Heute feiert das schottische Chemikal Underground Label (The Delgados, Mogwai, Arab Strap) seinen 15. Geburtstag. Da wir nicht live bei der...

















Heute feiert das schottische Chemikal Underground Label (The Delgados, Mogwai, Arab Strap) seinen 15. Geburtstag. Da wir nicht live bei der Geburtstagsparty in Glasgow dabei sein können und somit Live-Auftritte von Emma Pollock, Lord Cut-Glass und Zoey Van Goey verpassen, sei hier zum Ehrentag zumindest eine neue Veröffentlichung des Labels abgefeiert.

The Unwinding Hours entstand nach der Auflösung von Aereogramme zunächst als loses Nebenprojekt von Craig B. und Iain Cook. Doch im Verlauf der Aufnahmen haben die beiden wohl zunehmend Gefallen an den Ergebnissen und der Zusammenarbeit gefunden, so dass nun ein kompletter Longplayer vorliegt.
The Unwinding Hours" dürfte alle Fans von Aereogramme über deren Ende hinwegtrösten, liefert es doch genau das, worauf man in den letzten beiden Jahren verzichten musste: Craig B.s emotionaler Gesang, versehen mit großen Gesten und viel Pathos, epische Songs, die langsam-leise beginnen, sich dann aber weiter entwickeln und in einem fulminanten, ruppig-rauen Ende kulminieren, trockene Drums, verzerrte Gitarren und dazu zuckersüßes Piano und epische Streicher. Alles bereits im fast sechsminütigen Opener „Knut" zu hören. Danach wird niemand mehr aussteigen wollen aus „The Unwinding Hours".


Schon der Opener KNUT kündigt ein ganz großes Album an: der längste Track des Albums ist eine wunderschöne, elegante und akustisch opulente Etüde zwischen vielschichtigen Sounds und vorantreibender Dynamik. TIGHTROPE ist eine elegische, herzzereißende Balade, THERE ARE WORSE THINGS THAN BEING ALONE stellt süßlich klingende Elemente wie akustische Gitarre, Klavier und Streicher neben äußerst beunruhigenden Noise-Texturen. Das Hauptthema, das sich durch das Album zieht, sind menschliche Beziehungen: manche enden, manche beginnen, manche gehen gut aus und manche sehr sehr schlecht. Der Song TRACES versucht das starke, berauschende Gefühl einer Beziehung in ihrer Anfangsphase einzufangen; CHILD behandelt das bittere Ende einer anderen Beziehung. Als Beweis der strukturellen Einheit der Themen findet man in vielen Songs das Motiv der Trümmer (emotionale oder anderweitige), das sich im Laufe des Albums oft wiederholt. ANNIE JANE ist gar nach einem echten Schiffswrack benannt, während der letzte Song THE FINAL HOUR aus der eigenen Phase des Umbruchs nach dem traurigen AEREOGRAMME-Untergang stammt.
(kulturnews.de)

Mit „Realism" beschließen The Magnetic Fields ihre „No Synth"-Trilogie: Nach dem Konzeptalbum „i" (2004), bei dem alle Titel...
















Mit „Realism" beschließen The Magnetic Fields ihre „No Synth"-Trilogie: Nach dem Konzeptalbum „i" (2004), bei dem alle Titel der ersten Hälfte mit dem Wörtchen „I" begannen, während die Songs im weiteren Verlauf alle diesen Anfangsbuchstaben im Titel trugen, folgte die Noise-Attacke „Distortion" (2008). Stephin Merritt beschreibt seine neuste Platte als „my folk album" und hat damit Recht. Bis auf den Song „The Dada Polka" sind die elektrischen Gitarren vollkommen verstummt. Daher ist „Realism" als Gegenentwurf zu „Distortion" zu verstehen, was die sehr ähnlichen Plattencover bereits andeuten. Merritt wollte die beiden Platten auch zunächst „True" und „False" nennen, konnte sich aber dann nicht entscheiden, wer von diesem ungleichen Paar Wahrheit und wer Falschheit sein sollte. Wahr ist auf jeden Fall, dass „Realism" das stärkste Album der Magnetic Fields seit „69 Love Songs" (1999) ist.

Neben Claudia Gonsson (Gesang, Piano, Percussion), Sam Davol (Cello) und John Woo (Banjo, Gitarre, Sitar) musizieren einige Gastmusikern (an Tuba, Flügelhorn und Akkordeon) wieder zusammen mit Merritt (Gesang, Ukulele), der im März auch endlich wieder einmal auf deutschen Bühnen zu sehen sein wird:

27.03.10 Berlin, Babylon
29.03.10 Hamburg, Fabrik
30.03.10 Frankfurt, Mousonturm


Sei es das drogige Kinderlied "The doll's tea party", das sich zwischen Nico und den frisch gegründeten Pink Floyd einnistet, oder "Always already gone", das die Byrds in die Gegenwart beamt: "Realism" ist eine Reise in die süßlichen Tiefen der jungfräulichen Gitarrenmusik. Merritt verlegt sich auf Folk, zitiert Traditionals und bricht lange Lanzen für den Sturmtrupp der Sechziger. Da darf die Analyse des klassischen McCartney in "Seduced and abandoned" auch gerne augenzwinkernd ausfallen und "The dada polka" das einstige Hippie-Tribunal durch den Kakao ziehen: Es klingt immerhin ernst gemeint.

Dass der Albumtitel hier mindestens so gut funktioniert wie seinerzeit "Distortion", beweist das Talent des Konzeptkünstlers Merritt. Er findet die Oberbegriffe, die all die feinen Ausläufer seiner Platten unzertrennlich miteinander verschweißt. Einen besseren Begriff als "Realism" hätte er hier nur schwerlich finden können.
(plattentests.de)

Und weil es so schön war, noch einige der „69 Love Songs":





„All My Little Words" Fan-Video





„Busby Berkeley Dreams" Fan-Video





„The Book Of Love" Fan-Video

Im Gegensatz zu Paul Simons „Graceland" hat das im gleichen Jahr erschienene „So" jeden erfolgten Lobgesang verdient. Doch betrach...

















Im Gegensatz zu Paul Simons „Graceland" hat das im gleichen Jahr erschienene „So" jeden erfolgten Lobgesang verdient. Doch betrachtet man sich Peter Gabriels Output der letzten zwei Jahrzehnte, so muss man konstatieren, dass nichts Bedeutendes mehr folgte. Konnte „Us" (1992) noch halbwegs an „So" (1986) anschließen, so konnte man nicht wirklich nachvollziehen, warum Gabriel für „Up" zehn Jahre benötigte. Zwischendurch erschienen noch einige Best of-Sammlungen, komplette Soundtracks und einzelne Songs zu Filmen, die sowohl die Erwartungshaltung als auch die Messlatte für ein neues Studioalbum ziemlich weit nach unten sinken ließen.

Dann folgte die Ankündigung für „Scratch My Back" und nur kurze Zeit später musste man erfahren, dass Gabriel „nur" ein Coveralbum zu Stande gebracht hat. Daher, und weil Coveralben eigentlich nicht im Wettbewerb antreten, hätte „Scratch My Back" hier keinerlei Erwähnung finden dürfen, wenn nicht
  • die Auswahl der Songs überraschend und ungewöhnlich wäre: Neben Titeln von mehr oder weniger erwarteten Künstlern aus der gleichen Liga wie Gabriel (David Bowie, Paul Simon, Lou Reed, Neil Young), finden sich nämlich auch welche aus der Indie-Riege (Elbow, Bon Iver, Arcade Fire).
  • die Instrumentierung und Interpretation der Songs höchst seltsam wären: Hauptsächlich Piano und Streicher begleiten Gabriels Stimme, der zum Beispiel aus dem totgedudelten „Heroes" das Tempo vollkommen herausnimmt, so dass man den Titel kaum wieder erkennt und dadurch das Hörvergnügen zurückgewinnt. „My Body Is A Cage" klingt durch den orchestralen Sound wie ein Song von Craig Armstrong. Einziger Wermutstropfen ist das abschließende „Street Spirit (Fade Out)", von dem ich mir deutlich mehr erhofft hätte.
  • mit „The Book Of Love" (The Magnetic Fields) nicht nur die Ideale Ergänzung zur Vorstellung von „Realism" zu hören wäre, sondern vielleicht auch jetzt schon die beste Coverversion des Jahres.
  • mit im Laufe des Jahres „I'll Scratch Yours", die Verneigung der auf „Scratch My Back" interpretierten Künstler vor Peter Gabriel und seinen Liedern, folgen würde. Schöne Idee, schönes Album.





