocake verbirgt sich die junge Französin Camille Chambon, die ihre Karriere aus dem heimischen Bett heraus mit Hilfe eines Casio Keyboards startete. Sie schreibt alle Songs und gestaltet auch ihre Plattencover selbst. Dazu singt sie verträumt, ein wenig unspektakulär, aber dennoch einnehmend. In den ruhigeren Momenten erinnert dies stark an Au Revoir Simone, jedoch nicht ganz so lieblich und ohne den mehrstimmigen Gesang ("Bodies & Minds"). Nimmt das Tempo zu, darf man sich an Ladytron erinnert fühlen, jedoch ohne die tiefe Stimme von Mira Aroyo, deren bulgarischen Akzent und Doktortitel in Molekulargenetik ("It Doesn't Take A Whole Week"). Die omnipräsenten Casio-Klänge lassen selbstverständlich auch an Owen Ashworth (Casiotone for the Painfully Alone) denken. Doch ganz so schlicht wie dessen Sounds sind die auf dem Debütalbum "Rows & Stitches" nicht gehalten, denn Karaocake erweiterte sich für die Aufnahmen dank Stéphane Laporte (aka Domotic) und Tom Gagnaire (Charlotte Sampling), die dezente Gitarren, Bass, Drums, Chorgesang usw. beisteuern, zu einem Trio.

Oliver über das gestrige Konzert von Karaocake in Paris:
Die Pariser Elektro Popband Karaokake spielte dort und zeigte ein wundervolles Set voller dreampoppiger Sahnebonbons.

<a href="http://clappingmusic.bandcamp.com/album/rows-and-stitches">Bodies and Minds by Clapping Music</a>

L’esprit lo-fi DIY est un état d’esprit chez Karaocake. Les mélodies sont à la fois espiègles, chaleureuses et intimes. Les comptines synthétiques faites de bric et de broc ont un pouvoir émotionnel dévastateur sur quiconque pénétrant dans l’univers de Camille. On passe des ambiances mélancoliques (Brooklyn Bridge) aux ambiances sixties cher à Phil Spector (Eeeeerie) via des hits-singles comme It Doesn’t Take A Whole Week ou Medication. C’est un peu comme si Broadcast avait cousiné le temps d’un album avec Au Revoir Simone. Karaocake est en quelques sortes notre Casiotone For The Painfully Alone à nous. L’album séduit à la fois par sa diversité grâce à ses douze épopées electro lo-fi et par son artisanat spontané. Une vraie bulle d’oxygène.
(indiepop.groups.vox.com)

Kurz etwas in eigener Sache: ByteFM ist ein deutschsprachiger Internetradiosender, der seit über 2 Jahren aus Hamburg sendet. Der Sender ve...




















Kurz etwas in eigener Sache: ByteFM ist ein deutschsprachiger Internetradiosender, der seit über 2 Jahren aus Hamburg sendet. Der Sender verzichtet auf computergenerierte Musikrotation und setzt in seinem werbefreien Programm auf "Autorenradio".
In der Sendereihe "Blog&Roll" werden regelmäßig Blogs vorgestellt, die ein unmoderiertes Mixtape zusammenstellen durften. Im Online-Magazin von ByteFM ist dann jeweils noch etwas mehr über den jeweiligen Blog zu erfahren.

Unser Mixtape mit einigen unserer Bloglieblingen ist am Mittwoch, 08.09.10, von 23:00 bis 24:00 Uhr zu hören.

Wir bedanken uns bei ByteFM für die nette Einladung und wünschen viel Vergnügen beim Hören!

“ St. Vincent decor ” ist das zweite Album der Band Blackmarket aus Arizona. Produziert wurde dieses von Pete Min, der auch schon Dinosa...

cover

St. Vincent decor” ist das zweite Album der Band Blackmarket aus Arizona. Produziert wurde dieses von Pete Min, der auch schon Dinosaur Jr., Weezer und Hole im Studio unterstützte. Seinen Zielgruppen bleibt er anscheinend treu.

Die grobe Einordnung des Ergebnisses überlasse ich der anerkannten Quelle für alle Musikfreunde “Kabel Deutschland”:

Auf dem kurzweiligen Album lässt sich eine Balance zwischen kraftvollem Indie-Rock und mitreißendem Power-Pop ausmachen. Dazwischen fahren die Jungs auch schon einmal die Lautstärke runter, zugunsten von Gitarrenpicking-Einlagen und melodiösen Gesangsintermezzi.

Einige Songs klingen, als hätte sich Liam Gallagher eine College-Rock / Emo-light Band im Stile von Jimmy Eat World oder Weezer gesucht und so deren Stil etwas Britpop-Attitüde beigemischt. “St. Vincent decor” ist eine Reminiszenz an die golden Zeiten des entspannten Indierocks und dürfte daher Menschen gefallen, deren musikalischer Geschmack in den 90er Jahren geprägt wurde.

Auf der Website der Band wird das Album als Stream kostenlos und gegen vernünftige Bezahlung ($ 7 Download, $ 10 CD + Download) für den Offline-Gebrauch angeboten. Dort gibt es auch den Song “Tongue twister typo” also Download gegen eine E-Mail Adresse.

