Haldern Pop (XII) Sehr überrascht war ich, als ich sah, dass Sophie Hunger zu relativ später Stunde auf der Hauptbühne spielen würde. Ich d...

Sophie Hunger - 1983


















Haldern Pop (XII)

Sehr überrascht war ich, als ich sah, dass Sophie Hunger zu relativ später Stunde auf der Hauptbühne spielen würde. Ich dachte, außerhalb ihrer Heimat (in der sie mittlerweile zwei Nummer-1-Alben vorweisen kann) würde die Schweizerin so gut wie niemand kennen, denn dann würde es der großen Mehrheit genau so gehen wie mir. Nur ein Lied kannte ich von Frau Hunger, welches mir Christoph einmal im Auto vorspielte und dabei behauptete, dass ihre Stimme teilweise wie die von Katharina Franck (Rainbirds) klingen würde. Recht gehabt hat er damit, der Christoph. Auch auf Sophie Hungers neuen Album, dem nach ihrem Geburtsjahr betitelten "1983", meint man manchmal die Sängerin der Rainbirds heraus zu hören ("Lovesong To Everyone").
Ungewöhnlich ist es, dass Sophie Hunger nicht nur in englischer Sprache, sondern auch auf Französisch ("Le vent nous portera" - eine Coverversion von Noir Désir), Deutsch ("1983") und Schwizerdütsch ("D'Red") singt. Weniger ungewöhnlich sind die Songs der Singer/Songwriterin, auch wenn gelegentlich ein Chanson erklingt oder mit Gospel, Jazz und Folk kokettiert wird.





"Train People"

Auf “1983″ setzt Sophie Hunger wieder fröhlichere Töne an, die Grundstimmung der Platte ist eine Positive. Mit Liedern wie “Invisible” oder “Lovesong To Everyone” möchte man direkt in den Frühling starten. Stellenweise zeigt sie sogar ihre wütende Seite, Stücke wie “Approximately gone” mit lauten Gitarren und einem bellenden Gesangpart im Refrain lassen Sophie Hunger in ein ganz neues Licht rücken. Trotzdem verzichtet sie nicht vollkommen auf die Melancholie. Ihre Texte handeln schließlich nach wie vor von den großen Dingen des Lebens und sie bringt ihre Kritik an der Gesellschaft und an der Politik mit einer Leichtigkeit auf den Punkt, die ihresgleichen sucht. (...)

Die Zeiten der schüchternen Schweizerin hinterm Piano sind also vorbei. Die neue Sophie Hunger besteht auf Aufbegehren, ohne dabei die Melodien und den Kampf mit der Wirklichkeit in ihren Stücken vermissen zu lassen. Sie stellt ein weiteres Mal unter Beweis, dass sie eine der stärksten Popmusikerinnen ist, die unsere Zeit zu bieten hat.
(mainstage.de)





"Your Personal Religion"





"Citylights"

4 Kommentare:

  1. Ich finde "1983" in jeglicher Hinsicht ein wenig schwächer als "Monday´s Ghost". Aber an sich ist Sophie Hunger natürlich ganz großartig.

    7,5 Punkte

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  2. „Bitte sing mir ein Volkslied“ - den Rest muss ich nicht wirklich hören.

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