„Book Of Love" Fan-Video

Peter Gabriel ist für großes Geld mit großem Orchester in Berlin, Paris und London zu sehen.

Heute aus aktuellem Anlass einmal eine Ausnahme von der Regel: Die Vorstellung einer neuen Platte, von der ich noch nichts gehört habe. Eman...
















Heute aus aktuellem Anlass einmal eine Ausnahme von der Regel: Die Vorstellung einer neuen Platte, von der ich noch nichts gehört habe.

Emanuel Lundgren und sein 27köpfiges Indiepop-Orchester aus Jönköping, Schweden, haben wir bereits bei deren Debüt „Let Me Introduce My Friends" (2006) und „Who Killed Harry Houdini" (2008) ausreichend gelobt. Wenn sich Lundgren & Co. nun von Kiss inspirieren lassen, dann ist man zunächst überrascht oder gar erschreckt, aber es geht nicht um den Musikstil, sondern um deren Veröffentlichungswahn von 1978, als alle vier Bandmitglieder gleichzeitig Soloalben heraus brachten. Lundgren hatte nun die fixe Idee, dass jedes Bandmitglied einen Song zum neuen Projekt beisteuern und in beliebiger Kombination mit den anderen aufnehmen solle. Vorgaben gab es keine, das Ganze wird als 3fach Vinyl unter dem Titel "27 Songs From Barcelona" veröffentlicht und seit heute kann man jeden Tag einen neuen Song auf der Homepage hören und herunter laden.

So begann die Geschichte:




3fach Vinyl - so sieht es aus:


1986 - was für ein tolles Musikjahr. The Cure veröffentlichen ihr Single-Hghlights wie „Close Tom Me" und „Inbetween Days", The J...

















1986 - was für ein tolles Musikjahr. The Cure veröffentlichen ihr Single-Hghlights wie „Close Tom Me" und „Inbetween Days", The Jesus & Mary Chain und New Order lassen „Some Candy Talking" und „Bizarre Love Triangle" folgen und auf die Tanzflächen ziehen einen „Bigmouth Strikes Again", „Panic" und „Ask" von The Smiths. Das legendäre C86 Tape des NME (Primal Scream, The Wedding Present, The Pastels u.a.) definiert Twee und Indiepop neu.
Doch aus dem Radio erschallt nur dieser fürchterliche Refrain:

If you'll be my bodyguard
I can be your long lost pal
I can call you Betty
And Betty when you call me
You can call me Al
Call me Al

1986 - The Smiths veröffentlichen mit „The Queen Is Dead" ihren größten Wurf, ebenso die amerikanischen Hüsker Dü („Candy Apple Grey") und R.E.M. (Life's Rich Pageant"). Nicht zu unterschätzen waren auch „King Of America" (Elvis Costello), „Brotherhood" (New Order) und „Infected" (The The).
Doch über den grünen Klee gelobt wird vor allem ein Album, das am Jahresende - warum auch immer - auch fast alle Bestenlisten anführt und den schrecklichen Worldmusic-Zug ins Rollen bringt: „Graceland" von Paul Simon.

2006 - 20 Jahre später knöpfen Ezra Koenig und seine drei Mitstreiter genau an diese Traditionen an, was natürlich lobenswert wäre, wenn sie nicht Paul Simon, „Graceland" und Afrobeat so schätzen würden! Ihr Debütalbum „Vampire Weekend" (2008) wurde, man ahnt es bereits, über den grünen Klee gelobt und führte am Ende des Jahres fast alle Bestenlisten an.
Jetzt folgt mit „Contra" das zweite Werk von Vampire Weekend, das ebenfalls überall abgefeiert wird. Musikalischen Stillstand kann man der Band jedenfalls nicht vorwerfen, denn mit trashigen Elektrosounds, Streicher-Balladen, Ska, Reggae und Calypso erweitern sie ihr musikalisches Spektrum. Auch das mit den Single-Hits dürfte wieder funktionieren: „Cousins" gleicht „A-Punk" und „Horchata" ist ebenso schrecklich (und) eingängig wie „Mansard Roof" oder „Cape Cod Kwassa Kwassa".
Ein sicherer Kandidat für alle Bestenlisten - auch hier bei Platten vor Gericht?


Zum Auftakt sorgt „Horchata", das es vorab schon auf der Band-Website als Gratis-Download gab, mit karibischem Flair, Steel-Drum-Sounds und Afro-Getrommel gleich für Stimmung und gute Laune. „White Sky" gefällt mit zartem Electro-Pop, markiger Perkussion und Ezras Gefühlsjauchzern. „Holiday" prescht mit starken Ska-Punk-Riffs nach vorn, reizvoll kontrastiert von Afro-Pop-Geblubber und Ezras zartem Gesang, der in „California English" lässig mit dem Autotune-Effekt verfremdet wird. „Taxi Cab" überrascht mit lyrischen Klavierpassagen, knatternden Beats und Kontrabass zu Ezras melancholischem Sinnieren. Die erste Single „Cousins" rockt härter als von Vampire Weekend gewöhnt, mit eiligem Ska-Punk und afrikanisch flirrenden Gitarren. „Run", „Giving Up The Gun", „Diplomat's Sun" oder „I Think Ur A Contra" verwöhnen schließlich mit herzwärmenden Melodien, erneut funkensprühenden Arrangements und bittersüßen Reflexionen über das Leben. Große Klasse, das. Ein passender Start ins Neue Jahr.
(now-on.at)






„Cousins" Video


Man kann sich nicht satt hören an "Contra" - obwohl das Album mit zehn Songs in knapp 40 Minuten genauso kompakt geraten ist, wie Vampire Weekend Gott sei Dank immer waren. Und genau im richtigen Moment kommt ein Knaller wie "Cousins", der einem das Stillsitzen so richtig schwer macht.
(on3-radio.de)

  Acht Alben (und diverse Live-Sachen als DVD und / oder CD) schenkte Mark Oliver Everett (aka “E”) mit seiner “mal mehr mal weniger” Band...

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Acht Alben (und diverse Live-Sachen als DVD und / oder CD) schenkte Mark Oliver Everett (aka “E”) mit seiner “mal mehr mal weniger” Band Eels nun schon der Welt. Was die Welt ihm schenkte, lässt sich in seinem Buch “Things the grandchildren should know” nachlesen und in seinen Songs nachhören. Trotzdem jammert Everett nicht, er erzählt. Daher klingt “End times” trotz des allgegenwärtigen Themas “Verlust” in meinen Ohren auch nicht traurig. Und solange E Melodien wie auf diesem Album einfallen, kann es ihm nicht richtig schlecht gehen.

Obwohl der Vorgänger “Hombre lobo” erst vor ca. einem halben Jahr erschien, ist “End times” kein Schnellschuss sondern zwar vielleicht nicht das beste aber das in sich schlüssigste Album seit “Beautiful freak”. Für mich ist dieses Werk der perfekte Soundtrack zu seinem Buch. Ergreifende (nicht zu verwechseln mit “traurige”) und meist reduzierte Songs stehen neben Bluesrock-Nummern. Das Album wurde von Everett auf vier Spuren in seinem Keller aufgenommen. Ich hoffe weiter auf das Pub-Konzert mit ihm. Dort soll er mit einer Gitarre in der Hand seine Lebensgeschichte erzählen. Und wieder… das ist nicht traurig, das ist einfach nur schön und bedächtig. Traurig ist höchstens, dass die Deluxe Edition des Albums Samstag in Hannover ausverkauft war.