Das Video zu dem Song schaut so aus:

Dieser Song stellt m. E. den frühen Höhepunkt des Albums dar. Auch “The one I know you’re not” fiel mir bei jedem Durchgang positiv auf.

10 Fakten über das erste Album von Hurts: 1. Hinter Hurts stecken Theo Hutchcraft (Gesang) und Adam Anderson (Keyboards, Gitarre) aus Manche...

















10 Fakten über das erste Album von Hurts:

1. Hinter Hurts stecken Theo Hutchcraft (Gesang) und Adam Anderson (Keyboards, Gitarre) aus Manchester, die aus allen weiteren privaten Dingen ein Geheimnis machen. Bekannt sind noch die Namen ihrer vorherigen Bands: Bureau und Daggers.

2. Hurts, immer in Anzüge gewandet, adaptieren und überspitzen ihre Idole der 80er Jahre (Soft Cell, Depeche Mode, OMD, Kraftwerk, Tears For Fears), wo es nur geht, seien es die streng gezogenen Scheitel, die schwarz-weiß Ästhetik ihrer Promo-Fotos, die Synthie-Sounds oder die dargebotene Gleichgültigkeit auf dem Albumcover, das an die ersten Pet Shop Boys Platten erinnert.

3. Die erste Single von Hurts, "Wonderful Life", gab es nicht als physischen Tonträger, sondern nur als schwarz-weiß Video und Download, die schon seit Monaten durchs Internet geisterten. Diese Version enthielt noch die Songs "Blood, Tears & Gold", "Illuminated", "Silver Lining" und "Unspoken", die es auch alle auf das Debütalbum schafften.





"Wonderful Life" Video


4. Zudem wurde "Wonderful Life" in einem hoch gelobten Remix von Arthur Baker (New Order) dargeboten. Mittlerweile gibt es auf den unterschiedlichen Formaten weitere Remixe von Mantronix, Freemason und Lexy. Hoch gelobt und tief gehasst, das sind die bisher extrem gegensätzlichen Reaktionen auf das Album. Plattentests.de vergab 8 von 10 Punkten:

Auf "Happiness" warten elf gloriose Schmachtfetzen, die nach Videos von Anton Corbijn schreien. Schon das eröffnende "Silver lining" deutet erst kühles Puckern an, um dann mit Glockenklängen gen Himmel zu fahren. "Blood, tears & gold" übt sich in jener Disziplin, die in den Achtzigern zur großen Melancholie-Kunst wurde: dem Hadern. "I never thought I could forget you / I never thought I'd be the man I am now / Just 20 seconds since I left you." Warum warten, wenn man auch spontane Gefühle gigantisch aufblasen kann?

Hurts wissen, dass Melancholie im langsamen Tempobereich am Besten zur Geltung kommt. Zwei Drittel von "Happiness" lassen den Kopf im Takt nach unten hängen. Der Regen, das Unglück, die Tränen - wie passend! Es geht aber auch anders: "Sunday" pirscht verwegen in Richtung Italo-Disco, und "Better than love" erlaubt sich mit wuchtigen Blitzlichtern und Bollerbass gar beinahe so viel Schwung, dass das maßgeschneiderte Hemd Schweißflecken bekommt. Doch auch wenn die Beats sich mal ein Herz fassen, denkt man bei all der schwermütigen Stilsicherheit kaum an Hedonismus, sondern eher an Operetten. Und dann singt bei "Devotion" ausgerechnet Kylie Minogue mit. Einmal mehr geht es um Unglück, Zerbrechlichkeit und Verlust. Hurts brauchen keine Anleitung zum Unglücklichsein, sie beherrschen sie perfekt. Und doch könnte kaum ein Albumtitel treffender sein als "Happiness". Denn der wahre Romantiker findet sein Glück im Leiden.

5. Am 22. August wurde "Wonderful Life" in einem neuen Mix dann tatsächlich auch als Single veröffentlicht. Ein neues Hochglanz-Video unterstützte die groß angelegte Promoarbeit der Plattenfirma und führte die Single bis auf die Plätze 2 in Deutschland und 21 in England.

6. Die eigentlich erste Single aus "Happiness" war somit "Better Than Love", welche am 23. Mai veröffentlicht wurde. Neben der B-Seite "Mother Nature" (nicht auf dem Album enthalten) findet man noch den Jamaica-Remix und eine Version von Tiefschwarz. In England kam "Better Than Love" jedoch nur auf Rang 50.

7. "Happiness" erschien in Deutschland bereits am 27. August, England muss noch bis zum 06. September auf die 11 Songs warten. Eigentlich müsste man 12 schreiben, denn hinter dem abschließenden "The Water" verbirgt sich noch der Hidden Track "Verona".

8. Den Titelsong, der sich nicht auf der Platte befindet, gibt es als legalen, kostenfreien Download über amazon.co.uk. Im Song "Devotion" ist Kylie Minogue als Gastsängerin ziemlich kurz zu hören. Von einem Duett kann nicht gesprochen werden, aber ihr Name wird vermutlich dafür sorgen, dass der Song eine Single wird. Hurts revanchieren sich mit dem Cover von "Confide In Me".

