7 Tage - 7 Platten: Montag Mindestens eine Sache haben die Sängerinnen der beiden zuletzt vorgestellten Bands gemeinsam, denn Suzie Kerstgen...

Mia. - Willkommen im Club




7 Tage - 7 Platten: Montag

Mindestens eine Sache haben die Sängerinnen der beiden zuletzt vorgestellten Bands gemeinsam, denn Suzie Kerstgens (Klee) und Mieze Katz (Mia.) polarisieren, egal, ob man nun hinschaut oder -hört.
Wer auf das neue Bandlogo blickt, wird erkennen, dass Mia. scheinbar groß rauskommen wollen (jetzt: MIA.) und wer bei „Willkommen im Club“ genauer hinhört, wird feststellen, dass die Berliner ihren Sound seit „Zirkus“ weiterentwickelt haben: Es gibt vermehrt glatten Elektropop, der jedoch durch gelegentlich eingestreute Gitarren vor der Beliebigkeit gerettet wird. In den Club wird sie das Ganze nicht führen, aber mit Sicherheit hoch in die Charts. Willkommen im Mainstream.
Mehr Nena war Mieze noch nie und auch die wenigen kritischen Texte („Ökostrom“) sind zugunsten von Herz, Schmerz und Liebelei auf der Strecke geblieben. Es gibt erneut ein überflüssiges Instrumental („Verfolger“), Anleihen im modernen R’n’B in „Deinetwegen“, derentwegen man die Skip-Taste sucht und mit „Du“ eine stimmlich an Elke Brauweiler (Paula) erinnernde Banalität (der Vergleich ist nicht positiv gemeint), in der das Wörtchen „Du“ rund 100mal zu oft vorkommt.

Vielleicht finde ich auch noch ein paar lobende Worte... „Kapitän“ ist ein netter Aufgalopp, der auch in späteren Jahren sicherlich noch zum Live-Repertoire der Band gehören wird, „Mein Freund“ schon allein wegen des überraschenden Walzer-Zwischenspiels eine gute Single-Wahl, die in ihrer Eingängigkeit noch von „Mausen“ getoppt wird. Mit ruhigeren Tönen, die den Chanson-Bereich streifen, können Mia. erneut punkten, tun dies jedoch leider zu selten.

Ähnlich zwiespältig sieht dies auch intro.de, die einer Pro-Kritik eine Contra-Meinung entgegenstellen:

Miezes Gesangsstil hat sich dabei über die Jahre mit diesem Cabaret-Timbre ein derartiges Alleinstellungsmerkmal herausgearbeitet, dass viele andere jung-weiblich-deutsch Stimmen in die Röhre singen, pardon, gucken. Das Niveau der Band war von Anfang an hoch, Stil und Variabilität konnten sie immer mehr ausbauen, richtig viele Hits fielen ab für die Time-Life-Sampler dieses Jahrzehnts - das nicht anzuerkennen grenzt an Irrsinn.

Pop-Pomp? Keine Spur. Gute Refrains? Vielleicht ein halber. Weder Beat noch Drive und auch kein Camp, nicht mal nach Rosenstolz-Maßstäben. Weder gibt es krude Thesen noch gute Songs zu bestaunen.




„Mein Freund“ Video


Die limitierte Version gibt es im schicken Buchformat (inklusive eines 48seitigen Booklets), dessen rote Bombenverhüllung mit Hilfe einer Banderole erfolgt.

4 Kommentare:

  1. Das haben sie Schon mal deutlich besser hinbekommen. Der Anfang der Platte ist durchaus gelungen, aber dann geht's doch arg ins Beliebige und bietet damit, leider auch fernab aller vorurteilsbeladenen Political Correctness-Schwachmaten, einige Kritikpunkte.


    Ich bin (als großer Mia-Fan)enttäuscht 6,5

    AntwortenLöschen
  2. In meiner Vorstellung klang eine gewisse Enttäuschung schon mit an...

    6 Punkte

    AntwortenLöschen
  3. Gar nicht mal soooo schlecht....7

    AntwortenLöschen