Den “Blues” hatte Everett schon immer. Mehr und mehr versteht man ihn und so langsam hat er auch das Alter, dass man ihm die Verschrobenheit und Geschichten abkauft.

Mein Lieblingssong ist aktuell das hinreißende “Little bird”. Das Album “End times” ist auch für "Eels-Einsteiger” geeignet und wärmstens empfohlen. Gerade als Antidot zum Hype um Vampire Weekends nerviges “Contra” gehört es in viele Sammlungen.

Das Video zu “End times”:

„Ein Adam Green in musikalischer Topform!" So bewirbt die Plattenfirma derzeit in Zeitungsannoncen dessen neuestes Album „ Minor Love ...

















„Ein Adam Green in musikalischer Topform!" So bewirbt die Plattenfirma derzeit in Zeitungsannoncen dessen neuestes Album „Minor Love". Doch nachdem man sich von „Breaking Locks" bis „You Blacken My Stay" in einer guten halben Stunde durch 14 Titel gehört hat und von Orgel-Exerzitien („Give Them A Token") über vermeintliche Velvet Underground-Coverversionen („What Makes Him Act So Bad"), zeitlosen Crooner-Pop („Cigarette Burns Forever") und melancholischen bis traurigen Folk („Boss Inside") zu Schrammel-Rock („Oh Sucks") stolperte, stellt sich die Frage, in welcher Form Adam Green dann bitteschön bei „Friends Of Mine" gewesen sein soll.





„Buddy Bradley" Video


„Minor Love" erhält durchaus positive Kritiken, man darf also gespannt sein, ob der Indie-Hasselhoff - nur Erfolge in Deutschland und der Rest der Welt fragt sich warum - hier mehr Punkte einsammelt als zuletzt:

(...) Die Songstrukturen erweisen sich als klar und überschaubar definiert, auf Streicher oder ausufernde Chöre wartet man vergebens. Nach wie vor pendelt der Sound des Crooners zwischen der Einfachheit eines Kinderlieds und Vaudeville-Abenteuer - nur schillert eben alles weniger aufgeregt.

Schlichtes Gitarrenspiel prägt sanft und im 4/4-Takt schunkelnde Songs wie "Breaking Locks", "Give Them A Token" oder "Castles And Tassels", um die sich weiche Arrangements aus Orgel, Glockenspiel, Oboe oder nostalgische Synthiebeats ranken.

Während er sich einerseits mit der Akustischen als traditioneller Singer/Songwriter präsentiert ("Boss Inside", "Don't Call Me Uncle"), taucht er daneben mal in Velvet Underground-Soundflächen ("What Makes Him Act So Bad") ein, schrammelt in LoFi-Manier ("Oh Shucks"), versucht sich im Funkrock ("Lockout") oder Worldbeat ("Goblin").

Green verzichtet auf betonte Extrovertiertheit respektive erzwungene Blödeleien - die neue Nachdenklichkeit steht ihm außerordentlich gut. "Minor Love" kommt als rundum gelungenes Werk, auf dem Green seinen einstigen Antifolk-Gestus wieder zur Geltung bringt und zu neuer Lässigkeit findet. Fast wünscht man sich, sein Liebesleid möge noch etwas andauern.
(laut.de)





„Cigarette Burns Forever" Video


Adam Green live bestimmt auch in Topform:
18.02.10 Hamburg, Über & Gefährlich
19.02.10 Köln, Gloria
20.02.10 Berlin, Postbahnhof
23.02.10 München, Freiheizhalle

Wenn schon gerade von Rialto die Rede war, dann sollte auch noch die aktuelle Veröffentlichung deren ehemaligen Sängers Louis Eliot vorgest...

















Wenn schon gerade von Rialto die Rede war, dann sollte auch noch die aktuelle Veröffentlichung deren ehemaligen Sängers Louis Eliot vorgestellt werden. Aber eigentlich ist „vorgestellt" nicht passend, denn vor „Kittow's Moor" muss eher gewarnt werden.
Der Opener „Runaway Night" lässt zunächst noch stark an „Hard Candy" von „Rialto" denken, doch wo früher noch Gitarren und Keyboard erklangen, fiedelt hier plötzlich eine Geige und erschallt ein Akkordeon. Was Eliot und seine Kumpanen hier abliefern gehört auf ein Dorffest in einem Heuschober im englischen Nirgendwo oder auf ein „Worst of" von The Dubliners, The Levellers oder The Wonder Stuff (deren Martin Bell hier auch zu Geige, Mandoline oder Banjo greift). Folk und Country verdrängen den herrlich pompösen Britpop Rialtos leider völlig.
Ich höre lieber zum tausendsten Mal „Monday Morning 5:19" oder „Untouchable", verschweige aber nicht, dass man auch vollkommen anderer Meinung sein kann:


A more mature record than its predecessor, it's also even folkier, which could be down to Bell's influence. Accordion and whistle create a Celtic feel, conjuring up comparisons to The Waterboys. Loaded with rural imagery and poetic lyrics, the songs deal with love, loss, childhood memories and,er, drinking to excess.
The very trad I Saw Her At The Fair is full of rich imagery - a fair rolls into town, complete with bully boys, bumper cars and tungsten stars. It's like Mike Scott meets Morrissey.
The 25th of the 12th is a poignant tale of a Cornish Christmas ( "A billion snowflakes fell in a field of white..... Meet me down by the early English church, the frozen ground and the silent silver birch."), while Skimming Stones has Louis casting his mind back to when, as a young boy, he stood on a beach, indulging in a favourite pursuit ,dreaming of his future. ("Take me back home to the place, where dreams are all I've known, stepping out over the breaks, when we were skimming stones.")
(...) Wonderful stuff.
(say it with garage flowers)





„25th Of The 12th" Live-Video





Rialto „Monday Morning 5:19" (1997) Video

Keine andere Band löste in den letzten Jahren solch unterschiedliche Gefühlsregungen in mir aus wie die Guillemots : Erst das großartige Deb...

















Keine andere Band löste in den letzten Jahren solch unterschiedliche Gefühlsregungen in mir aus wie die Guillemots: Erst das großartige Debütalbum „Through The Windowpane" (2006), das zu Recht mit Platz 3 bei Platten vor Gericht belohnt wurde, dann „Red" (2008), ein mit schrecklichen Beats unterlegter, übler Ausritt in 80er-Jahre Synthie-Landschaften, der bei uns verdientermaßen auf dem fünft letzten Platz landete.

Nun steht das erste Soloalbum von Fyfe Dangerfield, dem kreativen Kopf der Band, in den Läden und ich war auf das Schlimmste gefasst. Aber die 10, von ursprünglich 25 geschriebenen und aufgenommen, Lieder auf „Fly Yellow Moon" können durchaus überzeugen. Sie sind zwar nicht so verspielt und überdreht wie die ersten Guillemots-Songs, zeigen Fyfe Dangerfield aber in der Rolle des klassischen Singer/Songwriters. Denn gut die Hälfte der Songs auf dem Album wurde in ihrer spärlichen bis kargen Rohversion (Gesang, Gitarre, dezentes Schlagzeug) belassen. Der Rest wurde noch mit Streichern („Don't Be Shy") oder Piano („Barricades") versehen, und nachträglich im Studio ein wenig aufpoliert, so dass das Hörvergnügen aufgrund der Abwechselung deutlich angehoben wurde. „Faster Than The Setting Sun" entschwindet so in Rialto-ähnliche Bombast-Sphären, während „Firebird" in seiner Schlichtheit an Stephen Duffy und The Lilac Time erinnert.