9. Den finalen Mix für "Happiness" besorgte Mark "Spike" Stent, der vor allem im Elektro-Pop-Metier (Björk, Depeche Mode, Pet Shop Boys, Goldfrapp oder Britney Spears), aber auch im Rock-Bereich (Muse, Radiohead, Oasis, Linkin Park) ein viel gefragter Mann ist. Bei Hurts wird eben nichts dem Zufall überlassen, ist alles klar durchdacht.

Und doch haben die Achtziger mit Theo und Adam irgendetwas angestellt. Sie haben sie so sehr geprägt, dass nun jeder, der auch nur einen Takt dieser Band gehört hat, mit erhobenem Zeigefinger "Retro! Retro!" schreit. Stimmt! Auf dem Album findet sich wirklich genau kein einziger Song, der auch nur ein leises Rumpeln von Innovation in sich bergen würde. "Silver Lining" - klingt wie schon mal gehört. "Evelyn" - klingt wie schon mal gehört. "Stay" - klingt wie schon mal gehört. Nur besser! So, dass man es immer wieder hören will!

Jemand hat mir kürzlich in den höchsten Tönen vorgeschwärmt, er hätte "Wonderful Life" 1985 immer mit seiner Mutter gehört. Kann aber nicht sein, weil es den Song damals gar nicht gab. Das ist schon ziemlich verrückt. Aber Sänger Theo findet genau das richtig toll! "Für mich als Fan ist ein Song dann gut, wenn es sich so anfühlt, als hätte man ihn schon eine Million Mal gehört. Paul McCartney ging es so, als er 'Yesterday' geschrieben hatte. Er war sicher, dass es den Song schon gibt, so vertraut fühlte er sich an." Genau so funktioniert Pop. Dank Hurts auch heute noch.
(einslive.de)
10. Auf dem Song "Silver Lining" werden Hurts stimmlich von einem Opernsänger unterstützt, der wohl auch auf der anstehenden, bereits in größere Hallen verlegte und dennoch ausverkauften Tournee mit auf der Bühne stehen wird:

18.10. Berlin, Kesselhaus
19.10. Hamburg, Übel & Gefährlich
20.10. Köln, Essigfabrik
22.10. München, Theaterfabrik

Einige Alben muss ich sehr häufig hören, um mir eine Meinung bilden zu können. “ Wer bist Du?” der Alin Coen Band begleitete mich sehr ...

cover

Einige Alben muss ich sehr häufig hören, um mir eine Meinung bilden zu können. “Wer bist Du?” der Alin Coen Band begleitete mich sehr lange, weil die ersten Durchläufe wirklich einfach “durchliefen”. Erst spät erkannte ich die Anmut, die in einigen Songs steckt und nun lassen mich einige Songs kaum noch los.

Alien Coen wurde in Hamburg geboren und bereiste einige Länder, bevor sie sich in Deutschland ihrem Studium und intensiv der Musik zuwandte. Drei Mitstreiter wurden schnell gefunden und auf einer Tour durch Kanada und im Vorprogramm von Künstlern wie Starsailor, Regina Spector und Jacob Dylan Erfahrung gesammelt.

Das Debüt-Album “Wer bist Du?” besteht ca. zur Hälfte aus deutschen und englischen Titeln. Die deutschen Songs klingen etwas melancholischer als ihre in englischer Sprache dargebotenen Pendants. Letztere erinnern an eine entspannte Alanis Morissette.

Die leichte Pop-/Folk-Instrumentierung lässt Alin Coens schmeichelnder Stimme genug Raum. Das Album klingt im positiven und im negativen Sinne “nett”. Die Songs kann man an sich vorbeischleichen lassen oder mit etwas Geduld einige Schönheiten unter ihnen entdecken. Die Alien Coen Band macht “feine” Musik und kommt durch die Hintertür. Aber selbst dort wird höflich angeklopft und um Einlass gebeten.

Der “Popwolf”:

Eine Stimme wie eine Kuscheldecke: Alin Coen wird man so schnell nicht mehr los, wenn man sie erstmal im Ohr hat. und ihr Debütalbum Wer bist du? sollte man auf dem Zettel haben.

Als meine Lieblinge haben sich “Festhalten” (hier als Download) und “Same boat” herausgestellt.

Ein Live-Video zu “Ich war hier”:


In dieser oder ähnlicher Form lassen sich die Songs auf der recht ausgiebigen Tour der Band erleben:

  • 02.09.10  Chemnitz
  • 05.09.10  Ulm 
  • 06.09.10  Tübingen
  • 07.09.10  Stuttgart
  • 08.09.10  Freiburg
  • 09.09.10  Karlsruhe
  • 11.09.10  Stuttgart 
  • 14.09.10  Frankfurt (a.M.)
  • 16.09.10  Bonn
  • 17.09.10  Aachen
  • 27.09.10  Berlin
  • 28.09.10  Hamburg
  • 29.09.10  Köln
  • 30.09.10  München
  • 15.10.10  Halle
  • 16.10.10  Weimar
  • 18.10.10  Jena