His fabulous solo debut is the opposite, though. Recorded in just five days in a little studio, two songs are mixed by Bernard Butler, but otherwise the material is barely produced and raw. Dangerfield was in love and wanted to capture his euphoria as nature intended, and far from being schmaltzy, it's hard not to be swept along by his ardour and emotion; because the songwriting quality is so high, the tunes have an immediate, instant feel. When You Walk in the Room is a Waterboys' Whole of the Moon-type anthem. Other tracks echo early Lilac Time and even Hunky Dory-era Bowie, as Dangerfield varies the mood. Indeed, Barricades' sublime request of "Don't go away" has a certain hard-to-pin-down melancholy, and it seems these tunes weren't enough to keep his muse, who has apparently since dumped him.
(Guardian)


„Fly Yellow Moon" ist nicht das Ende der Guillemots, sondern hoffentlich ein Fingerzeig (wieder) in die richtige Richtung.

Über die Homepage kann man das Album für 25 Pfund in einer limitierten Version bestellen: Vinyl, CD, Bonus-CD (mit 10 weiteren Titeln), 16seitiges Booklet mit Texten in LP-Größe und Poster.





„She Needs Me" Video

Vielleicht wäre dieses Album etwas für Dirks “Noch-Geheimprojekt” gewesen, denn hätte ich dieses es ohne Vorinformation gehört, wäre ich ...

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Vielleicht wäre dieses Album etwas für Dirks “Noch-Geheimprojekt” gewesen, denn hätte ich dieses es ohne Vorinformation gehört, wäre ich erst mit dem Song “Mit Namen und Bildern” sicher gewesen, dass es sich (zumindest teilweise) um eine deutsche Band handelt.

Pardon my french, chéri!” ist bereits das dritte Album der Band, die ursprünglich als Duo (Sängerin Isabelle Frommer und Gitarrist André Tebbe) entstand. So wie Frankreich und Deutschland eine Weile brauchten um ihre Freundschaft zu finden, hat Er France einige Evolutionsstufen hinter sich. Inzwischen handelt es sich um eine vierköpfige Band und der ehemalige "French'n'Roll" hat sich zu einer Form des Indiepop mit Garagengeschrammel-Charme (à la Hives & Co.)  gewandelt.

“Pardon my french, chéri!” vereint nicht nur drei Sprachen, sondern auch drei Musikrichtungen: Zwischen lockerleichten Pop, Rhythmen, die in die Beine gehen und geschickt rockigen Momenten entstand ein gefälliges Werk, welchem m. E. nicht nur wegen des Beitrages zu Fatih Akins Film “Soul Kitchen” Aufmerksamkeit gebührt. Der herrliche trockene Song “Love will kill you” hat es mir aktuell besonders angetan.

Das Video zu “This is not a test” soll diese Tage erscheinen, bis dahin gibt es das Video zum älteren Song “Spiel mir Deine Music”:

Den nicht nur der Sprache wegen untypischsten Song des Albums “Mit Naman und Bildern gibt es weiterhin als kostenlosen Download.

Kinder, wie die Zeit vergeht... Ich weiß noch, als wäre es gestern gewesen, wie wir nach Solingen (!) gefahren sind, um die großartigen Trem...

















Kinder, wie die Zeit vergeht... Ich weiß noch, als wäre es gestern gewesen, wie wir nach Solingen (!) gefahren sind, um die großartigen Trembling Blue Stars zu sehen. Im Vorprogramm überzeugten die aus Dresden stammenden Malory, die mit ihrer Interpretation von Shoegaze und Dreampop versuchten den eigenen Vorbildern wie Pale Saints, My Bloody Valentine oder Lush nahe zu kommen.
Nach zwei Alben für Alison Records („Not Here - Not Now", 2000 und „Outerbeats", 2001) folgten „The Third Face" (Supermodern/Indigo, 2005) und zahlreiche Tourneen, die das Quartett auch über die Landesgrenzen hinaus unter Shoegaze-Freunden bekannt werden ließen.
Über Club AC30 wird nun der vierte Longplayer „Pearl Diver" veröffentlicht und aufgrund des Wechselgesangs zwischen Jörg Köhler und Daniela Neuhäuser, der aufgetürmten Gitarrensounds und elektronischen, ambient-artigen Klangflächen muss hier vor allem „Pygmalion", das letzte Album von Slowdive, als Referenz genannt werden.


Take the mesmeric opener 'Floating' for example. At just over seven minutes, its ambient tones build from a post-gaze (Krautgaze anyone?) flutter into an opulent surge of buoyant instrumentation. While comparisons with the likes of Explosions In The Sky are often thrown around wildly, this and fellow instrumental passage 'Dragon In You' subscribe to the post-rock descriptive without falling lazily into its formulaic predictability. Instead, Malory offer a more introspective, warmth and slightly picturesque view through their tender craftsmanship. At times their beat-laden approach, as on 'Cache' or 'Tornado' falls distinctly into Ulrich Schnauss or M83 territory, but again, rather than ape or plagiarise from their influences, Malory offer an altogether brighter take on the genre's mostly downbeat tract.

While it would be easy to become too obsequious here, there will always be criticisms revolving around the need for more artists joining what is becoming a fairly saturated market. For example, 'The Signs' and 'Secret Love' both tread in Slowdive's footsteps a little too closely at times, saved only by a combination of gorgeous atmospherics and Koehler and Neuhaeuser's luscious harmonising. Overall though, Pearl Diver is a beautifully crafted collection of pieces that don't so much swing between moods, but overtly glow with a radiance only the most infectious smile could replicate.
(Drowned in Sound)






„Sleeper" (aus dem Album „The Third Face") Video


Wie schnell die Zeit vergeht? Besagtes Konzert fand am 15. Dezember 2000 statt.

Northern Portrait scheinen unglaubliche Fans von The Smiths zu sein. Es gab sowohl in den 90er Jahren (u.a Gene und Geneva), als auch in le...



















Northern Portrait scheinen unglaubliche Fans von The Smiths zu sein.
Es gab sowohl in den 90er Jahren (u.a Gene und Geneva), als auch in letzter Zeit immer wieder Bands (z.B. die finnischen Cats On Fire), die in den Fußstapfen von Morrissey, Marr & Co. wandelten. Doch solch eine Original getreue Ehrerbietung an das Quartett aus Manchester ist mir selten untergekommen.

Northern Portrait scheinen unglaubliche Fans von The Smiths zu sein.
Sonst würde „Münchhausen In Me" nicht klingen wie „This Charming Man", fielen einem im weiteren Verlauf von „Criminal Art Lovers" nicht ständig Smiths-Lieder ein, die man längst mal wieder hören wollte, würde sich Stefan Larsen nicht wiederholt in Morrissey-haften Gesangskapriolen (vielleicht am deutlichsten in „What Happens Next?") ergehen.

Northern Portrait scheinen unglaubliche Fans von The Smiths zu sein.
Das musste man bereits beim Anblick der beiden tollen, 2008 erschienen EPs „The Fallen Aristocracy" und „Napoleon Sweetheart" denken. Leider sind sie dem typischen Portrait-Stil für ihren ersten Longplayer nicht treu geblieben. Erstaunlich, dass sich mit „Crazy" nur ein altbekannter Song auf ihrem Debüt befindet. 10 Titel in 37 Minuten, vielleicht für den ein oder anderen ein bisschen wenig, aber so war das früher, bei den Smiths.

Northern Portrait scheinen unglaubliche Fans von The Smiths zu sein.
Ich bin es auch. Von beiden.


It's hard not to pick out 'Crazy' though as the class jewel on display here, with it's rich musical depth and beautiful melody; it's the track that first gained the band attention and rightly so. Larsen writes compelling music and professes to have not even heard of The Smiths when he started out. He is though, in so many senses, that same frail understated man who is content within the expression of his own existence. Should he, similarly, develop the ability to place a wry slant on life's grander scale inequalities, then there's no telling where he might take his band . . .if the world will listen. For now at least this could indeed be your new favourite moment and if the queen really is dead, then Northern Portrait are perfect regal successors!
(godisinthetvzine)





„Crazy" Live-Video

Was von 2009 übrig blieb (XII) Im letzten Jahr veröffentlichte Morr Music nicht nur das bei uns recht erfolgreiche Album von Múm und „Spea...

















Was von 2009 übrig blieb (XII)

Im letzten Jahr veröffentlichte Morr Music nicht nur das bei uns recht erfolgreiche Album von Múm und „Speak Low" von Masha Qrella, welches von Oliver gelobt wurde, hier aber als Cover-Album nicht vorgestellt wurde, sondern auch das Debüt von Telekinesis. Das Berliner Label stand in seinen Anfangstagen für elektronische Musik, war Stil prägend für den Begriff Indietronics und öffnete sich dann aber zunehmend für Folk-Musik. Mit der Veröffentlichung von „Telekinesis!" erfolgt ein erneute Erweiterung des musikalischen Spektrums, denn nach dem folkigen Opener „Rust" legen Michael Benjamin Lerner und Kollegen mit „Coast Of Carolina", „Tokyo" und „Look To The East" richtig los: Indierock oder Powerpop der Marke Death Cab For Cutie, Nada Surf, Dashboard Confessional oder Weezer. Weniger kraftvoll geht es mit „Akward Kisser" weiter, das auch von Voxtrot stammen könnte. Weitere Highlights sind das vom Piano getriebene „Calling All Doctors" und die akustische Ballade „I Saw Lightning".

„Telekinesis!" entstand in Seattle, ohne jede Spur von Grunge, aber unter Mithilfe von Chris Walla (Death Cab For Cutie, Tegan & Sara). Bei Interesse sollte man zur Special Edition greifen, denn der ist die „Coast Of Carolina" EP mit 5 weiteren Titeln hinzugefügt.





„Akward Kisser" Video


Seinen größten Moment hat „Telekinesis!" bereits nach ein paar Minuten. In „Coast Of Carolina", dem zweiten Stück der Platte, das relativ unaufgeregt und ruhig beginnt, bricht ohne Vorankündigung auf einmal ein Refrain los, der so eingängig und mitreißend ist, dass man ihn unmöglich jemals wieder aus dem Kopf bekommt. Spätestens in diesem Moment ist auch klar, dass man es hier mit einem besonderen Album und einem besonderen Songschreiber zu tun hat. Michael Benjamin Lerner ist nicht nur der Frontmann von Telekinesis (die eigentlich nur live zu einer richtigen Band anwachsen), er ist Herz, Hirn und Seele von Telekinesis - und das allem Einfluss von Chris Walla, der das Debüt des jungen Musikers aus Seattle produzierte, zum Trotz. Die stilistische Ähnlichkeit zu dessen Band Death Cab For Cutie liegt zwar oft auf der Hand und die großartige Ballade „I Saw Lightning" klingt 1:1 wie „I Will Follow You Into The Dark", aber dennoch hat Michael Lerner viel mehr zu bieten als nur leicht aufgewärmte altbekannte Songs.
(roteraupe.de)

Was von 2009 übrig blieb (XI) Neben Wintersleep tauchte eine weitere kanadische Band im Jahr 2009 bei PvG nicht auf: Lightning Dust . ...

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Was von 2009 übrig blieb (XI)

Neben Wintersleep tauchte eine weitere kanadische Band im Jahr 2009 bei PvG nicht auf: Lightning Dust. Sie besteht aus Amber Webber und Joshua Wells. “Hauptamtlich” sind diese bei Black Mountain tätig, aber sie suchten eine Möglichkeit, ihren softeren und melodischeren Ideen Ausdruck zu verleihen. Mit “Infinite light” tun sie dies nun schon in Form ihres zweiten Albums., welches im August 2009 veröffentlicht wurde.

Musikalisch ist das irgendwo zwischen Folk-Rock und Indie-Pop mit psychodelischen Singer/Songwriter Elementen anzusiedeln. Besonders wird das Album durch Amber Webbers Stimme. Man weiß selten, ob sie verzweifelt und zerbrechlich oder bestimmt und zornig klingt. Ich habe 2009 nicht viele Vocals erlebt, die sich an dieser Intensität messen lassen konnten.

Ein offizielles Video zum Song “I knew” gibt es zwar nicht, aber das hübsche Cover kann man sich gut über die gesamte Länge des Songs anschauen:

Der Song “Never seen” hat sich zu meinem Favoriten entwickelt. “Infinite light” ist ein Album für jede Jahreszeit und eine Aufforderung an andere Sängerinnen (fleißige Leser wissen, wen ich meine), die nun schon seit einigen Alben “underperformen”, sich endlich mal wieder auf ihre Stärken zu besinnen.

Was von 2009 (oder in diesem Fall gar noch früher) übrig blieb (X) Die aktuelle Wetterlage mag in mancherlei Hinsicht außergewöhnlich u...

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Was von 2009 (oder in diesem Fall gar noch früher) übrig blieb (X)

Die aktuelle Wetterlage mag in mancherlei Hinsicht außergewöhnlich und “schön” sein, aber ich verstehe Lebewesen, welche ihren Winterschlaf diesem Erlebnis vorziehen. Das Stichwort erlaubt mir, Wintersleep zu erwähnen. Die zu Beginn des letzten Jahrzehnts in Kanada gegründete Band spielte bislang drei Alben ein. “Welcome to the night sky” wurde ursprünglich 2007 veröffentlicht. Seitdem hatte ich es auf der Liste der bestimmt interessanten Werke. Seit knapp einem Jahr ist die Platte auch in Deutschland erhältlich (oder handelt es sich um einen Re-Release? Die Veröffentlichungspolitik des Labels scheint etwas verworren. In die PvG-Jahreswertung kommt es so nicht, aber vorgestellt gehört es trotzdem). Erst Wintersleeps Slot als Vorgruppe der Editors ließ mich dann zur CD greifen. Leider verpasste ich den Auftritt, aber meine Vorbereitung war keinesfalls umsonst. “Welcome to the night sky” ist ein gefühlvolles und vielschichtiges Album.

Das Video zu “Weighty ghost”:

Dieser Song ist im Vergleich zu den anderen Titeln des Albums der “folkigste”. Oftmals fühle ich mich an Snow Patrol erinnert, bevor deren US-Serien Popularität das Bild trübte und an frühere R.E.M.-Höhepunkte. Alle Spielarten der Indie-Musik sind auf “Welcome to the night sky” vertreten: Zwischen rockigen Songs (z. B. “Oblivion”, “Archeologists”), der schon erwähnten Folk-Nummer “Weighty ghost” und tollen Mitsummern (z. B. “Dead letter & the infinite yes”, “Murderer”, “The kids are ultra-violent”) geht der Faden nie verloren. Eigentlich sind alle Songs des Albums gut, manche benötigen nur etwas länger, bis sie den Umweg übers Hirn ins Herz schaffen.

Heute habe ich festgestellt, dass sich “Welcome to the night sky” in seiner Gesamtheit wunderbar zum beschwingt-nachdenklichen Schnee scheppen eignet.

Was von 2009 übrig blieb (IX) Erst war jahrelang gar nichts von ihm zu hören, und dann kam letztes Jahr plötzlich nicht nur ein neues Album,...

















Was von 2009 übrig blieb (IX)

Erst war jahrelang gar nichts von ihm zu hören, und dann kam letztes Jahr plötzlich nicht nur ein neues Album, sondern auch ein Buch in den Handel. Also muss hier nachträglich gleich doppelt die Werbetrommel gerührt werden:

Luke Haines war mit seiner Band The Auteurs mittendrin im Britpo-Hype der frühen 90er Jahre - und irgendwo doch nicht recht dabei. Denn Haines & Co. nahmen mit ihren Texten über Psychopathen, Kinderschänder und brennende Flugzeuge und dem Baader Meinhof Nebenprojekt immer eine Außenseiterrolle ein, hatten auch nicht den kommerziellen Erfolg von Oasis, Blur oder Suede und erschlossen sich außerhalb Englands nur eine überschaubare Fangemeinde.
In seinem Buch „Bad Vibes. Britpop And My Part In Ist Downfall" rechnet Luke Haines nun mit dieser Phase ab und fast niemand kommt ungeschoren davon.
Am 01. Oktober 2010 erscheint auch eine deutsche Fassung des Buches („Bad Vibes. Britpop und der ganze Scheiß").

Vielleicht findet sich dann auch eine kleine Plattenfirma, die „21st Century Man" in Deutschland vertreibt, denn in England erhielt das Album zu Recht tolle Kritiken. Musikalisch bleibt Haines, der nach dem Ende der Auteurs noch hinter der Pop-Band Black Box Recorder steckte und wenig beachtete Soloalben veröffentlichte, seinen eigenen und typisch britischen Traditionen treu: Glam Rock-Stampfer („Wot A Rotter") trifft akustische Balladen mit Streichern und Glöckchen („Suburban Mourning", „21st Century Man") trifft klassischen Popsong mit 60ies Charme („Love Letter To London"). Auteurs-Fans dürften auf ihre vollen Kosten kommen, wer die Band und Haines' Werk nicht kennt, hat einiges nachzuholen.

Die limitierte Version enthält mit "Achtung Mutha" ein zweites, zusätzliches Album.




„21st Century Man" Live-Video


Auch seinem Faible für Getriebene und Außenseiterexistenzen bleibt der Songwriter treu.
Das Stück "Klaus Kinski" handelt von der Rückkehr des Schauspielers von den Toten. Sein Ziel: die Terrorisierung der wenigen Zuhörer, die 1971 bei der Skandalrezitation "Jesus Christus Erlöser" im Saal der Berliner Deutschlandhalle blieben. Haines verwendet Originalauszüge aus Kinskis Monolog und legt dem deutschen Egomanen die Zeilen "Who needs people? Who needs friends? They only drive yo 'round the bend" in den Mund. Sie könnten auch das Lebensmotto der misanthropischen Bühnenpersona des Briten sein.

Dennoch ist der Grantler in lyrischer Hinsicht nicht mehr ausschließlich auf Dauerzynismus abonniert. Das von sanften Akustikgitarren, Glockenspiel und einer pastoralen Orgel getragene Eröffnungsstück "Suburban Mourning" vergisst zwar nicht, die "Satanists who moved next door" zu erwähnen, entfaltet aber ansonsten eine nur leicht resignativ eingefärbte Idylle des Vorstadtlebens.

Überhaupt scheint die Zeit für melancholische Rückblicke angebrochen: Das Titelstück, eine streicherdurchwirkte Ballade mit Siebzigerjahre-Gitarrenlicks, ist eine Lebensbilanz, die das Geschichtliche mit dem Privaten verbindet. Im Songtext verknüpft Haines den vorgetäuschten Selbstmord des Politikers John Stonehouse in den Siebzigern mit dem eigenen Auszug aus dem Elternhaus, die schlechte "slap bass phase" David Bowies in den Achtzigern mit dem Dasein als "Star im Wartestand". So entsteht ein Mosaik der letzten Dekaden des 20. Jahrhunderts. Dort liegen auch die musikalischen Wurzeln von Haines. Ein "21st Century Man" aber sei er, singt der 42-Jährige, weil er im 21. Jahrhundert sterben werde. Bis dahin dauert es hoffentlich noch viele Alben.
(taz.de)


Zum Weiterhören:



The Auteurs „Lenny Valentino" (1994) Video




Black Box Recorder „The Facts Of Life" (2000) Video

Was von 2009 übrig blieb (VIII) Beim Durchstöbern und Anhören diverser Best Of 2009-Mixe auf 8tracks , landete ich auch bei den persönliche...



Was von 2009 übrig blieb (VIII)

Beim Durchstöbern und Anhören diverser Best Of 2009-Mixe auf 8tracks, landete ich auch bei den persönlichen Favoriten von 8tracks-Gründer David Porter. Einige Songs seines Mixes haben es sich direkt in meinem Gehörgang bequem gemacht und wollen da auch gar nicht mehr weg. "Snookered" von Dan Deacon ist einer dieser Songs.



Zu Dan Deacons Biographie weiß indiepedia.de folgendes zu berichten:

Der gebürtige New Yorker Dan Deacon studierte elektroakustische Musik und Computermusik am Konservatorium von Purchase, New York, wo er auch bereits mit stilistisch sehr unterschiedlichen Acts wie Langhorne Slim (Folk) und Rated R (Grindcore) zusammen Musik machte. In dieser Zeit entstanden auch Deacons erste eigene Platten "Meetle Mice" und "Silly Hat vs Eagle Hat", die er auf dem CD-R-Label Standard Oil Records veröffentlichte und die noch aus fast gänzlich instrumentalen Soundcollagen oder Liveimprovisationen bestanden. [...] Einiges an medialer Aufmerksamkeit konnte der mittlerweile nach Baltimore gezogene Deacon dann 2007 mit dem Release seines ersten richtigen Albums "Spiderman of the Rings" auf sich ziehen, das sich mit Hochgeschwindigkeits-Elektropunk-Stücken und Ambient-geschulten Kinderzimmer-Casio-Dubs einem breiteren Publikum erschließen konnte. [...] Auch Deacons Liveshows hatten sich zu dieser Zeit schon als Attraktion etabliert, da der rein äußerlich übrigens recht Computernerd-typisch wirkende Musiker nach Möglichkeit nicht auf einer Bühne auftritt, sondern seinen Set mitten im Publikum aufbaut und es auch ständig in den Auftritt mit einbezieht.


Und plattentests.de sagt über das aktuelle Album:

"Bromst" ist Deacons zweites richtiges Album, und es offenbart eine schuldlose Unentschlossenheit zwischen Irrwitz und Ernsthaftigkeit. [...] Natürlich sind hier Schlumpf- und Chipmunk-Chöre dabei, und selbstverständlich basiert das alles auf endlos wiederholten Loops und Mini-Variationen, aber jeder Track ist ein Song, eine Hymne sogar, und jede Sekunde schwitzt die gleiche Aufrichtigkeit wie Deacons frühe Liveshows, bei denen er seinen Kram mitten im Publikum aufbaute und zwischen Effektgeräten und Soundmaschinen herumhüpfte wie das dickliche Rumpelstilzchen mit unvergleichlicher Nerd-Brille, das er nun mal ist. Mittlerweile beschäftigt Deacon übrigens ein 14-köpfiges Orchester - und ist sowieso derjenige, der zuletzt lacht.


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Was von 2009 übrig blieb (VII) Beim Durchstöbern und Anhören diverser Best Of 2009-Mixe auf 8tracks , landete ich auch bei den persönlichen...



Was von 2009 übrig blieb (VII)

Beim Durchstöbern und Anhören diverser Best Of 2009-Mixe auf 8tracks, landete ich auch bei den persönlichen Favoriten von 8tracks-Gründer David Porter. Einige Songs seines Mixes haben es sich direkt in meinem Gehörgang bequem gemacht und wollen da auch gar nicht mehr weg. Der Opener "Surf Solar" von den Fuck Buttons ist einer dieser Songs.



Die Fuck Buttons sind Andrew Hung und Benjamin John Power. Zusammengefunden haben sie sich 2004 an der Art School in Bristol, um an einem Soundtrack zu einem Film von Andrew Hung zu arbeiten. Beeinflusst von Aphex Twin (Hung) und Mogwai (Power), scheint den beiden das Ganze so viel Spaß gemacht zu haben, dass sie sich dazu entschlossen, ihre Musik auch live zu präsentieren. Nach diversen Touren erschien 2008 ihr erstes Album "Street Horrrsing", welches von John Cummings (Mogwai) produziert wurde. Seit Oktober letzten Jahres ist das aktuelle, von Andrew Weatherall (hier mal eine "kleine" Übersicht über sein Tun) produzierte Album "Tarot Sport" zu haben.

Pitchfork sagt:

Tarot Sport represents a subtler, more mature approach to songwriting and a sharpening of their craft. But moreso, it marks a comprehensive stylistic shift for the duo's sound, from experimental noise with a buried pop sensibility to a sort of modernized electronic take on classic post-rock structures. And impressively, they've made these changes without sacrificing any of the genre-straddling adventurousness that made them intriguing in the first place.


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Was von 2009 übrig blieb (VI) und Cover, welche hervorragend zum Layout des PvG-Blogs passen (II) Natürlich würde das Album “ Beak>”...

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Was von 2009 übrig blieb (VI) und Cover, welche hervorragend zum Layout des PvG-Blogs passen (II)

Natürlich würde das Album “Beak>” der Band “Beak>” weitaus weniger Beachtung finden, wäre Portishead-Mastermind Geoff Barrow nicht beteiligt. Daher drängen sich natürlich Vergleiche mit Portisheads Album “Third” auf. Im Gegensatz zu diesem ist “Beak>” wesentlich experimenteller. Die meisten Songs sind Instrumentals und daher fehlt der Gegenpol, den Beth Gibbons’ Stimme bei Portishead darstellt. Doch die Musik auf “Beak>” wird dadurch nicht kühler, irgendwie erzeugen die Synthie-Sounds stellenweise eine Wärme, die manche Hörer auf “Third” vermissten. Das klingt dann meist wie eine Mischung aus Kraftwerk, scheppernden Joy Division-Elemente und noch düsteren Klängen aus dem tiefen Keller.

Das Album wurde innerhalb weniger Tage “live” (also im Studio aber ohne Overdubs und Co.) eingespielt und sie unterhalten mich besser als viele andere elektronischen Werke des vergangenen Jahres. Die in diesem Genre übliche Langweile wird durch einen lebendigen Jam Session-Charakter ersetzt. Die Krach-Orgie “Barrow Gurney” fällt aus dem Rahmen, ansonsten ergeben die Songs auf “Beak>” ein stimmiges Bild.

Gerade weil “Beak>” unter Umständen durchaus beim nächsten Portishead-Album als Referenz herhalten könnte, sollte dieses Album aus dem Jahr 2009 nicht unerwähnt bleiben, obwohl es sich nicht an der Spitze der Bestenliste finden lässt.

Das Video zur Recording Session des Songs “Iron acton”:

Beak> Iron Acton - Recording Session from Mintonfilm on Vimeo.

Was von 2009 übrig blieb (V) Tenfold Loadstar sind ein Hamburger Trio, das 1999 gegründet wurde und mit „Tenfold Loadstar“ (2001) und „Mell...

















Was von 2009 übrig blieb (V)

Tenfold Loadstar sind ein Hamburger Trio, das 1999 gegründet wurde und mit „Tenfold Loadstar“ (2001) und „Mellow Garden“ (2004) bereits zwei Alben veröffentlicht hat. Vielleicht kennt der ein oder andere den Song „Sun And Rain“, der einen Union Invest-Spot im ZDF untermalt. Derzeit besteht die Band aus Caro Garske (Gesang, Gitarre), Gundi Voigt (Bass) und Gregor Henning (Schlagzeug).
Zum letztjährigen Album „It’s Cold Outside And The Gnome Is You” nun ein kurzes Interview mit Vertretern der Presse:

Monsters and Critics, was lässt sich zur Produktion von Peta Devlin (Die Sterne, Blumfeld, Die Braut haut ins Auge) sagen?
Peta Devlin (Die Sterne, Blumfeld) schuf einen Gesamtklang, der den Songs alle Breite der Welt lässt und auch an die Klangentwürfe Burt Bacharachs oder die Soundtracks eines Ennio Morricone erinnert.


Musikwoche, was hast du dem noch hinzuzufügen?
"Die Aufnahmen bestechen durch ihre Dynamik und überraschende dramaturgische Wendungen. So entwickeln sich verhalten und introvertiert beginnende Nummern wie 'Hey Now', 'Sailor Love' oder 'Lord Of Love' unversehens zu mondänen, berauschenden Hitkandidaten in Cinemascope."


Vielleicht direkt noch eine zweite Frage: Reicht es bei Tenfold Loadstar möglicherweise auch für den internationalen Markt?
"Diese feine Band bleibt eine der erfreulichsten Erscheinungen der deutschen Indiepoplandschaft und wird zusehends auch internationalen Ansprüchen gerecht."


Was ist das Besondere an der Musik von Tenfold Loadstar, Hamburger Abendblatt?
"Tragendes Element ist definitiv die Stimme von Sängerin und Songwriterin Caro Garske. Hell, und dennoch von abgehangener Coolness. Fragil und stark, traurig und tröstend.
Die junge Frau drängt die eigenen Ängste nicht beiseite, sondern bringt sie aufs Tablett, in ihre Stücke.
Garske feiert aber auch den Aufbruch und den Übermut, den die Liebe bringt. Wer unbedingt vergleichen möchte, darf an die Intensität einer Leslie Feist denken."


Musikexpress, auch begeistert von der Stimme der Sängerin?
"Caro Garske hat eine der bezauberndsten Stimmen, die man in diesem Land seit langer Zeit gehört hat."


Intro, wie würdest du die Veränderungen gegenüber der beiden ersten Alben beschreiben?
„Raus mit den bleiernen Beats und lieber rein in den totalen Pop. Die Songs changieren zwischen betörendem Dämmer-Folk einer Julia Hummer, luftig-beschwingtem Upbeat-Indie à la Hidalgo und Breitwand-Pop."


Der Albumtitel passt hervorragend zum tristen Januarwetter, gilt das auch für die Musik, Mainstage?
"Eine Handvoll wunderschön arrangierter Popsongs, mit denen man sich speziell bei dem derzeit ungemütlichen Winterwetter wohlfühlen wird."


„It’s Cold Outside And The Gnome Is You“ ist Pop, aber auch Folk – welchen Stempel können wir dem Album noch aufdrücken, Popkiller Fanzine?
Zweifelsfrei ist das neue Album Tenfold Loadstars fast ein klassisches Singer/Songwriter-Werk - wiewohl ein besonders abwechslungsreiches.
Einer der vielen Höhepunkte auf "It's Cold Outside And The Gnome Is You" ist zweifelsohne die vielstimmig intonierte Lagerfeuerhymne "Weapons". Wer sich bei diesem Lied nicht in Tenfold Loadstar verliebt, der... ich weiß auch nicht!


Wirklich so schön?
Ein Album, welches einem das Gefühl von Wärme um das Herz macht und einen tröstet, wie ein guter Freund oder eine gute Freundin. Wunderschön.


Auf der Homepage der Band können alle drei Alben in voller Länge gehört werden.

Was von 2009 übrig blieb (IV) Sowohl in diese Reihe, als auch in diese Liste gehört selbstverständlich auch der amerikanische Singer/Songwr...

















Was von 2009 übrig blieb (IV)


Sowohl in diese Reihe, als auch in diese Liste gehört selbstverständlich auch der amerikanische Singer/Songwriter Chris Garneau, der, ebenso wie Rufus Wainwright, mit dem er oft verglichen wird, als geouteter Homosexueller musiziert.
El Radio" ist genau so intim geraten wie „Tourist" (2006), jedoch abwechslungsreicher und weniger spärlich instrumentiert als der Vorgänger. Erneut dominieren Piano, akustische Gitarren und Streicher die Songs, jedoch vernimmt man nun auch Bläser, Mundharmonika, Glöckchen, weibliche Gastsängerinnen und einen Kinderchor. Da driften die melancholischen Folksongs gelegentlich in regelrecht barocke Herrlichkeiten ab und verkürzen so dass Warten auf das nächste Album von Sufjan Stevens.





„Fireflies" Video (live @ on3-radio)


Um seine zweite Langspielplatte aufzunehmen, hat Chris Garneau sich in die Berg- und Seenlandschaft von New Hampshire zurückgezogen. Und die Idylle hat ihre Spuren auf "El Radio" hinterlassen: Wir hören schmeichelnden Kammerpop mit sanft hingetupften Streicherarrangements, einen sensiblen Troubadour am Klavier, dem die Hektik der Welt da draußen herzlich gestohlen bleiben kann.

"El Radio" teilt sich in vier Abschnitte, die den vier Jahreszeiten gewidmet sind. Es ist aber vor allem eine Herbst- und Winterplatte voll melancholischer Spielmannsromantik und fast schon weihnachtlicher Wärme. Oft elegisch und sentimental, aber auch verspielt und voll leisem Humor. Chris Garneau wird gern mit Sufjan Stevens, Teitur und Rufus Wainwright vergleichen. Mit "El Radio" hat er sich seinen Platz in dieser Songwriter-Riege redlich verdient. Und mit dem heiteren "No More Pirates" könnte er glatt die Nachfolge von Leslie Feist antreten.

Wenn man zur Zeit einem Songschreiber bedenkenlos sein intimstes Hab und Gut anvertrauen würde, dann Chris Garneau. Bei dem scheint unser aller Freud und Leid in guten Händen zu sein.
(on3-radio)

Was von 2009 übrig blieb (III) Zum Jahreswechsel ist es langsam an der Zeit, der Tatsache ins Auge zu sehen, dass wir auch nicht jünger werd...
















Was von 2009 übrig blieb (III)

Zum Jahreswechsel ist es langsam an der Zeit, der Tatsache ins Auge zu sehen, dass wir auch nicht jünger werden. Manche von uns haben bereits eigenen Nachwuchs, und gerade für diese Kollegen und Leser ist es von besonderer Bedeutung, darauf zu achten, dass die lieben Kleinen nicht durch den eigenen Musikgeschmack und die vorherrschenden Hörgewohnheiten korrumpiert oder verführt werden. Denn Vorsicht! Zahlreiche Bands schleichen sich durch einschmeichelnde Melodien in den Plattenschrank oder die iTunes-Bibliothek, aber haben dabei nur ein Ziel: unschuldige Kinder schwul zu machen!

Vor solchen Gefahren warnt uns diese Homepage nicht nur, sondern gibt auch Verhaltensregeln und liefert eine Liste mit Bands, vor denen man besonders auf der Hut sein sollte (Death Cab For Cutie, Sigur Rós, Morrissey, Rufus Wainwright, The Polyphonic Spree, Arcade Fire, Bright Eyes und viele, viele andere).

Seltsamerweise fehlt dort das kanadische Kollektiv The Hidden Cameras, das nach eigener Aussage „Gay Church Music“ macht, und somit direkt auf die Hölle zusteuert.
Origin:Orphan“ ist das fünfte Album der Hidden Cameras und es sollte auf keinen Fall gehört, gekauft oder Kindern vorgespielt werden!
Wer allerdings die oben genannten Bands seit längerer Zeit hört – bei dem ist es vermutlich sowieso schon zu spät.

Für "Origin: Orphan" war Gibb auf der Suche nach etwas Neuem. Und fällt doch immer wieder zurück in die teils hymnischen, teils an Kinderliedern und Gospels orientierten Singalongs zu einfach beschwingt gespielter Gitarre, für die The Hidden Cameras nicht nur von Mehmet Scholl geliebt werden.
Gibb hat das genau Richtige getan: Er stößt die Erwartungshaltungen seiner Fans nicht vor den Kopf, moduliert jedoch, sucht nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten, mischt manchmal dunkle Untertöne ein und schreckt auch nicht vor enorm verhalltem Pathos-Pop zurück, der sich auf dem Titelstück "Origin: Orphan" anhört, als sei das Stück in einer riesigen Kathedrale aufgenommen worden. (…)
(intro.de)






„In The NA“ Video
(Das Ansehen des Videos erfolgt auf eigene Gefahr, schwul zu werden!)

Was von 2009 übrig blieb (II) Hört man sich “ Sigh no more ” ohne weitere Hintergrundinfos an, könnte man meinen, die Fleet Foxes hätte...

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Was von 2009 übrig blieb (II)

Hört man sich “Sigh no more” ohne weitere Hintergrundinfos an, könnte man meinen, die Fleet Foxes hätten sich intensiv mit der Musik ihrer Vorfahren beschäftigt und eine Tour durch die Saloons des “Wilden Westens” unternommen. Doch statt an Saloons sollte man eher an Pubs denken, denn es handelt sich bei Mumford & Sons um eine Londoner Band, die einiges mit Noah And The Whale und Laura Marling verbindet.

Das Debütalbum erschien im Oktober 2009 und es versetzte musikaffine Engländer in helle Begeisterung. Die schwappte über und so findet sich “Sigh no more” auf einigen Bestenlisten des Jahres 2009. Mehrstimmiger Gesang und beschwingte Melodien auf Basis einer traditionellen Instrumentierung (u. a. Banjo, Akustikgitarre und auch gerne mal das Tambourin) sorgen für eine mehr als angenehme Grundstimmung. Während diese allein noch keine nennenswerte Begeisterung meinerseits rechtfertigen würde, macht die Dynamik der Songs und die an Britpop/60ies Pop erinnernde Melodienverliebtheit die Sache rund. Das klingt zum Teil wirklich spannend und Marcus Mumfords Gesang erinnert an der ein oder anderen Stelle an die Kings Of Leon.

Das Video zur Debüt-Single “Little lion man”:

Eine neue Version des Songs “Sister” gibt es hier gegen eine E-Mail Adresse.

2008 begeisterte mich das Album der Fleet Foxes. Einen Nachfolger brachte die Band 2009 leider noch nicht in die Regale. Grizzly Bears “Veckatimest” wurde von einigen als mögliche Ersatzdroge gehandelt, aber nur “Sigh no more” hat in meinen Ohren bislang die Aussicht, diesen Status dauerhaft zu erlangen.

Was von 2009 übrig blieb (I) The Antlers kommen aus New York. Bei Platten vor Gericht wurden sie bereits 2007 gewürdigt . Peter Silber...

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Was von 2009 übrig blieb (I)

The Antlers kommen aus New York. Bei Platten vor Gericht wurden sie bereits 2007 gewürdigt. Peter Silberman ist der “Kern” der Band und erst zwei Alben, zwei EPs und zwei zusätzliche Musiker führten zu “Hospice” in der 2009 veröffentlichten Form. Ursprünglich im Eigenvertrieb unter das Volk gebracht, erfuhr das Album im August 2009 verbunden mit einem Plattenvertrag den verdienten Re-Release.

Zwei Jahre arbeitete Silberman an dem Konzeptalbum und die Mühe hat sich gelohnt: “Hospice” ist ein ergreifendes Album, welches trotz einer eindeutig traurigen und stellenweise gar andächtigen Grundstimmung den Hörer antreiben und euphorisieren kann. Die Geschichte um die Krebspatientin Sylvia ist rührend und aufrührend zugleich. Die einzigen Lyrics, welche ich mir 2009 komplett durchgelesen habe stammen aus den Liner Notes zu diesem Werk. Dieses Album hat in seiner Gesamtheit gehört zu werden die Abfolge der Titel ist einzuhalten. Sonst beraubt sich der Hörer der tollsten Momente, die irgendwo “zwischen” den Songs schweben.

“Kettering” ist einer der Songs des Jahres 2009. “Hospice” verbindet die Anmut oftmals zitierter Acts wie Sigur Rós mit Singer/Songwriter Romantik und Indiepop-Elementen.

Das Video zum Song “Two”:

Diesen Song gibt es auch als kostenlosen Download gegen eine E-Mail Adresse und eine Daytrotter Session spendierte die Band ebenfalls. Ach so, eine Myspace-Seite hat die Band ja auch.